SABA Ultra HiFi-Center 9941 electronic

      Hallmeine Texte sind wego Freunde,

      seit es die eBay Kleinanzeigen gibt, kommt man nicht mehr dran vorbei ! :)

      Der Tenor des Verkäufers war sinngemäß "ein altes Erbstück von seiner Tante, das sonst in die Müllverwertung geflogen wäre".

      Mit dabei zwei Pioneer Boxen (Typ muss ich noch nachsehen), sowie ca. 50 Singles der 60er und 70er und etwa nochmal die gleiche Anzahl LPs sowie die Originalunterlagen.

      Die Anlage war ziemlich staubig und eingesponnen, funktionierte aber auf Anhieb.

      Things to do:

      - Netzschalter hakt beim Ausschalten.
      - Skalenbirnchen ersetzen.
      - "L" Taste ist innen ausgebrochen und muss vergossen werden
      - Der berühmte "Steuerpümpel" beim DUAL Dreher ist auch hier völlig marode, PS Automatic somit inop.
      - Das Cassettendeck hat bei "Play" kleine Hakler, d.h. der Zählwerksantriebsriemen "schnalzt" ab und zu. Schwer zu erkennen und zu beschreiben, aber vielleicht kennt jemand das Problem.

      Alles nichts wildes, viel Reinigungsarbeit.



      Gruß, Dieter

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „deltamike55“ ()

      Hallo Peter,

      das Gerät wird mit Sicherheit "like new", dafür hat es alle Voraussetzungen. Keine Kratzer, keine Risse, nur Staub und ein wenig Patina.

      Ich mag ja eigentlich diese wertigen Kompaktanlagen, gerade in der hier ist ja schon sehr viel "high tech" verbaut, der Plattenspieler als direct drive, das Cassettendeck mit Magnetsteuerung und und und. Leistung haben sie ja auch ohne Ende !!

      Gruß, Dieter
      Hallo an die Insider mit einer Frage:

      Die Anlage ist soweit wieder in Schuß, das Cassettendeckproblem noch offen, aber etwas ist noch zu heilen:

      Beim Abstimmen auf einen UKW Sender ist ja bei diesem Gerät die optimale Feldstärke durch das Aufleuchten der beiden Pilot-LEDs - Mittenanzeige - signalisiert. Seltsamerweise liegt diese leicht neben dem akustischen und auch Analoganzeigemaximum.

      Soll heißen, wenn ich den Sender akustisch und nach Analoginstrument optimal eingestellt habe, leuchtet die rechte LED hell und die linke etwas diffus. Alles hier ohne AFC.

      Wo muss ich abgleichen ? Hier verlassen mich meine Kenntnisse.

      Gruß, Dieter
      Hallo Dieter,

      mit der Annahme, dass der 9940 ähnlich wie Dein 9941 ist, sollte es so gehen:

      In der ZF-Sektion sollte am IC CA3089E an dessen Pin 13 die Feldstärkeanzeige mit dem DC Multimeter abzugreifen sein. Lt. Schaltplan vom 9940 gibt es dort einen entsprechenden Messpunkt.

      UKW (U) ein.
      AFC schaltest Du auf "aus".
      Du stellst dann einen gut empfangbaren Sender auf maximale Feldstärkeanzeige ein (max. Anzeige (DC) an Pin 13 des ZF-IC bzw. am entsprechenden Messpunkt, bzw. Leitung S).




      Dann prüfst Du, ob Du zwischen den angezeigten Positionen im Schaltplanausschnitt (dort zwischen den Verbindungen N und O, bzw. über C1027 im Schaltplanausschnitt) bei Einstellung für maximale Feldstärke 0 mV (+/- 20 mV) hast (Symmetrie). Wenn nicht, stellst Du mit P1026 dort 0mV zwischen den beiden Punkten ein.

      Dann Sollte die LED Anzeige bei Feldstärkemaximum auch Mitte anzeigen. Wenn nicht, wird es kniffeliger. Dann müssen wir weitersuchen.


      Bei Deinem Gerät wird trotz gleicher Schaltung die Anordnung anders sein, das ganze ZF-Teil in einer Blechdose - wie bei den 92xx. So sagt jedenfalls Dein Foto oben. Du musst schauen, wo Du die entsprechenden Punkte findest.

      Gruss,
      Reinhard
      Hallo Reinhard,

      hat super geklappt, es war nur ein winziger Dreh nötig, dann passte alles wieder ! Dieser Abgleich wird wohl so oft nicht vorkommen, aber ein Wendelpoti wäre schon vorteilhaft an dieser Stelle.

      Nun habe ich noch zwei Baustellen gefunden;

      - Obwohl beide VU-Instrumente ausschlagen, nimmt das Deck nur einen Kanal auf, Wiedergabe bespielter Cassetten ist o.k.

      - die vier Front-LEDs (zwischen den Schiebereglern für das Cassettendeck) sind ausgefallen. Ich weiß dass es ein Widerstand war, finde ihn aber ums Verrecken nicht... :(

      Gruß, Dieter
      Hallo Dieter,

      Das Cassettendeck ist voll mit Operationsverstärkern und digtalen Schalter-ICs. Wenn es am Ende nicht der Aufsprechkopf ist, liegt der Fehler wahrscheinlich in irgendeinem der ICs.

      Es kommen infrage in Reihenfolge des Signalfluss:
      IS2448 (Opamp RC4558P)
      IS2361 bzw. IS2331 (Schalt-IC MC14016BCP)
      IS2511 (Schalt-IC MC14016BCP)

      dann

      einer der beiden Transistoren pro Kanal des Aufsprechverstärkers oder einer der Koppelelkos dort

      dann IS2128 (Schalt-IC MC14016BCP)

      ...danach geht es in den Sprechkopf.

      Du brauchst also einen Schaltplan, um das Signal zu verfolgen. Vom 9940 (bauähnlich) findest Du den hier:
      http://freeservicemanuals.info/en/servicemanuals/viewmanual/SABA/9940ELECTRONIC/

      Die LEDs findest Du dort auch.

      Gruss,
      Reinhard
      Hallo Reinhard und Mitleser,

      wer suchet, der findet bekanntlich. Wenn das Gedächtnis einen im Stich läßt, hilft eben das Schaltbild weiter.

      Bezeichneter R2204 war defekt, übrigens bisher in fast allen Kompaktanlagen dieser Bauart, die ich hier hatte.



      Nächste Frage zu dem Cassettenproblem:

      Ich würde meßtechnisch vom Sprechkopf rückwärts ein Sinussignal auf die Leitung des defekten Kanals geben und sehen, wo es "stecken bleibt".

      Muss ich dabei etwas besonderes beachten bzgl. der Empfindlichkeit der einzelnen Stufen ?

      Auf der Platine geht es verdammt eng zu.

      Gruß, Dieter
      Hallo Dieter,

      vor dem Kopf sitzt in der Aufsprechleitung ein 27k Widerstand. Du kannst von der Seite des Widerstands, der mit IS2528 verbunden ist, das Signal nur bis zum Ausgang des Aufsprechverstärkers rückwärtsverfolgen. Wenn Du aber "vorwärts" verfolgst, ausgehend von der Tape-Eingangsbuchse, kannst Du den Aufsprechverstärker mitprüfen. Sind die Ein-und Ausgangskoppelelkos dort Tantals? Evtl. hättest Du dann schon heisse Kandidaten.

      Wenn Du "vorwärts" ausgehend von der TB-Eingangsbuchse prüfst, brauchst Du Dir über die Empfindlichkeit der Stufen keinen grossen Kopf machen. Du gehst einfach mit einem Sinus, 400 Hz NF, mit 1Veff in die TB-DIN-Buchse auf der "FM-Kombiplatte" mit gleichem Pegel an die Pins 3 und 5 der Buche rein. Dann passt das automatisch. Denn von den Eingangspins 3 und 5 dieser Buchse geht das NF-Signal über eine erste Verstärkerstufe auf der FM-Kombiplatte über die Leitungen V und W auf das AM-Tastenmodul. Wenn dort "Band" gedrückt ist, geht es weiter auf den Leitungen X und Y in den Vorverstärker, dann Endverstärker - was heisst: Lautstärkeregler zudrehen! Aber vorher gibt es die Abzweigungen A III/1 und A III/4 auf dem AM-Tastenmodul, die das Signal auf die FM-Kombiplatte zurückführen und dort über einen 1k-Widerstand auf den Leitungen AE und AF auf den Eingang des Cassettendecks führen. Von dort geht es weiter über 220k auf der Schalterplatte. Dort auf der Schalterplatte hinter den 220k sollte die NF auf beiden Kanälen zu messen sein, wenn auch schwach. Wenn Du dort schon einen Kanal verloren hast, musst Du im Cassettendeck nicht weitersuchen.

      Wenn aber dort auf beiden Kanälen NF ankommt, würde ich gleich vor und nach dem Aufsprechverstärker an den Koppelelkos die NF messen. Wenn Du auf linkem und rechtem Kanal das NF-Signal an der TB-Buchse mit gleichem Pegel einspeist, kannst Du durch alle Stufen links und rechts immer gut vergleichen und siehst, wo das Signal verlorengeht.

      Gruss,
      Reinhard


      PS: Meine Beschreibung wieder gemäss 9940. Beim 9941 sollte es "analog" sein.
      Hallo Dieter, eine schöne Dreiweg-Kompaktanlage wie sie in den Siebzigern ausgesprochen im Trend lag. Und hier sogar etwas deutlich besseres als die Verkaufsrenner von Schneider und Rosita. Bei uns stand damals im großen Partykeller eine Rosita Dreiweg für knapp 2000 DM und im kleinen eine Schneider Zweiweg für unter 1000 DM. Diese SABA ist eine viel bessere Klasse.

      Die Kassetten-Toplader aus den Siebzigern weisen heute wie schon vor 10...20 Jahren eigentlich immer die gleichen wenigen/seltenen Elektronikprobleme auf, während die Mechaniken gerne diverse Bandfreß- und Leierprobleme haben können (Standschäden):

      1. Und immer und überall KaLös (Lötstellen). Die langen Bretter in den Topladern biegen sich gerne durch und die Bauteile-Drähte arbeiten sich aus den Lötstellen heraus.

      2. Kontakte. Völlig egal wenn elektronische CMOS-Bilateral-Chips verbaut sind, auch die gehen kaputt und auch die werden von irgend etwas mechanischem angesteuert. Hier prüft man also am besten die davor angeordnete Sensorik (Mikroschalter, Geber, Hallschalter usw.). Neulich erst mußte ich sowas sogar in einem der besonders "heiligen" und unheilig teuren UHER-Report Monitor feststellen. Die sehr weit innen versteckten Mikroschalter waren dejustiert.

      3. Die Lieblingshobbys diverser Bastler (Kondensatoren) habe ich persönlich noch nie als großes Problem in Kassettenrekordern erlebt. Irgendwann mal eine brummende Philips kuriert bei der ein Siebelko, und zwar ausgerechnet der einzige der nicht von Philips hergestellt wurde, war müde geworden - das ist schon alles was mir da in dem Umfeld an Elkos einfällt.
      Bei Bauteilproblemen denke ich immer zuerst an oben schon erwähnte CMOS-Schalter-IS, davon hatte ich schon überdurchschnittlich viele defekte in Geräten mit vielen elektronischen Schaltvorgängen. Das Problem ist das sie keinerlei statische Aufladungen ertragen, sowie bei Eingangs- und Steuersignal-Überforderung augenblicklich ableben und auch die Versorgung peinlich sauber erfolgen muß damit sie nicht irgendwann nach langen Jahren krepieren. Schlimm sind Autoradio-Kopfumschalter-IC (wie bei Panasonic oft verwendet), die fielen in den 80er und 90er Jahren reihenweise aus. So schnell konnte man garnicht löten. Die Kombination CMOS und Hochspannungszündanlage, bei simpler, nicht ordentlich abgesiebter Spannungsversorgung hat ihnen den Garaus gemacht. Moderne, kurzschlußfeste Operationsverstärker hatte ich noch nie kaputt. Die älteren (Gattung 709 und Kollegen) hingegen gehen bei Kurzschluß am Ausgang auch mal kaputt. Transistoren dieser Jahre sind durchwegs zuverlässig und es wird ihnen außer in Netzteil und HF-Oszillator auch durchweg nicht viel Leistung zugemutet. Automatiken arbeiten i.a.R. mit FETs, der manuelle Pegel wird oft ebenfalls über die FETs gesteuert mittels Gleichspannung, es ist also möglich das sowohl Automatik als auch manuelle Pegelsteruerung den gleichen fehler zeigen. FETs sind etwas anfälliger als bipolare Transistoren, aber auch da sind Defekte bei mir bieher Mangelware gewesen.

      Die Stufen-Überprüfung gehe ich immer so an:
      Wiedergabeverstärker mit Signalton (muß herunter geteilt werden auf wenige Millivolt ähnlich Schallplattenspieler-Signal) auf beiden Eingängen pegelgleich Stufe für Stufe bis zum Ausgang mit dem Signalverfolger durchklingeln bis das Signal nach einer Stufe failt, diese Stufe dann genauer abklopfen. (Hier wohl zu überspringen wenn der Wiedergabeteil ordentlich spielt).
      Aufnahmeverstärker auch ab Eingang - dafür hat mein Injektor einen DIN-Stecker und ca. 500mV Signal. Dann nach jeder Stufe abhören wo es hängenbleibt und nicht erscheint. Die Stufen sind relativ standardisiert. Aufnahmevorverstärker - Pegelsteller (auto/manuell) - aktives NR-System - Aufsprechverstärker - Stromansteuerung für den Sprechkopf Serien-(Widerstand).
      Gruß Jogi,
      der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf.