Saba 9241 Receiver - eine ungeplante Überarbeitung

      Das alles ist ein interdependentes System, das auf kleinste Störungen bzw. Änderungen mit deutlich abweichendem Verhalten reagiert.
      Darin wird auch der Grund liegen, warum eine wirklich zufriedenstellende Temperaturkompensation werkseitig nicht erfolgt ist.

      Nach längerer Beobachtung schien mir die Differenz der Kompensation zwischen dem unteren und dem oberen Ende des FM Frequenzbereichs noch zu hoch zu sein, der Folientrimmer möglichweise nicht optimal als Ersatz für den originalen Trimmer mit keramischem Dielektrikum (sein Korpus ist auch aus Kunststoff).

      Darauf habe ich den Trimmkondensator für den Abgleich der Oszillatorfrequenz am oberen Ende durch einen etwas robusteren Keramiktyp ersetzt. Diesen Typ findet man bei vielen hochklassigen Tunern, warum nicht einen Versuch wagen.





      Der C225 ist wieder die Kombination 100pF NP0 + 47pF N150, weil sich die Unterkompensation bei niedrigen Frequenzen sonst nicht in den Griff bekommen lässt.



      Dann habe ich den Oszillator genauestens abgeglichen.
      Dabei ist mir klar geworden, dass ich eigentlich nach jedem testweisen Bauteilersatz vor der Beurteilung der Wirkung den Oszillator hätte abgleichen müssen. Jedes Mal ändert sich nämlich das Verhältnis der Kreisinduktivität zur Kreiskapazität (gerade auch des Trimmers), was ein anderes Temperaturverhalten des ganzen Schwingkreises zur Folge hat. Die Spule schlägt ja mit positivem, die Kapazität mit negativem TK zu Buche.

      Der Rohrtrimmer mit seinem Metallkern ist übrigens im Gegensatz zu den Modellen mit nur 180° Drehwinkel extrem bequem und präzise einstellbar.

      Jetzt laufen die Tests...
      Achim
      Hallo Achim,

      nach Datenblättern von Tronser hat (jedenfalls bei deren Typen) so ein Luftrohrtrimmer einen Tk von nur 50 ppm/K mit Toleranz +/-50. Engere Toleranz gibt es wohl kaum. Nur Luftplattentrimmer haben Tk von 50-80 ppm/K mit noch engerer Toleranz von +/- 20. Aber die Abmessung des Fusses mit ca. 11 x 11 mm ist m. E. etwas zu gross bei denen. Ich hatte mir die besorgt - für alle Fälle - aber dann ja nicht benötigt.

      Also, wenn es damit nichts wird...

      Muss meinen jetzt mal bei 106 MHz auf Langzeitstabilität testen.

      Wenn Du die Chance siehst, einen Luftplattentrimmer einzusetzen, kann ich Dir einen schicken.

      Gruss,
      Reinhard


      Nachtrag:
      Der von Achim verwendete Trimmer ist allerdings kein Luftrohrtrimmer (der ähnlich aussieht) sonderm, wie er auch sagt, ein Keramik-Rohrtrimmer. Der von Achim verbaute Typ mit Messingspindel (vermutlich 2-15pF) hat einen positiven Tk. Nach Sumida-Datenblatt Tk = +100 ppm/K, Toleranz +/- 400 ppm/K.
      Hallo Reinhard,

      diese Trimmer finden sich bei Revox, Klein & Hummel, Sansui und vielen anderen, gerade in Verbindung mit Spulen mit Ferritkern.
      Das scheint sich also bewährt zu haben.

      Vor- und Zwischenkreis sind lange nicht so kritisch, da sind die kleinen Modelle eher kein Problem.

      Das Loch im Abschirmdeckel musste ich mit der Rundfeile etwas aufweiten, jetzt schaut der Kern sehr servicefreundlich ein Stückchen aus der Öffnung heraus :)
      (Er ist jetzt nach dem Abgleich wesentlich tiefer eingedreht, als auf dem Foto.)

      Ich bin gespannt, wie stabil Deine Box bei 106 MHz läuft, Du hast ja den Originaltrimmer eingebaut.

      Die Folientrimmer dürfen ja nach Vishay Spezifikationen maximal 10 x eine halbe Umdrehung gedreht werden. Danach wird für nichts mehr garantiert. Das ist für ausgiebige Experimente keine gute Basis.
      Achim
      Hallo Reinhard,

      11 x 11 mm könnte etwas drängelig werden. Der keramische, den ich jetzt eingebaut habe, hat 6 mm Durchmesser.
      Hier kann man die Verhältnisse abschätzen, nach hinten zum Blech ist Platz, die Breite ist kritischer (Varicap, C229).



      Ich teste gerade bei 89 MHz, das läuft sehr stabil, nur eine winzige Verstimmung nach unten um etwa 1/4 des Mittenbalkens. Damit kann man gut leben. Schauen wir, wie es bei 106 MHz aussieht...
      Achim
      Hallo Achim,


      ich musste keine 4 Stunden warten. Nach 60 Minuten bin ich bereits auf +1,4 auf der Mittenanzeige und die Digitalanzeige hat um 50 kHz hochgeschaltet. Die AFC fängt das ein, kann aber nicht mehr bis exakt Mitte korrigieren, sondern steht leicht nach rechts ausgelenkt.

      Also ähnlich wie bei Dir oder sogar schlimmer. Dann könnte es Sinn machen, den 6,8pF Kerko, der ja Tk Gruppe N750 ist, gegen einen NPO zu tauschen.

      Gruss,
      Reinhard



      Nachtrag (21:45 Uhr):

      Nach 2 Stunden kein weiterer Anstieg mehr über den Zustand, der schon nach 1 Stunde erreicht war. Also nach einer Stunde stabil, wie oben angegeben, Drift von etwa 50 kHz (max 75 kHz) bei 106 MHz nach Einschalten bis thermisches Gleichgewicht erreicht.
      Hallo Reinhard,

      wenn ich den 6p8 als NP0 hatte, war immer alles systematisch so stark unterkompensiert, dass es mit C225 nicht mehr auszugleichen war.

      Ich habe ja jetzt bei 89 eine Drift nach unten um 1/4 des Mittenbalkens; bei 106 habe ich eine Drift nach unten um 1/2 des Mittenbalkens. Aber das ist gleichsinnig, lässt sich also noch verbessern. Die Drift bei 106 kommt aber schon nach wenigen Minuten zum Stillstand.

      Morgen teste ich ggf. mal mit C225 als 100p NP0 + 47p N750.

      Der Folientrimmer hatte bei mir auf jeden Fall einen deutlich stärker negativen TK als der Keramikrohrtrimmer und er war frequenzabhängig.

      Es ist - auch durch die Wartezeiten - eine langwierige Geschichte. Unsere beiden Geräte reagieren aber offensichtlich fast gleich.
      Achim
      Hallo Achim,

      ja, hast recht,da die 6,8pF ja parallel liegen, geht dort der Tk voll in die Schwingkreiskapazität ein. Beim 150 pF Kerko nur zu einem Bruchteil, da der in Serie mit der kleinen Kapazität der Kapazitätsdiode ist, damit hat ja dessen Temperaturgang, ebenso wie dessen Kapazität selbst, viel geringeren Einfluss.

      Für Feinkorrektur ist deshalb nur C225 geeignet. Aber dort ist der Spielraum gering, man kann ja nur noch 150pF NP0 einsetzen, der Unterschied zu 100pF (NP0) parallel zu 47pF (N150) ist aber nur sehr gering.

      Ich finde einfach keinen 6,8pF mit N450, der wäre dann ja die nächste Stufe. Also werde ich wohl wieder Deinen Weg gehen, Keramikrohrtrimmer um damit herunterzukommen, da ich ja immer noch zu stark überkompensiere, während Du eine Winzigkeit unterkompensierst.

      Gruss,
      Reinhard




      Nachtrag:

      Achim, Dein Trimmer ist ja ein Keramik-Rohr-Trimmer (kein Luft-Rohr-Trimmer).

      Für so einen Keramik-Rohr-Trimmer habe ich jetzt auch Tk Daten gefunden (3-15pF Typ, Sumida-Datenblatt). Er hat mit Messingspindel einen positiven (!) Tk von +100 ppm/K mit Toleranz +/- 400. Mit Stahlspindel einen negativen von -450 ppm/K mit Toleranz +/- 150.

      Du hast den mit Messingspindel, daher Deine Beobachtung, dass Du "deutlich weniger negativen Tk" damit hast!
      Hallo Reinhard,

      gut, dass Du nachgeschaut hast! Das erklärt den Effekt des höheren Kompensationsbedarfs. Ich hatte die Trimmer noch im Bestand, habe aber wieder gefunden, wo sie herkommen:

      http://amidon.de/contents/de/d203.html

      Alle mit pos. TK.
      Wie prktisch - dann könnte ich testweise mal einen Invarstahlkern einschrauben, falls die Kompensation anders nicht ausreicht.
      Stahlkerne finden sich auch bei Klein & Hummel FM-2000



      Revox A76



      oder Sansui TU-9900




      Im Moment teste ich mit dem alten 150p N750. Es wird immer noch ganz leicht unterkompensiert, aber der Unterschied bei 106 und 89 ist minimal.
      Achim
      Hallo Achim,

      mit Excel Tabellenkalkulation habe ich jetzt mal den Temperatureinfluss auf die Frequenz gerechnet (d.h. Tk der Spule vernachlässigt).

      Für die Kapazitätsänderung:
      Den linearen Gang des Tk vom Varicap bekommen wir nicht völlig kompensiert, da frequenzabhängig. Wir könnnen aber durch Wahl der Tk der Bauteile dafür sorgen, dass die Drift an den beiden Enden der Frequenzskala betragsmässig etwa gleich (symmetrisch) ist. Sie wird im optimalen Fall dann bei ca. 88 MHz leicht "nach unten" sein, bei 106-108 MHz leicht "nach oben". Deine Kombination leistet das bereits ganz gut.

      Ich habe noch die Glühbirnen, Du hast schon die kalten LEDs. Wenn die LEDs bei Dir die Endtemperatur im Gerät um 2°C senken (Annahme), kommst Du nicht nur schneller in das Temperaturgleichgewicht sondern könntest damit den Betrag der Frequenzdrift auch verringern. Der Einfluss auf den Betrag der Drift ist aber bei angenommen 2°C geringeren Endtemperatur nicht so gross, wie ich erst dachte.

      Meine Drift ist derzeit bei 106 MHz ca. 70-80 kHz zwischen 21°C und betriebswarmem Gerät (angenommen: 33°C). Mit meiner jetzigen Konfiguration (Standard-Keramiktrimmer, 6,8pF mit N750, 100pF NP0 parallel zu 47 pF N150) berechne ich für diese Randbedingungen einen kapazitiv verursachten Frequenzanstieg von 80 kHz bei 106 MHz und von 30 kHz bei 88 MHz, wenn ich für meinen Standardkeramiktrimmer Tk von -200 ppm/K einsetze (nach Datenblatt kann der Tk dieser trimmer ziemlich streuen). Das stimmt mit meiner Beobachtung etwa überein.

      Bei Dir dürfte die Drift nur etwa ca. 35 kHz sein, da Du ja noch innerhalb des Balken bleibst, der ja ca. 100 kHz breit ist (-50/+50 von der Mitte).

      Wenn ich die Drift mit Deiner Konfiguration (Keramikrohrtrimmer mit Tk von +100 ppm/K nach Datenblatt) rechne und annehme, dass die Erwärmung in Deinem Gerät nicht auf 33°C geht, sondern wegen der LED Beleuchtung nur auf 31°C, dann rechnet die Tabellenkalkulation für Deine Konfiguration einen kapazitiv bedingte Frequenzanstieg von 38 kHz bei 106 MHz und eine Frequenzabnahme von 10 kHz bei 88 MHz. So ähnlich beobachtest Du das ja auch.

      Ich könnte nun spekulieren, dass der Einfluss des Tk der Induktivität tatsächlich gering ist und vernachlässigt werden kann (da ich die ja in den Rechnungen nicht berücksichtigt habe, die Ergebnisse aber die Beobachtungen dennoch recht gut reproduzieren). Es kann aber durchaus sein, dass ich zufällig den Tk der Induktivität in den Tks der Kapazitäten eingeschlossen habe, die ja eine Toleranz haben und deren genaue (wirkliche) Tks wir nicht kennen (nur ihre Tk-Gruppe).

      Ich rechne aus, dass bei meinem Gerät bei einem Ersatz des werksseitig bestückten Keramiktrimmers durch den gleichen Keramik-Rohr-Trimmer, den Du verwendest, mit Tk +100 ppm/K, bei 108 MHz ein Frequenzanstieg von nur noch 39 kHz (von 21 auf 33°C) und bei 88 MHz eine Frequenzabnahme von 12 kHz erreichbar sein können.

      Der Ersatz des Standard-Keramiktrimmers durch den Keramikrohrtrimmer wird also auch durch die Rechnungen als angebracht bestätigt, da wir andernfalls die Tk-Kompensation in unseren kritischen Fällen angesichts der nur bedingt verfügbaren verschiedenen Tk-Klassen der Kerkos nur schwer erreichen können.

      Gruss,
      Reinhard


      PS:
      Ich habe übrigens den passenden Keramik-Rohr-Trimmer (1,5-14,5 pF, stehend, Spindel: Messing, Rastermass 7,5 mm) gestern bei Oppermann gefunden und gleich bestellt. Daten dazu findet man bei Sumida.
      Hallo Achim,

      Du hast das Optimum!.... sagt die Rechnung (und offenbar ist der Tk des Keramik-Rohr-Trimmers bei Dir etwas grösser als +100 ppm/K ODER der Tk des 6,8pF weniger negativ als N750.

      Mit Tk von +400 ppm/K für Deinen Keramik-Rohrtrimmer (der Wert ist innerhalb der Spezifikation des Datenblatts), original 150pF (N750) und Original 6,8pF (N750) sieht der Temperaturgang der Schwingkreiskapazität so aus (für Trimmer 10pF(Tk= 400 ppm/K) angenommen):







      Daraus berechnet sich (L= 79,33 nH) eine Frequenzdrift (von 21°C-31°C):

      bei 87,4 MHz: von -11 kHz
      bei 107 MHz: von +20 kHz


      ...wie ich schon sagte,....besser geht nicht! Glückwunsch, Achim!


      Gruss,
      Reinhard


      Nachtrag: Rechnung jetzt korrekt, mit C des Varicaps nach Datenblattkennlinie: 30pF bei 87,4 MHz; 12 pF bei 107 MHz.
      Hallo Reinhard,

      sicher ist ja, dass die Induktivität L229 einen deutlich positiven TK hat, die Tatsache, dass sie einen Ferritkern hat, macht es nicht einfacher, was Schätzungen oder gar Berechnungen angeht. Der Spulenträger ist aus Kunststoff, der inzwischen dunkelbraun ist und die Windungen sind mit Kleber fixiert. Die oben gezeigten 3 Tuner haben Keramik als Träger für die Spulen, das ist natürlich temperatur- und zeitstabiler, aber auch teurer.

      Bei der Spule wird man nichts Sicheres berechnen können, sie bleibt die große Unbekannte in diesem System. Die Hauptkompensation dieses positiven TK müssen der Trimmer C228 und Kerko C230 gemeinsam leisten.

      Der Trimmer C228 steht, wenn der Oszillator korrekt abgeglichen ist, auf etwa 5-6pF. Das könnte man noch in die Berechnungen einbeziehen. Die Kapazitäten der BB103 als Funktion der Abstimmspannung haben wir auch.

      Nun ist bei meiner Box sowohl C230, als auch C225 wieder das Original mit N750. Dennoch wird generell ganz leicht unterkompensiert. Bei Erwärmung fällt die Mittenanzeigen um ziemlich genau 1/4 des Mittensegments - und zwar betragsmäßig identisch bei 106 und bei 89 MHz. Das ist bemerkenswert, da nun praktisch keine frequenzabhängigkeit mehr besteht, seit ich den Folientrimmer durch den keramischen Rohrtrimmer ersetzt habe und der original N750 Verürzer wieder eingebaut ist.
      Ein Invarstahlkern ergäbe eine wesentlich stärkere, zu hohe Kompensation, alles andere müsste wieder angepasst werden.
      Ein Test mit einem Lufttrimmer (Rohr oder Platte) könnte allerdings sinnvoll sein.

      Andererseits ist das Ergebnis so schon verdammt gut.


      Ergänzung:
      Im Diagramm weiter vorne (Post 118), sieht man, dass der TK der Varicap durchweg positiv ist und zu großen Kapazitäten (kleiner Abst.Sp.) hin steigt. Gleichzeitig wirkt sich ein negativer TK beim Verkürzungskondensator relativ am stärksten genau an dem Ende aus, wo die Kapazität der Varicap groß wird. So passt die Kompensation. (Man müsste die Wirkung noch mit der tatsächlichen Kapazitäts-Spannungskennlinie der Varicap konfrontieren.) Der TK des Verkürzungskondensators wird dann so gewählt, dass er das Verhalten der in Serie liegenden Varicap genau ausgleicht, was bei N750 der Fall sein dürfte.

      Trimmer und KerKo parallel zur Oszillatorspule müssen dann in der Summe den TK der Spule ausgleichen. Also handelt es sich um zwei mehr oder weniger unabhängig voneinander wirkende Kompensationsmechanismen.

      Das bedeutet, dass man beim vorliegenden Problem einer generellen Über- oder Unterkombination gar nicht den TK des Verkürzungskondensators verändern darf - das schafft dann nämlich eine Frequenzabhängigkeit der Kompensation, die man nicht mehr wegbekommt - sondern dass man das Zusammenspiel von Trimmkondensator und Parallel-KerKo optimieren muss, so dass sich ein generell passender Ausgleich einstellt. Dabei ist nachrangig, ob der TK des KerKo, des Trimmers oder von beidem variiert wird, der Summeneffekt zählt (und auf den TK der Spule haben wir ja keinen Einfluss).

      Kann das die Mitleserschaft nachvollziehen? Sonst bitte ich um Korrektur bzw. Variation des Modells.
      Achim
      Hallo Achim,

      ist kein Widerspruch.
      Ich hatte ja geschrieben, dass ich bei Tk des Trimmers einen etwas grösseren positiven Wert (400 ppm/K) ansetze, um Deine Beobachtung zu reproduzieren.

      Je nach Herstellerangabe hat der Trimmer 100-300 ppm/K +/- 300 ppm/K. Ich habe ihn ja mit 400 ppm/K berücksichtigt, dort ist dann schon der positive Tk der Spule mit enthalten, da ja die Änderung von C und/oder L gleichsinnig auf die Frequenz wirkt.

      Wenn ich den Tk der Induktivität kennen würde, wäre das leicht richtig zu rechnen. Habe aber dazu keinen Wert gefunden. Eine grobe Abschätzung lässt erwarten, dass die Spule einen positive Tk von 200-400 ppm/K haben könnte.

      Gruss,
      Reinhard
      Hallo Reinhard,

      die Verhältnisse sind jetzt stabil und reproduzierbar. Wenn das Gerät über Nacht total ausgekühlt ist, eingeschaltet und auf 105,9 MHz präzise abgestimmt wird, verstimmt sich der Oszillator zunächst leicht nach unten, und zwar um 1/4 des Mittensegments.

      Das ist nur eine Kleinigkeit, aber diese Verstimmung passiert innerhalb der ersten 10 - 15 Minuten. Da hat sich das Gehäuseinnere, der Zählerbaustein und das Gehäuse der UKW-Box noch gar nicht erwärmt. Später, über viele Stunden, findet langsam noch die restliche Veränderung um ein weiteres Viertel es Mittensegments statt.

      Was erwärmt sich so schnell? Das kann eigentlich nur der Aufheizvorgang im TCA 530 sein, der in dieser Zeit zum Abschluss kommt oder der Transistor des Oszillators.

      Das schnelle Absinken am Anfang wird man wohl nicht kompensieren können, nur den langsamen Anteil über Stunden.
      Achim
      Hallo Reinhard und Achim.

      Der TCA530 braucht am pin1 8bis 15 V DC.

      Er hat eine interne Temperaturregelung die regelt solange bis die Solltemp im Chip erreicht ist.
      Und zwar ausgehend von <300, typ. 230 mA, auf 55 typ. 40mA.
      In etwa ist das nach 5 Sekunden erledigt.

      In meinen SABA Unterlagen geht aus der Grundplatte modul 33 pin8 eine Leitung irgendwohin.
      Man muss nun entweder die 30V am Pin6 messen, oder den Strom in den Pin 1

      Beharrt dieser je nach Wärmeableitung auf einem Kleinstwert der dann irgendwo liegt, stehen die 30Volt

      Der gesamt Tk ( der 30Volt) liegt dann noch bei 0,1 mV pro delta 1Kelvin TUmgebung
      Das Abstimm -Poti und der Seilzug machen da viel mehr.
      Daher haben GRUNDIG Modelle (ohne Koffer etc.) einseitig ein Stahlseil. Da kann das Textilseil
      sich dehnen solange es will.Da bewegt sich kein Abstimmrad und shiftet kein Zeiger hin und her.
      Gruss hans


      Mit Pin 8 ist der Modulstecker richtig der pin9 ( +8) gemeint, der bringt die Heizspannung ans Modul.
      Hallo Hans, Hallo Reinhard,

      der Pin 8 des Abstimmmoduls ist nicht belegt. Saba nutzt die integrierte Stummschaltung des TCA nicht.

      Die 30V bzw. 27V hinter dem R517 stehen, die +15V an Pin 1 stehen auch auf dem Punkt.
      Allerdings steigt die Abstimmspannung am Schleifer des Potis um 20 - 30 mV an, wenn das Gerät sich erwärmt. Aber da spielen Abstimmpoti und Skalenseil hinein, wie Du treffend geschrieben hast, Hans.

      Diese steigende Uabst erzeugt ja eine minimale Aufwärtsdrift, die wahrscheinlich die derzeitige Abwärtsdrift, die ich durch den Trimmer mit pos. TK habe, nach einiger Zeit abschwächt. Daher die abnehmende Abwärtsdrift über längere Zeit.

      Ich warte jetzt auf Lufttrimmer, die im Zulauf sind. Der keramische Rohrtrimmer ist zwar hervorragend einstellbar, aber sein positiver TK bringt mich zu weit in den Bereich der Unterkompensation.

      Und das mit dem Skalenseil ist schlecht gemacht von Saba bei diesem Receiver. Die 8080, 8120er hatten noch einseitig Stahlseile! Hier ist alles Kunststoff, auch die großen Umlenkrollen sind aus Thermoplast, die ganze Front sowieso.
      Mein Grundig RT100a (rund 45 Jahre alt!) arbeitet auch mit Stahlseil, die Front ist aus Stahlblech. Den schalte ich morgens kalt ohne AFC ein, stelle auf Tunoscope Optimum und abends steht es immer noch so. Die Temperaurkompensation ist dort perfekt gelöst. Beim RT100a besteht nur ein Risiko, wenn beim Ausschalten die Duplexkupplung auf AM springt und beim Einschalten mit FM einen Zahn weiter springt. Das passiert ab und an.

      Wenn ich den Lufttrimmer eingebaut habe, sehe ich weiter. Es bleibt wohl festzuhalten, dass man die generelle Kompensation mit Trimmer und Parallel-C (6p8) bewerkstelligen muss, sonst handelt man sich Frequenzabhängigkeiten ein. Leider ist die Auswahl an Klasse 1 KerKos mit verschiedenen TKs im Handel heute sehr klein, daher versuche ich jetzt, Trimmer UND C zu variieren.
      Achim
      Zum aktuellen Stand:

      Der Keramikrohrtrimmer wurde jetzt durch einen Johanson / Airtronic Lufttrimmer Typ 5201 ersetzt.



      Er passt sogar in die vorgesehenen 3 Platinenbohrungen.
      Um ihn einstellbar zu machen, ist es erforderlich, eine Bohrung in die Oberseite des Tunerbausteins zu machen. Das hat den Vorteil, dass der Oszillator jetzt eingestellt werden kann, während der Baustein von oben eingesteckt ist.



      Der Zugang zur Spule ist von der Seite her ohnehin frei.

      Es zeigte sich bereits, dass die systematische Unterkorrektur jetzt nicht mehr besteht, weil der Lufttrimmer einen leicht negativen TK hat.

      Wie es mit Stabilität und Drift bei verschiedenen Frequenzen aussieht, wird sich zeigen.
      Achim
      Hallo Hans,

      Danke für die Detailinformation!

      Achim und ich hatten/haben ja eine Drift von bis ca. 20-30 mV. Also durch Drift von TC530 nicht erklärbar. Wenn sich der TCA schnell hochheizt, wie Du sagst, kommt die Anfangsdrift aus der Erwärmung der UKW-Box selbst, und erst danach vom Rest des Geräts.

      Ohne Last an den Endstufen (Kopfhörerbetrieb) heizt sich die FM Box auf 31 °C auf (mit Original-Lampenbestückung), gemessen mit IR-Laser-Thermometer nach 1 Stunde. Mit Endstufenlast kommen meine geschätzten 33°C dann hin.


      Hallo Achim,

      Es scheint sich abzuzeichnen, dass ich eine stärkere Überkompensation habe, auch deshalb stärkere Aufwärtsdrift der Frequenz. Ich sehe eine Chance, dass ich bei mir deshalb eine Korrektur mit 6,8pF/NP0 und 150pF/N150 (oder N750) bei Verbleib des Originaltrimmers hinbekommen könnte, was bei Dir aber aufgrund anderer Verhältnisse klare Unterkompensation ergibt.

      Ich werde es sehen, ich komme erst am Wochenende zum Austausch der Teile. Gekommen sind sie jetzt.

      Bin gespannt, wie Du weiterkommst.

      Gruss,
      Reinhard
    • Benutzer online 4

      4 Besucher