Saba 8080 F - Problem mit Endstufe

      Hallo zusammen,

      interessante Ausführungen zum Test von Transistoren. Besonders die Möglichkeit der Darstellung der Dioden-Kennlinie am Oszi war mir so nicht bekannt.

      Ich gehe davon aus, dass Transistorentester und ähnliche Geräte ja nur einen einfachen Test, wie Durchgangsprüfung in alle möglichen Richtungen automatisch erledigen bzw. den Transistor als Schalter testen . Dies würde ja in etwa Jogis Test Nr.1 bzw. Dieters "Elektronikbaukasten-Test" entsprechen: Durchbrüche und Unterbrechungen werden erkannt. Mit dem Unterschied, dass man genau weiß was beim eigenen Testaufbau passiert, wohingegen man den Geräten vertrauen muss (oder eben nicht).

      Mit dieser Art des Testes habe ich mich bisher immer zufriedengegeben. Da aber die Bauteile in Verstärker-Schaltungen ja mehr als Ein-Aus können müssen, werde ich alle Transistoren nochmal genauer prüfen, bevor ich mich für den radikalen Austausch entscheide. Ich denke ich versuche mich mal an der Oszi-Methode. Jetzt ist ja wieder langes Wochenende mit ein bisschen mehr Zeit.

      Gruß
      Emil
      Hyperspace, Volltreffer!

      Das Thema, das ich meine, gibt es hier:
      http://saba.magnetofon.de/showtopic.php?threadid=635
      Mit dem Komponententester geht es ab Beitrag 022 los.
      Da sind auch meine Anmerkungen, daß sich nicht alle Transistoren gleich verhalten, also identische Schirmbilder bringen. Die gezeigten Schirmbilder sind jedoch typisch für übliche Kleinsignaltransistoren, die man meist in der Unterhaltungselektronik antrifft.
      Sind speziellere Fragen zum Komponententester, wie man mit ihm Halbleiter testet, bitte dort weitermachen!

      Andreas
      Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
      Hallo Emil,

      Du sagtest zwar "Eingangsspannungen waren in Ordnung", dennoch lohnt es sich, das wirklich nochmal direkt an der Treiberplatine zu überprüfen. Sowohl Achim wie ich auch mussten nämlich feststellen, dass die steifen Drahtverbindungen vom Netzteil direkt an den Lötstiften der Treiberplatinen leicht abbrechen. Der Draht hält nur 2-3 mal Anheben der Platine aus, dann bricht er. Das sieht man nicht immer auf Anhieb, da der steife Draht immer noch an dem Lötstift bleibt, obwohl die Ader gebrochen ist. Mir (und ich glaube, bei Achim war das auch so) ist das erst aufgefallen, als einige der Elkos dicke Backen bekamen, weil sie plötzlich wegen einer fehlenden Spannung verpolt waren.

      Nur um auszuschliessen, dass Du hier ggf. zusätzlich zu einem mglw. defekten Halbleiter auch noch so einen Effekt zusätzlich hast.

      Gruss,
      Reinhard
      Hallo miteinander,

      kurzes Update:
      - T481 - T485 und D481 habe ich ausgelötet und wie im oben genannten Link getestet: die Oszi-Bilder waren vergleichbar mit den gezeigten. Abweichungen nur bei der CE-Strecke bei Form des "Hakens". Was aber anscheinend ok zu sein scheint. (Der hatte ehr die Form des negativen (Zener-) Teils der BE-Strecke.)
      - Die restlichen Halbleiter kommen vielleicht heute noch. Dann schaue ich mir auch nochmal die Elkos an, um auf Nummer sicher zu gehen. Dabei kann ich dann auch gleich nochmal auf Verpolung prüfen.

      - Der Hinweis mit den Lötstiften und den abbrechenden Drähten ist richtig und wichtig. So praktisch dieser Klapp-Mechanismus auch ist, an dieser Stelle hat er Nachteile. Ich habe vor 2 Wochen schon gemerkt, dass ein Draht nicht mehr fest war, die Ursache ist jetzt klar.

      Gruß,
      Emil
      Guten Abend,

      Bei der Prüfung der Leistungshalbleiter hat sich bestätigt, dass T492 Kurzschluss hat. Einen neuen habe ich mittlerweile besorgen können.

      Ausserdem habe ich bemerkt, dass von D491 ein Anschlussdraht genau am Bauteil abgebrochen war. Ich vermute, dass das vorher schon der Fall war, und nicht erst durch das Auslöten entstanden ist. Muss aber nicht so sein. D491 (und D492) sind 1N3754, in einem Metallgehäuse vergossen und thermisch zu den 2N3055 gekoppelt.
      Ich habe den Epoxyd-Verguss etwa aufgebohrt, um den abgebrochenen Kontakt wieder anzulöten. Das ganze dann mit Heißkleber fixiert. Ist eine etwas abenteuerliche Konstruktion.
      Was wäre denn ein Ersatz für 1N3754? Hier wird dazu geraten einen Transistor (z.B. BD135) zu "missbrauchen".

      Andere Frage: Ist mit der Diode der Fehler gefunden?
      Ansonsten:
      Last-Test des nicht defekten 2N3055 würde noch ausstehen.

      Gruß,
      Emil
      Hi Emil,

      die Diode ist durchaus noch zu bekommen, aber dann nicht ganz billig. Vielleicht
      kannst Du Jogi mal fragen (oder der liest mit ...) -- er kennt vielleicht in
      seinem Kreise noch eine Quelle, oder sonst jemand hat noch welche ?

      Ich habe in meiner Kiste nachgeschaut -- von der Diode sind leider keine
      mehr da ...

      Besten Gruss,

      Michael

      Nachtrag: Ich denke, es sollte auch eine Universaldiode (z.B. 1N4148) gehen,
      die man in ein passendes Gehaeuse einklebt (mit Zweikomponentenkleber
      wie UHU Endfest), oder in eine Kabeloese (wie man das von Heissleitern
      kennt), dann kann man das unter eine der Schrauben vom 2N3055 tun.
      Das was man heute noch findet von dem Typ sind wohl ausgelötete oder im Lager vergammelte Altteile. Ob man damit gut fährt?!
      Die Diode ist ja lange schon abverkauft, auch ich kenne keine halbgeheime Neu- oder NOS-Quelle dafür.

      Offizieller Ersatztyp nach RCA istdie BA159, gehen tun BA157 bis BA159, auch von RCA gibt es die Angabe BY204/6/7.
      Problem ist das sie alle kein TO-1 Gehäuse haben.

      Dazu schrieb schon Andreas richtigerweise etwas. Der thermische Kontakt der Ersatzdiode muß sichergestellt sein (ich weiß ja nicht wie die Originale überhaupt montiert sind). Zu achten ist dabei nicht nur die gute Wärmekopplung sondern auch die Vermeidung von zu großer Wärmeableitung aus der Diode über ihre Anschlußdrähte. Die Kennlinie kann man nötigenfalls ein wenig ziehen mit einem niederohmigen Serienwiderstand.
      Gruß Jogi,
      der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf.
      Moin, moin,

      die originale Diode ist, wenn man den im Netz verfuegbaren Bildern trauen darf, in ein
      zylinderfoermiges Gehaeuse eingeklebt, wahrscheinlich mit Araldit. Moderne Dioden haben
      meist eisenhaltige Zufuehrungsdraehte, da wuerde ich nicht erwarten, dass zuviel Abfuhr
      ueber die Draehte passiert. Vielleicht ist 1N4148 thermisch nicht gut, aber ich haette da
      weniger Bedenken, einen Versuch zu machen -- man merkt das ja, ob man zuwenig oder
      zuviel Kompensation bekommt, wenn man am Lastwiderstand mal verschiedene Leistungen
      und Temperaturen probiert. BA 159 ist sicher ohne Probleme zu beschaffen, wenn die besser
      passt, ist auf jeden Fall noch als Standard-Typ zu bezeichnen. In meinen Tabellen war in der
      Tat 1N4148 als direkter Ersatztyp angegeben, aber es ist gut moeglich, dass dabei auf die
      thermische Kennlinie gar nicht geachtet wurde.

      Besten Gruss,

      Michael

      p.s.: Eine Korrektur: 1N4148 etc. haben eisenhaltige Draehte, weil Waermeabfuhr bei dem Typ
      eher keine Rolle spielt. Bei Gleichrichterdioden ist das oft anders, da setzt man nach wie vor
      Kupfer ein -- das waere dann vielleicht weniger geeignet. Die originale Diode hat einen eher
      duennen Draht, die BA 159 einen deutlich dickeren. Also koennte es sein, dass die hier gar
      nicht so gut passt, weil zuviel Waermeabfluss ueber die Draehte eintritt. Evtl. probieren ...
      Hallo zusammen,

      korrekt, die 1N3754 ist in einem TO1 Gehäuse, ein Metallzylinder, in dem die eigentliche Diode vergossen ist.
      Dieser Zylinder wird von einer Blech-Lasche umschlossen, die an einer der Schrauben vom 2N3055 befestigt ist.

      Bezüglich der Temperaturkennlinie I_f über T, sind 1N4148 und 1N3754 ansatzweise zumindest für Temperaturen über 60° vergleichbar. Bei Raumtemperatur kann 1N4148 150mA, die 1N3754 nur 125mA.
      BA157-159 sind mit I_f=1A angegeben.

      Da die Sache mit der thermischen Kopplung aber nicht ganz so einfach zu sein scheint, hoffe ich mit der wieder zusammengebastelten 1N3754 weiterzukommen. Da müsste ich nur nochmal vor dem Zusammenbauen testen, ob der Kontakt auch bei Temperaturänderungen stabil ist.
      Falls das nicht klappt, werde ich versuchen eine 1N4148 in das Halteblech, in dem jetzt die 1N3754 steckt, einzugiessen. Müsste der jetzigen thermischen Anbindung recht nahe kommen.

      Für die nächsten 2 Wochen bin ich allerdings unterwegs, von daher wird sich da leider nichts tun.

      Gruß,
      Emil
      Hi Emil,

      wenn die alte Diode nach der Loetaktion noch tut, kann man sie auch wieder
      einsetzen. Aber Heisskleber ist da ungeeignet -- der wuerde schon schmelzen, wenn
      die Endstufe mal ordentlich warm wird. Also, ggf. den Heisskleber durch Araldit ersetzen.
      Diode danach mit der Diodentestfunktion des DVM pruefen. Wenn OK, haette ich auch
      keine Bedenken bei der Wiederverwendung.

      Besten Gruss,

      Michael
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