Jaja, die Jugend, sie kommt nicht mehr.
Nicht ganz passend, da ich davon ausgehe das die Meisten hier in den siebziger Jahren keine Kinder mehr waren:
Davor war es noch elender.
Wie konnten wir das überleben, man strich durch Ruinen und klopfte auf Granaten herum, manchmal machte es "bumm" und es gab einen Einbeinigen, Einarmigen, Einäugigen mehr oder alle gingen drei Tage später zu seiner Beerdigung.
Nur ein Fernsehprogramm, oh Graus! Nur VHF-Empfang hatte unser erster Fernseher, das reichte für das eine Programm. Dafür aber hatte die Kurzwelle niemals gezähte Mengen von Empfangstreffern selbst in bloß einem Band wie bspw. dem Eutopaband.
Schlimm finde ich immer diese geistig völlig paralysierten "alles ist in bester Ordnung und war noch nie so gut wie immer gerade gegenwärtig". Das spart DEnken, Handeln, sich überhaupt an etwas zu Beteiligen oder eine Verantwortung zu übernehmen. Dauerorgastischer Egotripp lebenslang. Spaßgesellschaft pausenlos.
Ich verstehe auch - das sei versöhnlich gesagt - andere Gleichaltrige nicht die sich auf die faule Haut legen und die Birne abschalten, das ist also kein bloßes Jugendproblem. Da legt man sich besser gleich in den Sarg, dann passiert mit Sicherheit nichts unvorhergesehenes mehr und man muß nichts tun, nichts denken, sich an nichts beteiligen.
Nicht ganz passend, da ich davon ausgehe das die Meisten hier in den siebziger Jahren keine Kinder mehr waren:
Wenn du als Kind in den 60er oder 70er Jahren lebtest, ist es zurückblickend
kaum zu glauben, dass du so lange überleben konntest!
Als Kinder saßen wir in Autos ohne Sicherheitsgurte und ohne Airbags.
Unsere Bettchen waren angemalt mit Farben voller Blei und Cadmium.
Die Fläschchen aus der Apotheke konnten wir ohne Schwierigkeiten öffnen,
genauso wie die Flasche mit dem Bleichmittel.
Türen und Schränke waren eine ständige Bedrohung für unsere Fingerchen und
auf dem Fahrrad trugen wir nie einen Helm.
Wir tranken Wasser aus Wasserhähnen und nicht aus Flaschen. Wir bauten Wagen
aus Seifenkisten und entdeckten während der ersten Fahrt den Hang hinunter,
dass wir die Bremsen vergessen hatten. Damit kamen wir nach einigen Unfällen klar.
Wir verließen morgens das Haus zum Spielen. Wir blieben den ganzen Tag weg
und mussten erst zu Hause sein, wenn die Straßenlaternen angingen.
Niemand wusste, wo wir waren und wir hatten nicht mal ein Handy dabei!
Wir haben uns geschnitten, brachen Knochen und Zähne und niemand wurde
deswegen verklagt. Es waren eben Unfälle. Niemand hatte Schuld außer wir
selbst.
Keiner fragte nach "Aufsichtspflicht". Kannst du dich noch an "Unfälle"
erinnern?
Wir kämpften und schlugen einander manchmal grün und blau. Damit mussten wir
leben, denn es interessierte die Erwachsenen nicht besonders.
Wir aßen Kekse, Brot mit dick Butter, tranken sehr viel und wurden
trotzdem nicht zu dick.
Wir tranken mit unseren Freunden aus einer Flasche und niemand starb an
den Folgen.
Wir hatten nicht: Playstation, Nintendo 64, X-Box, Videospiele, 64
Fernsehkanäle, Filme auf Video, Surround Sound, eigene Fernseher, Computer,
Internet-Chat-Rooms.
Wir hatten Freunde!!!
Wir gingen einfach raus und trafen sie auf der Straße. Oder wir marschierten
einfach zu denen Heim und klingelten. Manchmal brauchten wir gar nicht
klingeln und gingen einfach hinein. Ohne Termin und ohne Wissen unserer
gegenseitigen Eltern. Keiner brachte uns und keiner holte uns...
Wie war das nur möglich?
Wir dachten uns Spiele aus mit Holzstöcken und Tennisbällen. Außerdem
aßen wir Würmer.
Und die Prophezeiungen trafen nicht ein: Die Würmer lebten nicht in
unseren Mägen für immer weiter und mit den Stöcken stachen wir auch
nicht besonders viele Augen aus.
Beim Straßenfußball durfte nur mitmachen, wer gut war. Wer nicht gut
war, musste lernen, mit Enttäuschungen klarzukommen.
Manche Schüler waren nicht so schlau wie andere. Sie rasselten durch
Prüfungen und wiederholten Klassen. Das führte damals nicht zu
emotionalen Elternabenden oder gar zur Änderung der Leistungsbewertung.
Unsere Taten hatten manchmal Konsequenzen. Das war klar und keiner
konnte sich verstecken.
Wenn einer von uns gegen das Gesetz verstoßen hat, war klar, dass die
Eltern ihn nicht automatisch aus dem Schlamassel heraushauen. Im
Gegenteil: Sie waren oft der gleichen Meinung wie die Polizei!
Davor war es noch elender.
Wie konnten wir das überleben, man strich durch Ruinen und klopfte auf Granaten herum, manchmal machte es "bumm" und es gab einen Einbeinigen, Einarmigen, Einäugigen mehr oder alle gingen drei Tage später zu seiner Beerdigung.
Nur ein Fernsehprogramm, oh Graus! Nur VHF-Empfang hatte unser erster Fernseher, das reichte für das eine Programm. Dafür aber hatte die Kurzwelle niemals gezähte Mengen von Empfangstreffern selbst in bloß einem Band wie bspw. dem Eutopaband.
Schlimm finde ich immer diese geistig völlig paralysierten "alles ist in bester Ordnung und war noch nie so gut wie immer gerade gegenwärtig". Das spart DEnken, Handeln, sich überhaupt an etwas zu Beteiligen oder eine Verantwortung zu übernehmen. Dauerorgastischer Egotripp lebenslang. Spaßgesellschaft pausenlos.
Ich verstehe auch - das sei versöhnlich gesagt - andere Gleichaltrige nicht die sich auf die faule Haut legen und die Birne abschalten, das ist also kein bloßes Jugendproblem. Da legt man sich besser gleich in den Sarg, dann passiert mit Sicherheit nichts unvorhergesehenes mehr und man muß nichts tun, nichts denken, sich an nichts beteiligen.
Gruß Jogi,
der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf.
der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf.