Ökologie unserer Röhrenradios

      Nein, das gibt mir nicht zu denken, das ist logisch.

      Der Energieverbrauch ist stetig gestiegen, die Anzahl der Elektrogeräte im Haushalt ebenso.

      Denk doch nur an Wäschetrockner, Mikrowelle, Computer, Beleuchtung. Tat es früher eine 60 Watt Glühlampe in der Küche, mussten bei der nächsten Renovierung 6 x 20 Watt Halogen verbaut werden. Das gab es früher alles nicht.

      Ich kenne kaum einen Haushalt, der nur noch mit 1 Fernseher auskommt. Da stehen welche in den Kinderzimmern, da hängt einer im Schlafzimmer...

      Generell haben wir auch immer großzügiger gebaut, d.h. mehr Beleuchtung in den Räumen, auf der Terrasse, ums Haus herum, etc.

      usw., usw...

      Gruß, Dieter
      Micha94 postete

      Sind diese viele kleinen Helferchen und die übermäßige Beleuchtung überhaupt nötig?



      Das wäre jetzt deine nächste Frage und die wird sich bald beantworten, wenn nach der Abschaltung der letzten AKWs der Fremdstrombezug deine Stromrechnung dermaßen in die Höhe treiben wird, dass du wieder Kerzen kaufst. Aber wie ich lese, bist du ja schon Minimalist in Sachen Energieverbrauch - und das ist gut so !!

      Gruß, Dieter
      Heute düdelt alles gleichzeitig, ist zur Selbstverständlichkeit geworden.

      Teilweise mache ich das auch, jedoch merklich eingeschränkt. Bin ich daheim, außer wenn ich schlafe, ist meist der PC durchgehend eingeschaltet. Viel Strom verbraucht der nicht, ist keine sorglose Energieverschwendung. Es ist einfach praktisch, wenn man einmal die Maus bewegt und schon kommt er aus dem Schlafmodus wieder in den normalen Betriebsmodus. Den PC benötige ich relativ häufig, zehnmal am Tag ein- und ausschalten wäre da eher kontraproduktiv, mögen Rechner nicht so gern. Geräte wie Rechner sterben am ehesten beim Einschalten, weniger im laufenden Betrieb. Was nützt es, wenn ich 50 Euro pro Jahr Strom "spare", jedoch nach drei Jahren wieder einen neuen Rechner kaufen muss?
      Mein Rechner, damals ein recht edles Gerät, ist jetzt etwa 10 Jahre alt, macht dank Linux das, was er soll, fängt sich auch keine Viren ein. Hätte ich Win, müsste ich mir einen Virenscanner installieren, der pro Jahr 50 Euro kostet, mehr Rechenleistung erfordert, somit mehr Strom benötigt...

      Aktueller Stromverbrauch Einzelperson für die ganze Wohnung ist etwa 3 kWh pro Tag.

      Früher achtete man wesentlich mehr auf Stromverbrauch.
      Es kam schon vor, daß das alte Muttchen von nebenan mich ansprach, wenn mal mehr als eine Nacht auf dem Dachboden das Licht an war, 60 Watt.
      Ich nehme an, bei älteren Leuten ist das nicht nur der Aspekt Stromverbrauch, sondern auch der Aspekt, bei einem eingeschalteten Gerät kann was passieren, lässt man nicht unbeaufsichtigt.
      Ich kann mich nicht daran erinnern, als ich als kleiner Junge bei meinen Großeltern war, daß da mal nennenswert der Fernseher oder das Radio unbeaufsichtigt lief.
      Die Geräte wurden nur so eingeschaltet, wie man sie brauchte, wurden aktiv benutzt. Bei schlechtem Wetter wurde auch schon mal am Nachmittag für mich der Fernseher eingeschaltet, Kindersendungen. Oma war dann aber in der Nähe, meist in der angrenzenden Küche, wenn sie nicht mit im Wohnzimmer saß.
      Heute scheint es ganz normal zu sein, daß Kinder vor den Fernseher gesetzt werden, Mutter ihre Ruhe hat. Der Fernseher für das Kind befindet sich natürlich im Kinderzimmer, Mutter möchte anderes Programm gucken. Damit es am Fernseher im Kinderzimmer nicht zu langweilig wird, gibt es natürlich auch eine Spielekonsole. Die darf erst benutzt werden, wenn die Hausaufgaben erledigt sind, sonst nur Fernseher.
      Ansonsten hat das Kind natürlich auch einen eigenen PC, braucht es ja für die Schule. Die Partner beim Chat oder bei Fratzenbuch sind die Klassenkameraden, mit denen man die aktuellen Hausaufgaben bespricht...

      Die Generationen haben sich stark gewandelt, so auch die Benutzung elektrischer Geräte.
      Oma bekam mal irgendwann von Opa eine elektrische Kaffeemühle geschenkt, die Handmühle kenne ich auch noch. Kaffee wurde per Hand gebrüht, nicht mit Kaffeemaschine oder gar den neumodischen Kaffeewundergeräten.
      Die heutige junge Generation ist größtenteils aufgeschmissen, wenn sie mal für mehrere Stunden ohne Strom auskommen soll. Große altmodische Geräte benötigen noch eine Steckdose, die neueren kleinen tragbaren einen USB-Anschluss.
      Stromverbrauch wird nicht mehr in kWh gemessen, interessant ist die Ladezeit am USB-Anschluss.

      Andreas
      Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
      Ein erheblicher Anteil der Steigerung des Energieverbrauchs im Haushalt geht darauf zurück, dass immer mehr Bequemlichkeit geschaffen wird. Für fast jede körperliche Arbeit gibt es Technik, die sie uns abnehmen soll. Laubbläser, elektrische Dosenöffner, Weiknkorkenheber, Rolladenmotoren, Akkuschrauber, Segways, E-Bikes und viele Tausend andere kleine Helferlein, die gemäß den Aussagen des Marketings das Leben "einfacher" machen, in Wahrheit aber vorwiegend ein Geschäft für die Hersteller sind, die Menschen indes zu immer mehr Bewegungsmangel verführen und den Verlust motorischer Fähigkeiten fördern. All das ist gar nicht gesund - und die Menschen bezahlen noch dafür, weil ihnen das Selbstbewusstsein fehlt, zu sagen, "Nein Danke, das brauche ich nicht!"
      Achim
      Tja, ich bin der lebende Beweis das man 3kWh nicht verbraten muß. Trotz Röhrengeräten und einiger fast rund um die Uhr laufender Rechner.
      Man muß nur den Kopf einsetzen.
      Und Ja es gibt bei uns noch Glühlampen (oder wie sie neuerdings heißen AGL oder Heizbirnen) und auch damit kann man sparsam wirtschaften. Der Kronleuchter muß nicht den ganzen Abend lang mit 1kW das Wohnzimmer heizen, er kann auch auf unter 40W herunter gedimmt sein - und wenn man die Hysterese manuell übergeht sogar auf ca. 20W also den Startpunkt der verwendeten Phasenanschnittsteuerung, darunter würde es unangenehm oszillieren.

      Wenn ich dann allerdings Leute sehe bei denen den ganzen Tag und bis tief in die Nacht eine Halb-KW Plasma-Flachglotze von 2m Breite den Bezahl-Sportkanal ableiert, der eingbaute PVR auch noch die restlichen Nachtstunden mitschneidet damit man bloß keinen einzigen Schuhstollen im Kopf verpaßt, dann frage ich mich was man noch so alles außer Stollen im Kopf haben kann. Kühlschranktür des trendigen Opa-Boschs oder dem edelstahlglänzenden zweigeschossigen Getränke-Kühlschrank steht natürlich auch immer offen, der Weg zum Sportbegleitbier darf ja keinerlei Hürden aufweisen.

      Es kommt also nichts von ungefähr. Übrigens halten Hochgeschwindigkeits-Festplatten länger durch wenn man sie bei Nichtgebrauch herunterfährt und ihre Netzteile aussteckt, das kann man sich mit Fußpedal oder Handschalter sogar bequemst faultiergerecht einrichten. Ebenso können ganze Computer heute sich schlafenlegen in Arbeitspausen und erwachen an Ort und Stelle des Einschlafens wieder wenn man die Vorgänge fortsetzen möchte. Und selbst gut ausgestattete Geräte benötigen selten mehr als 250W-Netzteile und diese am besten so angelegt das sie nur solange Energie liefern wie diese auch abgefordert wird. Das bedingt natürlich das man sich mal Gedanken macht was alles gleichzeitig daran saugen muß und was ruhen kann wenn etwas anderes gerade Strom saugt.
      Gruß Jogi,
      der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf.
      PC-Netzteile - ein wichtiger Punkt, Jogi.

      Die heute üblichen 80 plus (bronze, gold, titan) PSUs haben schon eine ganz beachtliche Energieeffizienz, ABER nur in einem bestimmten Leistungsbereich. Ganz schlecht für die Effizienz: Ein Netzteil mit 550 bis 1000W, das dann in der Praxis nur zu einem kleinen Bruchteil belastet wird. Dann arbeitet es ausgesprochen ineffizient, ebenso bei Belastung eines zu kleinen Netzteils am oberen Anschlag.
      Moderne Systeme mit all ihren energiesparenden Optionen wie Hibernation, Standby, Abschaltung von Festplatten, WLAN, USB bei Nichtbenutzung und Grafik in der CPU haben, wenn nicht gerade eine Mördergrafik für den schon mit 14 Jahren "gamend" zur Couchpotato mutierenden Junior verbaut ist, in der Tat nur einen wie von Jogi genannten Bedarf von höchstens um die 200W. Dann ist ein Netzteil in der Klasse bis 350/380 schon reichlich bemessen, arbeitet dann mit Alltagsbelastungen von 100-150W sehr effizient.
      Achim
      Um eventuellen Missverständnissen vorzubeugen...

      Die von mir angegebenen 3 kWh sind der durchschnittliche tägliche Stromverbrauch für die ganze Wohnung, nicht für den Rechner. Hätte ich so einen Stromfresser als Rechner, würde ich mir Gedanken machen. Rechner und Monitor zusammen dürften bei mir im Durchschnitt über den Tag verteilt gut 100 Watt ziehen. Gekocht wird bei mir elektrisch und für diverse Lebensmittel habe ich einen Kühlschrank.
      Bei mir im Arbeitsraum, da halte ich mich meistens auf und da steht auch der Rechner, benutze ich eine Leuchtstofflampe. Das ist noch eine mit Drossel, nicht so ein Ding mit elektronischem Vorschaltgerät, was fleißig HF abstrahlt und mir den Empfang versaut.
      Glühlampen benutze ich in den Räumen, in denen ich nur seltener Licht benötige, meist auch nur kurz. Bis auf den Arbeitsraum und den großen Raum sind das praktisch alle anderen Lichtquellen. Es gibt genug Leute mit Energiesparwahn, die selbst im Abstellraum eine Energiesparfunzel installieren. Dafür mache ich mal eine Beispielrechnung, warum das zumindest bei mir Schwachsinn ist.
      Wenn es hochkommt, benötige ich im Abstellraum eine Stunde pro Woche Licht, installiert ist bei mir eine Glühlampe 40 Watt. Pro Jahr benötige ich somit 2 kWh Strom, entspricht etwa 50 Cent. In 10 Jahren sind das 5 Euro, Anschaffungskosten einer Energiesparlampe, die nicht ganz billiger Schrott ist.
      Energiesparlampen erreichen seltenst die angegebenen Betriebsstundenzahl, wenn sie häufiger ein- und ausgeschaltet werden. Bei mir würde sich somit nach deutlich über 10 Jahren eine Energiesparlampe amortisieren, wenn sie auch wirklich die Zeit durchhält. Eine Glühlampe kostet etwa 50 Cent, ist für 1000 Betriebsstunden vorgesehen, würde somit 20 Jahre halten. Die vorhandene Glühlampe ist noch vom Vormieter, jetzt mindestens 6 Jahre alt. Somit hatte ich für die Abstellkammer tatsächliche Lichtkosten 3 Euro in 6 Jahren. Hätte ich beim Einzug eine Energiesparlampe eingebaut und sie wäre mir einmal kaputtgegangen wegen des kurzen Einschaltens, läge ich jetzt bei deutlich über 10 Euro. Nebenbei, Energiesparlampen benötigen im Gegensatz zur Glühlampe etwas Zeit, bis sie zu annähernd zu 100 % leuchten. Will ich gerade mal einen Besen aus der Kammer holen, müsste ich etwas warten, bis genug Licht vorhanden ist. Vermutlich würde ich die Energiesparlampe für die 10 Minuten anlassen, in denen ich den Besen brauche. Mit Glühlampe schalte ich zweimal für ein paar Sekunden kurz ein und aus bei sofortiger gewünschter Helligkeit!

      Thema Dimmer
      Von denen halte ich reichlich wenig, wenn sie als "Stromsparer" dienen sollen, meist Augenwischerei, jedenfalls bei Glühlampen. Eine Glühlampe hat einen optimalen Arbeitspunkt bezüglich Anschaffungspreis, Lebensdauer und Lichtleistung. Da werden meist bei AGL 1000 Betriebsstunden angesetzt, hauptsächlich Kompromiss aus zugeführter elektrischer Leistung und Lichtausbeute. Damalige Glühlampen für Filmaufnahmen waren meist auf deutlich unter 100 Betriebsstunden konzipiert bei hoher Lichtleistung und Farbtemperatur. Skalenlämpchen sind nicht selten auf 10.000 Betriebsstunden optimiert, die wesentlich geringere Lichtausbeute, gerade bei reiner Anzeigefunktion, ist sekundär, z.B. bei einer Stereoanzeige.
      Jogi schrieb was vom Dimmen des Kronleuchters. Macht man das, halten die Glühlampen länger, die Groschenartikel sind. Der Wirkungsgrad sinkt drastisch, als grobe Hausnummer sage ich mal 1/4 Lichtleistung bei halber zugeführter elektrischer Leistung. So ein Dimmer ist eher was, um angemessene Stimmung zu schaffen, dezente Weihnachtsbeleuchtung oder ein junges Paar macht bei romantischer Musik...

      Andreas
      Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
      Ohne Stimmung geht es nicht, Andreas. Jedenfalls bei mir ;)
      Zur Beruhigung ist zu sagen das es bei mir genau zwei Dimmer gibt. Einen in der Wohnstube und einen in der Schlafstube.
      In meinem Labor gibt es in der Tat auch besagte lineare Leuchtstofflampen nach klassischer Art und ohne EVG. Sowie punktuell, da wo es nötig ist superhelle Arbeitsbeleuchtung ohne die ich nicht mehr viel sehen würde. Andere Dinge wie Computertastaturen bei denen bei mir lediglich der Anschlag zu suchen ist, eine Sekretärinnenausbildung ist mir nie sinnvoll erschienen, werden heutzutage und schon lange von LEDs ausreichend aber nicht überüppig beleuchtet.
      Ebenso gut halbleiterbeleuchtbar sind die Leitpfade zu den wichtigsten Orten (den zumeist stillen Orten ;) ). Da wäre eine Leuchte an der Zimmerdecke ein Blödsinn, ich stürze eher selten mit den Füßen an der Decke, sondern ich beleuchte die Pfade auf denen man stolpern könnte und das geht perfekt mit sich selbst steuernden LED-Leuchten die sich sogar ihre Betriebsenergie selber beschaffen.
      Decken- und Wand-Glühbeleuchtung ist folglich bei mir praktisch immer Ambiente-Licht und darüberhinaus dazu gedacht das sich Personengruppen nicht nur mit eigenen strahlenden Augen anfunzeln müssen. Diese Beleuchtung ist bei mir räumlich gut verzweigt, nicht das große Feuerwerk zentral unter der Decke. Sondern ganz viele, ganz variabel zu- und abschaltbare, dem Zwecke angepaßte Lichquellen die zumeist indirekt ausleuchten, gerne und wo das geht aus Richtung Zimmerfenster so das man eine Grundbeleuchtung aus gleicher Grundrichtung wie beim Tageslicht erhält.

      Bei den sog. Energiesparlampen werde ich allergisch.
      Das Aufrollen dieser zu Kompaktgebilden allein ist schon der Lichtausbeute abträglich, was das in meinen Augen unerträgliche Leuchtverhalten von ESLs natürlich mit begründet. Mich wundert es eh immer wie unwidersprochen der Ausdruck Energiesparleuchte für diese Konstrukte sich eingebürgert hat. Damit wird an Kurzblick und Dummheit des Normalverbrauchers appeliert. Die Energie- und Ressourcen-Verschwendung bei der Produktion, die Anwendung umweltschädlichster Prozesse in der Billigst-Produktion, die Ausbeutung von Kinderarbeit, der Anfall von Unmengen an umweltschädlichem Abfall, das Entsorgungsproblem überhaupt, die Kilometer allein die man zum Entsorgungshof fahren oder laufen muß (bei uns wäre man drei Tage unterwegs trotz großstädtischem Umfeld ) um die Dinger wieder los zu werden. All das könnte auch der letzte Verbraucher wissen, wenn er wollte. Stattdessen wird ihm was von Energiesparen in die Ohren gesäuselt und er blickt unkritisch und ohne Weitblick nur auf den rotierenden Energiezähler als einziges Kriterium für "Sparen".
      Gruß Jogi,
      der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf.