9240s knackt und springt von AUX auf FM

      Moin,
      folgendes Bild ergibt sich nach Studium der Schaltungsunterlagen für die Netzteilplatine:

      Die folgenden Elkos wurden bereits getauscht:
      C603 (3300µF)
      C604 (10µF)
      C606 (10µF)
      C607 (10µF)
      C608 (10µF)

      Diese Kondensatoren sind noch auf der Netzteilplatine:
      C601: ??
      C602: ??
      C641 (10nF)
      C642 (10nF)
      C643 (470µF, Elko)
      C644 (47µF, Elko)
      C646 (0,1µF)
      C652 (0,22µF)
      C656 (47µF, Elko)

      Die Werte für C601 und C602 kann ich nicht ermitteln, die finde ich auf dem Bestückungsplan, aber nicht im Schaltplan. Mangels Pluszeichen dürften es keine Elkos sein. Da ich nur Unterlagen des 9240 habe, kann ich nicht einmal sagen, ob diese beim 7140 vorhanden sind.

      Soll ich nur die Elkos (C643, C644, C656) wechseln oder vorsichtshalber auch die anderen? Da ich die Platine nicht vor Augen habe, weiß ich leider nicht, was das für Kondensatoren sind.

      Schöne Woche noch!

      Gruß,
      Helmut
      Hallo Helmut,

      C601 und C602 sind auf der Abbildung der Lötseite zu finden. Sie sind an den beiden Wechselspannungseingängen von Gleichrichter D601 nach Masse. Beide sind unverdächtig, da keine Elkos.
      Auch keine Elkos: C641, C642, C646 und C652.

      Es bleiben nur zum Austausch die drei von Dir genannten.
      Ich überblicke inzwischen schon nicht mehr, was bereits alles gemacht war. Ist Gleichrichter D601 schon neu?

      Wenn das erratische Umschalten danach immer noch bleibt, ...der 78M12µC (IS607), wenn er zickt, könnte ja auch die 12V unterbrechen und so einen reset auf Loudness-ein auslösen. Der ist zwar selten kaputt. Aber Dein Fehler ist ja auch selten.

      Wenn danach immer noch nicht in Ordnung, dann sehe ich nichts mehr beim Netzteil, was das erratische Umschalten auf Loudness-ein bewirken könnte, wenn FM eingeschaltet ist. Ich hänge mich dann wieder beim sog. "set-Impuls" ein, der von PIN 2 des Impulsmoduls kommt und von dort an Anschluß 9 des Flip-Flop I Moduls geht und dadurch ein reset über die PINS 6 und 8 der beiden MC14013 des Flip-Flop Moduls auslöst. Dieses reset schaltet Dir die Loudness wieder ein.

      Woher kommt der unerwünschte reset Puls?
      Die 12-V Spannungsversorgung ist ja voll revidiert nach Austausch der Elkos, von D601 und des 78M12µC und Prüfen/Nachlöten aller Lötstellen auf der Netzteilkarte. Daran sollte es dann nicht mehr liegen können.

      Dann wäre das Impuls-Modul näher anzusehen:
      Lötstellen alle einwandfrei?
      Elko C772 ersetzen
      8,2V Zenerdiode D794 ersetzen
      Transistor T792 ersetzen

      Wenn danach immer noch nicht besser, bleiben m.E. nur noch die beiden MC14013 auf dem Flip-Flop I. Die Flip-Flop Karten I und II kann man ja kreuztauschen. dann siehst Du, ob es daran liegen kann oder nicht. Wenn sich nach dem Kreuztausch die Loudness nicht mehr spontan einschaltet, sondern stattdessen die AFC (die Du für diesen Test vorher natürlich abgeschaltet haben solltest), wüsstest Du, dass es am Flip-Flop 1 Modul liegt.

      Gruß
      Reinhard

      Dieser Beitrag wurde bereits 4 mal editiert, zuletzt von „oldiefan“ ()

      Hallo Reinhard,

      die Gleichrichter sind bereits getauscht.

      Einen 78M12 finde ich leider nicht, wohl aber einen L7812CV TO-220AB von ST. Kann ich den benutzen?
      Ein M in der Typenbezeichnung kenne ich bislang nur bei erhöhtem Temperaturbereich (M=Military). Daher bin ich bei der Bezeichnung unsicher.
      Ich werde zuerst Elkos und Spannungsregler tauschen. Sollte der Fehler dann noch auftreten, werde ich Deinen weiteren Ratschlägen folgen.

      Am Wochenende weiß ich mehr...

      Viele Grüße
      Helmut
      Warum diese Rundumschläge?
      Es springt von Aux auf FM und nur da, also nicht z.B.von Band1 auf FM?
      Da würde ich nicht im Netzteil suchen, sodern zuerst das erste TDA1029 und seine Umgebung untersuchen, denn dort erfolgt die Umschaltung FM/AM/AUX/Phono. Ggf. testweise gegen eins der nachgelagerten swappen.

      Den Anzeigebst. mit seinen Tiptasten und der Elekrtonik würde ich zunächst ausschließen, denn dann würde von jeder beliebigen Quelle auf FM gesprungen.
      Ich hatte mal einen 9241 zur Reparatur, da hatte der KerKo parallel zu einer Taste Feinschluss. Diese Quelle schaltete sich immer wieder spontan ein - aber unabhängig davon, was vorher geschaltet war.
      Auch wenn die Ub kurzzeitig absacken würde, so dass wieder die Default-Position FM gestartet würde, wäre das bei allen zuvor gewählten Quellen so, nicht NUR bei Aux.
      Auch das Impulsmodul ist nur bei AM, FM (und Monitor) im Spiel. Wenn dort etwas blödeln würde, würde auch von allen anderen Quellen aus auf FM geschaltet.
      Achim

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von „nightbear“ ()

      HAllo Helmut,

      da es zeitlich nicht zusammenfällt, würde ich die Fehler nacheinander suchen.
      Mit wirklich detailscharfen Fotos hast Du dich ja bislang eher zurückgehalten. Jedes x-beliebige Mobiltelefon hat heute eine 12 MP Kamera. Mach doch mal ein paar Fotos von den relevanten Bereichen. Das spart oft sehr viel Zeit und Mühe, gerade bei exotischen Fehlern. 90% der Fehler werden mit dem Auge gefunden, wir sehen hier ja alle nicht, was Du siehst, müssen also mit verbundenen Augen Fehler suchen.
      Achim

      nightbear schrieb:

      Es springt von Aux auf FM und nur da, also nicht z.B.von Band1 auf FM?


      Hallo Achim,

      ich war davon ausgegangen, dass er von allen Quellen auf FM springt und auch auf Loudness (und AFC, Helmut hatte es aber nicht explizit geschrieben). Also so, als wenn man ihn aus- und wieder einschaltet. Deine Frage ist berechtigt.


      Hallo Helmut,
      Stimmt das? Nur Du kannst es aufklären.

      Gruß,
      Reinhard
      Hallo Helmut,

      ich habe das Geschriebene nur kurz überflogen und kann Reinhard´s letzte Tipps unterstützen.
      Ich hatte bereits mehrfach Probleme auf den FlipFlop Modulen und es waren die MC 14013.
      Das sind Centartikel und ich konnte zur sicheren Ermittlung ( hier war es bei einem Gerät eine Dauerfunktion der Loudness- UND der AFC Taste - gleich 2 IC defekt !!! ) die IC schnell umbauen. Und beim letzten Gerät war es ein Aussetzen, witzigerweise wieder bei der Loudnessfunktion - plötzlich war sie aus. Ich konnte sie sofort wieder einschalten, aber nach einiger Zeit war sie wieder deaktiviert. Vielleicht ist es in deinem Fall gar nicht möglich, aber hinweisen wollte ich drauf.
      Bin ehrlich gesagt im Moment nicht wirklich ins Schaltbild eingestiegen. Kann also sein das ich Murks schreibe <X

      Schönen Gruß
      Wolfgang
      Hallo Wolfgang,

      beim Loudnessfehler kann das FlipFlop-Modul die Ursache sein. Bei der Umschaltung AUX-FM sind die Bausteine jedoch unbeteiligt.
      Ich denke hier auch eher an 2 unabhängige Fehler.
      Allerdings werden beide FlipFlop, das Anzeigemodul (Tipotasten) und das Impulsmodul über die +12V versorgt. Wenn da eine Instabilität oder Undsauberbeit der Spanung vorliegt, könnte das theoretisch beide Phänomene auslösen.
      Man muss die konkrete derzeitige Bestückung der Bausteine sehen und die Lötseiten.
      Achim
      Moin zusammen,

      meine Beobachtungen zum Fehlerbild:

      Beim reinen FM Betrieb wird eine deaktivierte Loudness-Funktion aktiviert und eine gleichzeitig aktivierte Presence-Funktion deaktiviert.

      Bem Betrieb über AUX schaltet das Gerät auf FM um, deaktiviertes Loudness ist wieder aktiv. Mit Presence habe ich hier nicht gespielt.

      Ein einmaliger, nicht dauerhaft beobachteter Test über Band1 führte zu einer reaktivierten Loudness-Funktion, aber keiner Umschaltung zu FM. Das hatte ich komplett verdrängt, weil dieser Test in einer hektischen Situation lief...

      Das Umschalten erfolgt etwa eine Stunde nach längerer "Auszeit" (6-8 Stunden), danach läuft das Gerät über Stunden hinweg fehlerfrei (8-14, länger konnte ich nicht messen).

      Ich konnte hoffentlich alle offenen Fragen beantworten. Freitag werde ich das Gerät öffnen und Bilder machen, versprochen!

      Viele Grüße,
      Helmut

      oldiefan schrieb:

      Die Flip-Flop Karten I und II kann man ja kreuztauschen. dann siehst Du, ob es daran liegen kann



      Hallo Helmut,

      1. Fehler: Bei FM schaltet sich loudness ein und presence aus
      Wenn sich nach diesem Kreuztausch "muting" so verhält, wie jetzt "presence" und "AFC" wie jetzt "Loudness", weisst Du, dass der Fehler auf dem Flip-Flop I Modul ist, und zwar ganz genau IS1016 (MC14013).
      Zum Testen müsstest Du nach dem Kreuztausch FM einschalten, AFC aus, muting ein. Wenn der Fehler auftritt, muss sich dann AFC einschalten und muting ausschalten (statt wie bisher loudness/presence).

      Wenn aber der Fehler nach dem Kreuztausch nicht auf die AFC und muting Einstellungen wandert, sondern bei loudness und presence bleibt, und die 12V-Versorgung (+5) vollständig revidiert ist, das Impulsmodul fehlerfrei ist, kommt letztlich nur noch ein Fehler am Tipptastenmodul infrage, wie schon Achim ins Spiel gebracht hat. Dort Verschmutzung der Tipptastenkontakte, Feinschlüsse an Kerkos, Wackler, defekte Lötstellen, Bruchstellen an den Kabelverbindungen,korrekter, fester Sitz von Steckverbindern,...


      Gruß
      Reinhard

      Dieser Beitrag wurde bereits 9 mal editiert, zuletzt von „oldiefan“ ()

      Moin,

      so ein Ärger!
      Heute will ich die 3 Kondensatoren und den 7812 auf dem Netzteilmodul tauschen, da stelle ich fest, daß ein Kondensator fehlt. Den habe ich wohl in Bremen verbaselt...

      Die anderen zwei sowie den 7812 habe ich ersetzt und das Gerät gestartet. Nach einem Spaziergang mit dem Hund gibt das Radio keinen Ton mehr von sich.

      Der C643 war unterdimensioniert, 35V statt 67V. Jetzt ist er hochgegangen (ausgebeult). Ein Tausch gegen den alten Kondensator schafft keine Abhilfe. Ist der Gleichrichter D642 hin oder gar einer oder beide der Transistoren T646 und T647?

      Ich kann momentan nur den Gleichrichter tauschen in der Hoffnung, daß nicht mehr kaputt ist.

      Alles Andere folgt in den nächsten Tagen. Parallel muss ich noch mein Motorrad für den TÜV fertig machen.

      Viele Grüße,
      Helmut
      Hallo Helmut,

      das war dann ja heute nicht DEIN TAG, oder?



      Bei C643 ist auch 63V nicht mal ausreichend. Statt ca. 47V Wechselspannung vom Trafo sind das bei unserer heutigen 235V Netzspannung 50V. Der 10 Ohm Sicherungswiderstand reduziert auf ca. 47V. Daraus macht der Gleichrichter (1,4 x 47)-1,3V = ca. 66V Gleichspannung. Mir wären da selbst 70V schon zu knapp. Wenn Du sicher gehen willst, solltest Du für C643 470µF/100V nehmen.

      Ausgebeult...kann auch heissen, dass Du ihn versehentlich verpolt eingebaut hast. Also beim Ersatz auch darauf achten.

      Zunächst prüfen, ob R641 hochohmig geworden ist. Das ist ein 10 Ohm Sicherungswiderstand, der - wie der Name sagt - die Funktion einer Sicherung hat. Bei Defekt kannst Du ihn durch einen 10 Ohm/2W Metallfilmwiderstand auf leicht "verlängertem Bein" (wie das original) ersetzen. Die beste Lösung wäre ein Ersatz durch einen 10 Ohm/2W Widerstand mit einer 1A, trägen Schmelzsicherung in Serie.

      Der Gleichrichter D642 hat es hoffentlich überlebt. Erst, wenn R641 i.O. ist, musst Du mit einem defekten Gleichrichter rechnen. Alles andere wird das kleine Malheur überlebt haben.

      Gruß
      Reinhard

      Dieser Beitrag wurde bereits 6 mal editiert, zuletzt von „oldiefan“ ()

      nightbear schrieb:

      [...]Der fehlende Elko wäre uns hier sofort aufgefallen und Tips zur Nennspannung hätte es auch gleich gegeben.[...]

      Moin Achim,
      da stimme ich Dir nur zum Teil zu. Den unterdimensionierten Elko hätte der erfahrene Elektroniker möglicherweise an der Größe erkannt aber den fehlenden Elko kann man nicht erkennen. Auf der Platine fehlt kein Elko, sondern ich habe einen der beiden als Ersatz beschafften Elkos verbaselt....

      Die Fotos waren ja schon gemacht, aber ich wollte vor dem Hochladen die Bauteile tauschen und den Testbetrieb starten. Mehr Geduld wäre vielleicht angeraten gewesen, aber bei meiner recht komprimierten Freizeit ist Geduld nicht gerade meine Stärke...

      Gleich gibt es Bilder, hoffentlich taugen die was.

      Gruß,
      Helmut
      Hier die Bilder:

      Lötseite der Grundplatine, rechter Teil:


      Lötseite der Grundplatine, mittlerer Teil:


      Lötseite der Grundplatine, linker Teil:


      Lötseite der Netzteilplatine:


      Bestückungsseite der Netzteilplatine:


      Hoffentlich sind genug Details erkennbar. Die Lichtverhältnisse sind suboptimal und die Größenbeschränkung für Bilder reduziert die Detailschärfe auch. Naja, vielleicht reicht es ja. Falls nicht, bitte ich um Nachricht, welche Details gebraucht werden.

      Beste Grüße,
      Helmut

      oldiefan schrieb:

      [...]Zunächst prüfen, ob R641 hochohmig geworden ist.[...]
      Hallo Reinhard, Du hattest Recht. Der R641 ist hochohmig (aber nicht hochbeinig, das ist R601). Da werde ich wohl Ersatz für C643, C656 und R641 (plus Feinsicherung) beschaffen müssen. Da ich überhaupt keinen Vorrat an Bauteilen habe, muss ich immer nach Bedarf bestellen, was dann etwas dauert. Naja, nächstes Wochenende geht es dann weiter.

      Vielen Dank für Eure hilfreichen Ratschläge. :thumbsup: Langsam aber sicher wird das klappen, da bin ich sicher! :)

      Schönes Wochenende!

      Gruß,
      Helmut

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „minibootsmann“ ()

      Moin,

      so, das Radio läuft. :D

      Gestern habe ich die beiden fehlenden Elkos (470µ defekt, 47µ verbaselt) getauscht und einen neuen Sicherungswiderstand zusammen mit einer Feinsicherung eingebaut.

      Die erste Version der Sicherung hielt ich für einen gelungenen Entwurf:


      Dummerweise blockierte der Sicherungshalter den Stecker vom Trafo und stand auch viel zu hoch ab, so daß der Gehäusedeckel nie gepasst hätte. 8|
      Dennoch habe ich den Receiver mit dieser Schaltung in Testbetrieb genommen. Um 18:50 Uhr eingeschaltet und dabei Loudness und AFC ausgeschaltet.
      Heute Morgen um 6:50 Uhr lief das Gerät noch ohne Veränderung. ^^

      Als nächste Aktion habe ich die Sicherung anders verbaut, so daß sie nicht im Weg ist:


      Dummerweise sind mir bei der Aktion beide Beine des Sicherungshalters gebrochen. Ich konnte sie zwar löten, würde das aber nicht als stabile Verbindung ansehen. Hat jemand einen Tip, wie man hier vernünftig eine Sicherung in Serie zum Schutzwiderstand einbaut?

      Hier noch abschließend detailliertere Bilder der Bestückungsseite des Netzteilmoduls. Nach meinem Empfinden sieht das jetzt ganz gut aus:








      Könnte man anstelle der Kombination Widerstand - Sicherung nicht auch einen Polyswitch (selbstheilende Sicherung) einsetzen oder wäre die zu träge?

      Seit 45 Minuten läuft der Testbetrieb mit einer Quelle am AUX-Eingang. Da das Gerät schon lange Betriebstemperatur hat, mag das nichts bringen. Ich werde morgen nochmal im kalten Zustand starten und danach berichten. Sollte es sich hier wirklich um zwei getrennte Probleme handeln, müsste hier ja noch etwas geschehen.

      Schönen Tag noch!

      Gruß,
      Helmut
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