9240s knackt und springt von AUX auf FM

      Hallo liebe Saba-Freunde,

      um mich kurz vorzustellen: ich bin ein absoluter Laie und schreibe diesen Beitrag, um meinen Elektrotechniker zu entlasten. Mein Saba 9240s ist ein Familienerbstück und wir verzweifeln an dem Gerät ein wenig:

      Fehlerbild:
      Zwei Saba 9240s mit identischen unregelmäßigen Aussetzern in Form von Knackgeräuschen, sowohl beim AUX- als auch beim FM-Betrieb. Beim Magnet-Eingang, also bei Plattenbetrieb, kamen die noch nicht vor. Es kann sein, dass das Gerät 3 Std läuft und dann kommt das Knacken einmal, es kann aber auch sein, dass es mehrmals hintereinander innerhalb weniger Minuten knackt.
      Vor der Reparatur ist das Gerät beim AUX-Betrieb auf FM-Betrieb gesprungen, ohne dass die entsprechende LED mit springt/wechselt. Nach der Reparatur ist es ein paar Mal passiert, dass das Gerät vom AUX- in den FM-Betrieb wechselt und die LED jetzt aber schon mit springt/wechselt.

      Reparatur:
      - Alte, spröde LCOs gewechselt mit Restbeständen von alten, aber geprüften LCOs.
      - Auf Wärme/Kälte getestet, aber kein Einfluss auf das Fehlerbild.
      - Kondensatoren an den Umschaltknöpfen ersetzt
      - einzelne Module probeweise auf beiden Platinen getauscht und eingesetzt in tadellose 9240s - Ergebnis: keine Veränderung
      - Probebetrieb erfolgreich, d.h. an 5 Tagen 8 Std. pro Tag fehlerfreies Spielen.

      Vermutung vom Elektrotechniker:
      - die drei Umschalt-LCOs (? - hab die genaue Bezeichnung leider vergessen) auf der Hauptplatine sind defekt, die nur durch Originale zu ersetzen wären, die 30 Jahre alte sind... Ratlosigkeit...

      Ihr seht, Ahnung habe ich keine, deshalb aber umso offener für Lösungsvorschläge. Vielleicht handelt es sich ja um einen bekannten Fehler?
      Wenn Ihr Vermutungen anstellen könntet, wäre das toll! Gerne auch im Fachjargon und mit technischen Details, da ich die Beiträge weiterleiten werde an den Fachmann.

      Vielen Dank im Voraus für Eure Bemühungen!
      Hallo Schnürschuh,

      warum repariert der Techniker das Gerät nicht? Ein Techniker soll ja Dich entlasten und nicht umgekehrt.

      Sind LCOs = Elkos? Aber die schalten nicht um...das sollen wohl wiederum die elektronischen Eingangswahlschalter sein.

      "Restbestände aus alten, aber geprüften Elkos(?)" - Warum prüft man dann nicht die im Gerät eingebauten Bauteile oder ersetzt gleich durch einwandfreie (Marken-) Neuware?

      Hier hilft nur systematische Fehlersuche mit anschließender fachgerechter und nachhaltiger Reparatur.

      Damit wir uns hier ein Bild machen können, müssen schon aussagefähige Fotos vom Innenleben und den bereits ausgeführten Arbeiten herbei.
      Achim
      Vielen Dank für die fixen Antwort-Kommentare!

      Mit LCOs habe ich tatsächlich Elkos gemeint... Ups, danke für die Verbesserung. Dann rufe ich den Techniker mal an und frage nach den ersetzten Bauteilen und fotographiere das Innenleben.

      Der Techniker meint, dass er das Gerät gerne reparieren würde, aber der Fehler tritt so sporadisch auf, dass er die Fehlerquelle einfach nicht findet.

      Melde mich mit genaueren Aussagen.

      Vielen Dank schonmal für Eure Geduld!

      Dominik
      Sporadisch auftretende Fehler zu finden - das ist die Herausforderung für jeden Techniker !!

      Würde er einem Kunden raten, das Gerät zu entsorgen, weil er nicht weiter kommt ?

      Ich kann mich als Schüler in der Ferienarbeit erinnern, dass mein Lehr- und Fernsehmeister manchmal bis zu 4 Wochen an einem Gerät herumdoktorte, bis er den Fehler hatte (natürlich nicht den gesamten Arbeitstag). Er zog sich dann immer mit dem Schaltbild (und leider auch einem Flachmann) in eine Ecke zurück und studierte.

      Ersatzgeräte für Kunden gabs natürlich in den 60/70ern nicht, aber kein Kunde hat gemeckert.

      Auf der Rechnung standen dann meist auch nur 1 oder 2 Arbeitsstunden, das war immer ein echtes Minusgeschäft.

      Gruß, Dieter
      Hi Dominik,

      das ist jetzt, wuerde ich mal sagen, so ein Fall fuer eine genaue Inspektion und
      sorgfaeltige Revision. Natuerlich koennte das eine schlechte Loetstelle sein,
      z.B. an einem der TDA 1029, die fuer die Umschaltung zustaendig sind, oder
      auch ein defekter TDA 1029, aber genauso gut koennte es ein Fehler beim
      Impulsmodul etc. sein. Auch ein Fehler auf der Netzteilkarte ist denkbar, und
      kommt haeufiger vor.

      Also, wenn der Techniker da nicht ran will, dann schau' doch mal, ob hier im
      Forum jemand in Deiner Naehe wohnt, wo Du das Geraet mal hinbringen kannst.
      Mit eher zufaelligem Tauschen alter Elkos gegen andere alte Elkos kommt man
      da eher nicht ans Ziel ...


      Besten Gruss,

      Michael
      Hallo Ihr lieben Bastler,

      also zunächst mal ein Dankeschön für den Tipp mit dem Überprüfen der Lötstellen!

      Der Techniker meinte, dass er die Platine nicht mit der Lupe auf Risse untersucht hätte, weil das sehr aufwändig wäre bei weit über 100 Lötstellen. Aber das wäre eine Idee, könnte man machen, meint er.
      Anfällige Bauteile wie etliche Transistoren und Gleichrichter hätte er aber schon überprüft.
      Seiner Meinung nach könnten kalte Lötstellen durchaus zu anfälligen Stellen führen, die auf Erschütterung reagieren und einen Wackelkontakt verursachen könnten.

      @Achim: die Elkos hat er doch durch neue ersetzt. Einzig die drei TDA 1029 hat er nacheinander mit Gebrauchten ersetzt, da diese TDAs nicht neu zu bekommen wären.
      Das Gerät und die Stufen samt TDAs hat er auch mit Föhn und Kältespray (0 Grad) behandelt, aber ohne negativen Effekt.

      @Dieter: nein, er rät nicht, das Gerät zu entsorgen. Er hat noch etliche SABA 9240(s) zu reparieren und würde deswegen gerne mein Gerät reparieren und anhand dieses Fehlerbildes dazulernen. Ich glaube bisher hat er zwar kein Minusgeschäft gemacht wie Dein Ausbilder, aber er gibt sich schon große Mühe und ist nicht auf Profit aus.

      Am Abend kann ich das Gerät mal aufmachen und Euch den Innenzustand zeigen.

      Viele Grüße,
      Dominik
      Hi Dominik,

      also, es gibt bei den Loetstellen ein paar neuralgische Stellen, die man erst
      einmal ansehen kann:

      (1) die steckbaren Platinen besitzen alle einen oder mehrere mehrpolige
      Stecksockel, an denen die Loetstellen rissig sein koennen. Das ist relativ
      rasch geprueft und ggf. nachgeloetet. Bei der Gelegenheit auch darauf
      achten, dass die Steckpins auf der Basisplatine sauber und nicht korrodiert
      sind.

      (2) auf der Netzteilplatte sind fast immer die Loetstellen der Spannungsregler
      rissig, und die sollte man auf jeden Falll einmal nachloeten. Wenn da z.B.
      die 12 V Versorgungsspannung zwischendurch mal ausfaellt oder einen
      Wackler hat, so kann das durchaus zu solchen Fehlerbildern fuehren.

      Besten Gruss,

      Michael
      Hallo Dominik,

      was noch nicht geklärt ist:
      Treten die Aussetzer auf beiden Stereokanälen gleichzeitig auf oder nur auf einem?

      Interessant ist das selbständige Umschalten auf FM. Das Gerät enthält eine Resetschaltung, die dafür sorgt, dass beim Einschalten immer automatisch FM angewählt wird. Das tut sie natürlich auch dann, wenn die Versorgnungsspannung kurzzeitig ausbleibt und dann wiederkommt. Ich denke also an einen Defekt im Netzteil (Aussetzer).

      Gruß
      Stefan
      Guten Abend die Herren,

      leider bin ich nicht zum Aufschrauben des Geräts gekommen, werde das aber gleich morgen früh vor der Arbeit nachholen...

      Zunächst bin ich begeistert von so vielen Rückmeldungen - auch auf die Gefahr hin, dass ich mich wiederhole: vielen Dank euch allen!

      @Stefan: das mit Stereo- oder Monoaussetzern ist eine interessante Frage, die ich leider nicht beantworten kann. Das Knacken war so laut und erschreckend, dass ich spontan sagen würde: beide. Aber da hör ich die Tage mal genauer hin...

      @Michael: in deinem vorletzten Beitrag hast Du den Vorschlag gebracht, einen Techniker in meiner Nähe aus dem Forum aufzusuchen, wenn meiner nicht damit zurecht kommt. Das ist ein denkbarer Plan B, behalte ich im Hinterkopf.

      @Stefan & @Michael
      Am Donnerstag ist der Techniker wieder im Laden, also rufe ich ihn dann an und gebe ihm die Vorschläge weiter.

      Besten Dank,
      Dominik
      Hallo allerseits,

      also beim Bilder-Machen ist mir aufgefallen, dass
      a) mein Smartphone an seine Grenzen kommt und
      b) ich keine Ahnung habe, welche Bereiche interessant sein könnten...

      Mein Techniker hat gemeint, dass die TDAs (die ja evtl. defekt sein könnten) auf der Hauptplatine sitzen und klein und schwarz sind. Leider konnte ich die nicht ausfindig machen.

      Wenn es Vorschläge gibt, was interessant sein könnte, kann ich gerne noch einmal den Fotoapparat zücken... Um ehrlich zu sein habe ich aber großen Respekt davor, mehr als den Deckel des Geräts abzuschrauben.

      Grüße an alle,
      Dominik
      Hi Dominik,

      die grosse, stehende Platine in der Mitte ist die Netzteilkarte. Erkennst Du an den drei
      Alu-Kuehlkoerpern, und daran, dass von der Rueckwand eine Plastikstuetze dahingeht.

      Im Sinne obiger Tipps wuerde ich den Techniker als erstes einmal bitten, die Beinchen der
      Regler (7815 und 7812, er weiss dann was gemeint ist) und des Transistors nachzuloeten.
      Wie Stefan sehr zutreffend ausgefuehrt hat, koennte ein Wackler am 7812 dieses Umschalten
      auf FM erklaeren. Ich hatte das auch schon einmal ...

      Die TDA 1029 sind die "Kaefer" links (zwei) und rechts (einer) neben der Plastikstuetze, sie
      sitzen in Sockeln. Ich denke aber eher nicht, dass der Fehler hieran liegt, wenn die schon
      einmal gewechselt wurden.

      Besten Gruss,

      Michael

      p.s.: Das Innenleben sieht auf den ersten Blick fuer Saba-Verhaeltnisse eher aufgeraeumt
      aus ... da haben wir schon deutlich Schlimmeres hier gesehen.
      Hallihallo,

      @Michael: Ich habe deine zusammengefassten Tipps dem Techniker durchgegeben und er meinte, ich soll vorbeikommen und wir probieren das aus.

      Jetzt wollen wir einmal schauen, ob der Fehler in den beschriebenen Quellen stecken könnte... Die nächsten drei Wochen werde ich keine Zeit haben das Gerät wegzubringen, aber danach werde ich mich mit Ergebnissen melden!

      Also vielen Dank für die klasse Beratung!

      Viele Grüße,
      Dominik
      Lieber Michael / Liebe Thread-Verfolger,

      es tut mir sehr leid, dass ich jetzt erst schreibe (mit anderthalb Jahren Verspätung)... Anstandshalber hole ich das aber nach.

      Also der Techniker hat die von Michael vorgeschlagenen Regler (7815, 7812) genauso wie fraglicher TDA 1029 gewechselt. Das Resultat war das gleiche wie vorher: ein sporadisches Umschalten oder Knacken bei AUX-Betrieb.

      Mittlerweile lebe ich mit der latenten Unsicherheit, ob mein Saba 9240s nicht doch mal wieder auf FM umschält oder eben laut knackt.

      Danke jedenfalls für's Mitdenken!

      Gruß,
      Dominik
      Etwas wundert mich immer mal wieder.
      "...Techniker findet den Fehler nicht".
      Bei uns wurde niemals aufgegeben, dann standen Geräte eben mal als Zwischendurch-Bastelobjekt ein paar Monate lang.
      Gruß Jogi,
      der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf.

      Sehr ähnlicher Fehler bei einem 7140

      Moin,

      es ist eigentlich nicht meine Art, alte Threads zu "fleddern", aber ich beobachte bei meinem 7140 auch derartige Phänomene. Wenn sowas nicht gewünscht ist, bitte ich um Entschuldigung. Ich werde dann natürlich einen eigenen Thread eröffnen.

      Nachdem das Radio die Sender wieder findet und auch prima hält, bemerke ich nach einiger Zeit sehr unschöne "Knacklaute". Zusätzlich erlebe ich das von schnuerschuh beschriebene Phänomen, daß das Gerät bei Abspielen über AUX anfängt zu knacken und nach einiger Zeit auf FM springt.

      kugel-balu schrieb:

      Hi Dominik,

      also, es gibt bei den Loetstellen ein paar neuralgische Stellen, die man erst
      einmal ansehen kann:

      (1) die steckbaren Platinen besitzen alle einen oder mehrere mehrpolige
      Stecksockel, an denen die Loetstellen rissig sein koennen. Das ist relativ
      rasch geprueft und ggf. nachgeloetet. Bei der Gelegenheit auch darauf
      achten, dass die Steckpins auf der Basisplatine sauber und nicht korrodiert
      sind.

      (2) auf der Netzteilplatte sind fast immer die Loetstellen der Spannungsregler
      rissig, und die sollte man auf jeden Falll einmal nachloeten. Wenn da z.B.
      die 12 V Versorgungsspannung zwischendurch mal ausfaellt oder einen
      Wackler hat, so kann das durchaus zu solchen Fehlerbildern fuehren.

      Besten Gruss,

      Michael




      Aus den Tipps von Michael habe ich vorhin folgendes gemacht:

      - Alle Lötstellen der Stecksockel auf der Basisplatine nachgelötet.
      - Netzteilplatine ausgebaut, Stecker nachgelötet.
      - Kontakte der Spannungsregler und Transistor nachgelötet.

      Nachdem ich dies gemacht habe, habe ich das Gerät einige Zeit laufen lassen. Leider höre ich im FM Betrieb nach einiger Zeit wieder das sehr unangenehme Knack (Knall?) Geräusch.

      Ich habe mich bislang davor gescheut, alle gesteckten Platinen heraus zu ziehen, um die Kontakte nachzulöten. Die Platinen sitzen sehr fest und ich möchte nicht durch Kraftaufwand mehr kaputt machen als zu reparieren.

      Sollte ich das dennoch tun oder habt Ihr noch weitere Tipps für mich?

      Vielen Dank und beste Grüße,
      Helmut

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „minibootsmann“ ()

      1. IC IS2161 (TDA1029) Es gibt mehrere TDA1029 im Gerät, ggf. auch IS2176 und IS2221 wechseln; über alle drei geht das NF-Signal.
      2. Tantalkondensatoren im NF-Signalweg?
      3.C2163/C2164, im Signalweg zwischen den beiden TDAs IS2161 und IS2176. Das sind (meist) axiale (liegende) kleine Elkos. Die sind an der Stelle bekannt für's Austrocknen.

      Reinhard

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „oldiefan“ ()

      Hallo Helmut,

      Bitte meine Ergänzungen in der letzten Minute beachten.

      Wenn Du Tantalkondensatoren / andere Kondensatoren erneuern willst, schreibe bitte, welche. Dann kann guter Rat folgen. Nicht immer ist ein Elko der beste Ersatz, es kommt auch an manchen Stellen ein Folienkondensator mit besserem Ergebnis zum Einsatz. An anderen Stellen darf es gerne wieder ein Tantalkondensator sein.

      Die beiden Elkos C2163/C2164 werden am besten durch Folienkondensatoren 1 µF/50V oder 63V im passenden Rastermass ersetzt.

      Gruß
      Reinhard
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