Philips FT-980 Tuner

      Lieber Hans,

      die Problematik kenne ich aus eigener Anschauung - und das, obwohl ich jünger bin.
      Aber ich weiß auch um die beeindruckende Leistungsfähigkeit des Rechenzentrums in Deinem Kopf und dass es sich deshalb immer lohnt, Dich zu fragen.

      Der Hintergrund hier ist, dass ein Ferritkern zwar von oben einwandfrei aussieht, aber irgendwo in der Tiefe, wahrscheinlich am unteren Ende, knirscht.
      Wenn ich nun abgleiche, wird das wohl eher schlimmer als besser und daher suche ich schonmal einen Ersatzkern. Sowas wie hier:

      ebay.de/itm/5-Pcs-Toko-E515HNS…ksid=p2060353.m1438.l2649
      Achim
      Was soll man dazu sagen.
      Ich bewundere wieviel bei dir, Hans, noch hängen geblieben ist. Wenn ich so daran denke was ich alles gesehen, gemacht, aus dem effeff beherrscht habe, dann könnte man depressiv werden wenn man plötzlich für eine neue Armbanduhr die Bedienungsanleitung lesen muß, Chinesischkenntnisse vorausgesetzt. Heute kann ich froh sein wenn ich mein Spiegelbild wiedererkenne und mich nicht selber vor dem Spiegelschrank Sieze. Mein Selbstbildnis ist auch wesentlich jünger als der alte Zausel der mich aus dem Spiegel angrinst.

      Zur UKW-Analogabschaltung kann man nur sagen das Niedersachsen bereits wieder auf dem Rückzug aus dem Digitalrungfunk ist, das hat da eh nie richtig funktioniert, das kann ich bestätigen da ich seit mehreren Jahren sowohl im KFZ eine DAB+ Anlage betreibe als auch einen mobilen DAB-Rundfunkempfänger auf Reisen benutze.

      Kaum ist man über die Landesgrenze NRW/Nds. hinweg beginnen die Betriebsstörungen.
      Der Verkehrsfunk blökt in Zehnsekundenabständen los, auch wenn es garkeine Durchsagen gibt, später versiegen nach und nach alle Muxe, zuerst meistens der Regional-Mux und am Ende der Bundes-Mux.
      An der Nordsee bei meinem ferienhaus angekommen ist dann Radiohören ganz passé.
      Es ist wie in der Vor-Rundfunkära.
      AM ist tot, die Langwelle trug sonst über Wasser aber heute ist da nur noch der Pecker des militärischen Bodenradars bandübergreifend zu hören.
      Auf UKW analog gibt es fast ausschließlich Heultöne von diversen Hafenanlagen und Störgeräten wie WLAN, Heizungssteuerungen, Sperrwerk-Fernsteuerungen usw.
      DAB+ es ruhe sanft, sagt da eh schon ab der Landesgrenze nichts mehr wie bereits erwähnt.

      Gruß Jogi,
      der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Jogi“ ()

      Ich hätte vielleicht noch eine Alternative. Ich konnte sehr günstig eine Signalplatte aus einem zerlegten Grundig Gerät (T8200 MkII) ergattern:



      Sie unterscheidet sich in der Bestückung, weil sie u.a. keine elektronisch umschaltbaren Antenneneingänge hat und für eine andere Stromversorgung ausgelegt ist.
      Das könnte sich korrigieren bzw. nachbestücken lassen.
      Dafür ist sie nicht von Batterieflüssigkeit zerätzt.

      Die Original Philips Platine hat die Nummer
      59352-496.01(03)4B (Siebdruck Bestückungsseite) / P-59532-910.94.802945 (Aufkleber)
      die neue GRUNDIG Platine hat
      59352-496.01(06)4B (Siebdruck Bestückungsseite) / P-59532-911.94-17357 (Aufkleber)

      Das wäre eine Fleißarbeit. Man muss die gersamte Bestückung (Bauteile, Drahtbrücken, Positionsnmummern) vergleichen.
      Achim

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      Hi Michael,

      die Schaltbilder habe ich und sie zeigen auch die Unterschiede.
      Der 880 hat einen 4-poligen Anschluss zur Verbindung mit dem Netzteil, so dass zusätzliche die 6V DC auf die Signalplatte und von dort über die 9-polige Leitung zum Bedienteil / CPU-Board gelangen. Beim 8200 geht eine extra Leitung für die 6V vom Netzteil direkt zur CPU-Platte. Beide Modelle haben als Haupt-Ub 24V bzw. 19V, die dann aber sowieso per integriertem Spannungsregler auf 12V geregelt werden.
      Die Bandleitung vom Bedienteil ist wie beim 880 9-polig, aber um einen Pin versetzt, so dass vorne Pin 1 für die Umschaltung der Ant.-Eingänge mitbelegt wird, dafür hinten Pin 10 entfällt (5V). Pin 10 wird wegen der 6V über den 4-poligen (statt 2-poligen) Steckverbinder vom Netzteil nicht benötigt.
      Die Bauteile zur Abblockung von Verschleppung von FM-HF auf die Platine, eine Drossel, ein C, und alle Schaltdioden, Sperrdrosseln in der Eingangsumschaltung fehlen beim 8200, denn es gibt beim im 8200 nur einen Fern- und einen Naheingang mit fixem Dämpfungsglied, die per "Augenklappe" umgeschaltet wurden.
      Dann gibt es beim 880 noch einige zusätzliche Sieb- bzw.Stützelkos - wohl für die 6V.
      Eigentlich sollte sich das alles anpassen lassen, indem man die Platinen vergleicht und im Schaltbild die Unterschiede abklärt und dann nachbestückt bzw. in einigen Fällen Drahtbrücken entfernt.
      die meiste Bestückungsarbeit ist in der Antennenumschaltung zu erledigen.
      Eine weitere Komplikation ist, dass nach Aussage des Vorbesitzers kein Empfang mit dem Tuner mehr möglich war. Nach dem Umbau ist also noch eine Reparatur zu erledigen.
      Und wenn das Gerät nicht funktioniert, weiß man erst einmal nicht, ob es der alte Fehler der Platine ist, oder ein selbst gemachter Fehler bei der Umbestückung :(

      Übrigens ist die Platine um den 12V Spannungsregler bei der Grundig Platine etwas stärker verfärbt, als beim Philips - das hängt natürlich auch von der Betriebszeit etc ab - aber beim Grundig muss er von 24V auf 12V regeln, beim Philips nur von 19V auf 12V.
      Achim

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      Da haben wir noch eine parallele Baustelle. Hier steht immer noch der Fine Arts T1000 mit ursprünglich suboptimaler Empfangsleistung auf dem Tisch. Heute habe ich die HF-Sektion nach Service Manual abgeglichen.
      Leider zeigte sich dabei, dass alle 5 Trimmpotis (3 Stück 4,5 - 20 pF "rot" und 2 x 2 - 10 pF "braun") von ALPS sich nicht mehr sauber und stetig einstellen lassen. Gerade hier beim FT 980 hatten wir das ja schon beim Oszillator, Hans hat dazu auf Seite 3 die Hintergründe aufgezeigt.



      Das Service Manual sieht die Einstellungen mit einem Digitalvoltmeter vor - völlig unmöglich bei dem Gezappel! Sogar ein analoges FET-Voltmeter ruckelt enorm.
      Häufiges Drehen der Achse bringt keinerlei Erfolg, Chemie möchte ich nicht anwenden, Tuner 600 könnte ggf. längerfristig wieder seine Wirkung verlieren, also ist Ersatz angesagt.
      Im Übrigen habe ich den starken Verdacht, dass die Trimmer auch im Ruhezustand ihre Kapazität erratisch ändern und so die Empfangsleistung bei diesen Geräten deutlich schmälern.

      Wenn man als Ersatz einen Typ mit 5mm Durchmesser, RM5, 2 Anschlüssen und einem TK von NP0 verwenden will, ist das Angebot am Markt heute sehr übersichtlich. Die meisten Vishay, Philips oder Murata in diesen Bauformen haben stark negative TK (-250, -400, -750, bei eher hohen Toleranzen um die +- 500...).
      Einzig diese Serie von Sprague Goodman habe ich gefunden:



      Sie haben NP0 mit Toleranzen von +- 250-350.
      Welches Dielektrikum - PTFE oder Polyamid - nun besser ist, weiß ich nicht. Die Güte unterscheidet sich stark.

      Im Service Manual in der Stückliste lautet die Bezeichnung:
      8699-999-345 (335), TR.13 (12), VCT56
      Googelt man nach VCT56, landet man als erstem Treffer bei einem Mouser Angebot für einen Trimmer 5-20pF mit TK N750.

      Achim

      Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von „nightbear“ ()

      Hallo Reinhard,

      ich hatte mir auch überlegt, die Trimmer zu reinigen. Aber der T1000 ist ja nicht von unten zugänglich, wie der Philips FT-880, FT-980 und die entsprechenden Grundig Modelle mit Bodenplatte.
      Das bedeutet, man muss jedes einzelne Mal, wenn man an der Platine arbeitet, die gesamte Signalplatte ausbauen und das Abschirmblech mit seinen 8 Lötstellen ablöten. Das stresst auf die Dauer das Material. Zudem hätte ich Bedenken, dass kleinste Feuchtgkeitsreste im gekapselten Trimmer zurückleiben könnten, so dass der Abgleich nach einer Weile wieder nicht mehr stimmt. Mit Tuner 600 hat man das Risiko nicht, aber ob es dauerhaft die Kontaktprobleme beseitigt?
      Da gebe ich dem Ersatz aller Trimmer den Vorzug, gleiche noch einmal sorgfältig ab und habe die Chance, nicht so schnell wieder alles zerlegen zu müssen.
      Ich warte natürlich erst ab, ob die gezeigten Trimmer aus Hans´ Sicht o.k. sind. Er ist hier schließlich der Laborleiter :)

      Hallo Michael,

      die Tuner mit dem "Einheits-Signalteil", von denen ich inzwischen eine hohe Meinung habe, hatten diese ALPS Trimmer durch die Bank verbaut. Es gibt auch häufig Probleme damit. Möglich, dass es je nach Charge, Löttemperatur, Flussmittel etc. Unterschiede bei der Lebensdauer gibt.
      Jedenfalls sind die Trimmer - neben vereinzelten Lötstellenschwächen - ganz offensichtlich die einzige(!) Schwachstelle dieser genialen Einheit.
      Den T1000 sehe ich entsprechend als Glied in der Kette von Weiterentwicklungen dieser Technologie bzw. dieses Konzepts, er reiht sich am Ende in der Galerie der Vorgänger ein, auch wenn er schon andere (Stief-) Väter hatte.
      Achim

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      Nun gut, dann wird diese Frage (reinigen oder ersetzen) am Ende die entscheidende sein ... denn es ist ja damit zu rechnen, dass andere Nutzer vergleichbare Probleme bekommen werden. Und wenn Achim eine gute Lösung erarbeitet, dann werden das viele nachbauen wollen ...

      Besten Gruss,

      Michael

      Nachtrag: Reinhard's Version scheint mir einen Versuch wert -- ich würde dann nach dem Trocknen noch eine Runde mit Tuner 600 nachschieben, die holt dann etwaige Wasserreste auch noch heraus ...
      Hallo Achim,

      verstehe, Wannenchassis!
      Gerade hatte ich einen Grundig Receiver R 7200 hier mit vermuteten Schalterkontaktstörungen an den Quellenwahlschaltern. Da war ich aus dem gleichen Grund erleichtert, dass dort dann doch kein Fehler war und alle Kontakte 1A. Bei der 7000er Serie kommt man ja von unten wegen des Wannenchassis auch nicht an die Regler-/Schalterplatte ran, das halbe Innenleben ist dafür auszubauen.

      Gehört nicht zu diesem Thema, aber apropos R 7200: Bei der NF-Kontrolle war ich doch überrascht, wie gut der klingt. Ist das "Budget"-Modell der Serie. Bei IMD (0,2% @ 250Hz/8 kHz 4:1), DIM-100 (0,1%), THD (0,1%) und in anderen Eigenschaften (LS-Schutzschaltung/Relais) kann er NF-seitig dem grösseren und teureren Bruder R 7500 (und Vorgängern wie R 2000) nach Messwerten nicht das Wasser reichen; nicht nur bezüglich Ausgangsleistung. Von aussen sehen beide ja fast gleich aus. Als ich den R 7200 aber gehört habe, war ich trotzdem ganz angetan.


      Hallo Michael,

      Wie Hans seinerzeit schon schrieb, bekannt vom Oszillator-Trimm-Cap beim FT-980. Dort kann man die Position der Einstellung markieren und mal beherzt vor- und zurückdrehen und dann wieder auf die markierte Position. Meist genügt das, um wieder Kontakt zu machen. Die PLL lockt ein, wenn man nur im Fangbereich ist. Dann geht es wieder eine gute Weile (Jahre?). Wenn diese C-Trimmer aber an anderer Stelle sitzen, muss die Einstellbarkeit reproduzierbarer und stabil sein.

      Es hängt am Schleiferkontakt (versilbert). Der ist bei Achim auch ggf. so schlecht, dass mal hin und herdrehen nicht reicht. Das Silber-Reinigungsbad baut das Sulfid ab und danach reicht der Schleiferkontakt wieder für reproduzierbare Einstellung - so meine Idee.

      Grüße
      Reinhard

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      Hallo Freunde.

      Betreff: ALPS C -Trimmer bei GRUNDIG.

      Diese Trimmer einer Weltfirma, wurden ausgewählt, weil klein und für automatischen Abgleich verwendbar.
      Billiger als STEMAG. (D) Diese gab es aber als von zwei Seiten abgleichbar.
      Logisch habe wir diese Teile auf Herz und Nieren untersucht.
      Eine Simulation „30Jahre“ hat seine Tücken.

      Ich denke, dass ich schon beschrieben habe, wie ich mit einer Rettung einer HiFi-Anlage Serie 35, eines gesundheitlich schwer geprüften Menschen, fast meinen Nimbus als Könner eingebüßt hätte.

      Zwei Fehler waren dort zu finden, der ebenfalls geprüfte Klebstoff, er ungewollt an den Widerständen den Lack und Schicht abhebt, und der Osz. Trimmer.
      Nachdem der Klebstofffehler beseitig war, wollte der VCO noch immer nicht arbeiten.
      Ich drehte warum auch immer, an diesem Osz-Trimmer im UKW-VCO und der VCO lief.
      Lange Erfahrung in PHILPS UHF-Tunern mit TUNER 600, sollten das langfristig lösen.

      Nach ca, 6Wo. kam zunächst die Frau und dann sehr bedrückt und kleinlaut der Besitzer des T35. und sagt: Er schweigt wieder!

      Ich gab ihm meinen originalen T35 mit, eine zweite Pleite konnte ich nicht riskieren.
      Und ???
      Einmal am Trimmer gedreht und? Der VCO schwingt.
      Nachdem im VCO fast kein Platz ist, habe ich einen STEMAG außen an der Blech gelötet und durch ein neues Loch einen Draht zu LP geführt. Das ist nun lange her., und der T35 geht noch immer.

      Wozu jetzt der Quark?
      Nachdem es nun einen Freund hier gibt, der mindestens von Chemie soviel versteht wie ich von SABA -Techik, daher eine neue Idee.
      UKW Teile, wurden immer aus diversen Gründen, immer auf hochwertigem Plattenmaterial aufgebaut. Später die ganze Platte (FT880 usw.)
      Diese Material nennt sich EPOXID Material Hartpapier 4 = FR4. Teuer und gut.
      Aber, bei vielen Versionen von div. Herstellern, kommt ewig und 3 Tage eine herrlich Geruch aus dem Material, sobald es warm wird, schon 25° reichen.

      Ich kürze das nun.
      Meine neue Idee ist die, das aus dem LP -Material etwas in den ALPS Trimmer gelangt.und dort als Isolator wirkt.
      Wir haben lange Zeit unter Bauteile TESAFILM geklebt, damit kein Flussmittel an / in das Bauteil gelangt,
      (z-B. STEMAG TRIMMER beiseitig, offene R -Trimmer ! ) das könnte nach dem Auswaschen der ALPS Trimmer eine Lösung sein.
      Das weglaufen der Kapazität der Folientrimmer, hat Reinhard schon mit dem LOOP entschärft.
      Dieser ändert zwar die Abstimmspannung aber doch sehr wenig, was die HF –Kreise nicht stört.
      Das von hans

      Dieser Beitrag wurde bereits 5 mal editiert, zuletzt von „decoder“ ()

      Hallo Hans, Mitleser,

      Ausgasen aus FR-4 Epoxid-Leiterplattenmaterial: Ja kann auch ursächlich sein. "Gutes" FR-4 als Epoxidharz-Glasfaser, sollte eigentlich geruchsfrei sein (anders als Pertinax, das eher stinkt) und wird in Datenblättern der Hersteller auch als "ohne Geruch" beschrieben. Aber offenbar war das nicht durchweg so, wie Du schreibst. Oder HP4 war kein "reines" Epoxidharz sondern etwas anderes war da noch drin (HP4 kenne ich nicht und finde dazu auch nichts).

      produktinfo.conrad.com/datenbl…i-01-de-Epoxydplatine.pdf

      Die "Standard-FR4" Materialien enhielten und enthalten (auch heute noch) Flammschutzmittel "Tetrabrombisphenol-A" (wenn nicht anders angegeben). Bei der Herstellung der Leiterplatten unter Druck und Hitze, beim Lötprozess selbst, sowie später über lange Zeit kann gasförmige Bromwasserstoffsäure gebildet werden. Das Silber überzieht sich bei Kontakt mit HBr mit mit einer dünnen Schicht AgBr, die als Isolator wirkt. In dem Fall könnte ein Silber-Reinigungsbad nichts ausrichten, bei Sulfidüberzug schon.

      Übrige Bestandteile (ausser Tetrabrombisphenol-A, TBBA) sind die Härter und Katalysatoren: Dicyandiamid (das ist aber nicht flüchtig) und 2-Methylimidazol (praktisch sehr wenig flüchtig) oder aber Benzyldimethylamin. Davon käme vor allem Benzyldimethylamin als Geruchsbildner infrage. Tetrabrombisphenol A gast bei Raumtemperatur über einen langen Zeitraum wenig aus, ist aber geruchlos.
      Das Harz selbst ist Bisphenol-A-diglycidylether, das schon vor dem verpressen "vor-oligomerisiert" ist (A-Stage) und kann selbst auch bromiertes Bisphenol-A in der Kette tragen. Das Harz selbst gast aber kaum aus, nur der Härter und gering über lange Zeit Bisphenol A und Tetrabrombisphenol A. Alle diese organischen "Ausdünstungen könnten sich natürlich auf dem Silber in hauchdünner Schicht niederschlagen. Sie sollten mit organischen Lösungsmittel (z.B. Isopropanol und TUNER-Spray) weitgehend entfernbar sein.

      Schon sehr geringe Konzentrationen von enthaltenem HBr würden einer Silberoberfläche sehr zusetzen. Da würde Reinigung mit organischem Lösungsmittel nicht helfen (und auch nicht ein Silber-Reinigungsbad). Nur "Schaben" mit dem Schleifer.

      Dazu eine andere Geschichte:
      Es gab einmal eine Marke einmal-beschreibbarer DVDs (DVD-R), deren Disks liessen sich anfänglich nach dem Beschreiben wunderbar am PC auslesen, aber nach ca. 6-8 Monaten plötzlich nicht mehr. Der Laser im Laufwerk strahlt auf eine dünne (aufgesputterte) Silberschicht (bzw. Silberlegierung), die als Reflektor wirkt. Die Auslesbarkeit hängt empfindlich von der Reflektivität der Silberoberfläche ab. Beim Beschreiben findet eine Zersetzung des Aufzeichnungsfarbstoffs statt. Dieser Farbstoff darf aber um Himmels Willen keine Halogenverbindungen enthalten, die bei der Zersetzung HCl oder HBr bilden können. Auch nicht in Spuren. Das war aber vermutlich bei der besagten Marke der Fall.

      Gruß
      Reinhard

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „oldiefan“ ()

      Hallo Reinhard.
      Ich habe das oben erweitert. "Hartpapier" der Klasse 4 ist offizielle FR4 Epoxid ( bei GRUNDIG -Rundfunk, immer ohne Glasfasern) Die reinen UKW Bausteine und die doppeltkaschierten (blau oder grün) haben eine hohe Qualitaet und sehen milchig aus wie "Türkischer Honig" also fast weis ohne interne Struktur (Schichten) Im FT 880 und spaeter, die einfachere bräunliche Version.

      hans

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „decoder“ ()

      Servus Hans,

      als Illustration zum von Dir Gesagten hier ein Bild vom T7500a, wo man beide Platinenmaterialien direkt nebeneinander sieht.



      Eure Technik, Tesafilm auf die Öffnungen zu kleben habe ich immer bei den Fernsehgeräten erlebt, wenn man zum Einstellen von Trimmern von unten erst einmal die Folie durchstoßen musste. Die Flussmittel sind ja chemisch auch nicht ohne und bei der Hitze auf dem Lötbad kriechen und sprudeln sie überall hin.
      Achim
      Ich bestücke ja gerade die Platine aus dem 8200MKII um, so dass sie für den FT-880 passt.
      Dabei waren im HF-Teil wieder mehrere Lötstellen schadhaft und hatten Luftspalte.
      Dann habe ich einen der 4-20pF Trimmer ausgebaut. So sieht er von unten aus:



      Das große Metallplättchen, an dem eine Lötfahne ist, steht fest, der kleine 4-flüglige, von oben durchgesteckte und umgebördelte Kranz dreht sich. Silber ist das alles nicht, eher verzinkt.
      Dreht man mehrere Gänge, wird die Sache schwergängig und quitscht leise.
      Nach dem Durchspülen mit Tuner 600, das ja auch stark entfettet, war das noch ausgeprägter. Testweise habe ich eine winzige Spur Kontakt Gold auf das Sternchen aufgebracht, nun dreht es sich geschmeidig.
      Beim Abgleich wird sich dann zeigen, wie es um die Kontaktgabe bestellt ist.
      Achim
      Liebe Freunde,

      wenn ich hier so lese, was alles schief gehen kann oder könnte, so wundere ich mich mal wieder, dass so viele Geräte nach so vielen Jahren immer noch so gut gehen ... also haben die Entwickler damals doch eine gute Arbeit gemacht ! Naja, klar, wenn Hans involviert war, muss das auch so sein.

      Wenn nun gar keine Silberschicht in den Trimmern sitzt, könnte schon eine rauher gewordene Oberfläche stören. Dazu passt m.E. die Sache mit Kontakt Gold (letztlich als Schmiermittel) recht gut. Bei meinen bisherigen Versuchen damit hatte ich nur das Problem, dass es ziemlich flüchtig zu sein scheint, also nicht eben lange anhält.

      Deshalb habe ich das noch in flüssiger Form (von Caig Labs, USA). Da nehme ich ein winziges Tröpfchen, und habe danach meist Ruhe. Das wird in den USA schon mal als Tinktur für die Pflege von Gold-Kontakten angeboten, und klappt recht gut.

      Besten Gruss,

      Michael
      Hallo Hans,
      aufgrund des Übergangs von den älteren Bezeichnungen als "Hartpapier-Klassen", z.B. Hartpapierklasse IV (HP4) zu den neueren Bezeichnungen FR1, FR2 FR3 und FR4, FR5, gibt es wohl im Übergang Mischbezeichnunegn. Es ist aber klar, was Du meinst: Hartpapier der Klasse IV mit Epoxidharz (hell) statt Phenolharz (dunkleres braun), also was heute allgemein FR3 heisst.

      Gruß
      Reinhard
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