Saba 9241 Receiver - eine ungeplante Überarbeitung

      Liebe Freunde,

      ich verfolge die Beitraege, habe an dieser Stelle eine Frage zur Herstellungspraxis. Wenn so
      eine UKW-Box entwickelt ist, und ein guter Kompromiss gefunden ist (was ja bei den Geraeten
      von Saba offenbar insgesamt der Fall war), so ist da doch ein etwas delikates Gleichgewicht
      einzustellen -- und wenn ich die Experimente von oben richtig deute, dann eines, bei dem
      die Bauteileauswahl kritisch ist.

      Nun ist es aber offensichtlich der Fall, dass verschiedene Exemplare doch sehr verschiedene
      zeitliche Verhaltensweisen zeigen -- und ich kann mir nun nicht vorstellen, dass dies nur an
      verschiedenen Betriebsstundenzahlen liegt. Von den anderen Modulen bei Saba ist man ja
      (leider) gewohnt, dass da so ein wenig verbaut wurde, was gerade in die Vorratsboxen
      geschuettet wurde.

      Bei einer UKW-Box verbietet sich das doch eigentlich -- ist es dort denn dann am Ende
      auch passiert, dass man in der Fertigung die Vorgaben der Entwickler einfach ein wenig
      ignoriert hat, und auch hier eingebaut hat, was da war ? Ich habe bisher nicht so genau
      auf die Bestueckung der UKW-Einheit geachtet, weil die zum Glueck meist problemlos gingen
      (von einer Ausnahme abgesehen, wo jemand herumgekurbelt hatte -- dank Reinhard ist
      die Einheit aber auch wieder im Einsatz).

      Besten Gruss,

      Michael
      Michael es hat mich auch schon immer interessiert wie andere gefertigt haben. Ich denke im Sinne von "viele Hersteller, viele Wege".

      Heute in einer ISO-Entwicklung - Stichwort: Entwicklung ist kein Zufall sondern planbar; Ist der Ablauf zertifiziert und ziemlich ähnlich zwischen den Herstellern in Deutschland (Europa überhaupt).
      Was klar ist ist das man überall vermieden hat ist in der Fertigung herum zu basteln seit es Massenfertigung auf Leiterplatten gibt.

      Die Entwicklungsabteilung entwickelt völlig produktionsunabhängig etwas das spielt, aber noch lange nicht aussieht wie das Gerät das später gefertigt wird. Das ist der Prototyp, im HF-Bereich oft eine Masseplatte mit einem Igel drauf alles zusammen in einer Weißblechkiste. Im Digitalbereich eigentlich immer eine gewrappte Lochrasterplatte mit erschreckendem, ein paarmal umgewrappten Drahtverhau in einer Standard-Alubox eines der bekannten Standardkisten-Hersteller.

      Der nächste Schritt ist, wenn der Prototyp sich nach vielen Anpassungen bewährt hat, einen stabilen Aufbau zu konstruieren, der auch vernünftig und preisgünstig wie weitgehend bauteileunempfindlich zu fertigen ist, das ist die Hinführung zur Sereinproduktion die in der Vorserie endet.
      Hat sich die Vorserie bewährt folgt die Nullserie, da ist die Schaltung dann an Ort und Stelle - bei so einem Tunermodul also in ihrer endgültigen Weißblechkiste - und drum herum ist der Erguß der Designabteilung angebracht - man weiß ja Aussehen geht vor Funktion, außen Bling-bling und innen Fliegendreck. Anschließend kommen die Erbsenzähler - meistens weggelobte faktische, aber für ihr Fach völlig unfähige Ingenieure die nun Kaufleute beraten weil sie schon in der Entwicklungsabteilung nur im Weg herum standen und gestört haben - und spare nalles was schön und gut ist wieder weg, weil jedes Gerät hat genau sein Preissegment wo es rein zu passen hat, egal wie toll die Entwickler und wie schön die Designer es haben werden lassen.
      Am Ende diktierte ein Herr Hau-Chau-Shiss aus Chissimatucci was ein deutsches Kofferradio kosten durfte damit es gegen einen hochsubventionierten Staats-Japsenkonzern der vom Kackstuhl bis zum Videorekorder alles zusammenkloppte was der kleine Japanmann gebrauchen konnte, noch soeben anstinken konnte.

      In der Produktion gibt es dann nochmal eine völlig unabhängige Technik. Oft zweigleisig gefahren. Die mitlaufende Technik (Techniker und Ingenieure am Band) sowie das statische Prüffeld. Darüber hinaus gab es Lötplätze/Meßplätze die mit Löterinnen, Meßplatzdamen (den internen uncharmanten Hausslang vor über 40 Jahren wende ich jetzt mal nicht an) usw. angelernten Kräften der Leichtlohngruppen arbeiteten. Für diese Plätze gab es die fundamentale Regel: Schwieriges einfach gemacht. Es wurden spezielle Meßplatz-Geräte entwickelt (in einem weiteren technischen Labor, dem Meßgerätebau) bei denen man so einen Tuner-Frontend, an dem der Achim vielleicht drei Tage mit viel Hirnschmalz und großer Akribie arbeitet, mit vier oder fünf blitzschnellen Handgriffen abgeglichen hat. Die Meßgeräte darf man nicht mit hochgetunten rundfunktechnischen Werkstattgeräten verwechseln, diese werden von Technikern bedient die viel Grundwissen mitbringen. In der Prod sitzt am Meßplatz IV morgens die Mietzi, Mittags die Elli und abends die Monika, und jede pfeift in ihrer Schicht 50 Tuner ein, fällt eine tot um kommt die Springerin und übernimmt nahtlos. Das alles muß fluppen ohne viel Hintergrundwissen. Diese Geräte, ich habe davon auch mal welche entwickelt sind drauf ausgelegt.
      Prüfling auflegen - Pneumatik einschalten (hält den Prüfling an definierter Stelle unverrückbar fest und schießt die Prüfnadeln auf die Prüfpunkte) - Elektrik einschalten - hier drehen bis Lampe blau - da drehen bis Lampe weiß - dort gucken bis Anzeige bei 50 +/- 1 - geht Lampe rot an, dann Elektrik und Pneumatik aus, Prüfling in Kiste werfen und nächsten nehmen, die volle Kiste nicht einpfeifbarer Module bringt der Kistenschieber dann einem Techniker, die volle Kiste wo am Ende die Lampe grün an war geht ans Band wo sie eingelötet wird.

      Stehen da dann 100 Kisten voller Tuner die alle außer Toleranz und die Prod beginnt zu stottern, dann kommt das Prüffeld ans Schwitzen, alle Tische werden voll gekippt, alle suchen unter Hochdruck den Fehler. Irgendwann möglichst bald verdient sich dann ein Team oder ein Teamleiter eine Prämie für einen Verbesserungsvorschlag der dann in die Entwicklungsabteilung geht und am Ende zu einer Erhöhung der Nachkommastelle der Rev.Nr. führt. Passiert das öfters fliegt der komplette Entwicklungsauftrag wieder in die Entwicklung zurück und es kommen funktionierende Module neuer Revisonsnummer wieder in den Ablauf der dann wieder wie vorgesehen funktioniert.
      Das Ganze ist ein gut gegengekoppeltes Regelsystem, solange es nicht durch Sparmaßnahmen oder Fremdangriffe marktimperialistischer (fernöstlicher) Konkurrenten verpfuscht wurde, die Deutschen wollten sich nicht partout unter einen Hut bringen lassen für eine Abwehrfront, der große Max soll es versucht haben hört man, aber die anderen haben ihn im Regen stehen lassen. Da wo ich tätig war in der Zeit gehörte man schon lange zu den Amis und hatte keine eigene Handlungsspielräume mehr, und die Amis ließen sich genauso platt walzen wie die Europäer, vermutlich hatten sie den Japs gegenüber noch ein schlechtes Gewissen wg. Hiroshima und Nagasaki. Hier kam dann jedes Jahr ein neu designtes Gehäuse drum solange sich die inneren Werte vermarkten lassen. Der Kunde muß jedes Jahr denken das sein Gerät total veraltet ist und der Wunsch nach dem Nachfolger muß ihn zerfressen. Geht das nicht mehr weil der Kunde das nicht mehr will, in den Siebzigern meistens weil irgend eine Japsebude wieder etwas mit einem Bling-bling mehr dran (billigster optischer Proll-Ramsch versteht sich) Dreimark-Fuffzsch billiger anbot (war ja alles subventioniert und Marktspione machten nichts anderes als den so eben noch machbaren Unterbietepreis auszutüfteln, auch wenn man saftig reinbutterte, hauptsache der europäische Konkurrent ging langfristig dran kaputt). Deutsches Geld haben sie beim deutschen Hersteller verdient und dann andie Japaner verfüttert. Bei Einzelfällen völlig unerheblicher Individualismus wird das als Massenphänomen für die einheimische U-Elektronik verheerend. Anderswo lachte man sich nicht bloß ins Fäustchen über soviel Blödheit und Kurzsichtigkeit.

      Aber ich schweife ab.

      In jeder anderen Firma kann natürlich auch der Ablauf völlig anders gewesen sein. Aber da es in all meinen Wirkungskreisen immer so ähnlich gelaufen ist, sogar später in der Computerentwicklung, kann man sich schon sein Teil dazu denken.
      Gruß Jogi,
      der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf.
      Hallo die Runde,

      Jogis Erfahrungen kann ich anhand eines meiner Praktika bei einem Messgerätehersteller bestätigen.
      Mir ist in Erinnerung geblieben, dass Baugruppen und Leiterplatten, die aus der Produktion kamen, nur zu einem überraschend niedrigen Prozentsatz 100% funktionierten (vielleicht 60-70%). Der Rest hatte Bestückungsfehler, Lötfehler, herausgerutschte oder falsch eingebaute Bauteile, defekte Bauteile, fehlende Bauteile. Das musste alles von Hand korrigiert bzw. repariert werden, bevor die Baugruppen für die Endmontage taugten. Das war in den 70er Jahren.

      Zurück zum UKW-Baustein der 92xx: Die Schaltung selbst halte ich für ausgesprochen ausgereift und leistungsfähig. Die technischen Daten und die Testergebnisse waren kein Zufall.

      Die im Oszillatorbereich verbauten Keramikkondensatoren sind meistens von Philips, das war astreine Qualität. Eine absolut treffsichere Auswahl der Temperaturkennlinien ist natürlich aufwändig und die langfristige Veränderung zum Zeitpunkt der Entwicklung noch unklar.

      Ich glaube es waren am Ende wieder einmal bestimmte Details, wo man bei Saba nicht so genau hingeschaut hat, wahrscheinlich aus Kostengründen.
      Da wäre das Basismaterial zu nennen, das häufig unter HF-Kriterien extra ausgewählt wird. Hier scheint es sich mir um Standardpertinax zu handeln.
      Dann die Spulen. Wie Hans schon sagte und man auch auf meinen Fotos anderer Tuner sieht, gehört es sich eigentlich, größere Spulen mit stärkerem Draht, größeren Kernen, beim Oszillator aus Metall, zu verwenden. Bei den Trimmkondensatoren bin ich mir nicht sicher, aber die original Murata Trimmer haben einen guten Ruf.

      Ich denke, je weniger Drift entsteht, je mehr Drift durch die Konstruktion und Bauteilauswahl vermieden wird, umso leichter und umso genauer und langzeitstabiler kann man sie kompensieren.

      Hier hat Saba einfach nicht optimal gearbeitet.
      Achim
      Hallo die Runde.

      Ich habe gar nicht die Absicht, mich an der Temperatur Diskussion zu beteiligen.
      Meine und Euere Vorstellungen gehen da zu weit auseinander.

      Anbei ein Datenblatt einer Spitzenfirma aus Japan die TV und Radio-Tuner für Heim und Auto gebaut hat.

      Der TUNER von 1985 war zu der Zeit das grösste Modell von ALPS.(ALPINE)

      Ähnlichkeiten mit VALVO FT11 von VALVO und SABA sind sichtbar.
      Das war eben Spitzentechnik ohne Kultfaktor.

      Achtet auf die + und - Trift. Ich kann noch andere (schlechter) zeigen!
      Dazu die GAUS sche Verteilung der Streuungen nicht vergessen.

      Das hat die PLL-Technik erforderlich und sinnvoll gemacht.
      Weil es ohne diese oder ohne AFC nicht geht, aber siehe Zeile1.
      hans

      http://saba-forum.dl2jas.com/bildupload/ALPS_TFFA4_Data.pdf
      Servus Hans,

      +-150 KHz - in dem Bereich bewegt sich auch der 92xx.

      ich habe gerade mal meine Unterlagen durchgesehen und festgestellt, dass sich manche Hersteller mit der Angabe der Drift sehr zurückhalten.
      So heißt es beim Revox A76:



      Zwei habe ich auf die Schnelle gefunden.

      Hier ist die Angabe vom Klein & Hummel FM2000A:



      und vom Görler Mischteil 312-2433:



      Messen die anders? Das ist doch wesentlich besser. Das sind beides ältere Modelle und beide haben Drehkoabstimmung.
      Hat es damit zu tun?
      Achim
      Hallo Hans,

      da macht der Valvo im Temperaturintervall von 20° eine Drift von 40 KHz und außerhalb dieses Intervalls kommt sicher noch einiges hinzu.

      Diesen Technologiewechsel Drehko > Varicap habe ich bislang gar nicht in meine Überlegungen hier einbezogen.
      Mit Einführung der Varicaps kamen schnell die Preomaten und alle hatten AFC. Und das hat man demnach auch gebraucht - nicht nur wegen der Preomattechnik, sondern auch wegen der Varicaps.

      Den 9241 bekomme ich mit viel Mühe, wie hier dokumentiert, per Optimierung von Hand auf eine Drift von ca. 50 KHz in einem Bereich von ca. 20-40°.

      Vor dem Hintergrund der Besonderheiten von Kapazitätsdioden ist das wohl in der Großserienfertigung von Consumergeräten gar nicht machbar.
      Das muss man ganz realistisch sehen.
      Achim
      Hallo Achim.

      Jetzt sind wir uns einig.
      Jeder Laborleiter, Vertriebsing. würde Dir sagen: wozu haben wir eine AFC oder gar:
      warum haben wir keine? Das ist doch ein Verkaufsargument.
      Was machts Du dann mit deinem ehrlichen Temperatur Messprotokoll?
      Drift mit AFC =/< 50khz. ins Prospekt.

      Gruss Hans !

      Nachtrag. musste das erst suchen.
      RT100a Drift: 1Khz pro Grad Celsius,wird durch automatischeScharfabstimmung
      ausgeglichen Seite 7 links unten.
      Hallo Hans,

      dabei muss ich ehrlich zugeben, dass ich damals Angaben in Prospekten wie "frequenzstabil durch automatische Feinabstimmung" auch als Kaufargument gesehen habe.

      Beim Betrieb mit Stationstasten ist es auch eine super Sache. Allerdings stört sie mich bei Handabstimmung, daher bei mir immer aus. Dann bevorzugt man natürlich Tuner, die auch ohne ziemlich stabil sind.
      Da staune ich immer über den Grundig RT100a, der ja auch ein Frontend mit Varicaps hat, aber seehr stabil ist.

      Beim 9241 haben wir ja auch bis jetzt keinen wirklichen Fehler, kein ausgefallenes oder gealtertes Bauteil gefunden. Kein Wunder - die Situation ist heute noch wie damals, als die Geräte neu waren, es ist Stand der (Varicap) Technik.
      Achim
      Bei 1 KHz pro °C sind das über einen Temperaturbereich von 25° gerade mal 25 KHz Drift! Das ist doch hammerhaft gut. Die Hälfte vom FD11.

      Ich weiß ja schon, dass Ihr bei Grundig viele Details wesentlich ernster genommen habt, mehr Arbeit investiert habt, als die Mitbewerber.
      Das zeigt sich auch hier wieder.
      Achim
      Das ist aber das Mischteil und kompensiertes Netzteil, plus Regler.
      Das hat viel Geld und Arbeit gekostet. Der PREH Regler wurde maßgeblich von GRUNDIG definiert und freigegeben. Da gibt es Prozesse der Schicht und Basismaterial die Geld kosten. Auch der Fußpunktregler der Skale, gross, FN.Schicht und ALU - Buchse. Alles kein Zufall.

      Bei VALVO ist das nur der Tuner. Der hat auch keinen Verkürzer im Osz. aber der Osz. Trimmer ist verkürzt. TK !!
      Das ist alles ein wenig beteiligt.

      Wenn Du nicht den RT100 als gut benannt hättest, gäbe es von mir nichts dazu.
      Schau mal wo der Tuner sitzt? Nix Heat. Auch beim RTV400 und 900 ist da kühl um die BOX .

      hans
      Das sind eben solche Details wie der Netzschalter direkt am Netztrafo mit Stahlseilzug geschaltet. Einfach klasse.

      Das Abstimmpoti von Preh habe ich eigentlich nur in den Grundig Geräten gesehen. Dann noch die ca. 8cm große Seilscheibe darauf, so ist der Antrieb präzise, Stahlseil sowieso. Das ist alles sehr durchdacht.
      Und unter und neben der Box ist nichts, keine Wärmequelle...



      Wie gesagt, der Rt100a läuft bei mir manchmal einen ganzen Tag, da bewegt sich nichts, steht wie eine 1.
      Achim
      nightbear postete
      Das sind eben solche Details wie der Netzschalter direkt am Netztrafo mit Stahlseilzug geschaltet. Einfach klasse.


      Das ist eine Erscheinung dessen was ich an anderer Stelle die Tage unter dem Punkt VDE-Sicherheit bei Grundig lobte. Die Geräte waren immer auf der Höhe auch bei der Sicherheit. Noch heute ist die Doppelisolation samt räumlicher Abgeschlossenheit der Primär-Netzteilelemente voll zulassungsfähig und das gab es bei Grundig schon vor >40 Jahren.
      Gruß Jogi,
      der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf.
      Moin, moin,

      danke -- alles wieder interessant. Dass K+H oder auch die Topteile von Grundig besser sind,
      wundert mich nicht. Aber wie Achim doch schreibt, handelt es sich beim UKW-Teil von Saba
      um eine ausgereifte Entwicklung. Die meisten Geraete sind doch auch heute noch ohne
      zu hohe Drift in Betrieb, nur bei einigen gibt es "Ausraster".

      Ganz pragmatisch betrachtet: Wenn die Drift nie groesser ist als die Breite des inneren
      Balkens beim FM-Mitte-Instrument, besteht doch eigentlich kein Handlungsbedarf, es ist
      ggf. mit einem Neuabgleich getan (der reduziert nicht die Drift, sorgt aber evtl. fuer
      bessere Empfangseigenschaften).

      Wenn's nun aber mehr ist (Richtung 150 kHz), dann wird's etwas viel. Einige Exemplare
      haben das ja nun so stark, und nun stellt sich fuer mich wieder die Frage: Gibt es da nun
      identifizierte Uebeltaeter ? Sind da die Spulen anders ? Es waere aus meiner Sicht schoen,
      wenn die detaillierte Analyse am Ende zu einer Empfehlung fuehren kann, was man hier
      am ehesten pruefen und ggf. tauschen sollte.

      Vielleicht erfordert das aber noch etwas mehr "Statistik", sprich: einige weitere Geraete
      mit der staerkeren Drift (?).

      Besten Gruss,

      Michael
      Moin,
      ad Temperaturdrift bei Saba:
      Beim HiFi-Studio 3 findet man ein interessantes Detail. Das UKW-Mischteil sitzt im Geraet ganz links vor dem Netztrafo. Der ist an sich gut dimensioniert und gebaut, im Geraeteleerlauf wird der noch nichtmal warm. Trotzdem hielt man es fuer noetig, zwischen Trafo und Tuner eine thermische Schirmung in Form eines auf das den Trafo umgebende Halteblech geklebtes Styropor"brettchens" vorzusehen.
      Die Abstimmspannungserzeugung ist eher einfach, aus einer relativ hohen Rohspannung wird sie mittels Vorwiderstaenden und eines Glimmstabis erzeugt.

      73
      Peter
      Na, ob das so geschickt ist, die UKW-Box nahe am Netztrafo zu positionieren? Nach dem in Post 169 Gesagten kann der Trafo in die Oszillatorspule einstrahlen, wenn sie einen Ferritkern hat. Ist das Blech um den Trafo vielleicht eine magnetische Abschirmung?

      Den Glimmstabilisator hat auch der 8080. Das läuft nach meiner Beobachtung sehr stabil. Nachteilig ist, dass das Netzteil eine Gleichspannung von rund 150V bereitstellen muss, die sonst für nichts zu gebrauchen ist.

      Im übrigen denke ich auch, dass unsere hier betrachtete Stichprobe von 92xx UKW-Boxen einfach zu klein ist, um belastbare Aussagen abzuleiten.
      Da müssen wir etwas mehr sammeln, die Drift erfassen, Bilder von den verwendeten Bauteilen sammeln...
      Achim
      Moin, moin,

      ich werde ab jetzt auch mal genauer auf diesen Punkt achten, und Ausreisser genauer
      ansehen (fuer die Sammlung).

      Wegen der Waerme noch einmal die Frage, ob es dann nicht vielleicht sinnvoll waere, eine
      Abschaltung des Zaehlers nach einer gewissen Zeit vorzusehen. Eigentlich braucht man die
      Zahl doch nicht, wenn alles eingestellt ist. Auch fuer eine Reduktion von HF-Resten aus dem
      Zaehler waere ein Abschalten durchaus von Vorteil.

      Vor einiger Zeit hatte ich mal mit Tommy diskutiert, was man hier gerne haette -- vielleicht
      so etwas wie:
      - Abschalten ca. 1 Minute nach der letzten Bewegung
      - Neustart bei Druecken von FM, AM oder Kanal
      - Neustart nach Betaetigung der Frequenzverstellung

      Aus Zeitgruenden ist das noch nicht weiter gediehen -- aber vielleicht waere es mal ein
      interessantes Projekt ?


      Besten Gruss,

      Michael