9241: AO808 / AO810

      Hallo Tommy,

      gut denkbar, dass Hybridschaltungen die ersten Anwendungsfälle für die neuen Gehäuse waren.
      Meine ersten Erinnerungen an SOT23 auf normalen Platinen in Verbindung mit anderen SMD Bauteilen, meist noch kombiniert mit konventionellen Bauteilen, beziehen sich auf den Beginn der 80er.
      Ein kleiner hier ansässiger Spezialbetrieb fertigte sehr kleine NTSC Transcoder konsequent in SMD Technik. Das waren meine ersten Reparaturen an SMD Bausteinen.
      Achim
      Hi Achim und Tommy,

      seit wann gibt es denn den Zaehler im 9241 ? Das muss doch schon deutlich eher sein,
      also 70er Jahre ? Ich hatte mich schon immer gewundert, was da fuer kleine Transistoren
      drin sind -- vielleicht waren die noch nicht so richtig zuverlaessig ? Sie fallen ja oefter mal
      aus, wie wir auch von einigen Ersatzschaltungsvarianten aus dem Forum kennen.

      Besten Gruss,

      Michael
      Hallo die Runde,

      Hybridbaugruppen, auf Keramikmaterial oder anderen Trägermaterialien, waren bei Philips und Grundig schon früh beliebt und wurden erfolgreich eingesetzt. Natürlich hat auch diese Form der Baugruppenfertigung Kinderkrankheiten und Probleme gehabt.
      Im Servicealltag allerdings wurden die Baugruppen in aller Regel ersetzt, sie waren ja noch problemlos über die Serviceorganisationen erhältlich. Ich jedenfalls habe mir Reparaturversuche damals erspart, zumal viele Hybridbaugruppen mit einer Vergussschicht überzogen waren und auch sonst Bauteilwerte und Typenbezeichnungen oft nicht ersichtlich waren. Im Schaltbild tauchten die Bausteine meist als Black Box oder als Blockschaltbild auf, was die Reparatur erschwerte.

      Der 9241 kam etwa im Jahr 1978 auf den Markt. Da hatten Philips und Grundig schon eine lange Erfahrung mit der Hybridtechnik.
      Achim
      Hallo,

      Laut dem Buch "SMD-Technik, Einstieg in die Miniatur-Elektronik" von Ralf Nolde, Franzis Verlag, 1989

      "Werden Hybridschaltungen seit Mitte der 70er Jahre für Großserien gefertigt. Einige SMD Bauformen, wie z.B.: Transistoren im SOT23 Gehäuse sind schon seit Mitte der 60er Jahre verfügbar und wurden zunächst in der Hybridtechnik eingesetzt.

      Damit war Saba mit den AO808/810 Hybridschaltungen im 9241 schon recht weit vorne.
      Grüße Tommy
      Moin,

      im 9141 gab es m.E. auch ein paar Details, die recht "modern" fuer die Zeit waren, ich denke
      da etwa an die UAA 170 in der Fernbedienung. Es gab wohl die klassische Variante, aber auch
      eine mit einem Chip in Klebetechnik und Verbindung per kleinen Golddraehtchen. Vielleicht
      nicht die robusteste Version, aber auf die Weise wurden die Platinen klein und flach, die
      hinter den LED-Reihen sitzen.

      Besten Gruss,

      Michael
      Zur Hybrid-Verwendung erinnerte ich mich an ein paar kleine Platinen, die ich aus der Zeit der K12/Philips noch aufbewahrt habe, welche um Anfang/Mitte 90 bei mir öfters auf dem Tisch standen, meist mit banalem Fehlerbild.
      --Hans--


      oder auch die hier

      Meine Zeit war die Zeit, als man noch Zeit hatte, sich Zeit zu nehmen...
      Kopf hoch,au wenn de Hals dreckig isch ;( .....
      Konkrete Frage, Konkrete Antwort:
      Weiß ich nicht ganz genau.

      Mit der Entwickung von Diffusions-Technologien zur Herstellung von Halbleitern in den frühen 1950er Jahren war prinzipiell die Möglichkeit gegeben unbedrahtete oberflächenmontierbare Bausteine herzustellen. Mit Spitzentransistoren wäre das nicht sinnvoll möglich gewesen.
      Hinweise auf erste OMB-Transistoren in den USA tauchen Anfang der 1960er Jahre auf, der große Boom in Deutschland setzte um 1980 herum ein, wobei Siemens diese Elemente schon ab den frühen 1970er Jahren beschreibt. Erste Anwendungen für unbedrahtete Bauelemente gab es aber schon früher auch in Deutschland. Etwa in Form von HF-Transistoren und (PIN-)Dioden für Leiterplatte-Einlaß- und -Oberflächenmontage seit etwa den späten 1960er Jahren, speziell für das damals teuerste U-elektronische Wirtschaftsgut Farbfernseher.

      Wieder konkret taucht das Gehäuse-Modell SOT-23 in meinen Datenbüchern ab ca. 1972 auf, einer Zeit wo sogar der gemeine Germanium-Transistor in vielfachen Anwendungen noch selbstverständlich war und erst langsam nach und nach komplett durch Silizium-Planar-Epitaxie-Transistoren abgelöst wurde. Ähnliche tauchen wie gesagt früher auch schon auf, aber es geht ja konkret um SOT-23.

      NT: OMB ~ SMD

      NT2: Verwendung von unbedrahteten Thermometer-Anzeigeschaltungen
      Erscheint mir in gegebener (oder von mir als gegeben verstandener Form da ich solch ein Gerät nicht vor mir stehen habe) Weise unsinnig und auch nicht besonders preiswert.
      - Das Gehäuse ist gleichzeitig Kühler, ohne das es bei damaligem Hochstrombetrieb von LEDs (bis zu 40...50mA) zu erheblichen Thermoproblemen hat führen müssen.
      - Die Leiterplatten (selber erst langwierig mit der Findemaschine herausgesucht) sind in meinen Augen schlicht unsinnig entwickelt. das nicht Fisch und nicht Fleisch, Hintergedanken der Entwickler sind mir aber auch völlig unbekannt.
      * Wenn hohe Packungsdichte der Sinn wäre hätte ich die LEDs gleich mit aufgebracht und nicht getrennt. Was auch im Service eine sinnvolle Funktions-Einheit gegeben hätte. Denn immerhin verschenkt man hier Kühlpotential zugunsten garbicht benötigter hoher Packungsdichte.
      * Mir hätte sich angeboten nur einen solchen Anzeige-Treiber einzusetzen und die verschiedenen Anzeigen über Multiplexbetrieb anzusteuern, erspart alle evt. sonst noch verbauten UAA170, erspart alle damit im Zusammenhang stehenden Bauelemente bis auf die LEDs selber, sowie Platz, sowie Packungsraum und nicht zuletzt Energie und Hitzeentwicklung durch sinnvolle Auslegung des Timings (Pulse/Pause).
      Gruß Jogi,
      der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf.
      Ha - die Philips RGB Endstufen kenne ich auch noch. Es saßen 3 Stück auf der Bildröhrenplatte.
      Chassis K12 bzw. K12i, das waren sehr haltbare Chassis, alles gut zu reparieren, selten reparaturbedürftig, gerne kalte Lötstellen auf dem Vertikalbaustein und dem Baustein für die kleinen Versorgungsspannungen.
      Achim
      Moin Michael,
      wie ich schon sagte muß ich mir als Anschauungsobjekt immer erst was aus dem Internet suchen, da wie so oft hier nichts Textbegleitendes abgebildet ist.

      Und darauf sieht man dann das da nichts miniaturisert ist, da ist einfach nur der nackte Chips - wie im UAA170DIL enthalten - nur ohne Gehäuse auf eine gewöhnliche Leiterplatte aufgebracht. Andere Bauteile zeigt das Vergleichsbild auch nicht, da nur eine LEiterplattenseite abgebildet. Aber den Lötaugen nach dürfte sich auf der verborgenen Rückseite eine völlig normale diskrete Bestückung befinden. Das Konstrukt wirkt wie ein nicht fertig gewordenes Dickfilm-Modul, bei dem man mittendrin aufgehört hat es konsequent durch zu entwickeln.
      Billigstschaltungen aus Fernost wurden damals ähnlich zusammen gekloppt, bspw. Neunmarkfuffzig-LED-Wecker. Etwas billiger ist es so sicher gewesen, aber nicht preiswerter ob er Nachteile. Dank Siemens-Chip wird die Ersparnis wohl auch nur in überschaubarem Rahmen geblieben sein.
      Sowas konsequnt weiter entwickelt und komplett als Dickfilm-Modul incl. aller Bauteile und LEDs, das wäre noch verständlich, das lohnte dann auch - bei Siemens appliziert - erreichte es ab ca. 3000-Stk.-Serien (Kosten um 1980 herum) einen Kostengleichstand mit der komplett diskreten Schaltung und ab ca. 20000 Stk. einen spürbaren Kostenvorteil.
      Aber so? Ich weiß nicht was das sollte, nichts Halbes und nichts Ganzes. Wollte man sparen hätte man besser multiplext, wollte man miniaturisieren hätte man sich besser ein kundenspezifisches Dickfilm-Modul machen lassen. Aber wozu miniaturisieren, die Kiste drum herum ist sicher ein Kleiderschrank, und die Restschaltung wird auch nicht miniaturiseirt gewesen sein.

      Wenn uns kein Insider dazu zur Verfügung steht, werden wir nie erfahren warum die Platte so ist wie sie ist. Ich würde wenn ich damit Probleme bekäme, ansonsten läßt man am besten eh alles wie es ist, die ganze Sache auf einen verträglichen LED-Strom einstellen - deutlich! unter 20mA, wenns optisch dann noch vertretbar ist (gleichmäßige LED-Helligkeit an niedrigen Strömen dürfte nach 40 Jahren bei 40...50mA nicht mehr zu erwarten sein) sogar unter 10mA.
      Gruß Jogi,
      der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf.
      Danke Jogi -- ich hatte leider kein Bild (und momentan auch keinen 9141 zur
      Hand), es gibt Bilder dazu in den 9141 Threads hier im Forum. Dieser Mini-Chip
      ist von unten aufgeklebt, und dann mit duennen Draehtchen an die Leitebahnen
      angeloetet. Wenn er mal defekt ist, kann man wohl einen normalen UAA 170
      mit etwas Gefummel anbringen. Die Reihenfolge der Pins ist wohl gleich.

      Aber vielleicht findet sich ja noch jemand, der das aus der Saba-Zeit noch
      weiss, was zur Umstellung von normal auf "Pseudo-Mini" gefuehrt hat ?

      Besten Gruss,

      Michael
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