Freudenstadt 125 ...viele Anfängerfragen

      Danke Otto, da es rosa nicht gibt, muss das wohl Lila sein. Im Gerät waren die Farben kaum zu deuten, auf dem Foto ist es besser. Und da ich nun weiß, dass es immer 4 Farben sind, zählt das braun auf braun ja auch mit. :)

      Ergibt dann:

      Links oben = 470 Ohm / 10%
      Rechts oben = 1000 Ohm = 1 K / 5%
      Links unten = 1000 Ohm = 1 K / 10%
      Rechts unten = 470 Ohm / 10%
      und 2 rot, rot, gelb, silber = 220 KOhm / 10%




      Achso...Dieser 50 + 50yF Becherelko, das sind doch eigentlich 2 Elkos mit einer gemeinsamen Masse, also in Reihe geschaltet. Wenn man nur einen 50yF Elko benötigt, nimmt man dann nur einen Pluspol oder brückt man beide? Klar die Frage kann ich nur stellen, weil ich nicht genau weiß (noch nicht verstanden habe) was der Elko macht! Er wird sich ja beim Brücken von Plus zu Plus (Parallel) nicht wie ein Widerstand verhalten und seine Leistung reduzieren und in Reihe seine Kapazität addieren, oder?

      Mario
      Hallo Mario,

      Bei der Parallelschaltung zweier Kondensatoren addieren sich die Einzelkapazitäten zur Gesamtkapazität: C1 + C2 + ..=C ges
      (In Deinem Fall also 50µF + 50µF = 100µF)
      Die Spannung an den Kondensatoren ist gleich : U1=U2=Uo

      Bei der Reihenschaltung addieren sich (theoretisch) die Einzelspannungen der Kondensatoren. Die Kapazität errechnet man nach:
      1/Cges = 1/C1 + 1/C2 + ..
      Die Gesamtkapazität der Reihenschaltung ist also immer kleiner als die kleinste Einzelkapazität. Durch jeden weiteren Reihenkondensator sinkt die Gesamtkapazität.

      Bei Widerständen gilt bei Parallelschaltung:
      1/Rges = 1/R1 + 1/R2 +..
      Der Gesamtwiderstand der Parallelschaltung ist also immer kleiner als der kleinste Einzelwiderstand. Durch jeden weiteren Parallelwiderstand sinkt der Gesamtwiderstand.

      In Reihe:
      Rges = R1 + R2 + ..
      Gruß, Peter
      Hallo Mario,

      zu den Massewiderständen : sind nur 4 St. von den Dingern verbaut? Wenn Du hast tausch sie gegen 4 St. 0,5 W aus.

      Der Elko besteht im Prinzip aus 2 Elkos in einem Gehäuse, außer der gemeinsamen Masse haben die keine Verbindung. Sie sind demzufolge auch nicht in Reihe geschaltet, was aufgrund des Aufbaus und des Anschlusses auch nicht möglich ist.
      Da es aber 2 mehr oder weniger unabhängige Elkos sind kann man die beiden Pluspole natürlich brücken und durch diese Parallelschaltung verdoppelt sich die Kapazität auf 100 µF.

      Gruß Otto

      Hab gerade gesehen, dass Peter seine Elektra fertig hat und schon wieder Zeit für Romane hat. :D
      Gruß Otto
      Hallo Peter danke für die Ausführungen, verstanden! Hallo Otto auch Dir vielen Dank für den Unterricht! Ich weiß nicht genau woran man die Kohlemassewiderstände erkennt und ob die alle gleich aussehen, ich hänge nochmal ein hochauflösendes Bild an. Ich hab 6 gezählt (2 sind links im Bild schlecht zu erkennen.)

      Zu den Kondensatoren, wenn im Schaltplan ein 50yF vorgesehen ist und man baut durch Kopplung einen 100yF ein, ist das ähnlich OK, wie die Leistungsgrenze eines Widerstandes?

      Hier bei Bedarf in 6000 x 4000

      http://img4.fotos-hochladen.net/uploads/dsc22544jroqd813x.jpg


      Mario
      Hallo Mario,

      so wie es aussieht sind nur diese 6 markierten Massewiderstände in dem Radio, und ja, die sehen alle gleich aus.
      Einen Elko sollte man möglichst immer 1:1 tauschen, die Entwickler der Schaltung haben sich ja etwas dabei gedacht.
      Das gilt besonders beim Lade/Siebelko hinter einem Selen - GR, ist der ersetzt durch Silizium kann man die Kapazität bedenkenlos erhöhen, hat aber in der Praxis keinen Vorteil.

      Gruß Otto
      Gruß Otto
      Naja die Bauteile müssten auch bald da sein! Beim nächsten Radio, sofern ich ein 5010 von den anderen finde, agiere ich etwas besonnener. Diesmal habe ich bei Antikradio an 6 aufeinanderfolgenden Tagen, jeweils i-welche Kleinigkeiten bestellt und 6 oder 8x Porto bezahlt! :) Aber nach all der Mühe würde ich das Gerät nie weggeben. Müsste man für einen Stereo Radioempfang viel nachrüsten?
      Mario
      Hallo Mario,

      bei einem 5010 ist nicht nur etwas mehr Besonnenheit gefragt, ein solches Gerät ist dann doch eher etwas für einen fortgeschrittenen Bastler.
      Grundsätzlich ist es möglich, jedes stereotaugliche Radio mit einem Decoder nachzurüsten. Ein Freudenstadt 125 ist vom Werk nicht für UKW - Stereo vorgesehen, deshalb sind da schon umfangreiche Arbeiten nötig.
      Vergiss es, irgendwann legst Du Dir dann mal ein Freiburg 14 zu, da wird (falls noch nicht vorhanden) ein Decoder in eine vorinstallierte Buchse gesteckt und fertig ist es.

      Gruß Otto
      Gruß Otto
      Jetzt wieder ein wenig Fachkunde, damit sich einige wieder pennend auf ihrem Stühlchen rekeln können.

      Der Ladekondensator ist in der Regel mit Bedacht gewählt, zumindest bei guten Herstellern wie SABA. Eine Unart von Dilletanten und Aufpimpern ist es sowas sinnlos nach oben zu treiben. Sicher leigen der Auswahl vielschichtige Überlegungen zugrunde und man sollte nicht ohne jegliche Entwickler-Unterlagen über den Daumen und nach Nase den Wert verschieben. Was anderes ist es wenn Werte in kleinerem Rahmen aufgrund verschiedener Umstände geändert werden müssen, 470uF statt 500uF oder 220uF statt 250uF o.ä.

      Das mit den Massewiderständen ist auch noch nicht ganz durch.
      Bisher fehlte mir die Zeit darauf näher einzugehen und sie fehlt mir noch. Aber kurz - Die Kohlemassewiderstände hat SABA nicht aus Dummheit der Entwickler eingebaut oder weil so schön viele davon im Titisee herum schwammen. Das hat Sachverstand verursacht. Die verbauten Typen müssten alle Gridstopper sein - es explizid in einem fast unleserlichen Stromlaufplan nachzulesen ist aus verständlichen Gründen zeitaufwändig - und als Gridstopper sind sie die erste Wahl, es werden noch heute welche (teuer) zu dem Zweck von Speziallieferanten geliefert. Gridstopper haben ja, wie viele im Chor mitsingen können, schwingungsdämpfende Funktion, da sind Kohleschichtwiderstände zweite Wahl und Metallfilmwiderstände auch nicht ideal. SABA hat also nicht um den Reparateur zu ärgen Massewiderstände verbaut, sondern um Schwingneigungen sinngerecht und fachlich korrekt entgegenzuwirken.
      Gruß Jogi,
      der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf.
      Hallo Jogi,

      mir ist kein einziger Fall bekannt, wo es nach dem Ersatz dieser Massefieslinge durch Schichtwiderstände in einem alten Röhrenradio zu irgendwelchen Schwingungen gekommen ist.
      Es ist also anzunehmen, dass für die Einführung von Massewiderständen andere Gründe eine Rolle gespielt haben. Vielleicht waren sie einfach nur billiger zu kriegen?

      Gruß Otto
      Gruß Otto
      Hallo Otto, danke für Deine Antwort, was haben Widerstände damals in etwa gekostet?

      Was passiert eigentlich in der Regel wenn ein Widerstand kaputt geht? Wird er hochohmig, heiß und unterbricht letztendlich den Stromfluss? Und kann somit keine anderen Bauteile gefährden?

      Hallo Jogi, fachlich kann ich Dir mangels Wissen nur Glauben schenken, logisch macht die Wahl der Materialien Sinn. Danke für die Ausführungen. Deshalb hat Achim das wohl auch als Frage in den Raum gestellt. Die Messwerte der Widerstände sind noch in Ordnung!

      Da die Teile noch nicht da sind, habe ich noch ein Mickey Mouse Problem, den Zugschalter. Mal geht er und mal weiß ich nicht was er macht, zur Zeit ist er absolut nicht zum Einschalten zu bewegen. Er schaltet ja 3 Ebenen [N],[ L] und eine rosa Leitung die auf der einen Seite am UKW Schalter und andere Seite auf eine Lötleiste trifft. Nun könnte man ja die rosa Leitung und [N]brücken und [L ] über einen Baumarkt Serien Zugschalter betätigen (so etwa habe ich das Radio aufgefunden) siehe Foto 2! Aber dann würde Jogi sich mit Recht sicherlich zu Wort melden und sagen:“ Die bei SABA haben sich schon was dabei gedacht, alle 3 Leitungen zu unterbrechen!“ und wahrscheinlich hätte er Recht. Was meint Ihr? Ich habe noch einen zweiten Schalter, der ist genauso launisch! Soll ich mal die Nieten ausbohren und rein sehen?


      Mario
      Hallo Mario,

      diese Schalter mit 3 Ebenen ermöglichen mit 2 Ebenen die totale Trennung vom Netz, die 3. Ebene unterbricht die Anodenspannung und verhindert das "Nachlaufen" des Radios und damit verbundene Geräusche.
      Nun kann man aus mehreren defekten Schaltern manchmal einen funktionierenden basteln, oder bei noch 2 intakten Ebenen die Anodenspannung einfach brücken.
      Einen Schalter mit 2 Ebenen kann man auch noch neu bei Volker kaufen.

      Bei Widerständen gibts eigentlich nur 2 Möglichkeiten. Entweder wird er hochohmig oder er brennt durch. In beiden Fällen besteht zwar keine Gefahr für andere Bauteile, allerdings beim Durchbrennen eines Widerstands ist es mit dem Austausch nicht getan, die Ursache für den Defekt muss ermittelt werden.

      Gruß Otto
      Gruß Otto
      Hallo Mario,

      du lernst ja sehr viel aus den Beiträgen unserer Profis !!

      Meinen Senf habe ich auch noch: wenn du schon Anschlussdrähte isolierst, verwende bitte keine grün/gelbe Isolation; dies ist nach Vorschrift der Schutzleiter und diese Farben dürfen nicht missbraucht werden.

      Ich kann es schlecht erkennen, aber ist vermutlich ein normaler Kondensator.

      Gruß, Dieter
      Hallo Otto, danke für den Tipp (Schalter Volker), der ist ja genial...schon bestellt! :) "Anodenspannung" - versorgt die Röhren oder wird in der Röhre erzeugt?

      Hallo Dieter, ja das ist mächtig informativ für mich hier! Da ich in der zweiten Lehrwoche noch nicht so richtig weiß, was da wie im Gerät an benachbart platzierten Bauteilen zusammenwirkt, habe ich die Kondensatoranschlüsse zur Vermeidung von Kurzschlüssen isoliert. Der grün/gelbe war der Einzige aus meinem Vorrat der über die 0,1yF Drähte passte und da im Jahr 1960 die Schutzleitergesetze noch nicht manifestiert waren, ging ich davon aus, das dies bei der Abnahme nicht bemängelt wird. Zumal SABA selbst intern grün-gelbe Drähte verwendet hat.
      Mario
      Kohlemassewiderstände kennen auch noch andere schöne Fehler neben der Hochohmigkeit/Unterbrechung. Er kann, wenn sich die Kontaktierungen lösen oder sein Innenleben zwanglos von der Verbundmasse löst stark anfangen zu rauschen, zu krachen und beliebige Spannungsschwankungen hervorzurufen.

      Die Anoden-Abschaltung - die Spannung kommt aus dem Netzteil und speist die Anoden der Röhren - ist eher ein Komfort-Merkmal, andere Radios funktionieren auch ohne.
      Der Mehrpolschalter sieht in der Tat zerlegbar aus, andernorts haben wir da schon die tollsten Fabriken aus solchen Modulen gebastelt, die auch bei Potis in ähnlicher Weise üblich sind. In der Fertigung eines großen Herstellers für solche Stellorgane habe ich mir das mal vor Jahrzehnten angesehen, die bauen auch je nach Auftrag ihre verschiedenen Module zum bestellten Endprodukt zusammen. Das klappt auch umgekehrt, zerlegen und mit beliebigen passenden Modulen des Hauses wieder rekombinieren.
      Gruß Jogi,
      der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf.
      Danke Jogi für Erläuterungen zur Anodenspannung!
      Ihr habt mir mal gesagt, Elkos sind zu 98% immer OK und gehen selten kaputt! Desweiteren kann man sie schwer messen. Aus lauter Wissbegier konnte ich mich natürlich nicht davon abhalten, das dennoch zu versuchen. Zumal wir ja noch keinen Täter für den Trafotod ermitteln konnten.

      Dabei habe ich festgestellt, das er zumindest reproduzierbare Messergebnisse wiedergibt.
      Modell : Siemens 50 + 50yF 350/385V 3257.036.000

      Kapazität +/-
      Elkopol 1 = 24,65yF
      Elkopol 2 = 24,85yF
      Widerstand:
      Elkopol 1 nach Masse = 8,0 MOhm langsam und kontinuierlich steigend
      Elkopol 2 nach Masse = 6,0 MOhm langsam und kontinuierlich steigend

      Mario
      Hallo Achim, Frequenz? Keine Ahnung, mit Gleichstrom ... :) Das Gerät hat dafür einen Automodus. Das ist vermutlich wie Rechnen bei den Kids, ohne Handy geht das nicht! Und cool µ! :)


      Am Zugschalter lassen sich keine sinnvollen Reparaturen durchführen. Im Schalter befindet sich in der obersten Ebene eine horizontale Leerlaufverzahnung aus Plastik. Wobei bei jedem Schaltvorgang eine geringe Abnutzung verursacht wird, irgendwann greift die Verzahnung nicht mehr und das Schaltblech rutsch rüber. Die weitere Kraftübertragung nach unten ist über einen Dreikant relativ solide. Das heißt wenn Ebene 1 schaltet, schalten zu 99% auch die anderen Ebenen.



      Mario