Grundig HiFi Studio XPC6500TP

      Moin,
      die kleinen Gelben sind von Frako. Bei mir nicht sonderlich auffaellig, selbst die in Autoradios nicht (hat Blaupunkt viel verwendet). Die duerften noch gut sein.
      Der Grosse neben dem Trafo ist der Ladekondensators des StBy-Netzteiles. Er hat bis jetzt ueberlebt und die 160mA-Sicherung noch nicht ermordet, duerfte also auch noch gut sein. Sein Fehlerverhalten gleicht dem seiner groesseren Brueder: Kurzschluss. Hatte ich einmal in einem XMxxx Verstaerker und zwei-dreimal in einem Grundig Kofferradio.
      Bei diesem Ladekondensator wuerde ich es drauf ankommen lassen. Messtechnisch laesst sich wohl kaum ermitteln, ob er Schluss bekommen wird und wenn er das tut, sind die Folgen gering, es stirbt die Sicherung und die Box schaltet nicht mehr ein. Gespeist werden aus diesem Netzteil die Einschaltautomatik und die aktive Frequenzweiche. Drei von vier Aktivlautsprechern, die ich habe, haben diesen Kondensator noch, auch den originalen Gleichrichter).

      73
      Peter
      Hallo
      Das Radio vom Friseur ist soweit wieder fertig. Da war im Tastensatz was abgebrochen. Habe bei der Gelegenheit auch gleich die so genannten "Problemkondensatoren" durch neue ersetzt.

      Zur XP6500TP: Da habe ich jetzt glaube ich einen riesen Fehler gemacht.
      Ich habe die Logic-Platte ausgebaut um die Rückseite auf kalte Lötstellen zu überprüfen weil die Sender sich immer noch nicht speichern lassen. Ich Ochse habe dabei vergessen das Gehäuse des Voltage-Syntesizers vorher mit Masse zu verbinden. Jetzt ist es so das einige Fehlfunktionen bei der Bedienung der Anlage auftreten.
      Betätige ich z.B. die Taste Feintuning am Gerät dann verändert sich auch gleichzeitig die Balance. So ein Mist:(.
      Ich befürchte fast, das ein IC im Voltage-Syntesizer durch statische Aufladung zerstört wurde.
      Ich habe auch einige Lötstellen auf der Logic-Platte nachgelötet aber ich bin mir zu 100% sicher das ich da nirgends eine Brücke eingelötet habe.
      Jetzt ist guter Rat teuer.
      --
      Gruß Manni
      Moin,Moin
      Habe mal wieder ein wenig Zeit gehabt mich mit der Anlage zu beschäftigen.
      Den Voltage-Syntesizer habe ich nochmal mit der Lupe untersucht, dieses mal draußen bei Sonnenschein, und da habe ich noch eine kalte Lötstelle entdeckt.
      Der Fehler mit dem Senderspeicher tritt nicht mehr auf.
      Allerdings habe ich immer noch das andere Problem.
      Beim betätigen von Feinsuchlauf + und Schnellsuchlauf + vestellt sich auch die Balanceeinstellung nach rechts mit.
      Beim betätigen von Feinsuchlauf - und Schnellsuchlauf - vestellt sich die Höheneinstellung in Richtung minus mit.
      Jetzt habe ich die Logic-Platte noch mal ausgebaut und mir stellt sich die Frage ob das grüne Kabel, die Diode und der Tantal-Elko überhaupt da hingehören. Das sieht irgendwie alles nachträglich angelötet aus.

      Dieter, kannst du bei Gelegenheit mal bei deiner Anlage nachschauen ob das da genau so aussieht? Eilt aber nicht. Auf jeden Fall sind die beiden Teile und das grüne Kabel im Schaltplan nicht eingezeichnet.
      Dann habe ich mal den ESR von dem Tantal-Elko (2,2µF/16Volt) gemessen.
      Der hat einen ESR von 12,10 Ohm, Messfrequenz 60 kHz.
      Ist das für einen Tantalelko ein "normaler" Wert?
      --
      Gruß
      Manni
      Nur auf ESR.
      Tantal-Elkos wie auch andere auf ESR zu messen ist eher ein Ratespiel. Was man da mißt ist oft die Gesamtimpedanz und dann auch noch bei zu hoher Meßfrequenz. Aussagewert ist daher gering. Ta-Elko vermutlich nichtmal ordentlich konditioniert (über Jahrzehnte unterformiert betrieben).
      Aussagekraft solcher Messungen oft Null oder weniger.
      Gruß Jogi,
      der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf.
      Nur die Ruhe. Nachbestückte Bauteile oder Drahtbrücken (siehe Foto) sind bei Geräten der Unterhaltungselektronik eher die Regel, als die Ausnahme.

      Es ergeben sich immer Änderungen und Korrekturen während die Produktion schon läuft. Ein Printlayout kann nicht "on the fly" geändert werden, bestenfalls in der nächsten Revision, wenn der Produktlebenszyklus diese überhaupt noch sinnvoll werden lässt.

      So wie die Ergänzungen hier ausgeführt sind, habe ich keinerlei Zweifel an der Originalität. Das wurde im Werk gemacht.

      Wenn ich mir allerdings die neuen Lötstellen ansehe...nun ja... da scheint mir ein Feinschluss oder eine Unterbrechung nicht ausgeschlossen.

      Hier wird das Falsche Lötzinn, der falsche Lötkolben oder die falsche Technik verwendet.


      Tantalelkos: Den ESR hier bitte nicht als Kriterium überbewerten. Erstens ist die Messfrequenz suboptimal und zweitens altern Tantalelkos - im Gegensatz zu AL-Elkos - eben nicht in der Weise, dass durch Austrocknung die Kapazität sinkt und der ESR steigt. Der heutige ESR eines Tantalelkos ist höchstwahrscheinlich noch genau derselbe wie der zum Zeitpunkt seiner Produktion.
      Achim
      Jawoll Achim, selbst ich habe manchmal nachbestücken müssen, es ergeben sich manchmal eben Änderungen und dafür das Layout zu ändern, die schon gefertigten Leiterplatten einzustampfen und neu zu designen, das ist es nicht wert. Da kommen bei Serienfertigung oft unanständige Summen zusammen.

      Bei Notebooks (andere Baustelle) war es auch eher die Regel als die Ausnahme das sie bei Neuauflage einer Serie - und in der Branche ist das Neue auch schon wieder sofort alt - am Freitagabend in die Großwerkstatt des Service Center eintrudelten, übers WE dann alle Kräfte vom Pförtner bis zum Gehaltsrechner einen Lötkolben in die Hand bekamen, einer noch mit einem Bulli sämtlicher Löterbuden im Umkreis abklapperte, ein anderer noch beim Tagelöhner-Abteil des Arbeitsamtes Leute einsackte, und man sich dann von Samstag früh (ganz früh) bis Sonntag spät (ganz spät), in konzertierter Akrion daran machte die Leiterplatten mit solchen Zusatzelementen zu verzieren.
      Ich fand das immer herrlich, Uboot-fahren mit offenen Schotten kann nicht schöner sein :banana:

      Achim, wenn wir den gleichen Typ Ta-Elko vorraussetzen, den aus der Abbildung, dann das ja. Und die ungeliebten Typen werden nur noch außerhalb des Konsumermarktes für spezielle Zwecke hergestellt. Bspw. kennt das Militär da so ein paar krumme Regelungen die sowas erfordern, damit die deutschen Panzer auch in Sibirien legitim ballern dürfen (auch wenn wir das garnicht wollen).

      Überhaupt, ich erwähnte es schon so oft das man daraus im Multiplayback-Verfahren einen Chor machen könnte, wird der ESR falsch und über bewertet. Das ist wie bei allen Moden so.
      Der weitgehende Laie kann sich merken das der ESR eines beliebigen Tantal-Elkos im worst case nicht mehr soll als dasein und unter ca. 3Ohm/V sein und dazu muß man nicht messen, das ist er fast immer.
      Es gab sogar mal eine Anweisung bei Siemens das Tantal-Elkos immer ein "ESR-Heber" vorzuschalten ist, sei es als Bauteil oder in Form von Innenwiderstand der Quelle. Letzteres ist auch meistens gegeben.
      Gruß Jogi,
      der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf.
      Hallo Achim, Hallo Jogi
      Besten Dank für die Infos.
      Zum Thema Löten:
      Das Lötzinn ist von Stannol, Stannol-HS10, Sn60Pb40.
      Gelötet habe ich mit dem Akku-Löter von Stannol, Leistung 6 Watt.
      Mit dem 15 Watt Lötkolben gehe ich da nicht gerne dran, ich habe da immer das Gefühl das die Lötstelle dann zu heiss wird.
      Und mit dem Löten mache ich es immer so das ich die Lötstelle mit dem Lötkolben erwärme und dann das Lot zufliessen lasse. Vorher entlöte ich die Lötstelle mit einer Entlötpumpe. Wenn ich da was falsch mache dann lasst es mich bitte wissen.
      Die Lötstellen werde ich dann nochmal unter die Lupe nehmen, warscheinlich habe ich da wirklich irgendwo was verbockt. Denn Fehler aus Post 042 hat das Gerät ja vorher nicht gehabt, also bevor ich einige Lötstellen der Logic-Platte nachgelötet habe.
      --
      Gruß
      Manni
      Hallo Manni,

      so kann das ja nichts werden.

      Besorg Dir als Lot mal Fluitin 1532

      http://www.ebay.de/itm/Lotzinn-Fluitin-S-60-Sn-1mm-1-Rolle-680-Gramm-Herst-Kuppers-Metallwerk-Bonn-/131500554957?pt=LH_DefaultDomain_77&hash=item1e9e0b3acd

      Der 6W Lötkolben ist zu schwach. Nimm den mit 15 Watt (noch besser wäre 25W), spendier ihm eine bleistiftspitze Dauerlötspitze (sofern er sie nicht schon hat).

      Dann: Beim Entlöten mit der Pumpe Vorsicht! Wenn sie einen starken Rückstoß hat, verursacht sie schnell Schäden an dünnen Leiterbahnen.
      Entlöten musst Du auch nur, wenn das alte Lot wirklich schadhaft ist. Wenn Deine Pumpe sich eher wie ein Bolzenschussgerät aufführt, nimm besser gute Entlötlitze (z.B. Edsyn).

      Das Löten selbst hast Du schon richtig beschrieben. Als Gesamtlötdauer für eine Lötstelle wie die auf dem gezeigten Board gehe von 3-4 Sekunden aus. Wenn es bei Dir länger dauert, ist der Kolben zu schwach.
      Überschüssiges Lot lässt Du zurück auf die Lötspitze fließen und streifst es ab (Schwämmchen o.ä., ich nehme die Finger dazu)
      Auch unmittelbar vor jeder neuen Lötstelle die Lötspitze von anhaftenden Lotresten und verbranntem Flussmittel reinigen.

      Die fertige Lötstelle muss glatt wie ein Spiegel und hochglänzend sein. Ganz entscheidend dafür ist das richtige Lot. Daher der Tipp weiter oben.

      Was Deine Platine angeht, sehe ich 3 Gefahren:

      1. Lötstellen könnten keinen richtigen Kontakt geben

      2. Die Entlötpumpe oder zu langes Löten könnte zu Haarrissen zwischen Lötauge und weiterführender Leiterbahn geführt haben

      3. Das ungeeignete Lot kann haarfeine Feinschlüsse = Brücken zwischen 2 Lötstellen verursacht haben.

      Am besten richtiges Material und Werkzeug besorgen, dann an einer Schrottplatine üben und dann die Lötstellen von der Grundig Platine nochmal sauber nacharbeiten, dabei auf Feinschlüsse achten und bei schon stark strapazierten Lötaugen den sicheren Kontakt über die Leiterbahn zur nächsten Lötstelle nachmessen.
      Achim
      Mannitou postete
      Gelötet habe ich mit dem Akku-Löter von Stannol, Leistung 6 Watt.
      Mit dem 15 Watt Lötkolben gehe ich da nicht gerne dran, ich habe da immer das Gefühl das die Lötstelle dann zu heiss wird.


      Moin,
      wie Achim schon schrieb, 6W ist zu schwach. Damit musst du stundenlang heizen, damit die Loetstelle warm wird. Es kommt aber darauf an, die Loetstelle moeglichst schnell zu erwaermen, umso weniger hat die Waerme Zeit, sich in der Platine und im Bauteil auszubreiten.
      Ich loete mit einem geregelten 50W-Loetkolben (Weller TCP mit vorwiegend 370°C Spitzen). Damit und der passenden Loetspitze hat man die Waerme schnell in der Loetstelle und nach wenigen Sekunden ist ein Loetvorgang schon wieder vorbei.
      Mit dem 6W-Dingelchen erzeugst du eher kalte Loetstellen, als dass du sie beseitigst.
      Absaugen muss man das alte Zinn idR. nicht. Einfach etwas neues Zin zugeben und fertig. Absaugen ist nur dort vonnoeten, wenn die Loetstelle kein Zinn annehmen will.

      73
      Peter
      Na und dann ich auch noch...

      Zum Löten gehört die eigentliche Fertigkeit und geeigentes Material und Gezähe.

      Mit einem Akku-Löter ist es nicht getan, zu instabil und meist zu niedrig ist die Spitzentemperatur. Damit kann man aus der Tasche heraus mal ein mechanisch fest verdrilltes Drahtende anlöten. mehr auch nicht. Es muß ein gutes Werkzeug für elektronische Lötarbeiten her. Stationär also heute wo es alles gibt und alles günstig ist, eine gute Lötstation mit möglichst geut einstellbarer und konstanter Spitzentemperatur und ausreichender Leistung. Seine persönlichen Einstellungen ermittelt man durch Trial & Error um die bekannten Fixpunkte herum.

      Wir mußten damals das Löten - das ich da eh schon lange konnte - unter Beweis stellen indem wir Teilegewinnung aus Schrott bis zum Ekzem übten. Alle Teile mußten daraus ohne Lötschäden hervor gehen. Die dafür verfügbaren Lötkolben waren ungeregelte 40W und 60W Kolben von Weller, die erstmal vorzuheizen waren und deren Spitzentemperatur durch eintauchen in Wasser grob reguliert wurde. Krumm nahmen die Teile das nicht, bei heutigen Lötspitzen sollte man das anders machen, aber wir haben unsere Lötspitzen noch selber gefeilt aus genügendem Kupferdraht, der dann in einer wahren Kunstaktion sauber verzinnt wurde und ständiger Nachbearbeitung unterlag.
      Fleiß war damals eh eine führende Tugend aller technisch oder sonstwie Tätiger.

      Weiters bedarf es des richtigen Lotes, Heizungsbauer-Lot ist verkehrt 60/40 Lot (Radiolot, Elektroniklot) ist ok - ich benutze derzeit ERSA L-Sn60Pb F-SW26 für Elektronikplatten, das enthält Zinn/Blei im Verhältnis 60/40 und das Lötmittel . Es muß aber in der Dicke zur Lötstelle passen und eine dementsprechende Kolophonium-Seele enthalten (F-SW26 in meinem Beispiel), dieses ist nur schwach korrosiv im Gegensatz zu manchem Pestilenzgebräu. Die Korrosivität sinkt mit steigender Ziffer im Zwanzigerbereich, und für besondere Einsatzzwecke gibt es Lote mit SW-Zahlenwert ab 31 aber Achtung, es gibt nie etwas geschenkt, ist die Korrisivität zu gut wird der Wirktemperaturbereich zu eng, was Lötprobleme begünstigt. Der Kompromiß muß also stimmen.
      Ist weiters der Lötdraht zu dick oder zu dünn, dann gibt es zuviel oder zuwenig Kolophonium auf die Lötstelle, Probleme drohen.

      Wie man richtig lötet sollte jetzt klar sein, ich repetiere also nur:
      - Oxydationen auf und im Altlot komplett entfernen, Absaugen und mit Entlötlitze herausziehen.
      - Lötstelle peinlich genau reinigen und entschichten, ist der Bauteildraht selber oxydiert muß das Bauteil ausgetauscht werden, es ist nicht mehr lötfähig. Ist das Lötzinn aus der Industrie-Serienlötung (Tauch- Schwall- Schlepplötung) dann kann es ungeeignet sein sich chemisch zu verbinden mit dem Lötzinn für Handlötungen, komplett raus und runter damit.
      - Lötspitze frisch vorverzinnen, Dreck, Zunder, alle Rückstände abstreifen.
      - Flache Lötspitze so auflegen das das Lötauge und Draht gleichzeitig auf die richtige Temperatur gebracht werden.
      - Etwas Lötzinn so zwischen Draht und Lötauge geben das das Kolophonium in der Mitte schmilzt und die Temperaturverteilung optimiert, Zinn etwas zerfließen lassen.
      - Das gut ausgebreitete Zinn durch die endgültig notwendige Menge auffüllen, alle Ritzen müssen geflutet sein, das Zinn wie Pfannkuchenteig in deR Pfanne verlaufen.
      - Ohne Erschütterungen anzurichten die Lötspitze abheben.
      - Abwarten das sich der klare und ungetrübte Lötspiegel bildet.
      - Ist die Lötstelle flockig geworden oder der Lötspiegel irgendwie unklar, beginnt das Spiel von vorne, niemals nachbraten und nachstochern, alles muß wieder weg, es ist keine Legierung zustande gekommen - das passiert am Anfang fast jedesmal, und auch nach Jahrzehnten guter Übung passiert es immer mal wieder.
      - Bekommt man es garnicht hin, dann Verfahren und Materialien überprüfen, irgendwo hat sich ein Lapsus eingeschlichen.

      /
      Ich benutze seit ewigen Zeiten Weller-Lötstationen.
      Seit Kleinstelektronikzeiten muß es nicht mehr unbedingt eine große ausgewachsene und entsprechend teure Station sein, es reicht dann auch eine recht preiswerte Weller WHS 40.
      Für Grobelektrik benutze ich, wie ich es gelernt habe, Weller 40 und Weller 60 ungeregelte Lötkolben.
      Für regelrechte Bratarbeiten eine Lötpistole Stannol 100W, das bot sich für (Röhren)Fernseh-Kundendienst beim Kunden vor Ort an. War zu filigran zu löten wurden die Geräte eh eingeholt.
      Für ganz feine Arbeiten an bspw. "Hühnerfutter" (SMD) bis hin zu Mobiltelefon-Reparaturen gibt es noch eine 12V Lötnadel, die Lötspitze ist konisch und nicht dicker als eine Stricknadel, wie wenige Watt die hat weiß ich aus dem Kopf nicht.

      Nt/
      Manche Leiterplatten mancher Serien mancher Hersteller sind beinahe unlötbar, oder machen zumindest erhebliche Schwierigkeiten. Es kommt einfach keine vernünftige neue Legierung zustande. Was dann?
      Ungünstigen Verhältnisse bei jahrzehntealten Leiterplatten kann man natürlich versuchen chemisch beizukommen. Das Vorgehen muß man sich selber passend zusammenstückeln, weil das hier keine Hellseherei werden soll deshalb die Stichpunkte dazu.
      - Es kann nötig werden die Leiterplatte komplett zu entschichten, Schmotterzeug das schon komisch aussieht klomplett runter und ersetzen durch lötfähigen Schutzlack.
      - Die Lötstelle muß komplett rückstandsfrei sein, das Lötauge flach und glatt und dünn sowie spiegelklar verzinnt. Also entschichten, Zinn abnehmen, ausblasen, durchgelaufene Chemikalien auch auf der Lötseite entfernen.
      - Insbesondere muß alte Flußsäure oder ähnliches weg, auch um die Lötstelle herum und erst recht zwischen zwei Leiterbahnen, das Zeug ist leitfähig und hält obendrein Kurzschlüsse verursachende Lötrückstände und Lotkügelchen fest.
      - Evt. unbekannter lotverhindernder Auftrag muß um die Lötstelle herum weg, Aceton. Isopropanol usw. je nach Art des Auftrags, ein Glasfaser-Radierer oder eine Korund-, Schleif- oder Polierscheibe sind dabei evt. hilfreich. Alles kann eine saubere Legierung verhindern.
      - Man kann überlegen dünn Kolophonium vor der Neulötung aufzutragen, das geht punktgenau mit SK10 (Pffft-pffft von der K.-Chemie) das man mit einem Wattestäbchen punktgenau aufträgt.
      - Man kann der Lötung eine Spitze Kolophonium zusetzen. Dazu muß man sehen das man sich Kolophonium besorgt und nicht etwa irgendein säurehaltiges Klempner-Lötfett.
      - Man kann mit Silberlot für hartnäckige Ausnahmefälle experimentieren.
      - Man muß dieses blödsinnige EU-Lötverhinderungsgemisch (bleifreies ROHS kompatibel Lot) immer und rückstandsfrei entschichten, was es in unseren alten Schätzen aber eh nicht zu finden gibt.
      Gruß Jogi,
      der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf.
      Moin Moin
      Oh Mann, da habe ich ja so ziemlich alles falsch gemacht.:mauer:
      Achim, in der Tat, die Lötpumpe verhält sich wirklich wie ein Bolzenschussgerät.
      Dann werde ich mir mal den von dir vorgeschlagenen Lötdraht und Entlötlitze besorgen und die Sache neu in Angriff nehmen. Schrottplatinen habe ich noch, da werde ich dann erst mal dran üben.
      Du schreibst in Post 047 "Überschüssiges Lot lässt Du zurück auf die Lötspitze fließen und streifst es ab (Schwämmchen o.ä., ich nehme die Finger dazu)".
      Vielleicht verstehe ich da jetzt was falsch, aber du nimmst die Finger dazu um das überschüssige Lot von der (heißen) Lötspitze zu streifen???
      Auf jeden Fall erst mal besten Dank an alle für den Kurs in Sachen Löten.
      Es kann jetzt aber etwas dauern bis ich mich hier wieder melde, die Gartensaison hat angefangen und am Haus muß auch einiges gemacht werden.........
      --
      Gruß
      Manni
      Mannitou postete

      Du schreibst in Post 047 "Überschüssiges Lot lässt Du zurück auf die Lötspitze fließen und streifst es ab (Schwämmchen o.ä., ich nehme die Finger dazu)".
      Vielleicht verstehe ich da jetzt was falsch, aber du nimmst die Finger dazu um das überschüssige Lot von der (heißen) Lötspitze zu streifen???


      Deshalb streitet Achim heute noch mit U. Lindenberg über die Urheberrechte an "Daumen im Wind" ;)
      Jörg - wenn ich Benz fahren will, geh ich arbeiten