Grundig RTV 360

      Na Jungs, ihr gebt auch nicht so leicht auf, was?

      Leider ist der Kameraakku gerade leer. Aber auf die Schnelle:

      http://home.arcor.de/lancker/Rotamint_gold_Beschreibung.htm

      Meiner sieht eigentlich genauso aus. Irgendwie scheinen nur Trafos hinter (linkes Bild) der "Stromversorgung" (mittleres Bild) zu sein. Ich habe noch nie so eine Stromversorgung gesehen. Was ist das? Zur Vorgeschichte müßte ich mal Oma befragen. Vielleicht weiß die noch was.


      @Jogi: Also ich schaue schon seit mindestens 10 Jahren regelmäßig Sonntags die Sendung mit der Maus. Da kann man nämlich durchaus noch das eine oder andere lernen. :D


      Thomas
      Moin,
      was genau fuer Kondensatoren hast du da eingebaut?
      An dieser Stelle kann man nicht irgendwelche einsetzen, die den gleichen Kapazitaetswert und augenscheinlich passende Spannungsfestigkeit haben, sondern es muessen spezielle, gepruefte Entstoerkondensatoren sein. Hier der Klasse X2.
      Diese Kondensatoren haben im Fehlerfall ein definiertes Verhalten, was Brandgefahr und elektrisches Verhalten angeht.

      Den oberen Kondensator kann ich nicht identifizieren, der rote untere sieht wie ein Standardkondensator von Wima aus.

      73
      Peter
      Hallo Thomas,
      ich meinte eher nicht das informative Kinderfernsehen (ARD) sondern einen Lulikram wie ZDF-Garten oder wie das heißt das immer parallel im anderen ÖR-Kanal läuft. ;)

      Ganz wichtig der Hinweis von Peter, der primäre Entstörkondensator muß! zwangsläufig ein spezieller Schutzkondensator sein, der rote WIMA-Legoklotz ist wohl kein solcher und daher nicht zulässig (VDE). Sein Vorgänger dürfte ein gewöhnlicher Papierkondensator gewesen sein, auch der wäre nach heutiger Vorschrift schon nicht mehr zulässig.

      Der MP- Kondensator (der Geplatzte) sollte in einem Spielautomaten - und ein solcher ist in dem Link abgebildet - auch wieder ein MP-Kondensator werden, da er offenbar die Aktoren auf Motorbasis mit einer notwendigen Hilfsphase versorgt (Spekulation da Spielautomaten nicht mein Metier sind). Von der Logik her käme das so hin, da ein normaler Spaltmotor wie im Plattenspieler unmöglich die ganze Klapperatistik angeworfen bekommt, er würde nicht unter Last anlaufen und irgendwann qualmen, und eine automatische Kupplung werden die diversen angetriebenen Dönnekes im Automat nicht haben.
      Nur MUSS dieser MP-Kondensator auch das vertragen können was ihm auferlegt wird. 400V~/630V= ist da kein Luxus, bei heutiger Nenn-Netzspannung plus Reserve, damit es nicht wieder irgendwann Knall und Blumenkohl im Kasten gibt.

      Das dritte Dings ist auch für mich nicht zuzuordnen, man kann es nicht identifizieren. Sollte er (reine Spekulation) ein Kondensator sein der die Aktoren/Motor primär rückentstört - eine übliche Schaltungsweise - so müßte er genau wie der Entströkondensator für den Rest ein Schutzkondensator nach VDE sein. Aber da ist es unbedingt von Nöten abzuklären was das ist und was es macht.
      Gruß Jogi,
      der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf.
      nightbear postete
      Hallo Jogi,

      das können nur 117V 50 Hz gewesen sein.
      Für eine Frequenzwandlung hätte es einer Elektronik oder eines Motorgenerators bedurft.

      Ich gehe davon aus, dass unter GIs bekannt war, welche Geräte problemlos funktionierten und welche man nicht oder nur mit Einschränkungen benutzen konnte.
      Bei Rundfunk / Fernsehen, Toaster, Fön, Bügeln, Beleuchtung gab es sicher keine Probleme.
      Bei Waschen / Trocknen / Kochen etwa bin ich nicht sicher, ob die Jungs bei einer Versetzung an einen anderen Standort irgendwo in der Welt diese Geräte mitgenommen haben, oder ob da nicht regional Geräte beschafft wurden bzw. in den Dienstwohnungen bzw. -Häusern ohnehin fest eingebaut waren.


      Hallo Achim,

      ich war oft lange in Ramstein und vielen anderen US-Basen, auch Frankfurt/Main AirBase. Die Jungs betrieben einen "Family Service", welcher alle kritischen Geräte und solche die sich nicht umstellen ließen, bereit hielt - es fehlte an nichts, typisch amerikanisch !!

      Genau den gleichen Service durften wir während der Ausbildung in USA nutzen: Staubsauger, Bügeleisen, Toaster, Plattenspieler, alles kostenlos "mietbar".

      Gruß, Dieter
      Moin,
      die Rock-Ola, die ich vor einiger Zeit mal verarzten musste, hatte fuer die Hilfsantriebe Gleichstrommotore, der Plattenspieler einen Spaltpolmotor.
      Da so ein Ding im Zweifel mehrere Hilfsantriebe hat, waere ein zentraler Phasenschieber seltsam, ich wuerde die Kondensatoren immer bei den Motoren unterbringen, spart Verdrahtungsaufwand.
      Im grossen Bild oben kann man sehen, dass das Mikrofarad stumpf dem Netzeingang parallel liegt, Bedeutet fuer mich, dass da ein X2 hingehoert.

      Ein Spaltpolmotor wuerde mit dem Wechselmechanismus auch klarkommen, wenn man ihn ausreichend dimensioniert. Man koennte sparen, indem man ihn fuer Kurzzeitbetrieb auslegt, laenger als eine Minute duerfte da am Stueck nichts laufen. Es kann allerdinge dagegen sprechen, dass er in der Laufrichtung umsteuerbar sein muss, haengt vom Wechselmechanismus ab. Dafuer geht nur Gleichstrom oder Einphasenmaschine mit Kondensator.

      73
      Peter
      Nabend!

      Nur um einer beginnenden Verwirrung vorzubauen: an meinem Daddelautomat habe ich noch nichts gefummelt. Ist alles noch Original kaputt. Erstmal muß die Baustelle RTV 360 fertig werden. Dann wartet noch eine Nordmende Elektra '55 und dann werde ich mich an den Rotamint machen.

      Der Link zeigt nur eine Webseite von jemandem, der sich u.a. mit diesem Automat beschäftigt.

      Was ich mit meinem bescheidenem Wissen jetzt trotzdem ausschliesse, ist ein Trenntransformator. Der kleine rote Aufkleber sagt eigentlich alles. Die folgenden Bilder sind von meinem Automat.



      Und hier ist die "Bedienungsanleitung" dazu.



      Gut's Nächtle

      Thomas
      Moin,
      ach so, dann ist wenigstens geklaert, was da hinmuss.
      Trenntrafo ist bei Arbeiten am "offenen Herzen" anzuraten, vor allem, da man nie weiss, was da alles fuer offene Kontakte mit Netzverbindung sind.

      Interessant: Auf dem Aufkleber steht "220V", im Netzfilter ist ein Kondensator fuer 125V hochgegangen.
      War der noch Original? Nicht, dass da ein "kann ich auch"- Gastwirt zur Selbsthilfe gegriffen hat...

      Gibt es fuer das Netzkabel noch eine Zugentlastung? Es sieht aus, als wuerde da eine Entlastungsschelle fehlen.

      73
      Peter
      hf500 postete
      ...
      Wenn du sagst, die Kiste ist ein deutsches Fabrikat (Harting?), dann ist der 125V~MP im Netzeingang sehr seltsam. Ist irgendwas ueber die Vorgeschichte bekannt? (Meine Hoffnung, an die ich mich klammere: Hatten (grosse) US-Stuetzpunkte hierzulande ein eigenes Netz nach US-Standard? )

      73
      Peter



      Sicher kann ich das nicht bestätigen, vermutlich ja!

      In jungen Jahren, vor der Wende, wohnte ich einige Zeit in Berlin-Dahlem.
      Nicht weit entfernt waren die Amis, eigener Bereich, jedoch zumindest teilweise passierbar.
      Wenn ich mich recht erinnere, hatten die zumindest im engeren Bereich sowohl als auch.
      Damit meine ich nicht einfach Trafo, wie Dieter schon schrieb, sondern echt 60 Hz.
      An ein eigenes echtes Kraftwerk von denen kann ich mich nicht erinnern.
      Vermutlich machten die für den halbwegs zugänglichen Bereich Umrichtung.
      Der innere Bereich war bestimmt autarke Stromversorgung Inselbetrieb, unabhängig von BEWAG.

      Andreas
      Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
      Ist doch ein klarer Fall:
      Der Netzeingangs (X) Kondensator wurde von einem verantwortungslosen und ahnungslosen blutigen Laien durch einen 125V~ Typ ersetzt. Hier sieht man doch, wie der neue MP an die alten Anschlussdrähte angeflickt wurde und unzureichend mit Schrumpfschlauch isoliert wurde:



      Dank der außergewöhnlichen Duldsamkeit von MP-Kondensatoren gegenüber Überspannung hat dieser Pfusch sogar eine Weile gehalten.
      Achim
      Immer dieser unegale Wackelstrom. Da kann man wild werden.
      Ich erinnere mich noch an meine ersten Italienreisen:

      "Das ist die Schukosteckdose" (sah natürlich total anders aus, in etwa wie eine Antennenbuchse alter Machart) "Vorsicht die kann nur bis 10Ampere für das ganze Hotel zusammen", btw. nahm sich davon schon alleine mein Haartrockner einen satten Teil und fetzte jedesmal beim Einschalten den Schmelzeinsatz im Keller hinweg.

      "Das ist die Haushaltungssteckdose", das die 2Phasen-Strom mit 380V lieferte merkte ich am Verhalten meines Rasierers, was war der plötzlich schnell, aber nur ganz kurz und dann nie wieder.

      "Das ist die Lichtsteckdose", aha ein Lichtleiter zu so früher Zeit? Nein das war ein mit nur 5A abgesicherter 120V-Beleuchtungsstromkreis, den Fön da dran und das Licht war komplett im ganzen Hotel aus.

      Wir hätten bei den bewährten 220V bleiben sollen und das der gesamten zivilisierten Welt überziehen und fertig. Aber Deutschland muß ja immer mit dem kleinen Bimmelchen hinter den großen Glocken irgendwelcher Hocherhabener herdackeln wie ein Pinscher, außer beim Bezahlen.
      Gruß Jogi,
      der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf.
      Nabend.

      Ich hatte heute mal ein wenig Zeit und habe mir den vermeintlichen Schrumpfschlauch angeschaut. Das ist kein Schrumpfschlauch. Die Wandung ist bestimmt 1 mm dick. Außerdem ziemlich weich, gummiartig. Wie dem auch sei: wer immer den Kondensator da eingelötet hat, hatte wohl keine Ahnung. Aber wer es war, werden wir wohl nicht mehr herausbekommen. Ich war's jedenfalls nicht. Der Automat hat aber, wie gesagt, keine Priorität.

      Das eigentliche Problem war ja der RTV 360. Laufen tut er zwar fein auf UKW, aber auf LMK ist totale Ruhe. Auf M-Welle sind ja schon noch ein paar Sender aktiv. Auch die Feldstärkeanzeige muckt nicht. Müßte die bei UKW arbeiten? Ich habe leider "nur" den SP mit Seilplan und Servicepunkten aber keine Bedienunganleitung und daher weiß ich es nicht. Hat sonst jemand eine Anleitung? Das fuchst mich irgendwie. Er funktioniert sonst absolut klasse bis auf diese beiden Sachen. Ich werde zwar überwiegend UKW hören, finde aber alles muß funktionieren.


      Gruß zu Nacht

      Thomas
      Hallo Thomas,

      die Feldstärkeanzeige müsste natürlich bei UKW arbeiten. Das ist aber eine ganz separate Sache und hat bei UKW mit der Stille bei AM nichts zu tun.

      Wenn nur eine FM-Antenne angeschlossen ist, ist denn am Antenneneingang des Geräts die Brücke zum AM-Empfangsteil gesteckt?

      Wenn der Oszillator arbeitet, besteht primär Verdacht auf toten Eingangstransistor im AM-Mischteil, also der erste Transistor hinter dem AM-Antennenanschluss. Da würde ich an Deiner Stelle erstmal ansetzen. Das ist beim RTV 360 ein BF194 (rot). Gerade hatte ich einen LUX Corp. Japan (später umbenannt in Luxman) FQ-990 auf dem Tisch mit totem AM-Teil. Auch dort war es der erste Transistor hinter der Antenne.

      Aber erstmal prüfen ob der AM-Oszillator schwingt. Dafür den RTV auf MW 520 kHz Empfangsfrequenz stellen. Dann ein Kofferradio mit MW(oder anderes MW-Radio) neben den RTV stellen und damit den MW-Empfangsbereich im Bereich um 520 kHz + AM ZF (460 kHz) = 1110 kHz langsam absuchen. Das Kofferradio muss rauschen oder irgendwas empfangen. Wenn dann bei einer Empfangsfrequenz auf dem Kofferradio, die bei 1110 kHz ist (oder nach Skala in der Nähe, die Skala ist da meist nicht genau), an einer bestimmten Stelle in einem engen Bereich plötzlich das Rauschen weg ist und Stille eintritt, hast Du genau die Frequenz, mit der der Oszillator Deines RTV arbeitet. Das heisst: Der Oszillator schwingt! Schwingt er aber nicht, besteht Verdacht dass der Transistor (BF195 rot) des AM-Oszillators im RTV ersetzt werden muss.


      Gruss,
      Reinhard
      Naja "geht nicht" ist immer schwer zu beantworten.
      Ein Hinweis ist aber schonmal der Begriff "totale Ruhe auf AM".
      Wenn das konkret so ist und keine Übertreibung, dann ist die Wahrscheinlichkeit hoch das garkein Signal am Quellenschalter ankommt.
      Mögliche spekulative Ursachen:
      Stromversorgung des AM-Teils ausgefallen, Signalverbindung am oder zum Quellenschalter unterbrochen, AM-Detektor tot, ZF-Verstärker arbeitet garnicht.

      Ohne Stromlaufpläne kann man da nur akribisch den Stromversorgungspfad ab Netzteil durchmessen und die Stufen von hinten nach vorne (revers also) "durchpfeifen" (Signalinjektor und Signalverfolger) wo die Signalantwortl ausbleibt liegt die fehlerhate Stufe. Das macht Spaß, wenn man nichtmal annähernd weiß wo welche Stufen liegen.
      Gruß Jogi,
      der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf.
      Moin allerseits.

      Ich habe mal nach der Anleitung von "oldiefan" getestet. Nichts. Ruhe.

      Dann habe ich mal mit Tuner 600 die Tastenkontakte LMK bearbeitet und ein paarmal durchgeschaltet. Da kommt man von unten gut dran. Und siehe da: Es ertönt rauschen und prasseln. Naja, so wahnsinnig viel gibt's da ja nun nicht (mehr) zu hören.

      Dann einen Test mit der Nordmende Arabella gemacht. Bei Mittelwelle/1400 khz höre ich einen polnischen Sender. Aber viel mehr empfängt die auch nicht. Auf Langwelle meine ich etwas zu erahnen. Kurzwelle ist bei beiden nichts.

      Ok, ich denke mal das AM-Teil funktioniert generell. Mal sehen was der Tuner 600 noch so über Nacht mit den Kontakten macht. Morgen spül ich's dann mal komplett raus.

      Was nach wie vor nicht funktioniert, ist die Feldstärkeanzeige. Keine Regung. Die Stereoleuchte funktioniert einwandfrei. Hilft diese Beobachtung irgendwie wie bei der Fehlersuche? Also das will ich auch noch hinbekommen. =)


      Erstmal gute Nacht und vielen Dank für heute.

      Thomas
      Tja, auf den AM-Bändern ist es sehr armselig geworden in einem der reichsten Länder des Globus.
      Wobei man hier im Westen noch das Glück hat ein bisschen Gleichwellenfunk des DLF, ein Programm des WDR, ein paar Sender aus Frankreich lauschen zu können sowie dem unvermeidlichen Radio China und Kirchenradio.

      Abends lebt dann die Mittelwelle ein klein wenig auf, nur viel verstehen kann man da nicht, die deutsche Sprache hat sich weitgehend und ohne Not und freiwillig aus dem Äter verabschiedet.
      Gruß Jogi,
      der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf.