Grundig RTV 360

      Moin aus HH.

      Wie man meinem Nick entnehmen kann, habe ich 2 alte Radios und eine Wurlitzer von meinem Opa geerbt. Eigentlich standen sie 20 Jahre bei Oma im Keller und der Gartenlaube herum, bis ich sie mir gesichert hab'. Die 65er Wurlitzer funktioniert einwandfrei, ist aber noch nicht überholt. Das eine Radio ist eine Nordmende Arabella '56. Die ist technisch soweit ertüchtigt -alle relevanten C's und noch ein paar andere Sachen getauscht- das keine übermäßige Gefahr mehr von ihr ausgeht und sie wird mehrmals die Woche sowohl als Radio als auch mit über Phonoeingang "angeflanschtem" iPod ausgiebig betrieben. Auch der Dual 1003 funktioniert.

      Der Problemfall ist allerdings ein Grundig RTV 360. Der ist komplett tot bzw. der Trafo. 230 V rein, nichts raus. Brummt auch überhaupt nicht. Keinerlei Lebenszeichen. Zusätzlich war der Drehko komplett fest. Mit Wärme und ein wenig Balistol wieder leidlich gangbar gemacht. Ist aber noch nicht der Endzustand. Aber erstmal muß wieder irgendein Lebenszeichen erkennbar sein, bevor ich da weitermache. Der Trafo hat eine Nummer aufgedruckt: 9007.006.01. Insgesamt gibt es nur sehr wenig Infos im Netz.

      Ich bin Hobbyelektroniker ohne entsprechende Ausbildung, der weiß welches Ende beim Lötkolben das heiße ist. Ich habe mir einiges angeeignet im Laufe der letzten 25 Jahre und auch einige Bauteile und Meßgeräte vor Ort. Schaltpläne kann ich nur bedingt entziffern, bin aber hartnäckig wenn ich etwas will. Und ich will das der "Kasten" wieder dudelt. ;) Es wäre klasse wenn mich jemand bei der systematischen Fehlersuche unterstützen könnte. Wenn es nötig würde, wäre ich auch durchaus bereit einen Trafo neu wickeln zu lassen, was natürlich betriebswirtschaftlich völliger Blödsinn ist. Aber ich betreibe es als Hobby und nicht als Broterwerb. Es muß auch nicht alles 100% Original sein im Inneren. Ist ein Bauteil faul wird es ersetzt durch ein passendes moderneres. Für mich steht die sichere Funktion im Vordergrund.

      So, das war viel Text. Aber ich gehe davon aus, daß hier Leute mitlesen die nicht durch mehr als 3 Sätze am Stück verwirrt werden. ;)


      Gruß Thomas
      Moin Thomas,

      wenn da nicht eine Spannung aus dem Trafo kommt, müsste er Primär eine Unterbrechung haben.

      Die Sicherung wirst Du schon geprüft haben, hast Du schon mal direkt am Trafo gemessen ob da Spannung anliegt?

      Alternativ mal den Trafo mit dem Ohmmeter prüfen. Primärseitig die schwarze und die graue Leitung
      mit dem Ohmmeter verbinden, da sollte Durchgang sein. Beide Leitungen findest Du am Spannungswähler.

      Beste Grüße aus Hademarschen
      Peter
      Im Transformator könnte sich eine Thermo-Einwegsicherung befinden, ist diese unterbrochen dann muckst nichts mehr.
      Suchen, finden, Typ feststellen, neue einlöten. Nicht einfach brücken, Trafoqualm stinkt und verpestet die Hütte.
      Gruß Jogi,
      der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf.
      Moin an alle. Ist ja klasse das sich gleich mehrere meines Problems annehmen!

      Gleich vorweg: Die Kiste läuft. Aschenkübel auf mein Haupt! Tonnenweise! Es war eine Feinsicherung. :mauer:

      Vor etwa 1 Jahr war ich schon mal halbherzig dran. Dabei hatte ich besagte Sicherung ausgetauscht. Aus irgendwelchen Gründen die ich heute nicht mehr nachvollziehen kann hatte ich eine 0,1 A statt einer 0,315 A eingebaut. Wäre ja nicht weiter schlimm gewesen wenn die nicht für mich unsichtbar ausgelöst hätte. Das war echt nicht zu erkennen. Anbei ein Foto. RTV damals erstmal beiseite gepackt und Arabella in Ordnung gebracht.



      Die linke ist die defekte und die dunklere Farbe des Schmelzdrahts sieht man nur richtig auf dem Foto. In Natura sieht die völlig intakt aus. Ich hab' mir die sogar unter der Lupe angeschaut aber es ist keine Unterbrechung zu sehen. Da mußte erstmal drauf kommen. Verdammt peinlich. Es ist wie oft im Leben: an die einfachsten Dinge denkt man zuletzt.

      Egal. 0,5 A flink rein, 40 Watt Glühlampe in Reihe und mutig den Schalter gedrückt. Der gääht, der gääht!!!!!

      Erstaunlicherweise kratzen die Potis fast überhaupt nicht und alle Lämpchen sind intakt. Unglaublich. Ich werd' mich jetzt mal um die Kosmetik kümmern. Demnächst folgen Bilder.

      Nochmal vielen Dank bis hierher an euch alle drei, besonders an volvofan58 für die vermutlich eher rhetorisch gemeinte Bemerkung bzgl. der Sicherung. Daraufhin habe ich die nämlich erst nochmals durchgemessen und den Fehler gefunden.

      Das Thema ist noch nicht abgeschlossen. Ich muß erstmal alle ollen Elkos lokalisieren und dann neue besorgen.

      Was nicht funktioniert ist die Feldstärkeanzeige. Allerdings ist das Chassis ausgebaut und die Dipolantenne, die am Gehäuse angetackert ist, daher natürlich nicht gesteckt. Kann das daran liegen? UKW-Empfang hab' ich schon. Super sogar. Aber ich hab' auch nur 'nen Stück Draht drangehängt. Also nicht wirklich ein Dipol.

      Demnächst geht's weiter.


      Thomas
      Du solltest schon exakt die Sicherung einbauen, die der Hersteller vorgesehen hat!

      Eine Sicherung löst seltenst ohne Grund aus.
      Recht alte Sicherungen werden schon mal gammelig, oxidieren manchmal sogar im Glasröhrchen.
      Löst eine Sicherung aus, ist die erste Frage, warum sie in den Tot gegangen ist, macht sie nicht freiwillig.
      Unsere heutige Netzspannung ist nahezu konstant, kaum noch Einbrüche und Spitzen zu befürchten.

      Andreas
      Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
      Tach allerseits.

      Natürlich kommt da eine 315mA T rein so wie es lt. Schaltplan vorgesehen ist. Das soll so keine Dauerlösung sein. War nur zum Test und das was am nächsten dran war wertmäßig. Ich hab' nur meine Reicheltbestellung noch nicht vollständig. Die Originalsicherung hatte auch nicht ausgelöst, sondern war komplett mit Grünspan überzogen. Genauso der Halter. Das war nicht mehr vernünftig zu reinigen und hatte keinen wirklichen Kontakt mehr. Deshalb hatte ich beides ausgetauscht. Und eben dabei wohl eine falsche, zu kleine Sicherung eingesetzt.

      Jetzt sichte ich erstmal die Elkos und erneuere die. Da werd' ich auch nicht lange messen, ob sie noch gut sein könnten oder nicht. Mit den Mitteln die ich hier zur Verfügung habe, ist das sowieso mehr ein Schätzen als Wissen. Die fliegen alle raus.


      Schöne Rest-Pfingsten noch.

      Thomas
      Moin,
      Elkos musste ich in diesen Geraeten nur selten tauschen. Ich weiss nicht, ob hier ein Rundumschlag zielfuehrend ist, zumal man sich dabei neue Fehler einbauen kann. Alte Erfahrungsweisheit;-)
      Den Drehko bekommst du gaengig, indem du das Seilrad etwas vorziehst, damit du an beide Enden der Lagerbuchse kommst. Dann mit einer kleinen Spritze (1ccm, sollte leichtgaengig sein) mit Nadel Aceton an beide enden der Lagerbauchse traeufeln und dabei den drehko durchdrehen. Das eine Weile so machen, zum schluss ein paar Tropfen Oel und dann sollte es das gewesen sein. Sparsam traeufeln, es sollte nichts an Kunststoffteile kommen.
      Fuer den Fehler an der Abstimmanzeige ins Schaltbild gucken, wo da die Spannung herkommt. Auch pruefen, ob das Istrument selbst ok ist.
      http://elektrotanya.com/grundig_cs360_rtv360_studio-360_rossini_4.pdf/download.html

      @Andreas,
      Die Sicherung war zu schwach. 0,1 statt 0,315A.
      Der Pruefersatz 0,5A geht erstmal unter der Voraussetzung, dass die 40W-Lampe (ca. 200mA) eingeschleift ist.

      73
      Peter
      Nabend!

      Im Grunde bin ich niemand der Dinge einfach wegwirft. Ich hasse diese Ex-und-Hopp-Mentalität. Das beweißt ja schon dieser Fred. Aber bei Elkos bin ich äußerst vorsichtig geworden. Und das kam so.

      Zu den erwähnten Geräten die ich aus dem 70iger-Jahre Partykeller meines Opas geborgen hatte, gehörte auch noch ein Daddelautomat von 1965. Also etwa 3-5 Jahre älter als der RTV. Bis zu dem Zeitpunkt hatte ich immer nur mit neuem Material u.a. Hifi-Verstärker, Ladegeräte und einige Boxen gebaut. Ich wußte da noch nicht das, was ich jetzt weiß.

      Als ich nun da im Partykeller stand steckte ich mal nach 20 Jahren den Stecker des Daddelautomaten in die Steckdose und nichts passierte. Scheinbar. Dann rief mich meine Freundin in einen Nebenraum, um mir noch etwas anderes zu zeigen. Nach 5 min kamen wir wieder zum Automat aus dem es munter aus dem Münzschlitzen qualmte wie aus der Pfeife eines Räuchermännchens. Schlüssel war nicht aufzutreiben und der Automat mit Holzgehäuse war von innen auf eine holzgetäfelte Wand geschraubt. Und zwar erdbebensicher, denn Opa war Möbeltischler vom alten Schlag. Neben mir meine damals 92-jährige Oma mit weit aufgerissenen Augen und Hand vorm Mund. Jubilate!!

      Opas Bohrmaschine war glücklicherweise noch da. Ein Satz Bohrer auch. Schlösser aufgebohrt, reingeschaut und dies hier vorgefunden. Das furztrockene Elektrolytmaterial hat noch geglüht wie die Zigarre von Ludwig Erhard und die Schmauchspuren auf und um den roten Aufkleber sagen wohl alles.



      Und seitdem ich das, was ich sonst immer nur in Foren gelesen hatte selber erlebt habe, will ich nicht mehr am falschen Ende sparen und tausche 40 Jahre alte Elkos lieber aus. Bei den paar Dingern sind das wahrscheinlich selbst als Low-ESR 105 Grad -Dingens nur 5 Euro. Oder laß' es 10 sein, egal. Das ist mir das bessere Gefühl wert.

      Den Drehko hatte ich seinerzeit bei der Kopfschussaktion mit der zu kleinen Sicherung vor einem Jahr schon mal mittels Föhn und Ballistol wieder fast gangbar gemacht. Etwas rutschte das Seil noch durch. Aber jetzt scheint das Ballistol sein Werk vollendet zu haben. Läuft wieder seidenweich ohne rucken. Es ist wirklich viel weniger dran zu tun als ich vorgestern noch dachte. Elkos, Abstimmanzeige und ein bißchen putzen. Ups, lieber nicht so laut, denn das kann sich auch schlagartig ändern wie wir wissen. :D


      Thomas
      Da sind wir dann life und in Farbe Zeuge geworden wie der Elko zu seinem schlechten Ruf kommt. Er ist immer schuld, sogar wenn er garkein Elko gewesen ist oder wenn der Benutzer ihn selber zerstört hat (der Fall wo man Geräte jahrelang verrotten und im Schmodder schwimmen läßt um sie dann schlagartig auf Volllastbetrieb bei zugrunde gegangener Isolation zu bringen).
      Gruß Jogi,
      der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf.
      Hallo Thomas,

      das auf dem Foto gezeigte Gebilde sieht nach einem Netzfilter aus und auf dem MP-Kondensator steht eine Betriebsspannung von 125V~ --- kann es vielleicht sein, dass es sich hier um ein (amerikanisches) für 110V~ Netzspannung vorgesehenes Gerät handelt und es von deinem Opa über einen Trafo betrieben wurde, welcher die Spannung auf 110V~ herabsetzte?
      Freundliche Grüsse, sagnix
      Moin,
      ja, unter Ueberspannung haelt es auch der beste MP nicht aus. Und die Dinger sind an sich "idiotensicher". In den 50ern hat Bosch auf seinem Messestand in Hannover solche Kondensatoren vorgefuehrt, an Ueberspannung und einen Nagel hindurchgetrieben. Man hat sogar die Durchschlaege hoerbar gemacht, aber nach Ablauf der Messe nur einen Kapazitaetsverlust im einstelligen Prozentbereich gefunden (nach einem Bericht in der Funkschau).

      Dieser Kondensator hier ist mit der doppelten zulaessigen Wechselspannung belastet worden, kein Wunder, dass er sich so spektakulaer verabschiedet hat.
      Er hat zwar eine Pruefspannung von 500V, aber das ist Gleichspannung, Wechselspannung beansprucht einen Kondensator hoeher. Daher sollte die angegebene Wechselspannungsfestigkeit beachtet werden.

      Merke: Nicht alles, was in einer Aludose untergebracht ist, ist ein Elko ;)

      Da das Geraet anscheinend an Ueberspannung hing, die Sicherungen und Netztrafos ueberpruefen. M.W. hatten die US-Boxen fuer Europaeinsatz (220V) einen Vorschalttrafo eingebaut, wenn sie nicht gleich einen angepassten Netztrafo hatten. Einen externen Vorschalttrafo faende ich ungewoehnlich, aber man weiss auch nicht, was da fuer eine Box wie hierhingekommen ist.
      Die Stromversorgung sollte auf jeden Fall gruendlich ueberprueft werden, die beiden Kondensatoren im Netzfilter werden natuerlich durch moderne, gepruefte X2-Kondensatoren ersetzt.

      73
      Peter
      Nabend allerseits!

      Soooo viele Antworten, meine Güte.

      Wenn man sich vergaloppiert hat sollte man das auch zugeben. Tue ich hiermit. Bei näherer Betrachtung hätte man (ich) drauf kommen können, daß das kein Elko ist. Aber da merkt man eben den Unterschied zwischen gelernt und angeeignet. Und ganz ehrlich: ich war damals echt froh das nichts abgefackelt ist, hab' den Automaten ins Auto gepackt und zu mir nach Hause verfrachtet. Seit 2 Jahren steht er hier nun herum und wartet auf Instandsetzung. So genau hatte ich mir den von innen bis gestern noch überhaupt nicht angeschaut. Von daher ganz gut, daß mir dieser Lapsus mit dem Kondensator passiert ist. Wer weiß was ich sonst bei der "Instandsetzung" da eingebaut hätte? Mit meinem heutigen Wissen würde ich auch keinen Stecker mehr unbekümmert ans Netz stecken bei einem alten Gerät. Damals aber....

      @die beiden Peter und Achim:

      Ich werde die Tage mal näher schauen was da noch so auf dem verschmauchten Aufkleber steht. Zeit ist gerade knapp, aber das interessiert mich jetzt auch. Das ist ein deutsches Gerät. Alle Aufkleber sind deutsch. Das Opa den mit Trenntrafo betrieben hat, glaube ich nicht. Ich stand das erste mal so 1973/74 da dran und mir ist nie aufgefallen das da was "komisches" daneben/drunter/drüber stand. Es war m.M immer nur der Stecker direkt in die Dose und los gings. Das der Trenntrafo evtl. eingebaut war und jemand ihn ausgebaut hätte, kann ich mir überhaupt nicht vorstellen. Wie gesagt hing der 20 Jahre unberührt da und der Schlüssel ist weg.

      Aber ich forsche mal die Tage.

      Gut's Nächtle!

      Thomas
      Thomas, wir alle werden nicht aus den Sonntagmorgen-Unterhaltungsprogrammen sondern nur aus Fehlern schlau.

      Ich hatte man in den frühen Achzigern eine Wurlitzer-Musikbox aus dem Urlaub mitgebracht (das sah aus mit halb geöffneter und festgebundener Kofferraumklappe, die Koffer reisten derweil per Bimmelbahn) und diese war bei klassischer Röhrentechnik mit einem vollwertigen deutschen Netzteil ausgestattet. Auch so bekam ich schon in noch früheren Jahren desöfteren normal berechnete Deutschland-Modelle amerikanischer Unterhaltungstechnik. Die konnten es also wenn sie wollten, auch die Siebungen waren für 50Hz statt ihrer einheimischen 60Hz korrekt ausgelegt.

      Vielleicht haben sie ja in diesem Fall nur! - und dafür sind die USA leider auch regelrecht verschrieen - in einem Anflug von less-affair den Knallbolzen versehentlich im Gerät belassen und dieser hat es eine Weile mitgemacht und dann wurde es ihm zu eng in seinem Haus. Als Supporter amerikanischer Kommerzieller Peripheriegeräten für Computer haben wir da so manches später sehen müssen. Machte man bei einem bestimmten Industriegerät die Rückwand ab dann fielen einem schon mit Heißkleber aufgebrachte Drehstrom-Schütze entgegen, bloß dasses einem nichtmal unter Betrieb passierte, auch die Isolation war nämlich lässig hingerotzt.

      Ich würde also mit allem rechnen, außer damit das die Truhe jahrelang eine Überspannung von 110V aushält (weil falsches "US" Netzteil verbaut) und dabei nur einen MP-Kondensator abwirft.
      Gruß Jogi,
      der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf.
      @Thomas,

      Moin,
      Keiner hier ist mit dem Wissen zu dem Elektrokram geboren worden, alle haben wir eine Lernkurve hinter uns. ;)

      Wenn du sagst, die Kiste ist ein deutsches Fabrikat (Harting?), dann ist der 125V~MP im Netzeingang sehr seltsam. Ist irgendwas ueber die Vorgeschichte bekannt? (Meine Hoffnung, an die ich mich klammere: Hatten (grosse) US-Stuetzpunkte hierzulande ein eigenes Netz nach US-Standard? )

      73
      Peter
      hf500 postete
      (Meine Hoffnung, an die ich mich klammere: Hatten (grosse) US-Stuetzpunkte hierzulande ein eigenes Netz nach US-Standard? )
      73
      Peter


      Ja, die einzelnen Häuser hatten das. Hier in Frankfurt stand in den Gebäuden der US housing areas jeweils im Keller ein dicker Trafo, der vom EVU mit 380/220V gespeist wurde und der das ganze Haus mit 117V~ versorgte.
      So konnten die Jungs ihre mitgebrachten Elektrogeräte im ganzen Haus nutzen.

      So ein Trafo hatte für das Einfamilienhaus eines Offiziers schon Abmessungen von ca. H50 B40 T35. Oft standen die Trafos auf einem Betonsockel.
      Achim
      Achim, haben die auch auf 60Hz gewandelt?
      Ich stelle mir gerade vor wie sich der GI bei 50Hz-Netz mit seinem frequenzsynchronen Schwingblock-Rasierer (wie früher bei Braun) den Bart abhobelt und aus dem Geschrei garnicht mehr heraus kommt.
      Gruß Jogi,
      der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf.
      Hallo Jogi,

      das können nur 117V 50 Hz gewesen sein.
      Für eine Frequenzwandlung hätte es einer Elektronik oder eines Motorgenerators bedurft.

      Ich gehe davon aus, dass unter GIs bekannt war, welche Geräte problemlos funktionierten und welche man nicht oder nur mit Einschränkungen benutzen konnte.
      Bei Rundfunk / Fernsehen, Toaster, Fön, Bügeln, Beleuchtung gab es sicher keine Probleme.
      Bei Waschen / Trocknen / Kochen etwa bin ich nicht sicher, ob die Jungs bei einer Versetzung an einen anderen Standort irgendwo in der Welt diese Geräte mitgenommen haben, oder ob da nicht regional Geräte beschafft wurden bzw. in den Dienstwohnungen bzw. -Häusern ohnehin fest eingebaut waren.
      Achim