Korrosion bei Chips ?

      Liebe Freunde,

      am Wochenende habe ich fuer mich einen Dual CV 1250 revidiert, was m.E. ein recht
      ordentliches Geraet von ca. 1980 ist -- aber vielleicht nicht interessant genug, um hier
      ueber Details zu berichten.

      Eine Sache ist mir aber aufgefallen, die ich ungewoehnlich fand. Im Geraet stecken 4 ICs
      vom Typ RC 4559, von denen 2 defekt waren, auf dieselbe Weise -- ein Kanal war leiser.
      Im Prinzip war noch Funktion vorhanden, aber nur schwach. Durch Einbau eines Sockels
      und Steckprobe war das einwandfrei reproduzierbar, und mit einem neuen IC dann auch
      rasch behoben (wobei ich dann LM 833 eingesetzt habe, der mir besser gefaellt).

      Frage hierzu, da absolut keine Fehlerquelle oder Ursache auszumachen war: Gibt es bei
      alten ICs gelegentlich so etwas wie "Chip-Korrosion" ? Ein Bekannter von mir hat diese
      These neulich mal geaeussert, nachdem er einige alte Transistoren und Chips aufgefraest
      hatte ... mir kam das ungewoehnlich vor, aber seine Versuche sahen schon danach aus ...

      Besten Gruss,

      Michael
      Moin Frank,

      danke fuer den Hinweis -- kannte ich so nicht ... auf jeden Fall interessant !

      Mein Bekannter hatte seine Versuche gemacht, weil er gelegentlich Probleme
      mit aelteren Halbleitern (auch NOS) hatte. Er vermutet den Einfluss von Saeuren
      etc. (Reste oder Spuren reichen vermutlich) aus dem Herstellungsprozess. Daraus
      ergibt sich dann u.U. auch mal ein kleiner Vorteil fuer die Herstellung nach RoHS und
      anderen modernen Verfahren.

      Selber hatte ich bislang keine Probleme dieser Art. Meine Frage bzgl. RC 4559 ist also
      etwas spekulativ -- aber dafuer gibt's ja das Forum, mit vielen Mitgliedern mit noch viel
      mehr Erfahrung ... weiss jemand etwas zu solchen Problemen bei Silizium-Halbleitern ?

      Besten Gruss,

      Michael
      Bei mir geht einfach nichts kaputt, ich weiß auch nicht warum.
      - Alte Elkos in meinen - einst nicht wenigen Sammelgeräten - alle ok.
      - Germanium-Leistungstransistoren - werkeln noch in allen Grundig-TB-Endstufen einwandfrei.
      - Germanium Kleinleistungs-Transistoren Grundig-Satelliten und Yachtboys und vielen Kassettenrekordern, sogar noch OC-Typen im Glashaus in Kofferradios - alle in Ordnung.
      - RC4558/59 in einer Menge von altehrwürdigen Verstärkern, selbst teilweise noch Typen 741/709 , alle gehen sie noch.

      Das gleiche Gelump als NOS, kistenweise gebunkert - nichts davon ist defekt. Jeder zufällig entnommene und getestete spielt sofort problemlos los.

      Leute ich weiß nicht warum meine Brocken nicht kaputt gehen wollen, während eure die merkwürdigsten Probleme aufweisen, das ist doch stinklangweilig. Ich will das mein Krempel auch mal hin geht.

      Was bei mir laufend kaputt geht ist Neukrempel. Uher-Telefonanlage, Schrott, Fernseher Marke Reisschüssel nach und nach alle Schrott, LCD-Monitore alle drei Jahre Schrott, Reiseradios (made in china) jedes Jahr eins Schrott, die guten Grundig-Yachtboys und der Cosmopolit hingegen spielen seit über 30 Jahren noch wie neu.

      Das Whisker-Problem hingegen ist in der Theorie bekannt, lange schon, getroffen hat es mich aber noch nie und auch noch nichts was ich mal auf dem Tisch hatte.
      Gruß Jogi,
      der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf.
      Hans das wundert mich jetzt garnicht.
      Ich bin talentiert im Software-Probleme sofort haben.

      Dafür habe ich zu lange und zuviele Foren gemacht, betreut, bewacht und drinnen geschrieben. Jetzt in der EOL-Phase beschränke ich mich nur noch auf einige wenige wie dieses hier. Und muß also 100% der Fehler hier haben (nicht suchen nicht finden schon garnicht beseitigen, nur haben)
      Gruß Jogi,
      der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf.
      Hi Jogi,

      also, es ist nun nicht so, dass bei mir viel kaputt geht -- im Gegenteil. Ist eher so wie
      bei Dir. Dieses Geraet kam mit nicht bekannter Vorgeschichte zu mir. Da dachte ich,
      eine Frage koennte sich lohnen ...

      Der von mir genannte Bekannte macht richtig viele Reparaturen, und ich habe keinen
      Grund zu der Annahme, dass seine Aussage nicht stimmt ... auch wenn's bisher nicht
      meine Erfahrung ist.

      Die Vorteile von modernen Herstellungsverfahren bezogen sich dabei alleine auf
      Halbleiter aus guter Herstellung (was immer das heisst, und wie immer man das
      ggf. pruefen kann). Deine kurzlebigen Geraete haben sicher viele Teile drin, die nicht
      in diese Kategorie fallen. Und sicher auch minderwertiges Huehnerfutter ... oder ?

      Schoenen Abend noch,

      Michael
      Hallo Jogi,

      bin ich doch nicht allein auf dieser Welt! In 30 Jahren Reparaturpraxis gab es einen (!) kaputten Elko im NF-Übertragungsweg, bei einem Schneider-Farbfernseher. In einem Audio-Gerät noch nie. In Stromversorgungen hier und da aber schon.

      Allerdings Unmengen von defekten Einfach- und Doppel-OPs in fernöstlichen Geräten, mit drei Fehlerbildern:

      - Keine Funktion
      - Starkes Rauschen oder hoher Klirr bei Erwärmung
      - Leise

      In einer alten Audio, so ca. 1982, hat ein Grundig Entwickler die Verwendung von Einzeltransistoren anstatt von OPs mit deren hohen Ausfallrate schon in der Produktion begründet.

      Gruß

      Rolf
      Hi Rolf,

      wenn ich Dich richtig verstehe, so sagst Du, dass der Fehler "einer leise, mit mehr
      Rauschen" nicht ungewoehnlich ist. OK -- ich hatte das vorher noch nie, dafuer aber
      regelmaessig defekte Elkos ... und zwar _wirklich_ defekte, mit Schluss, oder so wenig
      Restkapazitaet, dass die Kopplung zur naechsten Stufe nicht mehr ging. Oder mit einem
      so hohen ESR, dass ein Kanal leiser als der andere war, weil sich ein unerwuenschter
      frequenzabhaengiger Spannungsteiler einstellte ... so etwas habe ich sicher ca. alle
      2-3 Monate.

      Der Hinweis auf Grundig und 1982 passt aber -- das Geraet (Dual) ist von 1980, evtl.
      muss man da einfach mit Ausfaellen der 4559 rechnen.

      Besten Gruss,

      Michael
      Hallo Rolf, ein Glück, ich bin also doch nicht ganz alleine im 0-Fehler-Himmel.

      Ja, ich kann mich auch noch an Zeiten vor über 30 Jahren erinnern, als es schon einige brauchbare Audio-Op´s gab, diese aber kaum Verwendung in Seriengeräten fanden. Da schwirrt noch irgendwo in meinem Fundus ein Voll-Verstärker Bj. um 1980 herum mit 50 oder mehr Einstellern und entsprechend üppiger Verstärkerschaltungen, den der Entwickler mit diskret aufgebauten Operationsverstärkern ausgestattet hat. Ein wahres Transistorgrab. Auch das Gerät glänzt durch 0-Fehler.

      Elkos sind natürlich auch einige hundert dort verbaut, und nicht einer davon wollte jemals den Geist aufgeben. Einzig zwei Elkos wurden da mal zusätzlich eingebaut, damit sich der Brummabstand des Phonoabteils bei höchster Verstärkung (diese ist dort vorwählbar) noch weiter verkleinert. Siemens-Elkos, unkaputtbar.

      Bei den vereinzelten Inbetriebnahmen in den letzten Jahren warte ich regelmäßig darauf das sich einer der marmeladeneimergroßen Endstufen-Stützkondensatoren mit einem ohrenbetäubenden "Bummm" und unter Aufreißen des Stahlblech-Verstärker-Gehäuses oder der 5mm dicken Massiv-Alu-Frontplatte im Zimmer verteilt, aber auch diese halten es aus nur alle Jubeljahre mal mit einem Spontanstromstoß auseinem halbzentnerschweren Netztrafo gegen ihren anfänglichen Kurzschluß-Restwiderstand aus dem Dauerschlaf geweckt zu werden.

      Manchmal meine ich ein dezentes Knistern zu hören, wenn ich nur des Spasses am Drehen wegen einen der weniger oft (oder nie?) betätigten Steller für unnütze Dinge wie Durchsagemikrofon-Mixer verstelle (Zieh-Dreh-Drück-Einrastpoti mit einer handvoll Mehrfachbelegungen plus ein an anderer Stelle verstecktes zweites Poti - hoffentlich finde ich die Grundeinstellung wieder in der das Gedöns aus dem Signalweg geräumt ist), aber ann reicht ein merhmaliges Hin und Her drehen um den Anschein wieder zu zerstreuen.

      Das Gerät wurde dabei nie geschont, es wurde in verräucherten Kellern (ja sowas durfte man vor 30 Jahren noch) mit scharfen wie süssen Spirituosen getauft, im Kofferraum von Dorf zu Dorf über Buckelpisten gekarrt, mit schlecht isolierten Lautsprecherleitungen die immer wieder mal unter Vollast kurzschlossen verbunden und mit abenteuerlichen Veranstaltungs-Lautsprecher-Konstrukten in Parallelschaltungen bis weit unter 2 Ohm drangsaliert. Dann wieder für feinste musikalische Nuancen ausgesuchter Filigran-Technik in der Gutt Stubb verwendet, dann wieder für ein Jahr im Regal vergessen usw.

      Technik die sowas nicht klaglos aushält scheint mir irgendwie mit heißer Nadel gestrickt. Schöner wird sowqs natürlich nie bei der Behandlung, aber funktionieren muß es und nicht mit hüstelnden Elkos oder kratzenden Transistoren nerven.
      Gruß Jogi,
      der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf.
      Jogi postete


      Also, wie man hier oben an dem leeren Quoting sieht, kann ich nach wie vor weder zitieren, noch meine Beiträge editieren, löschen oder sonstwie bearbeiten.

      Windows 7 & XP / FirefoxESR aktuelle Version / Skripe freigegeben / Addons entladen
      Gruß Jogi,
      der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf.
      Wie macht Ihr das denn, dass bei Euch keine Geräte / Bauteile ausfallen?
      Ich glaube, ihr nehmt die Technik einfach nicht richtig ran. Entweder laufen die Geräte nicht lange oder nicht intensiv genug.

      Mein Fernsehgerät Baujahr 1978 läuft täglich um die 5 Stunden (heute nur noch von der Festplatte, kein GEZ-Staatsfunk) war sicher 10 Mal defekt, mein Cassettendeck Telefunken TC750, gekauft 1979, etliche Hundert Cassetten wurden damit aufgenommen, ebenso etwa 10 -12 Mal, mein Yamaha Verstärker, gekauft 1977 (mindestens 100 Partynächte unter Vollaussteuerung) 3-4 Mal, mein Saba VS80, gekauft ca. 1973, fiel auch 3 - 4 Mal aus.
      Die Liste könnte noch fortgesetzt werden.

      So manches HiFi Gerät, von dem man heute sagt, dass es nach 40 Jahren immer noch einwandfrei läuft sollte einmal messtechnisch auf Frequenzgang, Kanalgleichheit, Verzerrungen und Geräusspannungsabstände überprüft werden.

      Es ist wie in der Medizin: Es gibt keine "Gesunden", nur Menschen, die nicht ausreichend gründlich untersucht wurden. ;)
      Achim
      kugel-balu postete
      Hi Rolf,

      wenn ich Dich richtig verstehe, so sagst Du, dass der Fehler "einer leise, mit mehr
      Rauschen" nicht ungewoehnlich ist. OK -- ich hatte das vorher noch nie, dafuer aber
      regelmaessig defekte Elkos ... und zwar _wirklich_ defekte, mit Schluss, oder so wenig
      Restkapazitaet, dass die Kopplung zur naechsten Stufe nicht mehr ging. Oder mit einem
      so hohen ESR, dass ein Kanal leiser als der andere war, weil sich ein unerwuenschter
      frequenzabhaengiger Spannungsteiler einstellte ... so etwas habe ich sicher ca. alle
      2-3 Monate.

      Der Hinweis auf Grundig und 1982 passt aber -- das Geraet (Dual) ist von 1980, evtl.
      muss man da einfach mit Ausfaellen der 4559 rechnen.

      Besten Gruss,

      Michael
      Hier ein neuer Beleg

      Wenn ich Jogi 012 zitieren will, geht das nicht
      hans
      Hans, man könnte auch sagen, ich bin nicht mehr zitier- und zitatfähig :-T

      Achim
      Ich berichtete über persönliche Geräte, die durchaus rangenommen werden, wie dieser "Tournee-Verstärker".

      Auch bei mir gehen Geräte dahin, aber das ist alles dieser Neumüll, wie ich es in #003 andeutete. Elkos gehen bei mir nur selten kaputt und wenn dann zu über 90% in modernen Schaltnetzteilen fernöstlicher Herkunft, in klassischen deutschen eben auch nicht.
      Gruß Jogi,
      der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf.