Freudenstadt 125 ...viele Anfängerfragen

      Hallo Dieter hallo Mario,

      ich kann Otto nur beipflichten, hier ist mit lackieren, wachsen,ölen der Zug abgefahren. Durchschliffe lassen sich so gut wie garnicht kitten, zumals nicht in dieser Größenordnung, zwei Möglichkeiten bleiben, entweder neu furnieren oder das ganze unifarben deckend lackieren.
      Hätte Mario bevor er sich an das Entfernen des Polyesterlacks begeben hat mal eine Frage gestellt, dann hätte er einen Tip von mir bekommen wie das auf einfache Weise möglich ist, ohne zu schleifen.
      Nur wer gegen den Strom schwimmt gelangt zur Quelle, tote Fische schwimmen mit dem Strom!

      Gruß "Plastik" Franz
      Hallo @all!
      Otto, genau das war auch mein Gedanke bei dem Anblick des Saba Griechenland...aber soweit lassen wir Experten das nicht kommen! :D
      Dieter, vor unlösbaren Problemen kapitulieren? Niemals! Frei nach dem Motto, etwas nicht zu können, ist kein Grund es nicht zu tun (Alf)
      Franz, es ist nie zu früh und selten zu spät, für einen guten Tipp! An den Durchschliffstellen hatte sich das Holz durch Feuchtigkeit etwas nach außen gewölbt.

      Ersatzweise hab ich mich mal mit etwas Kastanienbeize (vor 5 Minuten) vorsichtig an die Stellen gemacht. Ich bin guter Dinge, dass das nach dem Abtrocknen etwas besser aussieht. Das Foto heute unter Tageslicht. Ich könnte die Maserung mit hauchdünnem gewischtem Bleistift imitieren. Das wirklich blöde ist nur diese Übergangskante von Furnier auf das Unterholz, die Quer zur Maserung verläuft.

      PS: Ich glaube wenn man den Wert (Material und Arbeitsleistung) dieses ja relativ einfachen FDS beziffern müsste, würde man sich im Rahmen der "Prototypen" die da alle paar Wochen in der Bucht auftauchen, einordnen müssen. Da ich in 14 Tagen auch ein 3DS bekommen, werde ich dieses Radio....sofern ich mich davon trennen kann (das Ding ist mich echt ans Herz gewachsen) meinem Onkel zum Geburtstag schenken.

      Mario
      Hallo Franz,

      da ich Fehler ganz gerne durch Nachfragen vermeide würde es mich sehr interessieren wie du dem Polyesterlack zu Leibe rückst. Da er ja so ziemlich gegen alle Lösungsmittel resistent sein dürfte ist mir nur die Heißluftpistole bekannt. Die dürfte ihn zersetzen. Aber übelebt das Furnier diese Tortur? Oder gibt es noch andere Möglichkeiten? Vielen Dank für die Erleuchtung ;)

      Grüße
      Klaus
      Hallo Klaus,

      richtig, da jegliche Lösungsmittel bei Polyesterlack keine Wirkung zeigen ist einzig und allein der Einsatz eines Heisluftföns erfolgreich. Sicher muss man mit einwenig fingerspitzengefühl an die Sache rangehn um das Furnier nicht zu verbrennen, es ist aber schon eine menge Hitze notwendig um das Polyester vom Holz zu lösen. Das gute daran ist das dieser Lack sich nicht verflüssigt und eine klebrige Masse bildet, er platzt förmlich von der Holzoberfläche ab, daher ist es auch ratsam eine Schutzbrille zu verwenden. Mit einem herkömmlichen Mahlerspachtel kann man den Heisluftfön unterstützen und die gelösten Teile beiseite schieben. Ein guter Rat, nie im Kantenbereich mit dem Erhitzen beginnen, immer von der Mitte einer Fläche nach außen arbeiten.
      Nochetwas, die Innenlaibung (Schallwandöffnug) in meist nicht mit Polyesterlack sondern mit Nitolack lackiert, diese dann mit Abbeizer entfernen.
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      Gruß "Plastik" Franz
      Ich hätte ja nicht gedacht das die Stücke dann abplatzen. Löst sich der Lack völlig rückstandsfrei oder muss dann noch ganz vorsichtig geschliffen werden? Ist ja merkwürdig das die Innenflächen mit Nitrolack lackiert wurden. Aber bestimmt sehr hilfrich beim Entfernen. In diesen verwinkelten Ecken mit Heißluft zu arbeiten wäre bestimmt sehr riskant.

      Hmm jetzt verusche ich noch etwas Sinnvolles zum eigentlichen Thema zu sagen. Da das Furnier an den Kanten stark durchgeschliffen wurde bleibt eigentlich nur die Möglichkeit das ganze zuzudecken. Entweder mit Farbe oder mit Furnier.
      Zum Furnieren kann ich nicht viel sagen, hab ich noch nie probiert.
      Farbe geht je nach gewünschtem Ergebnis relativ leicht.

      Wenn das bestehende Furnier erhalten bleiben soll:
      -Messingleisten in der Front mit Hilfe von Wärme vorsichtig entfernen
      -den restlichen Polyesterlack , auch an der Front, vorsichtig entfernen. Dabei die Innenflächen nicht beschädigen
      -beizen
      -hoffen das die Durchschliffe nicht zu hässlich aussehen
      -mit Lack versiegeln
      -die durchgeschliffenen Stellen mit Farbe retuschieren. Da dürfte Franz der Experte sein.
      -dann so lange mit getöntem Lack beschichten bis das Ergebnis vernünftig aussieht
      Das Ganze ist sehr aufwändig und wird nicht so gut aussehen wie neu furniert. Vermutlich wäre es besser gewesen den bestehenden Lack nur leicht an zu schleifen und eine schöne neue Deckschicht aufzubringen.

      Ich denke folgender Weg wäre der Beste. Umstylung auf Donau 15 (Bilder googeln)
      -grauer sehr luftdurchlässiger Stoff
      -Knöpfe, Seitengitter und Messingteile in grau. Würde besser aussehen als das kitschige/hässliche Silber und Gold (persönliche Meinung)
      -Gehäuse entweder grau oder falls Du dir etwas mehr zu traust furnieren (so wie das Donau 15 aussieht)
      Wenn mit wenigen Grautönen gearbeitet wird stelle ich mir das ganze relativ elegant vor. Ich weiß natürlich das diese Idee nicht nur Freunde finden wird.

      Ach ja, es gibt noch eine Methode. Für wenig Geld ein neues Freudenstadt in anständigem Zustand kaufen und nichts dran machen. Aber den Weg wird wohl kein Bastler gehen.

      Grüße
      Klaus
      Hallo Klaus, ich handhabe es in der Regel immer anders, ich mache erst die Fehler und stelle dann die Fragen. Allerdings wird keiner dieser Fehler in einem Donau 15 Design enden, soviel sei den Überraschungen die ich noch präsentieren werde schon mal vorweg genommen.

      Die durchgeschliffenen Stellen lassen sich sowohl mit Beize als auch mit handelsüblicher Tusche retuschieren. Mittlerweile habe ich schon die 3 Schicht Schellack einpoliert und der Farbton gefällt mir gar nicht mehr. Der ist i-wie ins rötliche gekippt...! Ich werde halt sehen wie sich das weiter entwickelt.

      Danke für Deine Hinweise
      Mario
      Der Polyesterlack trennt sich vollkommen rückstandslos vom Furnier, was bleibt ist die Farbgebung, denn der Polyesterlack ist Farblos. Meist ist bei sehr dunklen Gehäusen kein wirklich schönes Furnier verwendet worden, besteht häufig aus vielen aneinandergereihten Furnierstücken, die weder farblich noch von der Zeichnung zueinander passen. Aus diesem Grund hat man mit einer halbtranzparenten Farbe, welche je nach Schichtstärke mehr oder weniger abdeckt gearbeitet, um somit Übergänge zu vertuschen. Für mich minderwertig und es kommt nur neues Furnier in frage.
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      Gruß "Plastik" Franz
      Da hast du leider recht Franz. Bei den Furnieren haten andere Marken die Nase vorne. Grundig hat da sehr schöne Sachen gemacht. Und auch Siemens sieht nicht so schlecht aus. Ich weiß auch nicht warum das bei SABA nicht so gut geklappt hat. Habe ich nur den Eindruck oder war es ab ca. 1960 besser?
      Vielleicht probiere ich das mit dem Furnieren auch mal wenn ich ein passendes Opfer dafür habe.

      Grüße
      Klaus
      Ich kann mir nur vorstellen das es keine große Rolle gespielt hat bei der Auswahl von Furnieren, meist waren die Gehäuse sehr dunkel gehalten das man von der eigentlichen Furnierzeichnung nur sehr weing zu sehn bekam. Nur ausgesuchte Gehäuse erhielten einen helleren Farbton, wobei man hier ebens so wie bei den dunklen Gehäusen mit einer hellen Patina gearbeitet hat. Wirklich schöne Furniere waren bei Saba recht selten, andere Hersteller, Grundig z.B. hat seine Gehäuse von einer Möbelbaufirma herstellen lassen, wenn ich mich recht entsinne exsistiert diese Firma heute noch und stellt hochwerige Klaviere und Flügel her.
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      Gruß "Plastik" Franz
      Das ist Kunstharz, ich kenn das aus dem Bootsbau, jedoch nicht als Lack. Aber mit ein wenig Umsicht und erst informieren und dann arbeiten, hätte ich alles viel einfacher und besser hinbekommen.

      http://www.radiomuseum.org/forumdata/users/2142/lackschaden0.jpg&imgrefurl=http://www.radiomuseum.org/forum/
      die_reparatur_hochglanzpolierter_lacke_polyesterlack.html&h=262&w=500&tbnid=BmzlKK3uJCRrjM:&zoom=1&tbnh=90&tbnw=172&usg=__KEad1AFf2gFIKTTKEApNU1B_WNs=&docid=or8vJ4yF_8H_3M

      Das sieht ja mal richtig gut aus. Ich hab zwar bis jetzt das Gehäuse in einen unansehnlichen Zustand gebracht, aber eine Menge gelernt. Das hochglanzpolieren mit Schellack ist echt genial...nur hätte man sich mit den Vorarbeiten ein wenig mehr Zeit lassen sollen. :)
      Mario
      Das Gehäuse und die lange Schalterblende haben mir den letzten Nerv geraubt. Die Blende habe ich bestimmt 15x lackiert, abgeschliffen und wieder lackiert, es sah jedes mal be…. aus. Kurzum sie ist immer noch nicht fertig. Ich hatte einen so genial aussehenden Goldeffektlack, aber leider ist der irgendwie nicht aufs Blech zu bringen. Ich hab es mit Spezial Haftgrund, Spezialfüller, dem dazugehörigen Primer usw. versucht, es geht einfach nicht. Bei dem dritten Lackauftrag fängt das Zeug an die Farbe in Hammerschlag zu ändern oder bildet dunkle Streifen etc.! Dann hab ich es i-wann doch hinbekommen, wollte schnell noch den Klarlack rüber bügeln…..da fängt der Klarlack an den Lack zu lösen und zu verfärben und die Oberfläche war wieder im Eimer! Das Gehäuse habe ich nach 20x nachschleifen und nachbeizen jetzt etwas scheckig gemacht. Jetzt sind 10 Schellackschichten drauf, es glänzt (schlecht zu sehen) und na ja…ich bau das Gerät so zusammen. In der letzten Woche habe ich in der Bucht ein FDS125 defekt (weil wohl die eine Röhre fehlt …die sowieso immer fehlt) mit gutem Gehäuse für 40€ ersteigert…das ist dann Plan B! 



      Mario
      Hallo Mario,

      wie es in natura aussieht weiß ich nicht, aber auf dem Foto sieht das Gehäuse doch garnicht so schlecht aus.
      Bei der Leiste könnte ich mir vorstellen, dass Du vllt. zu viel auf einmal wolltest und die Lackschicht einfach zu dick war. Oder es war eine Fettschicht auf dem Metall, hast Du die Leiste vor dem Lackieren mit Verdünnung abgewaschen?
      Jetzt wäschst Du das Ding einfach mit Verdünnung ab, ich denke dass der Lack so einfach zu entfernen ist. Dann eine hauchdünne Schicht aufsprühen und trocknen lassen, danach erst richtig lackieren.
      Kommt natürlich auf den Lack an, ich benutze z. B. immer nur Lack auf Acrylbasis und es hat immer funktioniert.
      Gruß Otto
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