Hinweis auf einen Text zu den Röhren-UKW-Teilen

      Kleine Spielerei nebenbei!

      In der Abhandlung von Hans wird auch die Störstrahlung angesprochen, die ein Überlagerungsempfänger zwangsläufig produziert. Früher, als TV noch analog war, konnte man so beispielsweise die Schwarzseher peilen und überführen.
      Hans hat die Störungsmöglichkeiten von Radio auf TV erläutert, die je nach Bauart des Radios nicht gerade gering waren. Deswegen wurden 1958 Grenzwerte festgelegt und dazu eine Messanordnung veröffentlicht, diese hier:


      Hans hat hoffentlich nichts dagegen, daß ich das Bild herauskopiert habe.

      Für den Bereich 87,5 bis 100 MHz durfte die Störung in 30 m Entfernung 150 µV/m betragen.
      Für grob die doppelte Frequenz, wohl hauptsächlich erste Oberwelle des Oszillators, galt 30 µV/m.

      Ich habe die Möglichkeit, diese Messanordnung halbwegs professionell zu simulieren, NEC2, sieht dann bei mir so aus:



      Bei der Simulation habe ich einfache Dipole 75 Ω genommen, mich nicht ganz an die Messvorschrift gehalten. Das stört aber wenig, die resultierenden Feldstärken sind praktisch identisch.
      Wie in der Vorschrift sind beide Antennen 30 m voneinander entfernt und befinden sich in 3 m Höhe über realem Erdboden ohne Störeinflüsse.
      Die gestreckten Dipole Lambda/2 sind in Resonanz bei nahezu perfekter Anpassung.

      Erste Simulation erfolgte bei 96 MHz.
      Um in dem Fall knapp über den Grenzwert zu kommen, in der Simulation Feldstärke 151 µV/m, muss die radioseitige Antenne 382 nW Leistung abstrahlen.

      Zweite Simulation 200 MHz
      Hier darf in 30 m Entfernung die Feldstärke 30 µV/m nicht überschritten werden.
      Ist die radioseitige Antenne für 200 MHz in Resonanz und strahlt 5,32 nW ab, beträgt die Feldstärke beim Messempfänger 30,3 µV/m.
      Der Dipol am Messempfänger hat dann 7,3 µV an 75 Ω, dürfte stark verrauschtem Fernsehbild entsprechen.

      Anekdote meinerseits als Funkamateur
      Mein damaliger vor Jahren verstorbene Arbeitgeber wohnte nur wenige Häuser weiter. Irgendwann erklärte er mir nicht ganz so freudig, er hätte abends einen Spielfilm gesehen, jedoch statt Originalton immer wieder meine Stimme gehört.
      Eigentlich kann das nicht sein, ich sendete FM mit ca. 10 Watt und er hatte Kabelanschluss, also keine Antenne.
      Seine Kabelanlage war nicht ganz dicht, vermutlich schlechtes Antennenkabel. Meine eher geringe Sendeleistung reichte aus, um auch in der Entfernung den Tonträger seines Lieblingsprogramms zu überdecken.

      Andreas


      P.S.: Die Fachleute haben es eventuell gemerkt. Bei beiden Frequenzen habe ich jeweils einen resonanten Dipol 75 Ω genommen. Die Messanordnung von 1958 sieht das nicht vor, der am Radio wird für beide Frequenzen genommen. Das war ein Vorteil für Entwickler, bei doppelter Frequenz ist wegen Fehlanpassung die abgestrahlte Leistung geringer.
      Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com