Graetz Melodia M618

Hallole, nachdem einer der beiden Radios (Mende) die ich vom Arbeitskollegen bekommen hab erfolgreich wiederbelebt wurde, ist nun der zweite dran.

Als ich das erste Bild per Mail bekommen hab, dachte ich zuerst das da jemand das Gehäuse mit grauer Farbe "verschönert" hat. Nach dem googeln war klar: Das gehört so!

Hier der Anfangszustand;







Hier gibt's viel zu tun:



Mal was anderes: Die Umschaltung von FM und AM erfolgt mit einem Bowdenzug.



Die eigentliche Kupplung:



Kein schlechter Einfall: Knopf zum abschalten des Magischen Auges zum schonen der Leuchtschicht.



Ein bei Kunststoffblenden häufiger auftretender Schaden:



Nun geht's ans reinigen. Die unteren Tastenaggregate habens nötig; stark verschmutzt und korrodiert.





Das Bad im Ultraschall wirkt wahre Wunder! Tastenaggregat wie neu!



Äußerst aufwendig war das entfernen der Schallwand! Diese Aktion dauerte 1,5 Stunden. Mehrere Befestigungsschrauben waren mit Schaumstoffklötzchen zugeklebt oder mit Kleber bedeckt. Diese Schrauben mußten erst frei gelegt werden und der Schlitz vom Kleber gereinigt damit man erst den Schraubenzieher ansetzten konnte.
(Siehe Markierung)



Die erste Reparatur ist fertig. Reparierte Plastikzierleiste mit Tastenaggregat und neu lackierter Aluleiste.



Fortsetzung folgt.

Gruß Frank

Hallo Detlef, ja das Ultraschall möchte ich nicht mehr missen! Der Anschaffungspreis hat mich lange abgeschreckt; aber ich hab mich immer wieder über schlecht zugängliche Verschmutzte Stellen geärgert. Irgendwann hab ich mir dann ein "richtig gutes" gekauft mit Heizung und regelbarer Ultraschallleistung. Der Hersteller ist EMAG. Ein gutes Beispiel für eine Ultraschallreinigung ist z.B. das filigrane Automatikaggregat von diesem Grundig: http://saba.magnetofon.de/showtopic.php?threadid=7038

Das Aggregat hat sehr dünne Messingstreifen dran die eine Standartreinigung wohl übel nehmen würden.

Zwischendurch wandern auch andere Sachen durch das Bad wie kürzlich der Vergaser von meinem Auto. Der mußte überholt werden; die Werkstatt hat das nicht hin bekommen und der TÜV gab keine Plakette her. Mußte ich halt selber machen und nochmal zum TÜV gehen.

Hallo Andreas, da muß man auch dazu sagen das die kleinen Plastik-Ultraschallreiniger die man ab und zu bei Aldi & Co bekommt in erster Linie für Brillen, Kontaktlinsen und Gebisse gedacht sind; also für "kleinere" Verunreinigungen. Für grobe Verschmutzungen wie man sie z.B. in Radios oder Werkzeug vorfindet sind die nicht geeignet!

Ich verwende diesen hier:



Made in Germany, komplett in Edelstahl und für den Dauerbetrieb ausgelegt. Es gibt ein ganzes Sortiment an Reinigern. Vom milden Universalreiniger bis zum Hardcore-Reiniger der sogar Edelstahl angreift; dafür gibt's als Zubehör einen Glaseinsatz. In unserer Firma wird das gleiche Fabrikat benutzt nur ein paar Nummern größer zum reinigen von Dreh- und Fräswerkzeugen und kleineren Maschinenteilen bei der Reparatur.

Viele Grüße

Frank

Nun ist wieder ein Stück geschafft! Der Schallwandstoff widersetzte sich jeglichen Reinigungsversuchen! Der Stoff wurde zwar schön sauber; aber die braunen Ränder um die Lautsprecher blieben unverändert. Also neuer Stoff drauf.

Hier sieht man das gereinigte Gehäuse mit eingebauter Schaltleiste und der Schallwand. Der Einbau der Schallwand und Lautsprecher war fast genauso mühselig wie der Ausbau!!



Ups! Eine ganz kalte Lötstelle am Netzkabel.



Und weiter geht's mit der nächsten Fummelei: Der ausgelaufene Becherelko muß getauscht werden. Der war nicht angeschraubt, nöö der hatte Schränklaschen. Das wäre eigentlich kein Problem wenn man nach dem verschränken nicht noch eine davon mit einem gefühlten halben Kilo Lötzinn verlötet hätte! Egal wieviel Zinn ich entfernte, der Elko ließ sich nicht ausbauen. Die dritte Schränklasche mußte ich daher abfräsen. (Dremel sei Dank! :D)
Dann hatte ich einen ganz speziellen Spezialelko in der Hand:



Zwei mal 50µF sind ja kein Problem; aber kombiniert mit 4µF schon! Eine solche Kombination gibt's heut nicht mehr zu kaufen.

Dann hab ich improvisiert und einen 2 x 50µF Becherelko eingebaut und den 4µF unterm Chassis versteckt.





Da der einzelne 4µF nun nicht mehr den Becher als Masse hat, habe ich einfach auf der Unterseite die Massescheibe, die man normalerweise für eine isolierte Montage des Becherelkos verwendet, ohne Isolierscheibe dazwischen montiert. Der 4µF ist daran angelötet. Da der 4µF ein Folienkondensator ist, fällt der recht groß aus. Passt aber ohne Probleme rein.



So, das wars für dieses Jahr! Die Endmontage und Probelauf erfolgt nächstes Jahr!

Gruß Frank