WEGA Modul 42 Serie

      Hallo an euch,

      ich habe von einem Bekannten Bausteine aus der obigen Serie bekommen, allesamt mit irgendwelchen Defekten, allerdings äußerlich in sehr gutem und wie ich meine wertigem Zustand.

      Momentan kann ich nicht einschätzen, welchen Stellenwert die Komponenten haben, auf jeden Fall wirken sie mit den Metallknöpfen und sauberer Verarbeitung sehr solide.

      Hier erst mal der Tuner - er schaltet sich periodisch ab, sieht aus wie das clipping des Spannungsreglers, dieser wird auch mächtig heiß. Mal sehen, was die Messungen ergeben.

      Wenn er läuft sind die Empfangseigenschaften durchschnittlich, wenngleich die frontale Präsentation mit vielen LEDs sehr aufgeräumt daher kommt.





      Gruß, Dieter
      Hi Dieter,

      das muesste schon ein Geraet aus der Sony-Zeit sein. Wega ist ja wohl an Sony
      verkauft worden, und ich meine, diese Serie entstand danach -- findet sich dazu
      etwas im Geraet ?

      Ich hatte den einen oder anderen Verstaerker aus der Serie. Nichts besonderes,
      schien mir, also insgesamt etwas mehr auf Optik als auf Technik getrimmt.
      Ganz nett fand ich immer noch den 3141-2 Receiver. Der hat aber auch schon
      ein Modul (zudem nicht leicht beschaffbar) als Endstufe.

      Dein Problem klingt nach einer zu hohen Last (defekter Elko ?) irgendwo, aber
      das wirst Du uns ja sicher in Kuerze berichten ...

      Schoenen Abend,

      Michael
      Hallo Michael,

      in der Tat ist im Innenraum überall "Made in Japan" aufgedruckt, aber das mag ja nichts schlimmes bedeuten.

      Leider fehlt mir das Schatbild des Tuners, aber das Netzteil sieht nach einer normalen Regelstrecke mit einem 7815 IC bestückt aus.

      Ich werde mal den Elko tauschen und sehen, was der Wärmehaushalt danach sagt...

      Gruß, Dieter
      Hallo,

      also für mich sieht das gar nicht nach "made in Japan" aus, zuminest, was die Elektronik angeht.
      BC-Transistoren, die Trimmpotis, der Drehko, die Widerstände, die KerKos, die Kunststoffolienkondensatoren - alles D.
      Andere Komponenten (Schiebeschalter, NTR, Wrap-Verbinder) sehen japanisch aus.

      Eine seltsame Mischung...
      Achim
      Hallo,

      ich habe den Elko prophylaktisch getauscht, das Hauptaugenmerk aber auf einen wesentlich größeren Kühlkörper für den Regler gelegt, da der originale eher Aluminiumfolie ähnelte.
      Der KK ist jetzt wieder mit der Hand berührbar, der Tuner spielt schon seit Stunden ohne Mängel. Da der verbaute Regler ein 500 mA Typ ist, denke ich mal daran ihn gegen einen 1 A Typen oder höher zu tauschen.

      Hier jetzt der Cassettenrecorder.

      Er startet mit Bandleiern und sehr dumpfem Klang. Reinigen ist angesagt !

      Auch hier wieder den Hinweis auf das Herstellungsland...





      Gruß, Dieter
      Moin Gemeinde.
      Hier fehlt noch der Verriß von mir :)
      Wie immer erspare ich euch und mir unnötige Lobeshymnen.
      Tuner.
      Mir persönlich gefällt diese Optik überhaupt nicht, sieht mir zu sehr nach einer angeranzten Japan-Optik aus. Ein bekannter Fachautor nannte sowas damals desöfteren "reizloses Design einer Küchenmaschine".
      Andauernde Brüche in Aufteilung und Anordnung, ein Digital-Grabstein der wie mit Hammer und Meißel reingebildhauert wirkt und schräg in die Welt glotzt. Sinnlose Vermischung von überall herumverteilten Kipp- und Druckschaltern.
      Andauerndes fröhliches Suchen der auch noch mit komischer Funktionalität ausgestatteten Bedienelemente - die Senderübernahme ist so chaotisch gelöst als ob das ein Steuerprüfer zwischen Vorspeise und Hauptgericht ersonnen hat (man nehme sich Grundig als leuchtendes Beispiel wie das sinnvoll und laientauglich sowie schnell und perfekt abgestimmt geht).
      Die diversden Mäusekinos und Lichtorgeln sind auch noch ohne erkennbares Konzept überall verteilt. Die Analogskala ist überflüssig, da ohne Aussagewert und ohne Zwischenstufen, die Signalstärkeanzeige müsste nur noch hinten außerhalb des Gehäuses herumbammeln um noch gebrochener zur restlichen Optik zu wirken.

      Drinnen wirkt alles durchwachsen. deutsche und koreanische (diese merkwürdigen Spitzkörper im Design eines Gleissperrsignals der DB) Transistoren, japanesische IS, gute deutsche Folien-Kondensatoren, die Elkoherkunft kann ich so nicht identifizieren.
      Leiterplattentechnik ziemlich europäisch anmutend, sogar mit Bestückungsaufdruck, keine primitiven fernöstlichen Wire-Wrap-Sollbruchstellen zu sehen, aber dafür haarsträubende Billig-Kassettenrekorder-Schubschalter vermutlich allerletzter Güte.

      Kassettendeck.
      Der Kassettenrekorder wirkt wesentlich einheitlicher als der Tuner, alles aus einem Guß japanisch, da ist imho keine einzige deutsche Schraube rein gegangen.
      Außendesign muß man nicht groß kommentieren, japanischer 08/15 Reisfladen ohne scharf Soß. Die häßlichen Kippschalter dieser Ära haben hier sogar einen besseren Stand als im Tuner, sehen "dahin gehörender" aus und nicht so krampfhaft dazudesignd. Das Laufwerk ist unterer Standard, zwischen Hauptträger-Platine und Motorplatine eingeklemmte Räder, Friktionen und Umlenkhebel, alle aus Plastik der rauh sägenden Sorte (vermutlich so gut wie unkaputtbar aber nach vielen Betriebsstunden gerne verharzt, versprödet, ausgelatscht und eingelaufen).

      Anmerkungen zur Spannungsstabilisierung im Tuner.
      Der verbaute Spannungsregler ist knapp aber im Neuzustand wohl gerade ausreichend bemessen, vermutlich bei allgemein gestiegenem Strombedarf - oder sogar schon durch die EU-Netzspannungs-Harmonisierung bedingt - dann nicht mehr ganz ausreichend, zumal bei Unter-Kühlung durch dünnen Flächenkühler. Ordentlicher Regler (1A) und Rippenkühler können nicht schaden.
      Der Spg.-Regler steht ziemlich "nackt" da - weiter kommentiere ich das erstmal nicht, es ist ja vom Entwickler so gewollt.
      Gruß Jogi,
      der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf.
      Hallo,
      die Modul 42er Serie stammt aus den Endsiebzigern, hier war also Sony schon maßgeblich an der Entwicklung beteiligt. Das dazugehörige Wega MC-System XL-42 S ist z.B ein "umgelabeltes" Sony XL44. Ich kenne die Geräte noch aus meiner Zeit im Internat von 1977 - 1980 im Nordschwarzwald, es waren damals die Nachfolger der 38XX und 39XX, die noch eine Zeitlang als Modul 41 weiter erhältlich waren. Ob diese schon von Esslinger designt wurden, weiß ich nicht, man wollte aber bestimmt nicht, dass die Serie 41 nach Erscheinen der 42er unverkäuflich wurde, also war das Design weitgehend von der Vorgängerserie beinflusst.

      @Jogi: Ich widerspreche dir hier, was das Außendesign angeht; das ist nicht japanischer 08/15 Reisfladen, sondern verantwortlich für Design zu dieser Zeit war bei Wega die Firma "Frog Design" von Hartmut Esslinger in Altensteig, also das Design ist durchaus aus deutscher Hand, aus derselben Feder stammt das Design der Concept 51K, die es immerhin bis ins MoMA gebracht hat. Also muss man beim Design berücksichtigen, dass die Geräte schon fast 40 Jahre alt sind, dafür sind sie doch erstaunlich zeitlos.
      Jörg - wenn ich Benz fahren will, geh ich arbeiten
      Hallo

      und vielen Dank nochmal an Ulrich für die Unterlagen und die beiden "Lichtschalter", die er angeknipst hat.

      Interessante Geschichte mit dem 300 Hz Oszillator, habe ich bisher noch nirgends gesehen.

      Die komplizierte Art, den Preomat zu programmieren, mag mir nicht einleuchten. Ich habe es auf die normale Art versucht und NDR2 auf 97,80 MHz eingedreht und es funktioniert. Wozu also die Taste SET Memory ?

      @ Jogi: "haarsträubende Billig-Kassettenrekorder-Schubschalter vermutlich allerletzter Güte".
      Da gibt es nur einen und warum sind die so schlecht ? Er schaltet nur zwischen FM Manuell und Preset um.

      Optik und Haptik sind ja sehr subjektiv aber in einem gebe ich dir recht: die 16 LEDs für die quasi Analoganzeige hätten sie sich schenken können, da ist mir jeder schnurgeführte Zeiger lieber.

      Gruß, Dieter
      Hallo Jörg.
      Vielleicht war der Designer auf bestimmte Vorgaben festgelegt und konnte nur gegebene Ausführungen von Bedienelmenten auf dem Grundentwurf hin und her schieben. Aber die Kippschalter passen nicht wirklich gut zu den Druckschaltern, und Lichterketten unten sind auch eher unpraktisch als hätte man die Frontplatte so aufgeteilt wie andere, ebenfalls design-ausgezeichnete Geräte das boten. Also von oben nach unten Anzeige- und Bedienelemente. Von links nach rechts Elemente in der logischen Abfolge eines normalen Bedienvorganges.

      Aber Geschmackliches kann man eh schwer uniformieren und streiten lohnt es auch nicht.
      Hier mal das Beispiel eines übersichtlich gestalteten Tuners aus gleicher Epoche das die o.a. Bedien-Konvention besser erfüllt (kleine Reistafel mit süß-sauer Soße - Hersteller-Reklamespruch: Japanisches Herz, Deutsches Gesicht):


      Der Reisfladen war übrigens auf das Deck bezogen, da ist alles wie zu erwarten eingebaut und auf die Frontplatte genagelt um sich vollends als japanisch zu identifizieren.
      Auch da wird der Designer bestimmte Freiheiten nicht gehabt haben, ich denke besonders an das Kassettenfach.
      Gruß Jogi,
      der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf.
      deltamike55 postete
      Hallo

      und vielen Dank nochmal an Ulrich für die Unterlagen und die beiden "Lichtschalter", die er angeknipst hat.

      Interessante Geschichte mit dem 300 Hz Oszillator, habe ich bisher noch nirgends gesehen.

      Die komplizierte Art, den Preomat zu programmieren, mag mir nicht einleuchten. Ich habe es auf die normale Art versucht und NDR2 auf 97,80 MHz eingedreht und es funktioniert. Wozu also die Taste SET Memory ?

      @ Jogi: "haarsträubende Billig-Kassettenrekorder-Schubschalter vermutlich allerletzter Güte".
      Da gibt es nur einen und warum sind die so schlecht ? Er schaltet nur zwischen FM Manuell und Preset um.

      Optik und Haptik sind ja sehr subjektiv aber in einem gebe ich dir recht: die 16 LEDs für die quasi Analoganzeige hätten sie sich schenken können, da ist mir jeder schnurgeführte Zeiger lieber.

      Gruß, Dieter


      Dieter, die Preomaten meinte ich ja u.a. auch. Bei Grundig gibt es eine Blindflug-Hilfsschaltung die sehr sinnreich ist. Dazu ist keinerlei Mikroprozessoring nötig, es geht ganz zu Fuß und trotzdem genial:
      Man stellt den Sender wie gewohnt auf der großen analogen Flutlichtskale ein.
      Man drückt dann die Zielwahltaste und eine spezielle Taste und schon zeigt das Tunoskop die Richtung an in die man den Preomaten drehen muß.
      Ist man an Zielort angekommen dann zeigt das Tunoskop sehr genau den idealen Sendermittenpunkt an.
      Wenn man damit fertig ist, das kann ein Taubstummer weil es ohne Probehören perfekt klappt, hat man den Sender bombenfest und exakt wie auf der Hauptskale im Speicher.
      Das ist Logik. Das klappt, das hat Pfiff und das ist immer perfekt und nach der menschlichen Logik einfach.

      Zu dem Schubschalter, die kenne ich nur als Problemkinder.
      Während man bei gealterten deutschen Geräten (sowas ist ja oft in Kassettenrekordern als A/W-Schalter ) meistens nur ein paarmal die REC-Taste bedienen muß um die Schalter wieder kontaktsicher zu machen, habe ich das bei dieser Art Schalter made in Japan noch nie erlebt, da mußte immer tiefer eingegriffen werden und diese Arbeit ist nicht die Schönste, oft ein Gefummel, oft auch nicht vom besten Erfolg gekrönt. Das ist eigentlich alles, aber das reicht ja auch schon.
      Und als Haupt-/Preset-Schalter an einem Tuner kann ich mir vorstellen das die voreingestellten Frequenzen bei Übergangswiderständen und Aussetzern des Schalters sehr instabil stehen. Bei besagtem Grundig-Gerät mit Preset-Übernahme hat vergleichbarer Schalter eines deutschen Fabrikats nun 35 Jahre unter auch mal widrigen Bedingungen immer perfekte Wiederholgenauigkeit gehabt.
      Gruß Jogi,
      der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf.
      Hi Dieter,

      die 500 mA reichen bestimmt aus, wenn vorne sogar noch eine Sicherung mit
      630 mA drin sitzt. Wenn die 15 Volt noch 15 Volt sind (und nicht 14 oder
      weniger), dann besteht da m.E. kein Grund fuer einen Wechsel. Ein "normaler"
      7815 hat ja auch den Nachteil, erst spaeter die Strombremse zu ziehen ...

      Was Japan betrifft: Ich meine, dass damals, als Sony bei Wega einstieg, die
      Entwicklung (in Filderstadt ?) Schritt fuer Schritt abgebaut wurde, aber zuerst
      speziell fuer die Tunerentwicklung noch beteiligt blieb. Der "Stuttgarter Kessel"
      und die Hausmacht ueber die Motorpresse entschied doch damals, was im Test
      durchkam, und zunaechst taten sich da die Geraete aus Japan eher schwer ...
      aber vielleicht weiss Joerg das noch genauer.

      Das Design wurde jedenfalls, wie er ja schon berichtet hat, von D uebernommen.
      Es gab auch eine Mini-Serie, und diese Geraete hatten damals durchaus ihre
      Liebhaber. Und es gab definitiv auch deutlich schlechtere Geraete zu der Zeit.

      Besten Gruss,

      Michael
      nightbear postete
      Mit 16 LEDs auf ca. 8 cm Länge einen Bereich von über 20 MHz darzustellen ist Stümperei. Dann ist die Beschränkung auf die Digitalanzeige die Antwort.


      Moin,
      die hat hier den gleichen Zweck wie die Skalen im 9260, R48 oder X55: Eine Uebersicht zu geben, wo etwa man sich befindet. Rein numerische Anzeige war damals noch Gewoehnungssache, man brauchte noch einen Zeiger zur Orientierung. Mehr ist das nicht.

      @Jogi,
      das Cassettendeck hat Etwas, was kurze Zeit spaeter ausstarb: Einen Tonwellenmotor mit Tachogenerator fuer den Drehzahlregler. Das war eine Zeitlang Standard fuer die "besseren" Geraete, aber Anfang der 80er uebernahmen die FeldWaldWiesenmotore von Mabuchi mit eingebautem Regler ohne Tacho.

      73
      Peter
      Nun ja, auf der Saba Skala der 924x zum Beispiel - die ja für Geräte mit und ohne Zähler dieselbe war - kann man schon wesentlich mehr Punkte identifizieren (ein Vielfaches), als die 16 LEDs beim Wega es ermöglichen.



      Wenn das Raster so grob ist, wie beim Wega, ist es wirklich nur noch eine ganz grobe Daumenpeilung. Eigentlich noch nicht einmal das, denn es sind beim Wega nur die Anfangs- und die Endfrequenz beschriftet. Für alle Zwischenwerte müsste man jedes Mal die LEDs abzählen und rechnen.

      Achim