9240 Aufarbeitung

      Hallo Andreas,

      das Sprühöl 88 habe ich mir auch schon gekauft, da es auch im Rework Thread genannt wurde. Ich bin nur erstaunt, dass man Öl auf elektrische Kontakte sprüht, Isoliert das nicht bzw. wirkt sich auf den Widerstand des Potis aus?

      Und noch eine ganz praktische Frage: Sprühst du dann einfach einen kleinen Stoß von dem Öl in das Poti rein, oder wie bringst du das Öl an die Kontakte?

      Danke und Gruß
      Manfred
      Ja, prinzipiell isoliert Öl.

      Die anderen Sprays sind normalerweise auch auf Ölbasis, enthalten aber Zusätze, die man nicht immer haben will. Ein dünner Ölfilm hat den Vorteil, daß eine eventuelle Oxidation der Kontaktflächen verhindert wird.
      Weiterer Vorteil, dünnes Öl unterkriecht häufig etwas festsitzende Schmutzpartikel, die sich dann bei mechanischer Betätigung lösen. Gerade bei Rauchern oder in Haushalten mit Ofenheizung schwirren winzige Teerpartikel herum, die überall einen dünnen Niederschlag bilden. Auch in der Küche beim Braten oder Frittieren entstehen solche Aerosole, die mit der Zeit fest werden. Ist ein Ölfilm vorhanden, werden die daran gehindert, alsbald von der Kontaktfläche wegbewegt.
      Widerstandsänderungen im Sinne von Widerstandserhöhung habe ich noch nie beobachtet. Bei schon verschmutzten Kontaktflächen, z.B. Poti mit Kracher, das Gegenteil, das Bauteil erreicht wieder Sollwert.
      Ja, ich sprühe meist mit Röhrchen direkt in das Poti, irgendein Löchlein findet man praktisch immer. Kurzzeitig bildet das Sprühöl einen Schaum, der sich dann prima im Poti verteilt. Das überflüssige Öl fängst Du mit einem Läppchen auf, ich nehme gern Papiertaschentuch.
      Die Dosierung muss man ausprobieren, Erfahrungswert. Unnötiges Fluten muss nicht sein, ein zaghaftes Tröpfchen ist aber meist zu wenig. Nachdem das Öl auf den Kontaktflächen ist, Poti, Schalter oder was auch immer gleich mehrfach betätigen.

      Andreas
      Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
      Moin Manfred,

      klar -- man benoetigt nie viel von der Paste. Wobei es allerdings etwas
      aufwaendiger (aber letztlich besser) ist, nicht punktuell einen Klecks zu
      nehmen, sondern mit einem kleinen Plastikspatel duenn und gleichmaessig
      aufzutragen. Das kann niemand in der Fertigung bezahlen, aber wenn man
      es fuer sich selber macht ...

      Vorteil dieser Methode: Es tritt wenig ueber den Rand hinaus, und kann dann
      spaeter (nach Anlagerung von Staub etc.) auch keine unerwuenschten Bruecken
      bilden. Speziell dies ist ja bei den alten Saba-Endstufen gelegentlich ein
      Problem: Da sitzen zuweilen so dicke Reste, schon voll mit Dreck, dass dann
      unkontrolliert Stroeme fliessen koennen. Daran wird sicher die eine oder
      andere Endstufe gestorben sein.

      Besten Gruss,

      Michael
      Hallo Manfred,

      Wärmeleitpaste hat ja den Zweck, die nur in der Vergrößerung sichtbaren "Krater" der Metalloberfläche sowohl am Transistor als auch am Kühlkörper zu füllen und somit eine größere Oberfläche zur Wärmeableitung zu schaffen.

      Ich trage immer mit einem Wattestäbchen gerade soviel auf beide Flächen, dass die Metalloberfläche gerade so bedeckt ist und der Halbleiter ganz leicht "klebt".

      Ein dicker Tropfen in die Mitte ist eher kontraproduktiv, da eine µm dünne Schicht aus Paste eher doch schlechter leitet als Metall auf Metall.

      Aber lassen wir die Kirche im Dorf: niemand wird seinem Receiver stundenlang Vollleistung abverlangen, sodass er an seine thermischen Grenzen gerät.

      Ich habe schon mal vor Jahren bei einem 9250 die Paste vergessen, weil ich erst testen wollte. Als alles verschraubt und der Deckel zu war fiel mir mein lapsus wieder ein - leider war ich zu faul... ;)

      Er läuft heute noch !

      Gruß, Dieter
      Hallo SABA-Freunde,

      nachdem mein 9240 wegen der Eröffnung der Gartensaison etwas warten musste, habe ich heute das Skalenseil wieder eingebaut. Das war zwar etwas fummelig, aber mit dieser Anleitung hier:

      http://saba.magnetofon.de/showtopic.php?threadid=6983&pagenum=1

      habe ich es gut hinbekommen. Allerdings schlägt der Zeiger jetzt links an und rechts kommt er nur bis 102 MHz (104 MHz-Gerät). Nach obiger Anleitung soll man den Zeiger auf dem Seil verschieben. Dazu muss allerdings die Farbplombe gelöst werden. Sehe ich das richtig? Und wenn ja, wie macht man das ohne was zu zerstören? Oder gibt es da noch einen anderen Trick?

      Danke und Gruß
      Manfred
      Hallo,

      ich wollte nur mal eben was anmerken zu Silikonfolien und Wärmeleitpaste.
      Bei oben verwendeten Folie muss man keine Wärmeleitpate verwenden.
      Anders bei Glimmerfolien. Da ist Paste ein Muß.

      Die Wärmeleitpaste ist, wie schon erwähnt, nur dazu da, die vorhandenen mikroskopisch kleinen Vertiefungen in der Kontaktfläche zu füllen und einen flächenmässigen Wärmeübergang zu gewährleisten.
      Das wird bei Silikonfolie aber schon von der Folie an sich übernommen.
      Ich hab schon Netzteile in TV´s gesehen, die absolut keine Paste drin hatten, nur Folien und die wurden definitiv heisser als so eine Endstufe :)

      Aber, man kann Paste benutzen, muss es nur nicht.

      Wollte ich nur mal loswerden.

      Grüsse

      Peter
      Auch ich kann mich irren......
      Hallo SABA-Freunde,

      gestern war nun der große Tag, ich habe die letzten Module eingebaut und war gespannt, was beim ersten Einschalten passiert.

      Erst mal die gute Nachricht: Es hat nichts geknallt oder geraucht. Ich konnte die Endstufen einstellen und beim Betrieb eines CD-Players funktioniert alles ordnungsgemäß.

      Nun die schlechte Nachricht: UKW funktioniert leider nicht. Dieser Fehler war auch schon vor der Überarbeitung vorhanden, ich hatte allerdings gehofft, dass er sich von selbst erledigt. Leider hat er mir den Gefallen nicht getan :(

      Zur Fehlerbeschreibung: beim Einschalten des Geräts springt die FM-Mitte Anzeige nach rechts (kurz vor 1). Die Abstimmanzeige bleibt ganz links stehen. Beim Durchkurbeln des gesamten UKW-Frequenzbereiches ändern sich beide Anzeigen nicht. Es ist ein gleichmäßiges Rauschen zu hören. Logischerweise zeigt die Stereo-Anzeige auch nichts an. Im Mittelwellenbetrieb bewegt sich das Instrument für die Abstimmung jedoch. Ich kann auch einen MW Sender bei ca. 750 kHz verrauscht empfangen. Auch die FM-Mitte Anzeige springt bei allen anderen Einstelllungen außer UKW in die Mittenstellung.

      Daher habe ich mir das Blockschaltbild angesehen und vermute, dass das FM-Tuner oder FM-ZF Modul nicht tun was sie sollen. Das sind aber ehrlich gesagt sehr laienhafte Gedanken, da ich bei Radios wirklich nur ein Neueinsteiger bin. Die Spannungen, die lt. Serviceunterlagen an den Modulen anliegen sollen, habe ich mal nachgemessen. Sie sehen alle ganz gut aus, lediglich am FM-ZF-Modul sollen am Messpunkt B4 2 Volt ohne Signal bzw. 800 mV mit Signal anliegen, ich messe 3V.

      Da ich das Gefühl habe, planlos im Dunkeln zu suchen, bitte ich Euch noch mal um Eure Mithilfe: Wie gehe ich bei der Fehlersuche am besten vor?

      Danke und Gruß
      Manfred
      Hallo Manfred,

      da kommt so einiges in Frage. Haarrisse auf der Grundplatine im Bereich ZF/UKW-Box hatten wir schon öfters. Den Bereich solltest Du gründlich überprüfen und die Leiterbahnen auf Durchgang prüfen.
      Dabei kannst Du auch gleich nachmessen, ob sich die Abstimmspannung an Pin 3 der UKW Box beim Abstimmen über den ganzen Bereich von etwa 3V-27V verändert.

      Danach miss als ersten Anhaltspunkt die Gleichspannungen an T303 und T313 (ZF), jeweils Basis, Kollektor und Emitter.
      (Auch das ZF-IC CA3189 ist ausfallfreudig, aber ich meine mich zu erinnern, dass dann kein Rauschen auftritt, sondern Stille herrscht.)

      Wenn das Rauschen volle Lautstärke hat, liegt der Fehler möglicherweise im Bereich der UKW-Box. Auch dort kannst Du die Gleichspannungen an den Transistoren messen (zunächst T258). Allerdings ist in diesem Bereich besondere Vorsicht geboten. Schnell sind Bauteile verbogen, Kreise verstimmt oder ein Halbleiter durch Kurzschluss mit der Messspitze beschädigt. Nicht unbedingt eine Arbeit für eher unerfahrene Bastler.
      Achim
      Hallo Achim,

      danke für die schnelle Antwort.

      Die Leiterbahnen sehen optisch erst mal ok aus, die werde ich aber morgen noch mal durchmessen.

      Die Abstimmspannung habe ich eben nachgemessen. Sie verändert sich zwischen 3,2 und 20,6 V (104 MHz Modell). An der Basis von T303 messe ich 1,56 V. Dann wird das Messen kompliziert. Ich muss erst mal meine kleinen Messklemmen aktivieren. Das verschiebe ich aber auch auf morgen. Oder gibt es da noch einen anderen Trick, wie man an den Anschlüssen der Transistoren misst?

      Danke und Gruß
      Manfred
      Moin Manfred,

      noch ein Hinweis zu Leiterbahnen: Es gibt eine Reihe von Faellen mit Haarrissen, hatte ich
      auch schon einige (!) Male. Bestimmte Schwachstellen treten immer mal auf, und sind im
      alten "9241 Rework" von Achim und vergleichbaren Beitraegen beschrieben. Notorisch ist
      die Zuleitung der Antennenleitung zum FM Tuner. Es gibt dazu auch ein Bild mit einer
      aufgeloeteten Drahtbruecke -- das mache ich inzwischen routinemaessig, weil die duenne
      Leiterbahn einfach irgenwann reisst (vermutlich reicht da schon das wiederholte Aufwaermen).

      Ansonsten hatte ich schon einige Leiterbahnbrueche auf der HF-Platte, die letztlich irgendwie
      transportbedingt waren. Falls Dein Geraet also seit dem letzten "ordnungsgemaessen" Betrieb
      mal verschickt oder sonstwie transportiert worden sein, wuerde ich nochmal genauer suchen.
      Messen hilft da gar nicht immer -- besser ist es oft, das Geraet umzudrehen und so zu stellen,
      dass man von der Leiterbahnseite schauen kann, aber von der Bauteileseite an gezielten
      Stellen leicht druecken kann. Dann eine starke Taschenlampe nehmen, damit die Bauteileseite
      beleuchten, und an verschiedenen Stellen (leicht) druecken. Durch die Bewegung der
      Platine sieht man dann oft recht schnell, ob irgendwo ein Riss ist: Da kommt dann naemlich
      Licht "durch die Leiterbahn". So habe ich jedenfalls die meisten dieser Risse entdeckt.

      Besten Gruss, und viel Erfolg,

      Michael
      Hallo Michael,
      danke für die Tipps. Ich bin heute leider nicht dazu gekommen. Aber morgen habe ich hoffentlich die Zeit dazu. Das Gerät ist immer mal wieder transpotiert worden, es ist also möglich, dass dabei was passiert ist. Ich werde hier berichten, ob ich was gefunden habe.
      Danke und Gruß
      Manfred
      Hallo Achim,

      jetzt habe ich die Gleichspannungen an den Transistoren des FM-ZF Moduls genau nachgemessen:

      T 303

      E: 0,84 V
      B: 1,55 V
      C:14,04 V

      T313

      E: 0,42 V
      B: 1,1 V
      C:14,2 V

      Das sind nicht genau die Spannungen lt. Schaltplan, aber vermutlich liegen sie noch im Toleranzbereich?

      Am UKW Tuner habe ich vorsichtshalber noch nicht gemessen.

      Weiterhin habe ich noch mal die Spannungen an den Messpunkten am FM-Tuner und am FM-ZF Modul gemessen (ich habe aber keine Signale angelegt). Dabei sind mir beim FM-ZF Modul folgende Abweichungen aufgefallen:

      B3 (Pin 8): Soll 4 Volt; Ist: 0,84 V
      B5 (Pin 11) /B7 (Pin 13) Soll +/- 400 mV ; Ist: 6,43 V bzw 6,22 V

      Alle anderen Spannungen liegen im Bereich der Istwerte.

      Ich vermute daher, dass der Fehler im FM-ZF Modul liegt. Kannst Du oder die anderen Experten hier meine Messwerte interpretieren?

      Hier noch mal der Schaltplan:



      Danke und Gruß
      Manfred
      Hi Manfred,

      sorry -- Du hast recht. Ich meinte nicht das Eingangssignal, sondern die
      Zufuehrung der Abstimmspannung zu Pin 3 an der Unterseite. Im Plan als
      Punkt A4 gekennzeichnet. Da sitzt ein kleiner Tantal mit 2,2 uF (der auch oft
      einen Feinschluss hat und ueberprueft werden sollte, falls noch nicht
      geschehen), und dann geht es per duenner Leiterbahn eben an Pin 3 des
      FM-Tuner. Diese Verbindung ist notorisch fuer Leiterbahnbrueche.

      Besten Gruss,

      Michael