Musiktruhe Saba Baden 6-3D technisch überholt

      Halle liebe Mitgliede des Forums. Dies ist mein erster Eintrag, eigentlich bin ich im Dampfradioforum hin und wieder unterwegs. Ich möchte mich kurz vorstellen und hab dann auch schon eine Frage an euch.
      Die alte Technik fasziniert mich sehr und ich möchte dieses neue Hobby nun etwas intensivieren.
      Ich heiße Christoph, bin 35 Jahre alt und wohne in Halle/Saale. Ich habe Lehramt für Förderschulen (Fach Wirtschaft-Technik) studiert.

      Interesse für die alten Radios kam bei der Planung der Feier für meinen 30. Geburtstag. Ich hatte von meinem Opa 3 alte Radios, die noch funktionierten. Ich hatte eine 30er Jahre Party (doppelter Wortsinn--> 30ter Geburtstag und 1930er Jahre) geplant. Nun wollte ich zur musikalischen Dekoration diese alten Radios betreiben, um einen alten flair zu erzeugen. (zwar sind die Radios aus den 1950ern, aber egal).
      So habe ich die 3 alten Radios parallel betrieben via UKW Prüfgenerator SUP1. Gespielt wurde vor allem Swing und Elektro-Swing a la Parov Stelar, Alice Francis etc.
      Daraufhin habe ich angefangen mich näher mit der Technik zu beschäftigen und 2 Radios technisch überholt. Ich würde mich vom technischen Verständnis her als interessierten Laien bezeichnen, der erste Erfahrungen gesammelt hat. Das handwerkliche (Löten etc.) liegt mir dabei eher als das Lesen von Stromlaufplänen
      Ich habe folgende Radios: (bisher)
      Saba Vilingen 6-3D
      Sterenradio Stassfurt Onyx II
      Stern Sonneberg Super 697/57 WU Sekretär


      Nun wird es konkret. Ich habe meinen Bruder besucht und wir haben in einem alteingesessenen An- und Verkauf, der geschlossen werden sollte (Besitzer war 73 Jahre alt) eine Musiktruhe Saba Baden 6-3D gekauft. Diese war zwar nicht billig, aber äußerlich in einem Top Zustand und mit allen Unterlagen, Originalrechnung usw.
      Der gute Mann hatte sie wohl vor etwa 10 Jahren technisch überholen lassen...Und hier knüpfen meine Fragen an, denn ich bin nicht ganz zufrieden mit dem Ergebnis:
      Auf dem Bild erkennt Ihr die "alten" Teile, die bei der technischen Überholung ausgetauscht wurden. Das kommt mir doch recht wenig vor (an einem von mir überholten Onyx waren es gut 20 Problemkondis, die getauscht wurden).
      Außerdem scheint mir unklar, warum der Volt-Einstellhebel auf 220V geblieben ist und nicht auf 240V umgestellt wurde.
      2 Probleme sind außerdem auffällig. Zum einen kratzt und kracht es gewaltig, wenn ich am Bassregler drehe, zum anderen geht die Tastenbeleuchtung nicht (ich bin davon ausgegangen, das in der Baden Tastenlämpchen verbaut wurden??) Die Automatic funktioniert tadellos!

      Ehrlich gesagt habe ich schon großen Respekt vor der Truhe. Im Vergleich zu meinen Villingen und Onyx ist die schon deutlich umfangreicher aufgebaut.

      Danke für eure Einschätzung

      Hallo Christoph,

      das Chassis entspricht dem Freiburg 6-3D, denke ich, und in der Tat müssten die Tasten beleuchtet sein. Da fehlt vermutlich die gemeinsame Versorgungsspannung ( Draht ab ) ?

      Dann hast Du vollkommen recht, in diesem Chassis sind sicherlich noch ca. 15-20 Kondensatoren und Elkos verbaut wie die, die schon getauscht wurden, und die alle noch getauscht werden sollten, wenn Du wieder ein zuverlässiges und optimales Ergebnis erreichen möchtest.

      Die Störgeräusche beim Einstellen von Bässen sind typischerweise auch
      davon abhängig.

      Es gibt natürlich auch andere mögliche Ursachen, aber die Wahrscheinlichkeit spricht dafür.

      220 V sind ok, ich würde NICHT auf 240 V einstellen, weil dann die Röhren zu wenig Heizspannung bekommen, was schlechter ist wie etwas zu hohe Werte. Anodenspannung kann man anpassen, aber da machen ein paar Volt zu viel im Zweifel auch Nichts aus.

      Meine Radios stehen alle auf 220 V.

      Da wartet viel Arbeit auf Dich, ein SABA Freiburg ist immer die Königsklasse. Aber mit Zeit und Geduld und Hilfe aus dem Forum hier
      sollte das was werden können.

      Grüße
      Martin
      Hallo
      Ich lasse mich natürlich gern bekehren, von meiner Denkweise abzuweichen, aber ich möchte auch mal auf die überhöhten Spannungen, wie hier in meinem Haus hinweisen.
      Bei den gemessenen 235 bis 238 Volt wird mir allerdings etwas Bange, ein Radio dauerhaft mit 220 Volt zu betreiben. Wenn möglich stelle ich dann auf 240 Volt.

      Radiogrüße :winker:
      Detlef
      Rock hilft gegen Rheuma
      Hallo Christoph,

      baue doch bitte bei Gelegenheit das Chassis aus und stelle hier ein paar Bilder vom
      Innenleben ein. Dann liesse sich eine zuverlässigere Aussage über die Qualität der Arbeit des Vorbesitzers treffen.
      Bei krachenden Potis hilft oft ein Ausbau und die manuelle Reinigung, damit habe ich bisher fast immer Störgeräusche eliminiert (natürlich erst nach dem Tausch von Kondensatoren im Signalweg).
      Bei einem solchen Boliden lohnt es sich, sorgfältig vorzugehen.
      Gruss, Ivica, harter Knochen - weiche Birne.
      Hallo Detlef,

      mach´ es doch einfach so: Anodenspannung und Heizspannung
      bei Spannungswähler 220V und 240 V MESSEN. Da, wo die Heizspannung
      6,3 V oder etwas mehr ist, die Einstellung belassen.
      Ein paar Volt mehr als Anodenspannung sind wirklich vollkommen egal.
      Wenn´s stört, über Vorwiderstand anpassen.
      Aber zu wenig Heizspannung ist für die Röhren einfach nicht gut.

      Ein deuliches Überheizen natürlich auch nicht.

      Ich hatte mal gelesen, daß für die meisten Röhrentypen die Heizspannung Sollwert +- 7% betragen sollte, wenn die Lebensdauer der Herstellerangabe entsprechen soll.

      Aber ich hatte, meine ich, auch schon gelesen, daß ein Unterheizen für die Röhren schädlicher ist als ein geringfügiges Überheizen.

      Wie auch immer, da unsere Radios selten Tag und Nacht laufen, ist es vermutlich (fast) egal. Bei Radios, die täglich laufen sollen , kann man ja nachmessen und für eine optimale Heizspannung sorgen.



      Grüße
      Martin