Saba 9241 - noch einer zur Überholung

      Saba 9241 - noch einer zur Überholung

      Hallo zusammen.
      Auf der Suche nach einer besseren Frontblende für meinen restaurierten 9241, bekam ich auf dem Flohmarkt, den das Radio-Museum Münchweiler/Alsenz jährlich zu seinem Sommerfest veranstaltet, einen weiteren 9241, der mir mit Totalausfall als Ersatzteilträger angeboten wurde. Bei aufgerufenen 25€ konnte ich nicht nein sagen.
      Das Gerät ist vollständig und äußerlich in Zustand 2-3.
      In der Werkstatt schloss ich das Gerät an den Regeltrafo an und fuhr vorsichtig von 0V hoch. Der extreme Stromanstieg wies eindeutig auf einen Kurzschluss hin und beim Blick ins Innere - speziell auf die links montierte Endstufenplatine - war die Ursache schnell klar:



      Die rechte Platine scheint schon einmal gegen ein Ersatzteil getauscht worden zu sein:


      Die Überprüfung der abgerauchten Platine lieferte dann folgendes Ergebnis:

      (erinnert etwas an die "Strecke" nach der Jagd :D )

      Im Schaltplan sieht das dann so aus:


      Ich bin mal gespannt was auf der Treiberplatine noch ganz ist...

      Inzwischen habe ich Teilenachschub erhalten, so dass ich die Endstufenplatine heute wieder mit "gesunden" Teilen bestücken werde.
      Die Transistoren werde ich ausmessen und vor der Inbetriebnahme noch die Gleichrichter wechseln und wie bei meinem anderen 9241 an ihrer Stelle jeweils eine Lochrasterkarte mit dem neuen Gleichrichter und zusätzlichem Sicherungshalter zur Absicherung der Endstufen einbauen...

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      Hallo Daniel,

      wenn Du das Forum durchstöberst findest Du noch eine Reihe von bewährten Verbesserungsoptionen, die man bei dieser Gelegenheit realisieren kann.

      Empfohlen ist die Erneuerung aller Elkos auf dem Treibermodul, auch im noch gesunden Kanal. C1116 darf vorteilhaft dabei durch einen bipolaren 47µF ersetzt werden (bessere Linearität des Frequenzgangs im unteren Frequenzbereich). R1106 prüfen, wenn hochohmig durch 3,3k / 1 W ersetzen.

      Bei der Neubestückung des Endstufenmoduls kann sicherheitshalber ein Widerstand von 15 kOhm (oder 22 kOhm) am Poti ergaenzt werden, und zwar auf der Platinenunterseite (Lötseite) von der Basis von T 1144 zur Verbindung vom Poti an R 1142. Wenn der Schleifer am Ruhestrompoti den Kontakt verliert, tritt dann keine Katastrophe ein.

      Gruss,
      Reinhard
      Hallo,

      die hat es aber ordentlich erwischt !

      Bei der Reparatur ist unbedingt darauf zu achten, den R1168 sowie die beiden verbliebenen Emitterwiderstände aus dem Süden zu prüfen bzw. zu ersetzen. Ich hatte schon mehrere Fälle, wo sie sich äußerlich gesund zeigten, aber defekt waren.

      Ferner muss das Poti noch raus, wobei wir fast schon bei einer Neubestückung wären... :)

      Gruß, Dieter
      Hallo Dieter und Reinhard
      Ich hatte ja bereits einen 9241 komplett gemacht und dabei die von Euch beschriebenen Verbesserungen durchgeführt. Damals hab ich mir diesen "Leitfaden" besorgt, den ich jedem Interessierten nur weiterempfehlen kann.
      Bis auf vier Transistoren habe ich alle bereits getauscht - auch das Poti ist erneuert.
      Die Widerstände habe ich größtenteils durchgemessen. Werde das aber nochmal kontrollieren.
      Interessant ist, dass bei einem der Endstufentransistoren das Isolierscheibchen verrutscht war und die Befestigungsschraube offenbar mit Gewalt durchgeprügelt wurde. Spuren von Kurzschlüssen lassen sich aber nicht erkennen.
      Wenn die Endstufe fertig ist, kommen vor der Inbetriebnahme die Treiber-Module dran. Dort werde ich - wie bei beim letzten 9241 - alle Verbesserungen umsetzen und alle Transistoren ausmessen.

      Gruß,
      Daniel
      Inzwischen habe ich die revidierte linke Endstufe wieder eingebaut. Auch der Treiberbaustein ist fertig. Dort war der Transistor T1108 defekt - keine Verstärkung messbar, aber nicht niederohmig. Außerdem hatten zwei Elkos unerlaubten Auslauf, was aber nur am Rande interessiert, da ich alle Elkos sowieso erneuere. Den 2,2µF-Elko habe ich durch einen MKS ersetzt. Der 22µF-Tantal zeigt noch beste Werte - er bleibt vorerst drin.
      Beim vorsichtigen Hochfahren am Regeltrafo zeigte sich sofort ein starker Stromanstieg.
      Ein Wiederholen des Tests bei abgelöteter rechter Endstufe ergab eine geringe Stromaufnahme.
      Also raus mit der rechten Endstufe und gemessen - alle Transistoren bis auf drei der vier Endstufentransistoren sind in Ordnung. T1173 und T1157 sind kurzgeschlossen, T1174 hat einen ß von 29 und T1151 keine Verstärkung mehr - defekt.
      Die rechte Endstufe ist bereits ein Ersatzteil mit schwarzem Aufdruck. Der Receiver ist übrigens ein 104MHz Modell.
      Jetzt steht der Austausch der Endstufentransistoren an, die Überprüfung des rechten Treiberbausteins und dann ein weiterer Probelauf.
      Im Anschluss daran tausche ich die Gleichrichter aus und baue die besagte Lochrasterkarte mit neuem GR und Vorsicherung ein.

      Mittelfristig muss noch geklärt werden, warum bei FM die Mittenanzeige immer bei +2 steht und warum die Digitalanzeige völlig dunkel bleibt.
      Hallo Daniel,

      das sieht nach vielen Baustellen aus, aber für jede gibt es hier eine Lösung.

      Schritt für Schritt - erst mal muss er auf beiden Kanälen vernünftig spielen, mit deiner Vorgehensweise bist du auf dem besten Weg. Ich würde die Tantals tauschen, auch wenn sie "gut" messen, Reinhard wird dazu sicher auch noch etwas sagen können.

      Die Fehler in der Digitalanzeige rühren evtl. vom Netzteil her oder sind Lötstellen-/Kontaktprobleme im Modul selbst.

      Ist das FM-Mitteninstrument stromlos bei +2 oder dauernd während des Betriebs ?

      Gruß, Dieter
      Hallo Daniel,

      so wie Du das machst, ist es mustergültig.

      Das Gerät wird noch so einige Arbeit machen. Es gibt auch Geräte, die wurden mal als Teilespender verwendet und die defekten Teile finden sich dann dort in Massen.

      Alle elektrischen Defekte sind aber zum Glück gut behebbar. Wenn der 22 µ Tantal vom Treibermodul (C1111 oder C1116?) noch gut misst, spricht nichts dagegen, ihn zu belassen. Wie oben gesagt, C1116 hätte gern etwas mehr Kapazität zugunsten etwas druckvollerer Basswidergabe und da dort kaum Vorspannung anliegt, empfiehlt sich an der Stelle dann ein bipolarer Elko (da es Tantals mit 47 µF nicht gibt).

      Gruss,
      Reinhard
      Vielen Dank für die mentale Unterstützung :D :D :D
      Die kann ich auch noch gut brauchen :|

      Die Endstufen- und Treiber-Module sind wieder im Gerät und ein erster Probelauf lief vielversprechend. Ein Abgleich der Endstufen steht nun an - aber ich bin mir nicht mehr sicher was ich wo anschließen muss :S
      Bei der Überarbeitung des rechten Treibermoduls ist mir auch ein Keramikkondensator aufgefallen, der einseitig nicht verlötet war - scheinbar hat das bei der Qualitätskontrolle keiner gemerkt.
      Die Gleichspannung muss doch auf 0V gestellt werden. Wenn ich mich richtig erinnere, muss ich das Voltmeter am Lautsprecherausgang der abzugleichenden Endstufe anschließen, oder ?

      Der FM-Tuner braucht wohl einiges an Zuwendung. Ich denke aber, ein Austausch aller üblichen Verdächtigen in den betreffenden Modulen vorab ist wohl empfehlenswert...

      Da ich nicht weiß, ob ich den Receiver behalten werde, versuche ich zunächst mal nur die fehlerhaften Bereich wieder in Stand zu setzen. Ursprünglich war der Plan, die Frontblende gegen die andere zu tauschen und das Gerät dann repariert wieder abzugeben, aber sicher bin ich da noch nicht...

      Aber die Reparatur und Instandsetzung macht so oder so Spaß und als Energieelektroniker kann ich durch solche Aktionen viele Erfahrungen im R&F-Bereich sammeln.
      Manchmal nehme ich defekte Geräte nur deshalb um zu sehen, ob ich sie wieder flott kriege - Reparatur quasi als Sport :D - allerdings spiele ich eher in der Kreisliga :D

      NOCH EIN NACHTRAG ZUM TUNER:

      Folgende "Macken" konnte ich bisher feststellen:
      - statt Rauschen eher ein Heulen, wenn kein Sender empfangen wird - das könnten aber auch Störungen in der Werkstatt sein

      - Die Mittenanzeige schlägt nach Anschluss eines Drahtes als Antenne nach links aus

      - die Abstimmanzeige rührt sich fast garnicht

      - Empfangsstärke an sich nicht auffällig - aber noch nicht intensiv getestet

      - Sender sind zweimal nebeneinander vorhanden, vielleicht hat da einer drin rumgeschraubt...

      - das Mitteninstrument steht bei ausgeschaltetem Gerät auch in der Mitte

      Gruß,
      Daniel
      Die Endstufen und Treiber sind mittlerweile abgeglichen.


      Auch die Netzteilplatte hat ihre Kur hinter sich. Die roten 10µF Roedersteins waren sämtlich hinüber. Kapazität laut Messgerät alle um 30µF vom ESR nicht zu reden. Bis auf einen waren auch alle oben aufgerissen und hatten "Grind" angesetzt.

      Die vier dicken Elkos sind nach Messung einwandfrei und dürfen bleiben.


      Für den Ausfall der Frequenzanzeige war das Relais auf der Netzteilplatte verantwortlich. Einer der beiden Wechselkontakte schaltete nicht mehr um. Da das Relais verklebt ist und sich daher nicht öffnen lässt habe ich eine Adapterplatine mit einem 12V Relais bestückt und eingebaut. Dabei wurde auch die obligatorische Freilaufdiode nachgerüstet.







      Das Ergebnis ist eine Funktionierende Frequenzanzeige auf allen Bändern. Auch die Kanalanzeige arbeitet einwandfrei.


      Beim Einschalten leuchtet sofort die "fm-kanal"-LED auf, der FM-Kanal wird auch angezeigt. Beim Betätigen der Taste "fm-kanal" schaltet die Anzeige auf Frequenz um, arbeitet auch zuverlässig, die LED am Taster erlischt aber nicht.

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      Hallo Daniel,

      in dem von Dir oben geposteten Plan steht ja eigentlich, wie Du Das DC-Voltmeter bei den Endstufeneinstellungen anschliessen musst.

      1. DC-Offset
      Wird an den Potis der jeweiligen Treibermodule eingestellt. Das DC-Voltmeter, in der Messbereichsposition 20 mV, hängst Du zwischen den grünen Draht (im Plan: gn) und den weissen Draht (im Plan ws) an der entsprechenden Endstufenplatine.

      2. Ruhestrom (Bias)
      Wird am Poti auf dem jeweiligen Endstufenmodulen eingestellt. Das DC-Voltmeter in der Messbereichsposition 20 mV hängst Du zwischen die beiden Messpins, die in der Mitte der jeweiligen Endstufenplatine südlich des Widerstandes R1158 liegen und stellst ohne Signal (Lautstärkeregler auf Minimum) auf 15 +/- 2 mV ein. Nach 15 Minuten nochmal nachkorrigieren.

      Dann nochmal DC-Offset überprüfen und danach ggf. nochmal Ruhestrom korrrigieren.

      Bei den Tunersymptomen sieht mir das böse nach totaler Verkurbelung aus, ggf, weil auch Defekte da sind?

      Du schreibst:

      - statt Rauschen eher ein Heulen, wenn kein Sender empfangen wird - das könnten aber auch Störungen in der Werkstatt sein

      Ist das bei UKW oder bei MW?



      - Die Mittenanzeige schlägt nach Anschluss eines Drahtes als Antenne nach links aus

      Auweh! Da ist was ganz falsch.



      - die Abstimmanzeige rührt sich fast garnicht
      - Empfangsstärke an sich nicht auffällig - aber noch nicht intensiv getestet

      Das verstehe ich nicht, Du hast also guten UKW Empfang aber die Abstimmanzeige rührt sich nicht? Bekommst Du stereo rein?

      - Sender sind zweimal nebeneinander vorhanden, vielleicht hat da einer drin rumgeschraubt...

      Wieder aua! Bandfilter böse in Richtung "überkritisch" verkurbelt?


      Wenn Du mir die FM-Empfänger-Module schicken willst, biete ich Dir an, sie zu überprüfen und wenn nötig abzugleichen, das geht aber nur vernünftig, wenn ich alle drei habe. Das Gerät muss aber sonst einwandfrei in Ordnung sein, bevor Du die wieder einbaust. Insbesondere müssen sämtliche Spannungen vom Netzteil stimmen, die Tuner, ZF-Verstärker und Stereodekoder versorgen.

      FM-Tuner Modul
      FM-ZF-Modul
      Stereodekoder-Modul


      Nachtrag:

      Noch was: unter den drei Steckkontakten in der rechten oberen Ecke am Netzteilmodul (ge/sw/rt), von denen die Spannungsversorgung zum Zählerkasten geht, sitzt ein Folienkondensator. Den bitte entfernen (Saba Service-Anweisung).


      Gruss,
      Reinhard
      Einige Anmerkungen zur Endstufenplatine in Post 009 seien erlaubt:

      1. Verbranntes bzw. verkohltes Pertinax muss vollständig ausgeräumt, nicht nur oberflächlich weggekratzt werden. So besteht die Gefahr, dass unter ungünstigen Bedingungen (Luftfeuchte, Schmutz) wieder Kriechstrecken entstehen.

      2. Die über den gesamten Aluwinkel verschmierte Wärmeleitpaste lässt sich schnell und Problemlos mit einem Wattestäbchen und Isopropanol entfernen. Es spricht doch nichts dagegen, sauber zu arbeiten, oder?

      3. Wurden die Glimmerscheiben wirklich ersetzt? Die original vorhandenen Scheiben sind an den Ecken links und rechts oben zu klein, wenn BD245/46 aus moderner Produktion mit größerem Kühlflansch verwendet werden. Gefahr bei zu kleinen Glimmerscheiben: Siehe Punkt 1. Außerdem kann es unter dem hohen mechanischen Druck der Befestigung nach längerer Zeit zu Verformungen und damit zu Kurzschlüssen kommen.

      4. Die Folienkondensatoren hinter den Lötstiften sehen auf den Fotos nach der Reparatur so aus, als wären sie mit der Lötspitze angeschmort worden. Das wäre nicht gut, kann aber auch eine optische Täuschung sein.
      Achim
      Viel Arbeit!
      Wie wär es denn die Leiterplatte zu "klonen"
      Einfach das Layout und den Bestückungsdruck 1:1 oder 2:1 ab scannen (den Dienstleister fragen bezüglich Maßstab und Fileformat) und einen Dienstleister beauftragen. Optische Fehler und Aussetzer tilgt er schon.

      Für begeisterte Kellerasseln ist es auch kein Problem das selber zu machen.
      Privat haben wir früher auf dem Weg mal für die ganze Belegschaft und ihre Bekanntenkreise 08/15 Zeug angefertigt, immer im großen Überschuß um die Stückkosten niedrig zu halten. Sowas wie kleine praktische Endverstärker, Entzerrer-Vorverstärker, Aussteuerungs-Anzeigen, Universalnetzteil- oder NR-Module konnte jeder immer mal gebrauchen. Genau genommen haben wir machen lassen, die Auszubildenden eines zertifizierten Lehrganges waren froh sinnvolle und brauchbare Praktika-Stücke in Händen zu halten.

      Achtung! Der museale sowie der Sammel-Wert fallen so natürlich auf Kellerniveau. Aber ein reines Nutzgerät ist ja zum täglichen Bespielen da und nicht bloß zum original vergammelt aussehen.
      Gruß Jogi,
      der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf.
      Die Digitalanzeige ist vorgestern abend nach einigem Flackern ganz ausgefallen.
      Der UKW-Empfang ist auch komplett weg - nicht mal ein Rauschen. AM funktioniert.
      Aber es war ja klar, dass das nicht so einfach werden wird :D

      Zuerst muss ich aber mal die Werkstatt aufräumen und Platz schaffen.
      Dann geht's weiter - vielleicht am Wochenende...

      Zu den Anmerkungen von Achim:

      Auf dem Foto sieht die Brandstelle deutlich schlimmer aus, als real. Das liegt vermutlich daran, dass ich das Foto nachbearbeitet habe. Tatsächlich ist der gesamte verkohlte Bereich gründlich weggeschliffen und weggeschabt. Was jetzt noch steht ist ein leicht dunkel verfärbter Rest.

      Die Wärmeleitpastensauerei mache ich bei der Grundreinigung wieder weg. Es ist aber auch nur ein dünner Film auf den Kühlkörpern drauf und unterhalb der Bauteile - besonders an den Transistorbeinchen - ist alles sauber.

      Da meine neuen Isolierscheiben leider die gleiche Form wie die Originalen haben, musste ich die Transistoren den Scheiben anpassen. Das mag vielleicht nicht die feine englische sein, aber für mich geht das in Ordnung - ich glaube auch nicht, dass die Kühlwirkung dadurch stark gemindert wird.

      Die Kondensatoren sahen schon vorher so aus, sind aber nicht verschmort. Ich hatte sie gemessen und die Werte sind einwandfrei.

      Danke, Achim für Deine Hinweise - gerade der Austausch der Glimmerplättchen wird gerne unterlassen!

      Gruß,
      Daniel
      Moin,

      ein Bild von der Loetseite der Netzteilkarte waere aufschlussreich. C 608 ist noch 10 uF,
      der sollte m.E. 100 uF sein (war eine spaetere Aenderung von Saba zwecks besser definierter
      Anlaufbedingungen beim Start).

      Die Revision der Endstufenmodule finde ich noch nicht ueberzeugend (sorry ...): Erstens ist
      es keine gute Idee, die alten Glimmerscheiben wieder einzusetzen. Sie haben naemlich meist
      Risse um das Loch herum, und auch wenn die neuen Transistoren da eine kleine Isolierschicht
      herum haben, muss man das genau ansehen. Das Abschleifen der Kanten ist auch nicht zur
      Nachahmung empfohlen, denn da entstehen schnell mal kleine Grate ... ich gehe zwar davon
      aus, dass das hier korrekt gemacht ist, aber da passieren weniger geuebten Nachahmern
      schnell mal Fehler. Besser ist der Einsatz von flexiblen Isolierscheiben, dann kann man auch
      gleich auf die Paste verzichten.

      Zweitens ist die Isolierung der BD 417 offensichtlich beschaedigt, so dass man an der Stelle
      besser etwas tut. Ich habe an anderer Stelle mal Bilder eingestellt, wie man das mit einem
      zweiten Isoliernippel wieder hinbekommt, und wenn die Glimmerscheibe nicht mehr gross
      genug ist, kann man sie vorsichtig mit etwas Papier und Sekundenkleber wieder "aufbauen"
      und dann um 180 Grad gedreht wieder einbauen. An dieser Stelle will man definitiv keine
      Kriechstroeme o.ae. haben.

      Besten Gruss,

      Michael
      Hallo Daniel,

      die BD245/246 aus neuer Produktion kommen im "TO-3PN" Gehäuse.
      Diese Bauform ist deutlich größer und weniger abgeschrägt am Kühlflansch.
      Die alten BDs hatten das "TOP-3 / SOT93" Gehäuse, dafür passten auch die Glimmerplatten.

      Das ist aber alles gar kein Problem, man muss nicht die Transistoren so zurechtfeilen, dass sie auf die alten Glimmerplättchen passen, sondern man verwendet als Ersatz einfach neue(!) Isolierscheiben für das heutige Gehäuseformat. Die sind handelsüblich und Pfennigartikel. Sehr gut gehen die Isolierscheiben (Teflon) für TO247.
      Bei Conrad etwa Bestell-Nr.: 180346 - 62
      Achim
      Hallo.

      Um eventuelle Missverständnisse vorzubeugen/auszuräumen:
      Die Glimmerscheiben sind ALLE erneuert - nur hatte ich leider keine passenden für die neuen Transistoren zur Hand und entschied mich daher die Transistoren den Scheiben anzupassen. Das das nicht die professionellste Lösung ist, erwähnte ich bereits.
      Die Transistoren hatte ich natürlich feinsäuberlich entgratet.

      Wie weit ich mit der Netzteilplatte war, habe ich ja oben schon beschrieben.
      Nach der Anleitung werde ich das ganze Gerät noch durcharbeiten. Zuvor wollte ich aber die Grundfunktion an sich wieder herstellen, bevor ich mir bei der Restaurierung sonst noch einen Fehler einbaue und nicht mehr aus dem Wald finde :)
      Beim letzten 9241 - was meine erste Überarbeitung an diesem Gerät war - habe ich sofort angefangen das Gerät komplett zu zerlegen und zu überholen. Über die Richtigkeit dieser Taktik kamen mir bald Zweifel. Meiner Meinung nach ist es besser zuerst die Prüfung und Überholung Stromversorgung und die Absicherung der Endstufen umzusetzten. Dann sollte man vielleicht Modul für Modul überarbeiten und nach jedem Modul einen Test machen.

      Vielleicht hätte ich das zu Anfang erwähnen sollen.

      Ich fasse Zusammen - das Gerät ist nach meinem Geschmack nur grob ans Laufen gebracht ("Erschd mol gugge was der Kaschde dann macht" :) ) und erfährt seine korrekte Überarbeitung als Nächstes. :)

      ...und da gegenüber Gesprochenem - (nicht nur mein) Geschriebenes - wenn (mehr oder weniger kritisch) - gerne mal falsch verstanden wird, möchte ich ausdrücklich noch erwähnen, dass ich Eure Beiträge gut und wichtig finde und dieser Beitrag keine "Rückschuss-Aktion" an Euch ist. :)

      Fortsetzung folgt...

      viele Grüße,
      Daniel
      Moin Daniel,

      prima -- passt so. Es ist halt nicht unwichtig, an Mitleser zu denken, die weniger Erfahrung
      haben. Was noch auffaellt: Die beiden Endstufenplatinen sind vom Siebdruck her verschieden,
      einmal weiss und einmal schwarz. Die waren also sehr wahrscheinlich nicht beide ab Werk in
      diesem Geraet. Eine ist also wohl spaeter schon (bei einer Reparatur ?) getauscht worden.

      Da der Siebdruck sonst weiss ist, ist vermutlich die mit dem schwarzen Aufdruck spaeter
      reingekommen, obwohl es recht wahrscheinlich eine aeltere Platine ist. Beide Platinen sind
      ohnehin noch von der aelteren Variante, bei der C 1157 (mit 22 nF, keramisch) fehlt. Ich
      rueste den meist nach. Auch sollte man pruefen, ob C 1170 (33 pF keramisch) am BD 418
      bestueckt und intakt ist -- wenn nicht, droht Schwingneigung.

      Besten Gruss,

      Michael

      p.s.: Der oben einkopierte Plan ist auch der alte, noch ohne diese Kondensatoren. Der neuere
      ist hier schon vielfach bei den Revisionen einkopiert worden.