Korrosion bei Chips ?

      Korrosion an modernen Chips zur Grundlage dienenden Wafern gibt es nicht.
      (TU-Dortmund, Lehrstuhl für HF-Technik - Mikrostrukturtechnik)

      Bondingfehler die nicht von vornherein völlig ausschließbar sind werden durch Fertigungs-Kontrollmanagement vermieden.
      (TU-Dortmund, Lehrstuhl für HF-Technik - Mikrostrukturtechnik)

      Geschrumpfte Gehäuse (bei Qualitätsfertigung praktisch ausgeschlossen), mechanisch überbelastete Anschlüsse können zum Bruch/Riss der Kontaktierung bei der Bestückung führen. Thermische Überlastungen während der Galvanik-Behandlung bestückter Karten können - auch später - zu Spontanversagen führen. Thermo- und chemische Einflüsse können jederzeit und in jeder Alterungsstufe Kontaktierungen zerstören, hat mit der Chip-Fertigung praktisch nichts zu tun, es sei denn man möchte das Fehlen von MIL-Eigenschaften bei billigen Allerweltsbauteilen kritisieren.
      Für Transistoren gilt vergleichbares, oft und gerne brechen Kontaktierungen verspannt eingesetzter Transistoren im Gehäuse ab oder am Gehäuse aus (Wackelbeinchen). Je dürrer das Gehäuse desto anfälliger stellt es sich dafür dar. Heutige Massenware aus Fernost ist oft weniger als ein Viertel so dick wie frühere europäische Typen.
      /Ferranti bot ähnlich zippelige Gehäuse schon in den Siebzigern an, bspw. als PBC-Typen äquivalent zu BC-Typen, weswegen ich diese Typen damals schon mied./

      BC549 in abgebildeter BC173 Schaltung von DUAL kann den Rauschabstand nicht - und schon garnicht hörbar, also um/über 3dB, verbessern, da der Kollektorstrom der Eingangsstufe nicht auf S/N-max optimiert ist sondern auf einen Kompromiß der nach dem Umbau wohl auch nicht geändert wurde, was auch nicht gut geht ohne den Kompromiß so zu verstellen das der gesamte galvanisch gekoppelte Verstärker umberechnet werden müsste.

      Zur leidigen Elko-Thematik gibt es nichts mehr zu sagen was nicht schon von allen erwartbar bis vorhersehbar und oft wiederholt schon gesagt wurde. Das bessert sich auch nicht indem man noch 1000 Schaltnetzteilvarianten mit langsamer, überwiegend kalter NF-Technik auf eine Schiene setzt.
      Gruß Jogi,
      der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf.
      Hallo Michael,

      den Fall hatte ich ja erst unlängst wieder bei der Reparatur eines VS100 beschrieben: Das Rauschen auf einem Kanal war deutlich stärker, als beim anderen. Ursache war ein defekter = gealterter Transistor. Wäre es bei beiden Kanälen gleich stark erhöht gewesen, wäre mir der Defekt womöglich entgangen.
      Legendär ist auch das heute massiv gestiegene Rauschen vieler alter Germaniumtransistoren.

      Wenn man die alten Geräte ausgiebig und sorgfältig untersucht, finden sich einfach zusätzliche Fehler, die bei einer Standardreparatur, wie sie früher im Service üblich war, oft unentdeckt blieben.
      Achim
      Moin Achim.
      Das ist wie so oft den Kopf mit dem Nagel getroffen ;)

      Was Michael da hört - und ich will garnicht in Zweifel ziehen das er was hört - ist schlicht ein fehlerhaft gewordener Transistor. Auch die Reaktion ist völlig richtig, gleich nämlich einen verbesserten und aus aktueller Fertigung bezihebaren äquivalenten Transistor einzubauen anstatt in der Gemüseschale nach einem lange obsoleten Typen zu kramen.
      Nur es ist eben keine wie auch immer geartete - so habe ich den Beitrag (nicht deinen sondern Michaels) verstanden - Verbesserung zu erwarten sondern eine Wiederherstellung verschütt gegangener Eigenschaften eines marode gewordenen Transisoter. Sprich, handelt es sich schlicht um eine qualitativ erforderliche und sinnvolle Reparaturleistung.

      Inwieweit es sinnvoll ist sowas vorauseilend und alle Bereiche durchdringend per se zu machen, darüber zerstreiten sich ja regelmäßig die Geister. Aber der Fall ist für mich kein Grenzfall sondern - wenn man einen Fehler schon mit bloßem Ohr hören kann, dann ist es schon ein groß gewordener Fehler.
      Gruß Jogi,
      der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf.
      Moin, moin,

      Jogi hat recht, ich hatte mich da misverstaendlich ausgedrueckt (und auch in der Tat
      nach meinem "Grobdatenheft" vermutet, dass der BC 549 deutlich rauschaermer ist).
      Die genauen Daten fuer den BC 173 habe ich dann gar nicht nachgesehen.

      Ich musste ja tauschen, weil ein Kanal im Phono stumm war. Da ich keinen BC 173 C
      hier hatte, habe ich den BC 549 als Ersatztyp genommen. Dann habe ich zur Vorsicht
      alle 4 BC 173 ausgeloetet und vermessen -- mit dem geschilderten Ergebnis. Zwei waren
      hin, zwei intakt. Also habe ich die intakten BC 173 wieder eingebaut (an die 2. Position)
      und eben 2 BC 549 in den Eingang -- mit dem Ergebis, dass die Phonokarte wieder spielt,
      und eben auch _deutlich_ rauschaermer. Was ich natuerlich fuer den noch intakten Kanal
      sagen kann ... der andere rauschte ja im Grunde gar nicht, weil er tot war ... ;)

      Vermutlich wird also der andere Eingangs-BC auch schon angegriffen gewesen sein ...
      und etwas anderes als Alterung kann ich mir da jetzt kaum vorstellen, denn ich kenne
      den Besitzer des Geraetes (es ist noch immer in 1. Hand), der hat nie daran gebastelt,
      und es immer bestens behandelt. Da der Plattenspieler ja per Loetung an die Phonokarte
      angeschlossen ist, kann man auch eine Uebersteuerung o.ae. ausschliessen. Bleibt wohl
      nur Alterschwaeche ? Einzig die Elkos vor der Basis koennte ich mir noch vorstellen,
      die waren nicht mehr in Ordnung ...

      Besten Gruss,

      Michael