Saba 9241 Receiver - eine ungeplante Überarbeitung

      Hallo Raymond,

      genau dieser Zusammenhang ist mir auch schon aufgefallen: Heute sind bei den üblichen Plastikgeräten mit kleiner Platine mit einem Satz Chips alle Funktionen perfekt fernbedienbar, unbegrenzt Speicherplätze vorhanden, Raum- und Umgebungsprofile speicherbar, alles ist bis ins Detail steuerbar, aber die Lebensdauer ist massiv gesunken. Wenn Chips oder proprietäre Bauteile nicht mehr iieferbar sind, es keine Softwareupdates mehr gibt, schon kleine mechanische Belastungen oder Überspannungen aus der Antenne oder dem Netz massive Schäden anrichten, ist der Lebenszyklus beendet - oft nach wenigen Jahren.
      Die Geräte der späten 60er bis späten 80er waren mechanisch extrem robust, meist fast ausschließlich mit Standardbauteilen bestückt. Sie lassen sich langfristig am Leben erhalten.
      Darüber hinaus sind ihre technischen Daten, z.B. Ausgangsleistung, Empfangsempfindlichkeit oft hervorragend und heute noch aktuell. Dafür muss man ggf. mit einem Kontaktproblem hier oder einem Knacken da leben.
      Möchte man das volle Leistungspotential heute ausschöpfen und keine Abstriche machen, bedeutet das meist beträchtliche Kosten und viel Arbeit. Mit dem reinen Anschaffungspreis für ein Gebrauchtgerät ist es da nicht getan.
      Achim
      Weitgehend kann man den Meinungen dazu beipflichten, aber die Ausgangslage ist vielschichtig und es führen viele Wege nach Rom.
      Was man uneingeschränkt sagen kann ist, daß solcherart Geräte einen Entwicklungsstand um den Zenit herum besaßen. Noch ein bisschen mehr und es geht wieder bergab.
      Das sind für mich die Achziger gewesen, es wurde noch weiter entwickelt, es gab vereinzelte Lösungen die noch feiner wurden oder noch umständlicher. Das Resultat aber rechtfertigte eigentlich nicht mehr den Mehraufwand, ja schlimmer noch, die zusätzlich überfrachtenden Gimmiks gingen wieder zu Lasten des Klangeindrucks.

      Ich wurde zu den Zeiten eher minimalistischer, die Millionen-Knöpfchen Kisten kamen in die Ecke, ein Ideal-Verstärker hat nur einen Knopf, An/Aus. Der Rest ist vor Inbetriebnahme auf Originalklangerlebnis fest einzustellen, auch die Lautstärke, ein Paukenschlag ist nur originalgetreu, wenn das Zwerchfell massiert wird.

      Als ich meinen ersten CD-Spieler kaufte, hatte der nicht einen Knopf zuviel, es gab keinen Programmspeicher, keine Leuchtorgel mit Kinoeffekt.
      Es gab nur An/Aus, Start, Stop, Vor, Zurück, und Schubladenbewegung. Dazu ein *voll einstellbarer Kopfhöreranschluß mit rauschfreiem, gutem Klang und ausreichender Anpassung für meine Kopfhörer.
      Was brauchte es mehr, ich hörte das nur mit Kopfhörer und schloß es nirgendwo anders an. Wollte ich etwas überspielen auf Tonträger so wurde nur zu dem Zweck eine NF-Leitung von Line-Out zum Fronteingang** des Rekorders gelegt und später wieder entfernt.
      Später, wenn mal andere mithören wollten, wurde der Steuerverstärker samt Vorstufen nicht benutzt sondern der Endstufen-Direkteingang des Verstärkers benutzt. Dazu kam dann noch eine weitere Anlage - Uher - bei der der Verstärker eine "direkt" Taste besaß. Das Signal lief damit vom CD-In über den Lautstärkesteller direkt zur Endstufe, alles andere wurde von dem Schalter aus dem Weg geräumt.

      *Voll einstellbar - von Null, also garnichts, auch kein Rauschen oder Brummen. Bis viel zu laut, aber ohne bemerkbare Eigenverzerrungen.

      **Fronteingang - Sowas nützliches gab es damals wirklich, ein vollwertiger Eingang den man erreichen konnte ohne ales von der Wand oder aus dem Schrank zu stemmen.

      Heute gibt es nur noch Müll, den Leuten ist es aber auch irgendwie völlig egal.
      Ich höre noch das Klingen in den Ohren aus Zeiten die um die dreißg Jahre her sind, die Leute, also entsprechende Klientel, suhlten und wälzten sich förmlich in hochtrabenden Selbsteinschätzungen über ihr gehör, ihre HIFI-Anlage, ihre nimmerleere Brieftasche und Möglichkeiten. Manche kauften sich mit jedem Erscheinen eines Prospektes "ihrer Marke" alles wieder neu, noch ehe sie am Alten auch nur jeden Knopf einmal angefaßt hatten. Der olle Krepel, gerade aus der Garantie heraus, wurde billig abgegeben oder gleich verschrottet.

      Manchmal frage ich mich heute ob diese Leute alle aufgrund ihres Anspruchsdenkens und schnellebigem Maximalkonsumverhalten schon alle verstorben sind oder ob sie wie die Asseln, sich schämend für ihren unnachhaltigen Lebenswandel, in eine Ecke gekrochen sind oder wo sie sonst alle geblieben sein könnten.
      Was kaufen die eigentlich heute, wo alles nur noch wertloser Chinaschrott ist, und wo sind ihre fürstlichen Ansprüche an sich selbst und alles was sie unbedingt wie im Fieberwahn haben müssen?



      Gruß Jogi,
      der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf.

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von „Jogi“ ()

      Und es gibt Neues von der Brummfront!
      Zuerst wurde für den Klangregelbaustein ein U-förmiges Abschirmblech aus Mu-Metallblech gebogen und von innen mit 0,5mm Pertinax isoliert.



      Nach dem Einbau und dem Verlöten des Masseanschlusses:



      Nun ist der Bereich Klangregelung unempfindlich gegen Einstrahlungen aller Art. Man sieht auch die neuen geschirmten Zuleitungen.

      Aber es gab immer noch im linken Kanal ein vor dem Lautsprechger deutlich hörbares Brummen, während rechts praktisch Stille herrschte. Also habe ich mit einem Blechstück experimentiert und tatsächlich ließ sich das Problem im linken Kanal reduzieren.
      So wurde kurzerhand zwischen Netztrafo und Verstärkersektion ein Trennblech (auch Mu-Metallblech) mit 10 cm Höhe eingebaut und mit dem Chassisrahmen verlötet.



      Im Ergebnis ist der Linksbrumm verschwunden und auch ohne Gehäusedeckel übersteigt der in beiden Kanälen gleich laute Restbrumm kaum noch das Grundrauschen - hörbar ist er nur mit dem Ohr im Mitteltonhorntrichter.

      Ich glaube, weitere Verbesserungen sind nun mit vertretbarem Aufwand nicht mehr möglich. Bei Stellung des Pegelschalters auf +4 oder darunter ist gar nichts mehr hörbar.

      Ach ja, wenn man den Fön auf halber Heizleistung im Bad nebenan einschaltete, war bislang immer noch ein deutlicher Brumm aus den Lautsprechern zu hören. Nicht mehr so brutal laut, wie mit dem originalen "schlechten" Trafo, aber deutlich.
      Nun, seit den Abschirmmaßnahmen mit Mu-Metallblech löst der Fön keinerlei Brumm mehr in den Lautsprechern aus - absolut nichts.
      Also kam auch diese Störung letztlich nur per magnetischer Abstrahlung vom Trafo ins NF-Teil.
      Ein weiterer positiver Nebeneffekt ist, dass der vorher beim vollen Aufdrehen der Lautstärke bei offenen Line-Eingängen kräftige Brumm nun gar nicht mehr auftritt. Es ist nur noch Rauschen zu hören.

      Es bleibt dabei, was Hans schon ganz am Anfang der Diskussion gesagt hat:
      Zitat: "Dann steht noch der Netztrafo mit seinen Leitungen ungeschütz neben dem Treibermodul und der Endstufe. Wenn UKW oder AM zugeschaltet wird, können aus der Wicklung realistische Feldlinien in den Raum austreten. Auch ein Schnittbandkern !!!!! kann einem da zusetzen."
      Genau das ist hier das Problem.

      Meine Güte, was für ein Unterschied zwischen dem Zustand beim Beginn der Forschungen und jetzt!


      Achim

      Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von „nightbear“ ()

      Glückwunsch!

      Ob nun Akribie oder Perfektionismus, Deine umfassende Dokumentation gehört da jedenfalls mit dazu. Falls bei mir mal etwas brummt und es handelt sich nicht gerade um meinen Schädel, habe ich jetzt eine Menge Ansätze zum Suchen.

      Viele Grüße
      Christian
      **************************************************
      2 + 2 = 5 (für extrem große Werte von 2)
      Weltpremiere - der erste 9241 mit optimiertem Restbrumm!

      Achim,
      wenn Du den Restbrumm unter definierten Bedingungen bei Dir messen könntest, würde das einen Refrenzpegel definieren und man könnte quantifizieren, wie das eigene Gerät dazu liegt.

      Beispiel nach SABA (S/N-Abstand bei 50mW):

      Eingang: AUX, 1 kHz oder 400Hz Sinus, 260-400mVeff Eingangspegel
      Pegelsteller auf Null,
      Lautstärkesteller gerade so weit auf, daß am LS-Ausgang 450mVeff (an 4 Ohm Last, geht hier notfalls auch mit Messung am offenen Ausgang)
      Dann LS-Steller und Pegelsteller nicht mehr verändern, AUX-Eingang ohne Signal, AUX Eingang gegen Masse mit 47kOhm und parallel 250pF nach Masse abschliessen.
      Wie gross ist die gemessene Störspannung im NF-Bereich am LS-Ausgang?

      SABA Werksangabe: min. 58dB bei 50mW --> d.H. NF-Noise <0,55 mVeff

      Gruß
      Reinhard
      Hi Reinhard,

      es gab auch die geaenderte Massefuehrung (von Rolf ?), die auch den Restbrumm reduziert. Das habe ich einmal bei einem 9260 nachgemacht, mit deutlichem (wenngleich nicht perfektem) Resultat. Es gibt in der Tat einige Masseschleifen um die grossen Elkos herum, und da koennen die Feldlinien auch eingreifen. Kann sein, dass dies mit dem mu-Metall-Teiler weitgehend unterbunden ist.

      Besten Gruss,

      Michael
      Natürlich sind solche am Objekt erfaßten Meßdaten interessant.

      Davon unabhängig haben es Hobbyisten ziemlich schwer die Auswirkungen abzuschätzen.
      Was sind gute Werte, was sind schlechte Werte, wenn man außer seinen Ohren keine weiteren Instrumente hat.
      Dazu ein paar praktische Faustwerte.

      Außerdem - Jede Zusetzung einer zuvor nicht vorhandenen Tonbeaufschlagung stellt auf das Gundsätzliche zurückgeführt eine Signalverzerrung dar.
      Jede! Das vergessen oft auch erfahrene Anwender.
      In dem Zuge muß man sagen das schon leichtes Übersprechen von einem Stereo-Kanal zum anderen, oder von einem durchgeschalteten zu einem abgeschalteten Kanal einen Verstärker drastisch verschlechtert. Man möge sich nicht vorstellen wie manche Leute Zeter und Mordio schreien würden, gäbe es gleichstarke lineare (nichtwaagerechtes Bodediagramm) oder nichtlineare Verzerrungen (diverse Klirranteile). Beim Übersprechen aber zucken sie nur die Schultern.


      Nach dem kleinen Abstecher, was in einem Verstärker alles eine gleichzustellende Störung sein kann, nun die (subjektive) Einstufung:

      a) Alles was man mit nackten Ohren schon hören kann ist groß, zuviel, schlecht.

      b) <25 Dezibel Kanaltrennung (wie beim magn. Tonabnehmer gang und gäbe) ist hundsmiserabel und sofort auch für Betonohren die Hunde- und Katzengeheul nicht unterscheiden können, noch erfaßbar.

      c) Zugefügte Störtöne sind bis ca. fünfundsechzig Dezibel Ruhe/Geräusch-Abstand für gute Ohren in ruhiger Umgebung schwach hörbar und damit störend.

      d) Für Kopfhörerbetrieb gelten strengere Werte. Ein Dolby-C Ruhe/Geräusch-Abstand von 68 Dezibel ist so immer noch nicht frei bon hörbarem Rauschen.

      e) Auf der ganz sicheren Seite ist man folglich im Konsumerbereich nur mit einem Ruhe/Geräusch-Abstand von deutlich über siebzig bis achtzig Dezibel.
      Gruß Jogi,
      der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf.
      Ja Jogi,
      "a) Alles was man mit nackten Ohren schon hören kann ist groß, zuviel, schlecht."
      genau so sehe ich das auch!
      Allerdings muss man, wenn ein HiFi-Gerät in unmittelbarer Umgebung des Hörplatzes steht, auch ein mechanisches Brummen des Trafos, oder Knackgeräusche beim Schalten mit einbeziehen.
      Beim Punkt Knackgeräusche habe ich schn mehrfach angesetzt, eine wirklich saubere Lösung steht noch aus. Aber das kommt als Nächstes an die Reihe, ich habe schon mit diversen Tests begonnen.

      Inzwischen ist mir wieder aufgefallen, was für eine Hitzeentwicklung vom Zählerbaustein mit seinen beiden Spannungsreglern ausgeht. Er erhitzt das rechte letzte Viertel im Gehäuse - da wo UKW-Box und ZF sitzen. Sein Stromverbrauch ist entsprechend. Damsals hatte man noch begrenztere Möglichkeiten, die Bauteilintegration stand erst am Anfang.
      Ich entschloss mich daher, den Zählerbaustein zu ersetzen.
      Dazu wurde zuerst der alte Zählerbaustein ausgebaut und der Teil der Frontplatine, auf der das LED-Display sitzt abgesägt und das Ganze wieder eingebaut.



      Auf einem passend zugesägten Stück Lochrasterplatte fanden zwei solche3-stelligen rote LED Anzeigen Platz:



      Hinten wurden Flachbandleitungen angelötet, die Platine anstelle der alten befestigt und die Blende wieder aufgesetzt.



      Die Größe des Ausschnitts passt beinahe perfekt. Ich habe den Block, der jetzt 6- statt 5-stellig ist, ca2-3mm nach links versetzt, da das letzte rechte Segment so besser sichtbar ist und von der ersten Stelle ja nur die "1" genutzt wird.

      Auf die Anzeige "UKW Kanal" muss ich in Zukunft verzichten - ich haber sie noch nie benutzt (so habe ich auch eine Schaltfunktion frei), die Frequenzanzeige bei Mittelwelle ist mir auch nicht wichtig. So wird in Zukunft das Display nur noch bei UKW leuchten, in allen anderen Betriebsmodi abgeschaltet sein.

      Die Flachbandleitung für die Displayansteuerung kann man bequem durch den Schlitz in der Gehäusefront führen, der bislang für den Displaystecker vorgesehen war.
      Im Gehäuse auf der Grundplatte wurde nun ein kleiner handelsüblicher Zählerbaustein (mit temperaturkompensiertem Quarzoszillator und 66MHz PIC-Prozessor, um die € 10,00) montiert:



      Der Zähler wird mit der geschalteten +9V Spannung vom Netzteil versorgt. Die alte Zuleitung vom Mischer der UKW-Box kann bleiben.
      Nun gibt es im rechten Viertel des Gehäuses praktisch keine Wärmeentwicklung mehr. Ich werde das Verhalten der Frequenzdrift jetzt erneut untersuchen.
      Zudem habe ich endlich Platz, um die Nachrüstung der Stationstastenelektronik zu realisieren (Tipptasten und LEDs sind ja schon vorhanden).



      Die Frequenzanzeige erfolgt derzeit 6-stellig. Wenn die Bewertung der Drift erledigt ist werde ich wahrscheinlich das letzte Segment durch Abschaltung der gemeinsamen Kathode an Pin8 stillegen oder abschaltbar machen.



      Das Display ist wesentlich heller, als das alte, die Helligkeit ist aber in 8 Stufen regelbar. (Die Sichtbarkeit der nicht aktiven Segmente auf dem Foto kommt durch den Blitz.)

      Theoretisch hätte man ggf. auch das ganze Zählermodul mit direkt aufgelöteten Anzeigebausteinen hinter der Frontplatte unterbringen können. Aber dazu hätte die Blende ausgesägt werden müssen und / oder die Zählerplatine gekürzt werden müssen, wobei ich nicht weiß, ob an den Rändern im Multilayer-Epoxi Material nicht Leiterbahnen laufen. Auch die in der neuen Zähler- und Ansteuerelektronik entstehende Wärme muss abgeführt werden. Vorne hinter der Frontplatte könnte das unzureichend sein.
      Außerdem wäre es sehr schwierig, über die beiden Tasten auf dem Baustein Änderungen zu programmieren, wenn z.B. ein ZF-Baustein mit abweichender ZF-Mittenfrequenz eingebaut wird oder die Helligkeit angepasst werden soll. Auch ein eventuell nötiger Ersatz der Ansteuerelektronik ist so einfacher.
      Rein optisch ist das satt leuchtende neue Display im Vergleich zum verbrauchten alten natürlich die absolute Augenweide. Es flackert auch nicht aus dem Augenwinkel, wenn man die Augen / den Kopf bewegt, auch beim Fotografieren sind alle Segmente sichtbar. Die Ansteuerfrequenz der Segmente ist offenbar höher.

      Ergänzung: Der neue Baustein hat einschließlich Der Anzeigen eine Stromaufnahme von 100mA, also weniger als 1W Leistungsaufnahme. Ein guter Teil dürftze dabei noch auf die LEDs entfallen.
      Achim

      Dieser Beitrag wurde bereits 14 mal editiert, zuletzt von „nightbear“ ()

      Hi Achim,

      na, das ist ja mal wieder eine Loesung finaler Art ... aber natuerlich auch ein massiver Eingriff, den nicht jeder wird machen wollen (oder koennen). Ich hatte immer mal vor, konkreter ueber eine Abschaltung nachzudenken, denn eigentlich braucht man den Zaehler ja die meiste Zeit nicht. Dann waere das mit der Waermeentwicklung ja auch hinfaellig. Dabei hatte ich daran gedacht, nach Umschaltung auf AM oder FM den Zaehler ca. 30 Sekunden oder 1 Minute laufen zu lassen, dann abzuschalten --- und irgendwie noch das Abstimmsignal abzuleiten, um beim Drehen des Abstimmrades den Zaehler wieder anzuwerfen. Alles nachtriggerbar --- aber zu der Sache mit der Ableitung war mir noch keine wirklich gute Loesung eingefallen (auch mangels Zeit).

      Vielleicht waere das aber eine Alternative ?

      Besten Gruss,

      Michael
      Hi Michael,

      wer es mit der Originalität hat, könnte natürlich die neue Platine ins alte Zählergehäuse einbauen (sogar zusätzlich). Allerdings hat die Zuleitung zum Display nur 13 Adern. Man braucht (für 5 Digits) aber 21 Adern, für 6 Digits 22.
      Möglich, dass man sogar das alte LED-Panel ansteuern könnte, das zu prüfen war mir aber die Mühe nicht wert. Es ist ja außerdem eine Funzel ;)

      Die Zuschaltung nur beim Abstimmen ist natürlich machbar. Aber
      1. ist der neue Zähler genauer und stabiler
      2. Sobald man den alten Zähler doch einmal länger zuschalten muss, um z.B. die Oszillatordrift zu beurteilen, oder weil man einfach Wellenreiten will und den Sender häufig wechselt, geht das Geheize wieder los.

      Ich bin ja bei Eingriffen nicht so zimperlich, zudem ist bei meinem 9241 durch den nachträglichen Einbau der Stationstasten mit LED an der Stelle des Typenschilds ohnehin keine Originalität mehr gegeben. Vom verchromten Gehäuse ganz abgesehen...

      Mein Einbauvorschlag ist auch für Fälle gedacht, wo der Originalzähler fehlt, oder irreparabel ist.
      Und man könnte so auch einen 9240 mit einem Zähler nachrüsten.

      Alternativ könnte man auch die AFC per Default eingeschaltet lassen und beim Abstimmvorgang abschalten, indem z.B. wie beim 8120 die Abstimmachse isoliert ist und beim Berühren die Brummspannung zur Anschaltung der AFC ausgewertet wird. Auch dann hat man - selbst mit der UKW-Box der ersten Version stabile Empfangsverhältnisse und kann sauber abstimmen, ohne dass die Sender alle festkleben. Ich kann mich ja nur ums Verplatzen nicht damit abfinden, bei jedem Abstimmen auf einen anderen Sender zuerst AFC ab- und danach wieder einzuschalten.
      Also muss entweder der Osz. ohne AFC stabil sein (AFC per Default beim Einschalten aus) oder AFC immer an, aber beim Abstimmen aus.
      Achim

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von „nightbear“ ()

      HI Achim,

      ja, das mit dem Abstimmknopf hatte ich auch schon einmal angedacht -- wenn man bei Beruehrung AFC aus- und den Zaehler einschaltet ... vom Wellenreiten wird der Zaehler kaum warm, und wenn er im Schnitt gar nicht laenger als max. ein paar Minuten am Stueck laeuft, ist er doch auch stabil genug (?) --- mir ist da bisher eigentlich nichts Negatives aufgefallen (so der Zaehler sauber revidiert ist).

      Das mit den Stationstasten ist natuerlich schoen zu haben (wie beim 9260), aber die UKW-Zukunft sieht ja nun leider eher so aus, dass man die kaum noch brauchen wird ...

      Besten Gruss,

      Michael
      Hallo Achim,

      Deine neue Lösung ist auch bei defektem LED-Anzeigemodul eine gute Alternative zum Neubestücken des 9241-Moduls mit mini-SMD-LEDs oder dem Ersatz des LED-Moduls durch diskrete 7-Segment-LED Bausteine.

      Der Ersatz ausgefallener SMD-LEDs (also ausgefallener Segmente) im LED-Baustein, der ja hier im Forum an anderer Stelle von Volker beschrieben wurde (9241 Digitalanzeigensegmentreparatur mit SMD-LED), erfordert genaues Arbeiten unter 5x bis 10x Vergrösserung mit sehr ruhiger Hand und Engelsgeduld. Die neuen roten SMD-LED leuchten viel heller als die alten und müssen durch schwärzen mit schwarzem Filzschreiber passend abgedunkelt werden, wenn man nicht gleich alle ersetzt oder den grossen Helligkeitsunterschied toleriert. Der SMD-LED Ersatz ist für Grobmotoriker eine kaum zu bewältigende Herausforderung. Ich habe das zwar schon zweimal (erfolgreich) gemacht, aber dennoch...mir graut davor.

      Der komplette Ersatz des LED-Anzeigemoduls durch 7-Segment-LED-Bausteine (wie im 9260 verwendet), den ich mal an anderer Stelle beschrieben hatte (Digitalanzeige, RDS etc. beim 9241 und 9260) ist aufgrund der neu anzulegenden Verdrahtung und Anschlüsse der Segmente an den Matrixtreiber auch nicht unaufwendig.

      Deine Lösung hat die von Dir schon genannten Vorteile und sieht so aus, dass sie weder Fähigkeiten eines Mikrochirurgen erfordert noch das tiefere Eintauchen in Matrixansteuerung, die das originale SABA-Zählermodul bereitstellt und auch keine Verdrahtungsakrobatik um neue Module an den alten Zähler kompatibel anzuschliessen. Deshalb, eine gute Alternative.

      Gruß
      Reinhard

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „oldiefan“ ()

      Hallo Achim,

      Du schriebst:
      "Möglich, dass man sogar das alte LED-Panel ansteuern könnte,..."

      Habe ich mir eben angeschaut. Das alte LED-Panel im 9241 ist ein "common cathode"-Typ. Das von der Dir neu eingebaute mit der passenden neuen Ansteuerung ist aber ein "common anode". Daher kann damit leider das alte Display nicht angesteuert werden. Vielleicht gibt es eine gleichartige Ansteuerung für "common cathode" (gemeinsame Kathode), damit müsste es für das alte LED-Panel funktionieren.

      Gruss,
      Reinhard
      Hallo Reinhard,

      auch wenn man die Reparatur des Anzeigentreiber-ICs mit externen Transistoren / Widerständen scheut, kann man es sich so leicht machen.

      Das mit dem alten Display wäre auch nur etwas für Originalitätsfanatiker, denn das Pluszeichen würde nicht mehr genutzt und optisch gesehen sieht der 9241 mit neuer Anzeige einfach perfekt aus, wie frisch ausgepackt. In Kombination mit der LED Skalenbeleuchtung ein optischer Leckerbissen!

      Achim

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „nightbear“ ()

      Hallo Achim,

      ja, das auch. Allerdings müsste man dann das alte Displaypanel ebenfalls gegen ein neues ersetzen, genauso wie Du es gemacht hast. Mit dem alten Panel funktioniert es so nicht (wegen Unterschied "common cathode" gegenüber "common anode", hatte ich im letzten Post , unsere Antworten haben sich gerade überschnitten).

      Gruß
      Reinhard
      Hallo Reinhard,

      ja, so hatte ich es auch verstanden bzw. gemeint.

      Bevor es dann an die Entknackung des 9241 geht, beobachte ich derzeit die Stabilität des FM-Oszillators unter den geänderten Bedingungen.
      Bei den früheren gründlichen Untersuchungen hatte sich schon gezeigt, dass es mehrere Einflussgrößen auf die Temperatur in der UKW-Box und damit auf die Oszillatorfrequenz gibt, die sich überlagern und die im Zeitablauf unterschiedliche Effekte haben. Einer der Faktoren, das langsame sich Aufheizen des Zählerbausteins, der direkt neben Frontend und ZF sitzt, entfällt jetzt. Sein Einfluss ließ sich damals schon durch zusätzliche Lüftungslöcher in der Bodenplatte vermindern, aber nicht ausschalten.

      Ich teste seit gestern bei einer Frequenz etwa in der Mitte des Empfangsbereichs, bei 97,60 MHz.
      (Die AFC möchte die Frequenz stets auf ~ 97,602 MHz ziehen)
      Ohne AFC startet der Oszillator beim Einschalten und einer Einlaufzeit von ein paar Sekunden mit 97,005 MHz. Innerhalb der ersten halben Stunde sinkt die Frequenz auf 97,596 ab und steigt dann über etwa eineinhalb Stunden auf 97,002 MHz an, danach ändertsich nichts mehr.
      Die gesamte Differenz ist also 9 KHz - ein sehr guter Wert!
      Die fast nicht mehr wahrnehmbare Veränderung des überaus sensiblen Mittenanzeigeinstruments bestätigt die Beobachtung.
      Beim Abfühlen der Gehäuseoberseite sind die 5-8cm am rechten Rand jetzt der kälteste Bereich des gesamten Gehäuses. So soll es sein.
      Was es jetzt offenbar nicht mehr gibt, ist die langfristige Veränderung über viele Stunden. Das war der Zählerbaustein.
      Nun ist die Mitte des Empfangsbereichs bei diesem Gerät immer sehr gutmütig bei der Frequenzdrift - so zumindest meine Erfahrungen damals.
      Es werden also dieselben Tests am unteren und oberen Ende des UKW-Bereichs folgen.
      Achim

      Dieser Beitrag wurde bereits 4 mal editiert, zuletzt von „nightbear“ ()

      Hallo Achim,

      nur 9 kHz? Das ist hervorragend!
      Wir hatten ja lange mit der Temperaturkompensation des Oszillators zugebracht. Da hattest Du schon die optimale Anpassung gefunden. Dass die Zählerbox unerwünscht zu warm wurde, wusste man bei Saba, sonst wäre sie wohl nicht noch zusätzlich auf der versilberten Oberflächeoben schwarz übermalt worden, einschliesslich des Blechwinkels über den Spannungsstabilisatoren. Nur ist der Gewinn an Wärmeabgabe zur Oberseite durch die Schwärzung nicht gross.

      Du hast ja jetzt mächtig Luft geschaffen, dadurch dass diese Box entfällt. Dein ergänzender Einbau dort für die Abstimmspannungen der Festsendertasten wird ja keine Wärme erzeugen. Bin schon gespannt darauf, wie es dort hinterher ausschaut.

      Gruß
      Reinhard
      Hallo Reinhard,

      die Temperaturkompensation war natürlich auf viel größere Temperaturschwankungen hin optimiert. Jetzt, bei den viel kleineren Hüben sollte sie noch besser arbeiten - ich werde berichten.

      Die letzten beiden Baustellen, wo ich noch Ehrgeiz habe, sind das Umschaltknacken und die Stationstastenelektronik. Eigenlich will ich die original Schaltung von Saba beim 9240S bauen, habe auch alle Komponenten besorgt. Allerdings muss noch eine Platine hergestellt werden, auf Lochraster möchte ich das nicht aufbauen. Ich suche noch einen geeigneten Anbieter.
      Platz genug sollte jetzt sein:



      Hier ist die Schaltung:



      Das sollte auf eine Platine mit etwa 6x8 cm passen.
      Achim
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