9240 Aufarbeitung

      Hallo Forum,

      ich habe mir bei Conrad noch mal 5 Tantal-Elkos gekauft. Sie waren deutlich teurer als bei Reichelt und so war ich auf die Werte gespannt:



      Wie man sieht, ist der linke Kondensatoren von einer Bauart, die vier anderen von einer anderen Bauart. Die Messung ergab, dass der ESR Wert der vier Kondensatoren zwischen 1,39 Ohm und 1,67 Ohm lag. Der einzelne Kondensator hat aber einen ESR Wert von 0,56 Ohm.



      Er ist zwar etwas größer (mehr Fläche, mehr Strom bei der Messung möglich lt. Posting von Hans 039... wo ist das eigentlich geblieben?), aber so viel gößer ist er nun auch nicht.

      Ich werde also den Tantalelko jetzt einlöten. Für einen WIMA MKT ist das Modul bei mir zu eng bestückt.

      Also ich habe gelernt, dass der ESR Wert in Abhängiggkeit von der Frequenz betrachtet werden muss und dass mein Messgerät offensichtlich nicht für alle Kondensatoren geeignet ist.

      Danke und Gruß
      Manfred
      Hallo Forum,

      ich habe jetzt die Endstufen überholt und möchte die Endstufentransistoren bzw. das Endstufenmodul mit Wärmeleitfolie montieren. Ich habe mir diese Folie von Reichelt vorgestellt:

      http://www.reichelt.de/Waermeleit-paste-folien-scheiben/WL-FOLIE-GEL-05/3/index.html?&ACTION=3&LA=2&ARTICLE=112272&GROUPID=3384&artnr=WL+FOLIE+GEL+05

      Hintergrund ist, dass ich mir das "Geschmaddere" mit der Wärmeleitpaste sparen möchte. Ich hoffe, mit Folie sieht es auch besser aus.

      In einigen Bildern hier im Forum habe ich auch schon gesehen, dass die Endstufentransistoren auf Folie montiert sind. Hat jemand dazu Erfahrungswerte bzw. Hinweise?

      Danke und Gruß
      Manfred
      Hallo Manfred,

      Folien sind auch in Ordnung. Ich würde aber fertig zugeschnittene Folien nehmen, da ist das Loch schon sauber ausgestanzt und Du musst nicht so eine große Einheit kaufen.

      http://www.conrad.de/ce/de/product/180346/Waermeleitfolie-fuer-Halbleitergehaeuse-025-mm-14-WmK-Passend-fuer-TO-247-Kerafol-7050-TO-247/?ref=search&rt=search&rb=1

      TO-247 sollte passen, auch wenn die Transistoren SOT-93 haben (alte Ausführung) oder TO-3PN (heutige Produktion).

      Sofern man bei Glimmerscheiben die Wärmeleitpaste sauber und angemessen aufträgt, ist das natürlich auch eine einwandfreie Lösung.
      Warum bei SABA tonnenweise aufgetragen wurde, wissen die Götter.
      Achim
      Hallo Achim,

      das ist auch eine gute Idee. Bei Reichelt habe ich solche fertigen Zuschnitte nicht gefunden. Hast du auch schon mal Folie für die Montage des Moduls an der Rückwand verwendet, oder ist hier Wärmeleitpaste günstiger? Ich dachte, bei den hier im Forum angesprochenen Unebenheiten des Alu-Blechs wäre eine Folie eine gute Alternative.

      Danke und Gruß
      Manfred
      ESR
      Top, die Watte gilbt. Und morgen dann ein anderer und wieder wird nur Mist gemessen. Es ist schon alles gesagt, auch zu Kondensatoren, aber noch lange nicht von Jedem.

      Matte/Paste
      Viel hilft viel, von beidem. Im Werk hatte der Beschmierer nur einen Quast.
      Gruß Jogi,
      der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf.
      Moin Manfred,

      nachdem ich nun sicher 20 Paar Endstufenmodule von Saba-Receivern
      repariert und/oder revidiert habe, kann ich von der Verwendung von Folien
      fuer die Montage des Winkels am Kuehlkoerper eigentlich nur abraten.

      Man hat 3 Schrauben mit Gewinde M3, und diese Alubleche sind nicht immer
      besonders plan. Ich mache das also so: erst etwas duenn aufstreichen, dann
      mal anschrauben. Dann sieht man, wo es schon passt, und wo man noch mehr
      auftragen muss.

      Damit habe ich an der Stelle die besten Erfahrungen gemacht. Und so schlimm
      ist das mit der Paste doch nicht ... bei den Transistoren kann man ohne jede
      Probleme natuerlich auch die Folien nehmen.

      Besten Gruss,

      Michael
      Genau Michael, man bekommt bei den Kühlwinkeln mit den kleinen ins weiche Alu(!) greifenden M3 Schräubchen einfach nicht den für eine so große Folienfläche nötigen Anpressdruck.
      Dünn und gleichmäßig eine gute, nicht zu pastöse Wärmeleitpaste auftragen, den Winkel ansetzen, einige male unter Druck etwas nach links, rechts, oben und unten schieben und anschrauben.
      Achim
      Manfred,

      vielleicht noch ein Tipp: Ich spendiere den Schrauben bei der Gelegenheit
      immer eine Unterlegscheibe. Lang genug sind sie, und dann kann man mit
      mehr Gefuehl festziehen.

      Erst einmal ansetzen, und nicht zu stramm anziehen. Nach einer Weile etwas
      nachziehen, und nach einem Tag nochmal. Die Paste kriecht ja, und so bekommt
      man dann ein gleichmaessiges Ergebnis.

      Besten Gruss,

      Michael
      Hallo Forumsfreunde,

      wegen zwischenzeitlicher Abwesenheit, komme ich erst jetzt zum Antworten.


      Zu Hans' Beitrag 038 (Hans kommentiert das nicht weiter im Detail, aber es steckt in seiner Antwort, die ja den kapazitiven Blindwiderstand angibt). Auch zum Stichwort "weiterbilden".


      Deshalb hier für Mitleser, die nicht so tief in der Materie stecken:

      Viele ESR Messgeräte "messen" den ESR nicht wirklich sondern den Scheinwiderstand (den Realteil der Impedanz). Mein ESR 1 von ELV zum Beispiel gehört zu dieser Sorte.

      Der Scheinwiderstand ist die Quadratwurzel aus der Summe des Quadrats des kapazitiven Blindwiderstands und des Quadrats des ESR (= Addition komplexer Grössen), wenn der induktive Anteil und Parallelwiderstand (--> Leckstrom) vernachlässigt werden können.

      Wie Hans angegeben hat, ist der kapazitive Blindwiderstand bei 5 Mikrofarad 0,31 Ohm bei 100 kHz.

      Entsprechend für 4,7 Mikrofarad bei meiner (etwas geringeren) ELV ESR Messfrequenz von 67 kHz (mit Frequenzzähler gemessen) errechnet sich der Blindwiderstand zu 0,51 Ohm. Da mein ELV ESR 1 einen Scheinwiderstand von 0,75 Ohm anzeigt, ist der ESR als Quadratwurzel aus der Differenz des Quadrats von 0,75 (Scheinwiderstand) und des Quadrats von 0,51 (Blindwiderstand) zu bestimmen, das ergibt einen ESR von 0,9 Ohm.


      An der Aussage, dass ein guter 35V, 4,7 Mikrofarad Tantalelko einen ESR von typisch (bis zu) ca. 1 Ohm hat (bei f=100 kHz), ändert sich aber durch diese genauere Betrachtung nichts.

      Bei grösseren Kapazitäten wird der kapazitive Blindwiderstand sehr klein, so dass der Scheinwiderstand überwiegend aus dem ESR- Anteil besteht. Dann zeigen solche ESR-Meter wirklich den ESR an. Bei kleineren Kapazitäten ist die Anzeige aber immer durch den dann nicht vernachlässigbaren kapazitiven Blindwiderstand verfälscht. Nur liegt der für 4,7 Mikrofarad bei 3,4 Ohm bei 10 kHz und bei 0,34 Ohm bei 100 kHz, er kann also keinesfalls einen Messwert von 20 Ohm erklären.

      Dass manche Kondensatoren einen ESR haben, der um den Faktor bis 2x über dem niedrigstmöglichen liegen, kommt vor. Wenn also der "ESR Tester" bei 4,7 Mikrofarad / 35V Tantalelkos Werte bis 3 Ohm anzeigt, ist das noch im Rahmen des Möglichen.

      Wenn das ESR-Meter aber >20 Ohm angibt und sonst vernünftige ESR-Werte misst, sind die Tantalelkos für den Elektronikschrott.


      Gruss,
      Reinhard
      Stimme Reinhard und Hans nicht nur zu, sondern hatte das selber mal ausgedehnt aufgeführt, sogar anhand Beispielrechnungen an konkreten Beispielen und einer Ladeelko-Berechnung mit konkreten Zahlen. Wir könnten es also bald im Chor singen: Impedanz ist Normalverhalten der Physik und durch nicht weg zu bekommen auch nicht durch Marke XYZ-Superteuer und nicht wie immer wieder verwechselt ein Fehler, wenn Impedanz > ESR dann ESR vernachlässigbar (einfaches ohmsches Gesetz und Anpassungstheorem, trifft praktisch immer bei NF und DC zu), Folge Aussage ESR aus Einfachmessgerät sinnlos.
      Meßfrequenz nach DIN (und alles andere Geflachse interessiert nicht) ist 50/100Hz bei Elkos für DC und NF. Selbst die Kapazitätsmessung stimmt nur bei korrekter DC-Beaufschlagung bei Un und Meßfrequenz 50Hz.
      (alles die x-te Wiederholung)

      Hans hat es freundlich verlinkt, hätte ich auch aber ich find hier nix wieder, nie. Und drei Stunden suchen > keine Zeit.

      Und nochmal als Repetiersatz:
      ESR interessiert nur bei Anwendungen > 50kHz, Bsp. SNT. Unter 20...30kHz ist führende Größe die Impedanz und nicht der ESR, ESR-Messung Zeitverschwendung und Kapazitätmessung ohne obige Faktoren Humbug bzw. nur grober Anhaltspunkt.


      So kurz kann ein Jogi sein, ganz ohne Roman und Füllsätze.
      Gruß Jogi,
      der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf.
      Hallo Saba-Freunde,

      ich möchte mal wieder eine Frage aufwerfen: Angeregt von der Idee hier:

      http://saba.magnetofon.de/showtopic.php?threadid=7021&pagenum=3

      Posting Nr. 70 habe ich mir Gedanken gemacht, wie ich die Sicherungen für die Absicherung der Endstufe mechanisch unterbringe. Da gesagt wurde, dass die Zusatzplatine nur knapp unter die Endstufenplatine passt, habe ich mir überlegt, die Sicherungshalter auf der Rückseite zu montieren:



      Im Verbund mit den umliegenden Leiterplatten sieht das dann so aus:



      Ich habe jetzt aber Bedenken, dass der Gleichrichter zu nahe am Elko ist (Wärmeentwicklung). Der Gleichrichter ist ein B500C7000/4000. Kann jemand was zur Wärmeentwicklung bei den Gleichrichtern sagen?

      Danke und Gruß
      Manfred
      Hi Manfred,

      im normalen Betrieb (Zimmerlautstaerke oder auch mehr) werden diese
      Gleichrichter nicht nennenswert warm. Erst bei Dauerlast, wenn man's also
      laenger krachen laesst, werden die heiss. Da das vermutlich nicht der
      Normalfall ist, kann man die Erwaermung des Elkos durch den Gleichrichter
      m.E. komplett vernachlaessigen.

      Ich habe einmal bei einem Geraet, von dem ich wusste, dass es viel bei
      hoeheren Lautstaerkern genutzt wird, eine Aluplatte mit 2 Clips spendiert,
      die beide Gleichrichter erfasst und als Kuehlblech fungiert. Fuer die normale
      Nutzung ist so etwas aber nicht noetig, Ausfaelle an den Gleichrichtern wegen
      Hitze kommen praktisch nicht vor.

      Besten Gruss,

      Michael
      Hallo Forum,

      langsam ist das Ende der Arbeiten abzusehen. Ich bin gerade dabei, mir die Einstellregler und Umschalter anzusehen. Nach dem, was ich im Rework-Thread ab Nr. 110 gelesen habe, ist eine Reinigung nur bei tatsächlicher Verschmutzung zu empfehlen. Daher habe ich mir die ganzen Regler mal angesehen: Die Potis für Lautstärke, Balance, Höhen und Tiefen sind ja gekapselt, da kann ich erst mal nicht wirklich was erkennen. Der Pegelumschalter sieht ziemlich sauber aus, den kann man ja wegen der Plexiglaswände schön ansehen. Lediglich der Lautsprecherumschalter sieht mir ziemlich offen aus.

      Die einschlägigen Reiniger (Isopropanol 70%, Oszillin, Kontakt 60 und 61) habe ich hier. Aber man wird ja überall vor "zu Viel des Guten" gewarnt. Daher hier noch mal die Frage ob es eine Empfehlung bzw. Erfahrungswerte mit der vorsorglichen Behandlung der Regler gibt?

      Danke und Gruß
      Manfred