SABA 9140 electronic - Enstufe defekt - Fehlersuche

      Hallo,

      ich war schon einmal vor ein paar Jahren hier im Forum aktiv aufgrund der Reperatur meines MI212, welcher danke der Hilfe hier im Forum super läuft.

      Seit 1,5 Jahren besitze ich einen SABA 9140 electronic in silber (habe 55€ bezahlt) und ich bin immer zufrieden damit gewesen (Gerät lief seit meinem Kauf täglich für ca 1-2 Stunden, hatte noch nie eine Generalüberholung erlebt und ich wollte auch damit warten, bis ich den Receiver eh mal öffnen muss.
      Er besaß immer zwei Schwachstellen, mit denen ich aber gut leben konnte:
      Der Netzschalter macht seine üblichen Probleme beim Einschalten (Krachen und LEDs flackern)
      Außerdem ist der Lautsprecherpoti relativ angegriffen.

      Vor einer Woche schaltete ich ich den Receiver mal wieder an (mit über den Auswahlschalter "abgeklemmten" Lautsprechern, was diesen wahrscheinlich das Leben gerettet hat). Nach einigen Sekunden (ich hatte gerade eine Signalquelle (meinen Monitor) über einen Klinkenstecker angeschlossen, fing das Gerät an zu qualmen. Die Lautsprecherschutzschaltung schaltete, aber das Gerät blieb in Betrieb (Lampen leuchten noch, also ist die Sicherung vor dem Trafo noch intakt.)

      Meim Aufschrauben des Geräts erkannte ich sofort wo es "gebrannt" hat.

      Mir Bilder der beiden Endstufen im Vergleich (rechte Endstufe ist betroffen, schwarze(r) Stelle/Widerstand R1171 befindet sich unten):

      Rechts:
      http://saba-forum.dl2jas.com/bildupload/rechts_defekt.jpg

      Links:
      http://saba-forum.dl2jas.com/bildupload/links_heile.jpg

      Dann habe ich alle Bauteile im Umreis der Brandstelle (T1171, D1166) ausgelötet und getestet, allerdings sind deren Werte völlig ok.

      Die anderen Bauteile habe ich so gut es ging im eingelöteten Zustand gemessen. Hier ist mein Ergebnis



      Kondensatoren waren für mich erst einmal funktionstüchtig, wenn bei der Widerstandsmessung der Wert mit der Zeit ansteigt, defekt, wenn ein dauerhafter Kurzschluss vorliegt.

      Ich denke, dass nicht nur alle 4 Leistungstransistoren hin sind, sondern auch einige Widerstände und Kondensatoren.

      Da an den Ausgängen ja gar keine Lautsprecher angeschlossen waren und da das Gerät erst wenige Sekunden an war, lässt sich eine Überlastung (zu hohe Lautstärke) oder Überhitzung ausschließen, würde ich sagen.

      Da die Werte der Treiberendstufe verdammt falsch sind, gehe ich davon aus dass der Fehler da oder noch davor liegt. Ich würde das Modul gerne untersuchen aber ich weiß nicht, die man es von der Platine trennen kann...

      Die etwas erhöhte Spannungsversorgung (+-34,5V) kann ich mir nicht erklären, sie liegt aber auch an den anderen Platinen so an.

      Es wäre echt super, wenn sich jemand mein Problem anschaut und vielleicht helfen kann.
      Sollten die Kosten sich im Rahmen halten würde ich gerne alles was defekt ist reparieren, die linke Endstufe eventuell an die rechte anpassen (falls sich werte der Transistoren oder so ändern) und einige Elkos generalüberholen (auf den Endstufen gibt es zum Glück keine, glaube ich)

      Danke im Vorraus!

      mfG

      Philipp


      Edit: Riesenbilder in Links verwandelt, Andreas
      Hallo Philipp,

      die defekten Teile kosten nur wenige Euro. Entscheidend bei der Reparatur ist die akribisch korrekte Arbeit. Und vor allem, dass auch wirklich alle Fehler beseitigt sind, bevor das Gerät mit den erneuerten Endtransistoren wieder ans Netzt genommen wird. Deshalb schlage ich Dir die Fehlersuche wie beschrieben vor. Die Endtransistoren baust Du solange noch nicht ein, bis die Spannungen davor alle stimmen.

      auf jeden Fall defekt ist einer der beiden Endtransistoren BD245B (T1173 und T1174) und einer der beiden Widerstände R1173 und/oder R1174 (beide 2W, 0,27 Ohm) und natürlich der abgebrannte Widerstand R1171 (100 Ohm, 1 W).

      Du baust beide Transistoren T1173 und T1174 aus und misst (der Receiver dabei vom Netz getrennt, ausgeschaltet und Stecker gezogen!) dann nochmal die Widerstände von R1173 und R1174. Wenigstens einer der beiden wird hochohmig sein, den dann ersetzen. Der andere der beiden wird wahrscheinlich noch in Ordnung sein, den kannst Du dann belassen.

      Es sollten BEIDE Transistoren BD245B (T1173 und T1174) am Ende ersetzt werden, auch wenn mglw. im ausgebauten Zustand einer der beiden OK misst. Aber bei wenigstens einem der beiden wirst Du einen Schluss oder niederohmige C-E Strecke (ggf. auch zur Basis) finden. Im eingebauten Zustand hast Du bei beiden einen Schluss gemessen, da sie ja parallel geschaltet sind. Man sollte in einem solchen Fall aber immer gleich beide Transistoren erneuern, da nicht ausgeschlossen werden kann, dass der zweite im Moment, als der erste durchlegierte nicht auch überlastet worden ist.


      Die Transistoren T1152 und T1153 lötest Du auch aus und misst in jeweils beiden Richtungen zwischen C-E jedes Transistors. Du musst für die CE-Strecke unendlichen Widerstand haben (für die BC und BE Strecke wird in Diodenteststellung je nach Polung entweder unendlich oder ein Wert zwischen 0,5 bis 0,9 angezeigt werden). Wenn Du, wie in Deiner bisherigen Messung gefunden, die CE-Strecke auch bei einem ausgebauten Transistor niederohmig sind, sind beide Transistoren ebenfalls zu ersetzen. Es kann aber sein, dass ausgebaut beide Transistoren OK messen, also dann wahrscheinlich OK sind.

      Ich habe Zweifel, ob C1157, den Du markiert hast, wirklich Schluss hat. Den lötest Du einseitig (oder ganz ) aus und misst (bei abgeschaltetem Gerät, Netzstecker gezogen) den Widerstand zwischen seinen beiden Beinchen nochmal. Wenn der Widerstand dann unendlich ist, darf er bleiben. Ebenso gehst Du bei C1144 vor.

      Du baust bitte T1144 aus und misst im ausgebauten Zustand am Transistor, ob die CE-Strecke niederohmig ist. Wenn ja, ist dieser Transistor ebenfalls zu ersetzen. Bei der Messung mit Diodentest-Stellung des Multimeters, darf bei der B-E Strecke und der BC-Strecke in jeweils beiden Richtungen nur in jeweils einer Richtung ein Wert von 0,5 bis 0,9 angezeigt werden.

      Ebenso gehst Du bei T1171 (BD418) vor, ausbauen und im ausgebauten Zustand auf niederohmige Strecken testen. Es kann sein, dass dieser Transistor auch durchlegiert ist.

      Bevor Du am Ende die vier grossen Endtransistoren (defekte natürlich erneuert) T1151, T1152, T1173, T1174 wieder einbaust, aber nachdem Du sonst alle anderen als defekt erkannten Bauteile erneuert hast, baust Du das Endstufenmodul ohne diese vier Endtransistoren ein, schliesst alle externen Verbindungen an, schaltest das Gerät ein und misst nochmal die Spannungen an Pin 6 (ws/ge), Pin 7 (ws/gn) und Pin 1 (gr). Diese Spannungen müssen nun mit dem Plan übereinstimmen:

      PIN 6 (ws/ge) 1,3V (Messpunkt G7)
      PIN 7 (ws/gn) 0,7V (Messpunkt G6)
      PIN 1 (gr) 0,7V (Messpunkt G8)
      PIN 3 (ge) 0,0V

      Auf keinen Fall dürfen jetzt mehr die zu hohen Spannungen von ca. 11V und -19V anliegen, die Du oben im Plan eingetragen hast. Und an PIN 3 (gelb) muss 0,0V DC anliegen.

      Stimmen diese Spannungen nicht, muss jetzt zunächst im Treibermodul nach Defekten gesucht werden. Die vier Endtransistoren dürfen erst eingebaut werden, wenn die Spannungen in Ordnung sind.

      Bevor wir also an diesem Punkt sind, berichte am besten nochmal.


      Gruss,
      Reinhard
      Hallo!

      Dankeschön für die Antwort! Dass ich so schnell Hilfe bekomme, hilft mir echt sehr.
      Die 4 Leistungstransistoren sind ausgelötet... 3 von 4 Defekt (also mindestens zwischen 2 Pins ein Kurzschluss), ein BD246B funktioniert allerdings noch. Außerdem sind R1173 und 1174 auf jeden Fall auch kaputt.
      Erfreulich ist, dass die beiden Kondensatoren, nun doch keinen Kurzschluss mehr haben, dieser wahr wohl durch den Kurzen bei den Leistungstransistoren bedingt!
      T1141 ist in Ordnung! T1171 ist zwar durch denn "Brand" optisch ziemlich angegriffen, ist aber noch funktionstüchtig.

      Das Treibermodul habe ich schon ausgemessen (Habe heute schon mit Tommy geredet, danke nochmal dafür! Er hat mir auch schon einige Tipps geben können). Nachdem ich mir 99,9%ig sicher war, dass jedes Bauteil noch ok ist, habe ich es mit dem Treiber von der linken Endstufe getauscht und es funktioniert alles.

      Die Messungen an Pin 6,7,1 und 3 habe ich gemacht, als die Endstufenplatine abgeklemmt war. Lassen sich eventuell dadurch die falschen Werte erklären?

      Um auszuschließen, dass sich der Fehler außerhalb der Endstufe befindet könnte ich probeweise die linke Endstufe an die Stelle der rechten bringen und dann mal gucken ob es funktioniert (natürlich mit den Risiko, dass dann links genau das gleiche passiert...)

      Ich hoffe meine Messergebnisse sind soweit verständlich und freue mich auf weitere Antworten! Vielleicht weiß ich ja schon morgen mehr und kann bald neue Bauteile bestellen.

      An Tommy: Kannst du mir bitte nochmal sagen, welche Transistoren ich als Ersatz verwenden soll? :)

      mfG

      Philipp
      Moin,
      eins, ganz wichtig:
      Vor Inbetriebnahme und zur Fehlersuche des (reparierten) Geraetes eine 60W-Lampe in Serie zur Netzzuleitung schalten. Sie begrenzt den Strom, den das Geraet aufnehmen kann, auf fuer die Endstufen ungefaehrliche Werte. Ein Geraet, das in Ordnung ist, muss damit soweit leben koennen, dass einigermassen gut bei kleinen Lautstaerken funktioniert, die Lampe sollte schwach leuchten. Volles Leuchten zeigt immer noch eine Ueberlastung des Netzteiles an. Beim Einschalten darf die Lampe kurz aufblitzen, die Kondensatoren der Netzteile werden geladen.

      73
      Peter
      Hi Philipp,

      wenn das Treibermodul in Ordnung ist, bleibt die Frage nach der Ursache noch
      zu klaeren. Ich kann auf den Platinen nicht genau erkennen, ob C 1170 (33 pF)
      bestueckt ist -- es sieht mir so aus, dass nicht. Ich hatte schon einige Schaeden
      bei Endstufen, die diesen keramischen Kondensator nicht drin hatten oder wo
      er defekt war. Ohne diese 33 pF ist vermutlich die Schwingneigung hoeher, und
      momentan waere das mal meine Vermutung -- Endstufentod durch Schwingung.

      Der BD 418 ist genau zu pruefen, der koennte auch hin sein, muss er aber nicht.
      Wichtig ist auch, die beiden Transtoren fuer den Kurzschluss-Schutz zu pruefen
      (das sind die BC 327 und BC 337). Die sind auch oefter mal defekt, und dann
      fehlt einem der Schutz (bestenfalls) oder es tritt gleich wieder ein Fehler auf.
      Wenn der BD 418 ersetzt werden muss, die BD 417 aber noch fit sind, sollte
      man lieber einen BD 418 (oder BD 420) einsetzen, nicht mischen. Die anderen
      Typen (BD 139 und BD 140) eignen sich gut, wenn man ALLE tauscht (dabei
      beachten, dass die Beinchen eine andere Reihenfolge haben, ist im Forum
      mehrfach mit Abbildung beschrieben worden -- ggf. nach BD418 suchen).
      Ich selber bevorzuge den O-Typ, da komme ich dann in der Regel mit einem
      getauschten Transistor hin, die sind ja selten alle 3 durch ...

      Besten Gruss,

      Michael

      Nachtrag: Wenn C 1170 drin ist, diesen unbedingt mal ausloeten und vermessen !
      Hallo Philipp,


      Zitat:

      "Die Messungen an Pin 6,7,1 und 3 habe ich gemacht, als die Endstufenplatine abgeklemmt war. Lassen sich eventuell dadurch die falschen Werte erklären?"

      Ja, klar - dann sind die Werte falsch. Die Spannung wird vom Endstufenmodul beeinflusst.

      Wenn Du die Treiber bereits kreuzgetauscht hast und mit dem rechten Treiber die linke Endstufe funktioniert, dann ist der rechte Treiber in Ordnung. Dann brauchst Du die Endstufen nicht mehr zu tauschen.

      Dann würde ich - wie schon geraten - die defekten Bauteile auf der rechten Endstufe alle ersetzen - bis auf die vier Endstufentransistoren am Kühlkörper - es anlöten und die Spannungen prüfen, wie oben bereits geschrieben. Wenn OK, die vier neuen Endstufentransistoren einbauen (dünne Schicht Wärmeleitpaste verwenden, darauf achten, dass nach dem Einbau bei keinem der Kollektor Kurzschluss zu Masse hat, d.h. die Glimmerisolierscheiben und Schrauben einwandfrei sitzen).

      Wie Peter geschrieben hat, ist die 60W Glüh-Lampe in Serie (nicht parallel) in der Netzzuleitung empfohlen (Du trennst die Netzzuleitung Deines Saba nicht auf, sondern baust Dir aus einer Baulampe und einem Verlängerungskabel (mit Stecker und Kupplung, die Baulampe mit 60W Glühbirne dann in eine Ader der Netzleitung der Baulampe einschleifen) eine Strombegrenzung. Damit könntest Du sogar riskieren, sofort die alle neuen Bauteile, also auch die vier neuen Endtransistoren einzubauen. Wie gesagt, die Lampe darf nur kurz beim Enschalten des Geräts aufleuchten. Leuchtet sie dauernd, ist der Strom in der Endstufe immer noch zu gross, d.h. es ist dort immer noch etwas defekt.

      Wenn aber alles OK ist, und die Glühlampe nach dem anfänglichen kurzen Ladepuls der Siebelkos nur noch schwach leuchtet, ist ohne Signal (Lautstärkeregler auf ganz leise gedreht, Linksanschlag) mit dem Poti auf der Endstufenplatine der Ruhestrom so einzustellen, dass über R1161 eine Spannung von 14mV abfällt.

      Gruss,
      Reinhard
      Hallo!

      Danke für die ganzen Tipps. Ich möchte nun bestellen und wollte noch einmal kurz nachfragen ob meine Ersatz-Bauteile so ok sind:

      'BD 245B' & 'BD 246B' ----> 'BD 245C' & 'BD 246C' (Den B-Typ gibt es anscheinend nicht überall)
      Glimmerscheiben GLIMMER SOT 93
      Isolierbuchsen für SOT93
      'BD 417' & 'BD 418' ----> 'BD 139' & 'BD 140' (Ich weiß nicht, ob die STM oder die CDIL Ausführung richtig ist. Kann mir da wer helfen?) Ich hoffe, dass Verbiegen der Beinchen bekomme ich hin..
      Widerstand 100Ohm (1 Watt oder 1/4 Watt?)
      2x Widerstand 2W DRAHT 0,27
      Potis (zur Sicherheit): 10 kOhm (stehend) und 100 Ohm (liegend) (Welche Maße sind richtig? 6, 9 oder 10 mm?)
      Da der Kondensator zwar bestückt war, aber etwas angebrannt: KERKO 500V 33P

      Danke im Vorraus!

      Philipp
      Kurze Hilfe!

      Bei BD245/46 ist die Ausführung C besser, spannungsfester.
      Bei BD139/40 bevorzuge ich STM, seit Jahrzehnten ein guter Hersteller.
      CDIL ist Indien, macht nicht selten ganz brauchbare Nachbauten.
      Nimm bei 100 Ω lieber 1 Watt, 1/4 Watt wäre eine früh auslösende Sicherung.
      Die Maße der Trimmpotis misst Du selbst aus.
      Die nur dann wechseln, wenn wirklich notwendig.
      Beim Keramikkondensator 33 pF 500 Volt hast Du gut Spannungsreserve.

      Andreas
      Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
      Welchen Draht?
      Widerstandsdraht von der Rolle?
      Ein absolutes NoGo. Da kann man gleich Festinduktivitäten einlöten, außerdem gibt es damit keinerlei Sicherungsfunktion derart das lieber der Widerstand durchbrennen soll als das ganze Gerät abbrennen.

      Drahtwiderstand auf Keramikkörper unifilar gewickelt? Nicht besonders ratsam. Bei sehr zahmen Transistoren niedriger Transitfrequenz geht das meistens trotzdem.

      Drahtwiderstand induktionsarm, bifilar gewickelt? Geht (auch nicht immer), der Entwickler weiß was er macht wenn er MOX verplant. Zahmen Endstufen mit Transistoren niedriger Transitfrequenz sind allerdings darauf relativ unempfindlich.

      MOX ist bestens geeignet, es gibt keinen Grund davon abzuweichen.
      Die müssen auch irgendwo zu kriegen sein, schon der bloße Suchterm "MOX .27 Ohm" hat mir eine Seite voller Ihbäääh-Anbieter ausgespuckt. Geprüft habe ich davon nichts, das sind reine einfache aber zeitraubende Fleißarbeiten die man nicht auf Antwortgeber abwälzen sollte.
      Die üblichen Verdächtigen (Bauteil-Distris) haben sowas auf alle Fälle, wenn nicht im Katalog dann auf Nachfrage. Mein Händler um die Ecke besorgt sowas innerhalb weniger Tage wenn das zuständige seiner unzähligen Kleinteilfächer mal leer sein sollte. Und wenn mich die Zeit drängt dann gehe ich in den nächsten Fernsehladen, quatsche mit dem Werkstattmeister und hole mir die Handvoll für ein Trinkgeld oder auf Rechnung für ca. den fünffachen Preis wie beim Distri - Eile kostet Geld.
      Gruß Jogi,
      der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf.
      Hallo Reinhard,

      kurzer Zwischenruf, da ich auch gerade einen Karton voller Endstufen repariere:

      Bei einigen sind die 0,22 Ohm Collectorwiderstände defekt, Ersatz habe ich mom. nicht aber eine Rolle Konstantan.

      Kann man auf einen Träger 3 cm (ca 1,5 Windungen) als Ersatz verwenden ?

      Gruß, Dieter
      --
      ...die Sockel sind schon an den R�hren !

      Edit: kopiert von einem anderen thread
      Reinhard postete:


      Hallo Dieter,

      grundsätzlich ist Konstantan das richtige Material, da dessen Widerstand weitgehend temperaturunabhängig ist. Die Länge des Drahts hängt vom Querschnitt ab, das wirst Du ja ausgerechnet haben, Deine Angabe von 1,5 cm entspricht Konstantandraht mit 0,2 mm Durchmesser. Wichtig wäre, dass Du bei allen Widerständen innerhalb einer Toleranz von <10% oder wenn möglich < 5% bleibst, damit die Stromaufteilung auf die Endtransistoren gleich ist. Wie bei allen gewickelten Drahtwiderständen hast Du eine Induktivität, das ist aber bei den Fertigwiderständen auch so, es sei denn Du kaufst induktionsfreie Filmwiderstände. Was noch bleibt ist die Belastbarkeit. Einerseits sollen diese Widerstände ja belastbar genug sein, um dauerhaft mehr als den maximalen Strom an die LS liefern zu können (ca. 4-5 A, 5W Verlustleistung), das ist mit Konstantandraht von 0,2mm Durchmesser und 14,68 Ohm/m bei 15mm Länge sicher kein Problem. Andererseits haben diese Widerstände aber auch eine allerdings sehr begrenzte Sicherungsfunktion, sie sollen bei sehr hohem Strom hochohmig werden, wenn die CE-Strecke eines Endtransistors durchlegiert, damit ggf. grösserer Schaden verhindert wird. Auf diese Sicherungsfunktion würdest Du verzichten, wenn die maximale Strom-Belastbarkeit Deiner Selbstbauwiderstände deutlich grösser ist als die von kommerziellen Widerständen. Du verlässt Dich dann ganz darauf, dass die Netzsicherung rechtzeitig anspricht, es sei denn, Du hast zusätzlich noch 6A Schmelzsicherungen in den beiden Spannungsversorgungen der Endstufen. Aus diesem Grund, würde ich persönlich kommerzielle Widerstände vorziehen.

      Ein anderer Punkt ist noch, dass bei einer einfachen Wicklung, die nicht wie bei kommerziellen Widerständen mit Zement vergossen ist, die warme Wicklung offen liegt und bei durchlegiertem Transistor zum Glühen kommen kann, eine potentielle Brandquelle. Auf jeden Fall muss der Wickelkörper deshalb aus Keramik sein.

      Entschuldige meine "Weitschweifigkeit", Du hast das wahrscheinlich so selbst schon überlegt, aber ich habe weiter ausgeholt, damit es auch für weniger erfahrene Mitleser nachvollziehbar ist.

      Gruss,
      Reinhard


      Edit: Beitrag von einem anderen thread kopiert
      Erst mal sorry an Andreas,

      mein Zwischenruf sollte in einem anderen thread landen, hab mich wohl verklickt. Der hier sollte ja "reinrassig" bleiben.

      @ Reinhard: Danke an dich für die ausführliche Erklärung !


      Gruß, Dieter
      --
      ...die Sockel sind schon an den R�hren !

      Edit: Beitrag von einem anderen thread kopiert.
      Moin,

      man koennte / sollte dazu noch ergaenzen, dass in vielen (den meisten ?) der Saba-Endstufen
      Zemetwiderstaende an der besagten Stelle stecken, bei denen es sich m.E. auch um Drahtversionen
      handelt. Die sind aber nicht ganz so gut geeignet wie die MOX-Widerstaende, auf die Achim
      den Link gesetzt hat. So weit ich mich erinnere, hatte Achim das auch genauer analysiert.
      Siehe auch die laengere Erlaeuterung oben von Jogi. Ich wollte nur ergaenzen, dass Saba
      selber da nicht konsequent war ...

      In den beiden Bildern zu Beginn sieht man jedenfalls, dass bei diesen beiden Endstufen
      NICHT die Zement-Version drin ist, sondern (wie Peter schon schrieb) eine bessere Version,
      vermutlich MOX. Ich setze seit langer Zeit nur noch solche an der Stelle ein, und habe mir,
      wie Achim auch, davon einen Vorrat angelegt. Bisher gab es nie Probleme mit Endstufen, die
      damit revidiert wurden -- daher kam mein Rat, diese den Drahtwiderstaenden (auch den
      induktionsarmen) vorzuziehen. Sziklai-Paare neigen immer ein wenig zu parasitaeren
      Schwingungen, da ist man m.E. besser beraten, wenn man unnoetige Induktivitaeten in
      der Naehe der Endtransistoren vermeidet, und die vom Entwickler vorgesehene Kapazitaeten
      ueberprueft.

      Besten Gruss,

      Michael
      Michael, nicht das das nicht bereits gesagt wurde, natürlich noch nicht von Jedem ;)


      Jogi postete

      Drahtwiderstand auf Keramikkörper unifilar gewickelt? Nicht besonders ratsam. Bei sehr zahmen Transistoren niedriger Transitfrequenz geht das meistens trotzdem.

      Drahtwiderstand induktionsarm, bifilar gewickelt? Geht (auch nicht immer), der Entwickler weiß was er macht wenn er MOX verplant. Zahmen Endstufen mit Transistoren niedriger Transitfrequenz sind allerdings darauf relativ unempfindlich.


      Seit jeher fliegt hier immer so eine unordentliche Kiste voll mit MOX-Widerständen und induktivitätsarmen Draht-Keramik-Widerständen (bifilar gewickelt) herum. Nachschub für die reine Bastelei (gewerbliche Nutzung mit Gewinnabsicht verbietet sich selbstredend) liefern immer wieder Neuschrott wie vor der Zeit abgetretene oder als wertlos erachtete Fernseher und Netzteile - so spendet Segen noch immer die Hand... aus dem Havelland. ;)
      Gruß Jogi,
      der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf.
      Hallo allerseits,

      es gibt noch einen Grund, der für MOX Widerstände als Kollektorwiderstände bei den Saba Receivern spricht:

      Bekanntlich haben diese Receiver lediglich eine primäre (vor dem Netztrafo liegende) Schmelzsicherung, die etwa im Kurzschlussfall eines Endstufentransistors erfahrungsgemäß erst spät abschaltet. Durch MOX Widerstände an jedem einzelnen Endstufentransistor hat man ein zusätzliches Unterbrecherelement, da dieser Widerstandstyp bei hohem Überstrom schnell, zuverlässig und ohne Feuerwerk abschaltet.
      So besteht die Chance, dass Kollateralschäden an den Bauteilen der Endstufe gering bleiben.

      Im Stromkreis der Kollektoren von jeweils 2 Endstufentransistoren liegen bereits MOX-Widerstände, die allerdings für den doppelten Strom dimensioniert sind.
      Achim