Philipps Tonband n4511 reparieren

      Hallo Zusammen
      eigentlich soll man sich ja selber helfen,.... ABER was das Löten und vor allem Messen angeht - das ist nicht mein Gebiet. Ich bin eher der Mechaniker....
      Vor ein Paar Tagen habe ich ein Philipps Tonband N4511 vom Flohmarkt mitgebracht. Nach dem Reinigen und neuen Riemen läuft es sogar schon. Aber ein Kanal ist laut Gehör und Aussteuerung bei Wiedergabe leiser - überhaupt klingt es nicht so wie mein Saba Tonband. Wenn ich es über die Monitorbuchse am Verstärker laufen lasse ist es viel besser - eigenlich gut.
      Etliche Birnchen werde ich noch wechseln. Die Ersatztransistoren für die FlipFlop Platinen habe ich geordert - obwohl diese im moment gehen.
      Nun zu meiner Frage - wer hier im Forum hätte den Lust und das Wissen das Gerät für mich zu überholen? Mir gefällt es sogut, dass ich es behalten und nutzen möchte.
      Die ganze Aktion soll natürlich nicht umsonst sein. Ich werde natürlich alle Unkosten +... übernehmen.

      Vielen Dank im Voraus
      Andreas
      Hallo Andreas,
      die N4511 hat wie die 4414-4417, 4418 und 4510 an den Tonköpfen noch Andruckfilze, außerdem können die Kanäle außer bei Micro nicht getrennt ausgesteuert werden. Die Andruckfilze verhärten oft durch Bandabrieb und stellen dann keinen ausreichenden Kontakt von Band und Tonkopf mehr her. Also versuche sie mal zu reinigen, eventuell durch geeignetes Material ersetzen. Das Problem hatte ich bei meiner N4510 auch schon, neue Filze haben geholfen. Außerdem solltest du bei Maschinen mit Andruckfilzen beachten, dass sie für rückseitenbeschichtetes Bandmaterial nicht geeignet sind. Durch die stumpfe Bandrückseite bei eventuell über die Fläche des Filzes nicht gleichmäßigen Anpressdruck wird das Band leicht mal aus dem optimalen Bandlaufweg herausgedrängt, was schnell zu ungleichmäßigen Pegeln führt.
      Versuche mal, ob die Pegel sich ändern, wenn du an dem Trägerblech der Andruckfilze "herumspielst", oft ist dieses Blech auch verbogen. So kannst du auch einen Fehler in der Elektronik ausschließen; falls die Laufwerksteuerung mal spinnt, immer erst die beiden Flachstecker rechts und links an der Trägerplatte mit dem Laufwerk auf korrekten Sitz kontrollieren, manchmal gibt es hier einen Wackelkontakt. Und beim Öffnen und Schließen des Geräts auf den Netzschalter achten, die gesamte Elektronik mit Front erst etwas nach vorne ziehen, dann hochklappen, der Schalter bricht sonst leicht ab, Ersatz ist neu nicht mehr erhältlich.

      Viel Glück, die Philipse dieser Baureihe klingen eigentlich wirklich gut, ausser Riemenpest und relativ schnell ausleiernden Riemen an den Wickeltellern hatte ich noch keine Probleme.
      Jörg - wenn ich Benz fahren will, geh ich arbeiten
      Hallo Zusammen,
      ich habe mal Kontakte gereinigt, neue Riemen aufgezogen, neue Andruckfilze angeklebt. Es funktionieren nun alle Schalter - Nur die Funktion der Pausetaste ist gleich der Stoptaste. Die Birnchen fehlen noch somit habe ich bei den FlipFlops keine schaltkontrolle.
      Nur der Klang ist immer noch nicht berauschen.... und vorallem bei Monitor oder TA Buchse unterschiedlich.
      Ich glaube hier brauche ich einen Fachmann..
      Andreas
      Also diese Geräteserien haben alle nur DREI Probleme, die sich annähernd elektronisch äußern, aber nicht wirklich elektronischer Natur sind. Das teilt sie sich auch markenübergreifend mit vielen, überwiegend mit schlecht gepflegten und gelagerten Geräten: Kontakte, Kontakte, Kontakte.

      Da das Monitorsignal exakt aus der gleichen Stufe stammt, sich der Signalweg lediglich auffächert in Abhör-Verstärker, Pegelanzeige, Monitor-Ausgang und Radio-Diodenbuchse, in die richtigen Wege geleitet durch mannigfache Kontakt-Kombinationen je nach Betriebsart, gibt es kein hier schlecht und da gut, solange diese Schalter und Kontakte samt Leiterzügen, Kabeln, Anpassungswiderständen korrekt verlötet und in Ordnung sind. Und da ich Kontaktschwierigkeiten aus Erfahrung deutlich weiter vorne fokussiere als appe Widerstände/Drähte/Lötstellen und es leichter ist sie auch als Laie abzustellen, würde ich mich darauf zuerst konzentrieren.
      Gruß Jogi,
      der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf.
      Die Geräte sind für Papas Wohnzimmer schon wirklich sehr gut, sie klingen auch gut, da unterscheidet sich nichts mit den ollen Ohren direkt aus der Musik heraus Hörbares zwischen Vor-/Hinterband, maximal kann man mit speziellen Signalen und Meßgeräten etwas feststellen.

      Aber eine Vorraussetzung muß gegeben sein - Das Gerät darf nicht von einem selbsternannten Qualitäts-F(l)achmann verkurbelt worden sein und es darf keine Defekte und Kontaktstörungen aufweisen. Analoge Magnetbandaufzeichnung ist prinzipbedingt anfällig für alle noch so kleinen Mißverhältnissen (digitale aber auch, da ist dann allerdings sofort das totale Schweigen im Wald ohne die Zwischenstufe das es irgendwie noch geht aber nicht mehr so toll klingt).

      Ein Kanalunterschied kann übrigens durchaus "normal" sein. Nach der DIN45500 waren Toleranzen zumutbar die heutige Hörer nicht mehr gewohnt sind und sich dementsprechend allergisch verhalten. Hochausgesteuerte Signale (gemeint sind durchaus nicht bloß rechts klebende Zeiger, auch -10dB Höhenaussteuerung ist schon hoch für Magentband) werden relativ höhenarm, niedrig ausgeteuerte versinken gerne im Rauschteppich, dieser ist mit besten Bändern und Maschinen ohne weiteres nur bis unter das physikalisch unabwendbare Modulationsrauschen von erstaunlich knappem Dezibel-Abstand zur Vollaussteuerung zu bekommen.
      Rechts-Links-Signalunterschiede sind völlig normal, ebenso die Philosophie das ein gemeinsames Tandempoti keine Balanceverstellung ermöglicht. Schließlich hat es Otoo Normalmitschneider nie mit anderen Signalen als den vorproduzierten Konserven und damit mit immer den gleichen Balance-Verhältnissen zu tun.
      Das alles ausführlich zu erklären führte viel zu weit - man besorge sich am Besten Standard-Einführungs-Lektüre zur magnetischen Tonaufzeichnung.

      Also nochmal kurz überlegen:
      Anspruch zu hoch geschraubt für ein Konsumer-Reproduktions-Gerät älteren Semesters oder wirklich etwas nicht in Ordnung?
      Dementsprechend reagieren - also einen Fachmann ran lassen oder sich begnügen.
      Gruß Jogi,
      der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf.
      Hallo Jogi,
      und alle andere,
      danke für Deine Ausführungen. Ich bin wahrlich kein Profi sondern nur Hobbyhöhrer. Aber der Klang dieses Tonbandgerätes ist nicht so wie zb. bei meinem Saba Gerät.
      Deshalb die logische Schlussfolgerung:

      Ich brauche einen Fachmann der sich des Gerätes annimmt.

      Danke im Voraus
      Andreas
      Hallo Andreas,

      wie Du ja weisst, ist mechaniklastiges Gerät nicht unbedingt mein Fall. Da ich aber erstens den kleinen Bruder N4514 selbst besitze und ich deshalb eine grobe Vorstellung vom Geräteaufbau des N4511 habe (meins auch schon zweimal repariert habe) und zweitens der mangelnde Frequenzgang kein Mechanikproblem im eigentlichen Sinn ist, kann ich Dir anbieten, mal wieder bei Dir vorbeizuschauen und die N4511 bei mir durchzusehen und durchzumessen. Irgendwo muss ja Frequenz auf der Strecke bleiben.

      Es sind axiale kleine blaue Philips Elkos verbaut, auch im Signalweg. Die haben in meinem Gerät ihre beste Zeit hinter sich gehabt. Nach Kontakten, wie von Jogi richtig angemerkt schaue ich dabei auch. An Kopf-Verjustage würde ich erst zu allerletzt denken. Von selbst verstellt der Kopf sich nicht, es sei denn, es hätte jemand daran rumgestellt. Ich würde die Kopfeinstellung - wenn wirklich nötig - auch hinbekommen. Meinst Du jemand vor Dir hat da rumgeschraubt? Sieht man Spuren an den Schrauben am Kopf?

      Wenn Kopfverschleiss aber die Ursache wäre....ist nur Kopftausch die Lösung. Ich hoffe, das ist es nicht. Siehst Du Einlaufspuren an den Köpfen?

      Wenn das für Dich OK ist, schick mir doch einfach eine PM.

      Herzlichen Gruss nach Weil,
      Reinhard
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