Hifi Studio 8100 Fragen... u. a. Gleichrichter

      Hallo,

      ich habe einige Fragen zu dem Hifi Studio 8100.

      Ich habe zwei Stück, beide gehen so "halb".

      Ich habe jetzt ein konkretes Problem mit einem der Geräte und dazu einige Fragen.

      Vorab: Ich habe nicht wirklich Ahnung von der Gerätetechnik. Lese mir alles nur im Internet an, probiere.

      Stichpunktartig zusammengefasst:

      - Linker Kanal kommt nur ganz schwach knackend an
      - versucht Betriebsspannungen von Netzteil und Endstufe einzustellen
      - Linker Kanal lässt sich nicht einstellen, Werte immer über 2,0 V
      - Gleichrichter D 656 "gebläht". Der verursacht ja oft Probleme. Würde ja auch zu dem festgestellten Problem passen (?)
      - Gemäß Angaben hier im Forum mehrere Gleichrichter B80C1500 besorgt
      - Geblähten Gleichrichter ausgelötet
      - Neuen rein...

      Gleiches Messergebnis. :-((

      Jetzt meine Fragen:

      Auf dem alten Gleichrichter steht auf der rechten Seite in Draufsicht "+" und unten "-". Bedeutet doch, dass das vordere Beinchen plus ist und das hintere minus, oder? So habe ich es zumindest angeschlossen.

      Auf der anderen Seite die Beinchen haben jeweil eine Art Welle. Bei meinem neuen gibt es natürlich auch zwei "Wellen". Muss man da beim Anlöten was beachten? Habe ich nämlich nicht getan. Wie könnte man dort unterscheiden?

      Da bei dem Neuen Teil die Beinchen ganz anders sind, habe ich die mittels dünnem Kabel verlängert? Ist das problematisch? (höherer Widerstand?)

      Woran könnte es noch liegen, dass die Spannung viel zu hoch ist?

      Grüße und Danke vorab für die Antworten.
      Hallo Dennis,

      Dein 8100 hat viele Krankheiten zur selben Zeit.

      Linker Kanal kommt nur ganz schwach knackend an --> Tantal Kondensatoren in der Vorstufe oder Koppelkondensatoren defekt

      Linker Kanal (Endstufe) lässt sich nicht einstellen, Werte immer über 2,0 V --> Endstufenelkos alle erneuern. Dann wieder messen. Wenn immer noch --> dann Transistor(en) der Endstufe defekt

      Gleichrichter D 656 "gebläht". Der verursacht ja oft Probleme. Würde ja auch zu dem festgestellten Problem passen (?) --> Nein, das ist wieder ein unabhängiger Defekt.

      Auf dem alten Gleichrichter steht auf der rechten Seite in Draufsicht "+" und unten "-". Bedeutet doch, dass das vordere Beinchen plus ist und das hintere minus, oder? --> Ja. Und Welle muss an Welle. Es gibt passende Gleichrichter. Hast Du danach mal alle Spannungen nach Schaltplan überprüft?

      Beim 8100 muss man praktische alle Elkos und alle Tantalelkos erneuern. Ein grosser Teil ist heute, nach über 40 Jahren defekt.

      Gruss,
      Reinhard
      Hallo,

      vielen Dank für die Antworten. Ich habe sie schon früher gelesen, komme aber erst jetzt dazu, etwas zu schreiben.

      Es ist also in dem Fall nicht so einfach wie ich mir das erhofft habe. Ich habe bisher die Erfahrung gemacht, dass viele Geräte nach einer ordentlichen Reinigung, dem Ersetzen von Sicherungen und "Tunerspray" wieder gut funktioniert haben. Die waren allerdings auch nicht ganz so alt wie der 8100.

      Zurück zum Gerät:

      Ich habe das 16-seitige Schaltbild hier aus dem Forum. Tantalelkos sind diese "tropfenförmigen", das weiß ich.

      "Endstufenelkos alle erneuern" --> welche sind das genau? nur die beiden großen "Becher" oder noch mehr?

      "Tantal Kondensatoren in der Vorstufe oder Koppelkondensatoren defekt" --> welche sind das?

      "Beim 8100 muss man praktische alle Elkos und alle Tantalelkos erneuern" --> auch wenn ich mich wiederhole.. welche Bezeichnungen / Einbauorte wären das genau?

      Zusammenfassend:
      Wäre es möglich anhand von Bauteilbezeichnungen (wie in dem Service Plan) zu sagen, was ich alles austauschen sollte?
      Gibt es die alle heute noch (z. B. bei Conrad) nach Bezeichnung zu kaufen ode wie stellt man das am Besten an?

      Komplett durchmessen werde ich sowiet ich das kann alles demnächst nochmal. Ich habe auch einen 9140, bei dem war das mit dem Messen für mich als Laie wesentlich einfacher, weil man alles auf der Platinenrückseite übersichtlich hatte und es besser beschriftet ist.

      Habe den eigentlichen Gleichrichter ja auch durch einen anderen ersetzt, ein "Original" habe ich nur irgendwo für über 25 Euro gefunden.

      Grundsätzlich bin ich von den alten Saba Receivern begeistert, der 8100 hört sich selbst defekt noch besser an als vielen, was man heutzutage ("streaming") so zu hören bekommt. Würde gern mal einen völlig "in Ordnung" hören.

      Voran erneut vielen Dank für die Antworten!!
      Hallo,

      hm. Mir ist bewusst, dass ich das nicht ohne Hilfe schaffen würde.

      Da die Bauteile ja aber letztlich alle nummeriert sind und es auch Bilder usw gibt, dachte ich, dass ich es schon hinbekommen könnte. Mit detailierten "Step-bei-Step" Anleitungen um Beispiel.
      Ich bin halt darauf gekommen, weil es für andere Verstärker im Internet solche Step-by-Step Anleitungen, zum Teil auch mit Teilenummern der zu ersetzenden Teile / Listennummern / Bezugsquellen usw gibt.

      Aber Ihr seit die Profil... und der 8100 ist sicher sehr komplex. Weitehin kann ich wegen meiner fehlenden Grundlagenkenntnissen mit allgemeinen Hilfestellungen nur bedingt etwas anfangen.

      Ich habe aber auch noch andere Baustellen hier, die sind weniger anspruchsvoll.... mir wird also nicht langweilig. :)

      Selbstverständlich würde es mir sehr entgegenkommen, wenn sich hier ein anderes Mitglied finden würde welches sich meinem Gerät annimmt. Es muss auch nicht in der Nähe sein, verschicken wäre für mich kein Hindernis. Natürlich würde ich mich auch erkenntlich zeigen. Mir würde viel an einem funktionierenden 8100 liegen.

      Wenn vielleicht jemand mitliest, der sich das zutraut und bereit dazu wäre... bitte melden!

      Grüße
      Hallo Dennis,

      hast du denn a) Ehrgeiz es selbst zu machen und b) traust du dir das zu (sauber löten etc)? Soo viel Arbeit ist es nämlich auch nicht, habe gerade mal ins Schaltbild geschaut.

      Fang mal mit Spannungsmessungen an: Was sagen die Betriebsspannungen? (plus 27,5V und Minus 27,5V)? (Über Vorsichtsmaßnahmen beim Hantieren mit offenen Geräten an Netzspannung weißt du Bescheid oder informierst dich vorher!!)

      An Elkos wären zu ersetzen:
      Im Bereich Treiber- und Endstufe: C592/792, C611/811, C602/802, C607/807, C603/803, C612/812.

      Im Vorverstärkerteil: C544/744, C561/761, C564/764, C581/781 und C584/784.

      Im Netzteil 5 kleine und nur bei Bedarf die beiden großen Elkos.

      Damit hättest du schon Rundumschlag gemacht und fast alle typischen Fehlerquellen, auch zukünftige, ausgemerzt. Na, was meinst du?

      Gruß vom Klarzeichner
      Hallo,

      vielen Dank für die weiteren ermutigenden Antworten.
      Wie man an meiner späten Antwort sieht, ist, außer dem fehlenden wirklichen Fachwissen, die fehlende Zeit für dieses Hobby ein Problem.

      @hf500:
      Ich wohne in 65520. Ich würde das Gerät aber auch sicher verpackt verschicken. Dager spielt meiner Meinung nach meine Wohnort keine so große Rolle. Schön wäre natürlich ein persönlicher Kontakt, das stimmt schon.

      @klarzeichner:
      Vielen Dank für Deine Antwort. Das hilft mir schon viel weiter. Ich werde mir mal die genannten Teile besorgen und dann eins nach dem anderen tauschen. Löten ist für mich noch eine Herausforderung. Aber ich denke, wenn die "Beinschen" stimmen, bekomme ich es hin.

      Dazu meine Frage: Wo besorgt man sich am besten die Bauteile? Gibt es "Tauschempfehlungen"? Oder vielleicht sowas wie Bezieher/Bestellnr.-Listen?

      Ansonsten, zum 8100 allgemein... ich konnte nicht widerstehen: Ich habe noch einen gekauft, der soll angeblich 100%ig in Ordung sein. Ich bin gespannt, ich habe das Gerät noch nicht.

      Grüße
      Moin,
      ich passe, Postleitzahl faengt mit 49xxx an.
      Ausser Elkos gibt es noch etwas: Da gibt es in der Naehe des Netztrafos zwei winzige Selengleichrichter in meist blauen Kunststoffgehaeusen. Bei den paar Geraeten, die ich vor mir hatte, waren die eigentlich immer defekt oder wenigstens muerbe. Als Ersatz gibt es dafuer Siliziumgeichrichter, die wie kleine vierbeinige ICs ausssehen und auch die korrekte Pinbelegung und -abmessungen haben. Sie kann man also direkt einsetzen.
      http://www.pollin.de/shop/dt/Nzc3OTQ4OTk-/Bauelemente_Bauteile/Aktive_Bauelemente/Gleichrichter/Brueckengleichrichter_CSB05.html
      Dieser hier ist in der Spannung ausreichend bemessen, in seiner Strombelastbarkeit schon hemmungslos ueberdimensioniert. Schwaechere gibt es nicht ;) Diese Gleichrichter gibt es bis 1000V Spanungsfestigkeit.