Schulprojekt 9260-Revival

      Hi Max,

      der Sollwert fuer den R 1106 ist 3,3 kOhm -- wenn das mit den 6,3 kOhm stimmt, ist
      der auch schon "fertig" ... also beide wechseln. Am besten gegen MOX-Widerstand mit
      2 W. Auf jeden Fall auch C 1101 pruefen. Da sind meist Tantal-Elkos mit 22 uF drin
      (auch wenn 2,2 uF im Plan steht), und da hatte ich schon gute und schlechte. Also besser
      neue rein. Muss nicht Tantal sein, die modernen 22 uF in 105 Grad mit kleinem ESR
      sind an der Stelle problemlos zu verwenden.

      Ich wuerde aber noch empfehlen, auch den C 1111 (2,2 uF) im Eingang zu tauschen,
      und zwar gegen Wima MKS 2 (mit Raster 5 mm). Ansonsten findest Du zum Treiber
      noch diverse Hinweise in den anderen Threads. Aber mit den genannten Massnahmen
      sollte in der Regel erst einmal alles wieder laufen.

      Weisst Du, wieviel das Geraet frueher gelaufen ist ? Und vor allem, wie oft ueber
      laengere Zeitraeume ? Ich frage das wegen der "kritischen" Elkos an anderer Stelle,
      die jetzt noch in Ordnung sein koennen, aber vielleicht schon angeschlagen sind. Du
      kannst das in etwa daran ablesen, wie starke gelbliche Ablagerungen an den dicken
      Elkos am unteren Rand der Netzteilplatine zu sehen sind. Diese entstehen durch die
      Abwaerme des Lastwiderstandes mit 6,8 kOhm. Wenn da wenig zu sehen ist, kann man
      das in der Regel vergessen. Wenn da viel zu sehen ist, muss man mit (baldigen)
      Problemen rechnen.

      Besten Gruss,

      Michael
      Zunächst an alle: Danke vielmals. Es klingt nun wieder in Stereo durchs Haus :)

      An Michael: Danke für den Hinweis wegen dem Lastwiderstand. Aber entweder hat der Vorbesitzer das Gerät kaum benutzt, oder der Kondensator ist schon ausgetauscht worden, von Belag keine Spur.

      Kann nun die ganzen restlichen Funktionen überprüfen und Fehler beheben.

      Einige habe ich bereits erkannt:
      Kann Boxenpaar 1 und 2 nicht mehr gleichzeitig betreiben, wenn ich den Wählschalter auf "1+2" stelle ist Ruhe.

      Dann kratzen die Potis beim Verstellen von so ziemlich allem.

      Ich muss des Weiteren irgendwie herausfinden wie sich die Präsenzanhebung anhören sollte, war sie vor der Schrankzeit ungleichmäßig laut links und rechts, so ist das jetzt irgendwie behoben, aber es ist weniger eine Anhebung bestimmter hoher bis mittlerer Frequenzen als eine Absenkung der Tiefen habe ich das Gefühl.

      Ich möchte euch natürlich mit diesen zweitrangigen Problemen nicht mehr die Zeit stehlen und werde mich daher jetzt selbst hier im Forum auf die Suche machen, ich bin sicher, dass ich zumindest für die Probleme mit den Potis bzw Wählschaltern eine Lösung finden werde.

      Nicht ganz so zuversichtlich bin ich bei der Sache mit der Präsenzanhebung.
      Falls einem von euch das schon einmal begegnet ist und er eine Lösung bzw einen Link hat, gerne her damit :)

      Danke danke danke aber schonmal für alle bisherige Beiträge.
      Hi Max,

      beim Anschluss von 2 Paar Lautsprechern -- hoerst Du dann auch nichts in Stellung 1+2 ?
      Da sollten sie naemlich in Reihe geschaltet sein; man hoert also nichts, wenn nur ein Paar
      dran haengt. Das ist so gemacht, um zu verhindern, dass die Endstufe an 2 Ohm laufen muss.

      Kratzende Potis: Wenn sich das durch ein paarmal hin- und herdrehen nicht beheben laesst,
      hilft nur ausbauen und reinigen (ich habe gute Erfahrungen mit einem Ultraschallbad gemacht).
      Oder die Hinweise zum richtigen Einsatz von Kontaktsprays beachten -- auf jeden Fall also
      mit einem Reinigungsspray alle aggressiven Mittelchen gut ausspuelen.

      Praesenz: Bei korrekter Funktion (hoert man am besten bei Nachrichten oder so) wird die
      Stimme etwas naeseliger, und damit verstaendlicher (obgleich unnatuerlicher). Ist fuer Musik
      eigentlich weder gedacht noch geeignet. Im Zweifelsfall mal das Modul tauschen und dann
      probieren -- oder Deines an jemanden schicken, der vergleichen kann.

      Wenn die Elkos auf der NT-Platine keinen Belag haben, umso besser. Ich wuerde dann immer
      noch den Vorschlag machen, diese beiden Lastwiderstaende (einer dort, einer hinten unter
      der linken Endstufe) durch 47 kOhm, 1 Watt zu ersetzen, damit auch in Zukunft keine
      Probleme auftreten.

      Die anderen Massnahmen, die anzuraten sind, findest Du in den einschlaegigen Threads.
      Nennenswert ist noch der Selengleichrichter auf der Hauptplatte -- vgl. Achim's "Rework".
      Den wuerde ich immer tauschen. Bei meinen Geraeten war der bisher immer schon deutlich
      angegriffen, und oft auch schon unten etwas aufgeplatzt. Da passt ein moderner DIL
      Gleichrichter rein, mit dem es keine Probleme geben duerfte.

      Besten Gruss,

      Michael

      Besten Gruss,

      Michael
      Hallo, Schule ist wieder im Gange, habe daher jetzt weniger Zeit um mich zu kümmern, versuche allerdings morgen noch einmal die Zeit zu finden um den angesprochenen Test mit 4 Boxen zu machen.
      Wenn ich mich nicht täusche, war es aber früher möglich auch nur ein Boxenpaar über "1+2" zu betreiben.
      Naja ich werde sehen, bin fortan damit beschäftigt die Dokumentation meiner Suche zu erstellen.
      Dafür wäre es praktisch zu wissen welche Aufgabe die Z-Diode in so einer Schaltung erfüllt. Ist das eine Art Sicherung, die Spannungsspitzen gegen Masse kurzschließt? Quasi ein Überdruckventil?
      *staubwisch*
      Soodele, nachdem mein Projekt sich jetzt erst einmal ausruhen konnte, während der Schulalltag weiterging, ist es nun an der Zeit der Dokumentation den letzten Schliff zu geben. Hierbei tut sich für mich nach einigem Grübeln die Frage auf, auf welchem Weg R1106 für so hohe Spannugen im Ausgang verantwortlich sein kann.
      Ich erkenne einfach keine Verbindung, Die 42V vor R1106 bleiben ja stabil, so, dass die Spannung über T1108 ja konstant sein müsste und über C1108 ja auch.
      Würde ich nur den schaltplan sehen und den Defekt kennen, würde ich eher eine negative Spannung am Ausgang vermuten. :wiebitte:
      Kann mir da jemand Licht in mein Dunkel bringen?

      Edit: Oder hab ich das Messgerät falsch herum benutzt? Aber so weit ist es eigentlich noch nicht mit mir... :D
      So ich hab inzwischen so eine Vermutung: Keine Spannung an T1102 und T1112 , dadurch keine Spannung an der Base von T1124, ergo C-E nicht Leitfähig und daher 42V an Basis T1108 usw... wie dann genau es jetzt zu exakt 14,8V kommt, erschließt sich mir nicht, aber es ist klar woher der Wind weht, für ein "Fachgespräch" mit meinen Lehrern wird das wohl genügen :)
      Oder liege ich Falsch mit meinen Mutmaßungen?

      Fein -- die Frage im Hintergrund ist dann aber immer, WARUM der Widerstand
      R 1106 defekt war. Kann Altersschwaeche sein, oder auch ein anderer Fehler
      (Feinschluss im Tantal, defekte Z-Diode). Daher ist es sinnvoll, das genau zu
      pruefen, damit man eine Wiederholung ausschliesst.

      Dieser Widerstand ist durchaus dafuer bekannt, dass er einfach mal den
      Loeffel abgibt, aber bei mir war dann meist doch noch etwas anderes im
      Spiel. Daher mein Hinweis.

      Besten Gruss,

      Michael
      Der R1106 steht permanent unter hoher Belastung durch die Z-Diode. Zudem ist für R1106 meist ein Typ bestückt, der nicht sonderlich zuverlässig ist (dunkelrote Grundfarbe).
      R1106 wird jahrelang gegrillt, dann fällt er grußlos aus.
      Temporäre Feinschlüsse des Tantalelkos können ihm den Todesstoß versetzen. Daher ist dieser auch stets zu ersetzen.
      Zudem kann eine defekte Z-Diode den R1106 abschießen, aber das ist hier wohl die am seltensten vorkommende Ursache.
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      Zur Begründung der Folgen in 048: T1124 wird nicht leitfähig stimmt. Aber nicht deshalb, weil seine Basis keine Spannung bekäme, die bekommt sogar zu viel Spannung über R1123, sondern, weil die Transistoren im Eingang Bestandteil des Basisspannungsteilers von T1124 sind. Fehlt die über die D1101 stabilisierte positive Spannung über R1106, hängen T1102 und damit T1112 gleichspannungsmäßig "in der Luft" und T1112 verstärkt auch das Audiosignal nicht mehr. Die Basis von T1124 geht auf -Ub und damit sind auch die 2. und 3. Verstärkerstufe außer Funktion.

      Bei diesen galvanisch gekoppelten mehrstufigen Verstärkerschaltungen sind die Transistoren für ihre Funktion = ihren korrekten Arbeitspunkt immer auf die ordnungsgemäße Funktion der vorgelagerten Stufen angewiesen.
      Achim