Freiburg 3DS FM-ZF-Verstärker

      Hallo allerseits,

      bei Messungen am UKW ZF-Verstärker eines 3DS ist mir folgendes aufgefallen:

      Am Gitter 2 der Röhre 3 = EB"F"80, die die dritte ZF-Verstärkerstufe vor dem Demodulator bildet, steht das demodulierte NF-Signal in Höhe von etwa 5 Vss an. Die Gitter2spannung selbst beträgt 80V statt 40V , allerdings mit dem FET-Voltmeter, statt Multavi II gemessen.

      Der Effekt mit der demodulierten ZF ist mir bislang nie aufgefallen. Ist das normal? Wie kommt es zustande?

      Hier noch die zugehörige Schaltung:

      Achim
      Hallo nightbear,
      die Schaltung mit dem 200K II 50pF dürfte Dir vom Audion bekannt sein.

      Der Kreis davor liegt auf Masse. Es tritt eine Klemmung des ZF-Signals
      am Gitter auf. Je nach Abgleich des Koppelfilters und Abstimmung
      bekommst Du so eine Audionschaltung mit Flankendetektion des FM-
      Signals. An der Audionanode =g2 hast Du dann die NF und einen
      zusätzlichen Gleichspannungsanteil.

      Zweck der Übung ist es einen möglichst amplitudenunabhängigen Anoden-ZF-Strom,
      sprich eine 'grid leak limiter Stufe' zu bekommen. Pentodenbegrenzer erklärt:

      http://ukw-projekt.blogspot.de/2007/10/die-ukw-fm-zf-mit-ef89-2x-6bn6-und-ef91.html

      Nachteil bei diesem Pentodenbegrenzer:
      Die Zeitkonstante 200K*50pF=10µs ist nicht sonderlich schnell.
      Es gibt Situationen die er nicht handhaben kann. Kommt aber zum
      Glück nicht oft vor.

      LG
      old.
      Da bin ich gespannt.
      Ich habe das Gerät noch nicht abgeglichen, werde es aber bald, nach Abschluss aller Reparaturarbeiten, tun.

      Laut Besitzer wurde das Gerät bereits von einem anderen Techniker abgeglichen. Das muss aber natürlich nicht zwangsläufig optimal sein...

      Derzeit steht NF an den G2 der EBF80 und der EF89. Die Pegel werde ich vor und nach dem Abgleich messen und dann berichten.
      Achim
      Moin,
      ich sehe da noch eine Besonderheit, die mir frueher bei meinem Bodensee Automatic 3D-S noch nicht aufgefallen ist:
      Im TA-Betrieb wird nicht die Anodenspannung des HFZF-Teiles abgeschaltet, sondern die ZF-Endstufe durch Abschalten (Kontakt T8) des Schirmgitters totgelegt, um Nebensprechen durch den weiterlaufenden Empfaenger zu verhindern.

      73
      Peter
      Moin,
      interessant, dass heisst, dass da auf die zusaetzliche Begrenzerwirkung einer Pentode mit herabgesetzter Schirmgitterspannung verzichtet wird. Sie muss also mit der Arbeitspunkverschiebung durch die Audionkombination am Gitter auskommen. Sollte der Freiburg etwa durch die bessere Begrenzung der ZF-Endstufe stoeraermer arbeiten oder ist es am Ende eine "Aenderung, die dem technischen Fortschritt dient"?

      73
      Peter
      Laut Schaltbild hat der Freiburg 3DS 80V AM und 40V FM,also eine Differenz von 40V, bedingt durch das Überbrücken eines 100K Vorwiderstands mit U7, während der Bodensee 3DS mit 60V bei AM und 45V bei FM - Differenz = 15V - arbeitet, ohne dass mit einer Umschaltung nachgeholfen wird.

      Mich interessiert der Grund für die beim Freiburg mit zusätzlichem Aufwand erzwungene höhere Spannungsdifferenz.
      Die chronisch sparsamen Schwaben müssen doch einen Grund für den Mehraufwand gehabt haben.
      Achim
      Das AM-Filter ist beim Freiburg offenbar aufwendiger* und man hat der
      EBF in Stellung AM eine höhere Arbeitssteilheit durch einen niedrigeren
      Schirmgittervorwiderstand gegeben.

      Ist der Bodensee nicht eine "Klasse" unter dem Freiburg?
      Hat man halt einen Kompromisswert gefunden der sowohl bei
      AM als auch bei FM geht.

      Der Freudenstadt 125 hat auch die Umschaltung. Ohne
      diese wäre er bei AM viel zu taub (mit Ferritstabempfang),
      hat ja nur eine AM-ZF-Röhre, und bei FM deutlich zu laut.

      LG
      old.

      * Ich bin eher ein Freund von Koppelfiltern die Kontaktlos über Seilzüge
      in der Bandbreite verstellt werden.
      Mir stellt sich die Frage ob dieser ganze Aufwand überhaupt dem Anspruch gerecht wird. Technisch verkompliziert es einiges, die Fehlersuche wird eine zeitraubende Sache, irgendwas daran kann immer haken. Das alles wird es wohl auch teurer machen, da hätte ich wohl eher die beiden ZF-Verstärker getrennt und einzeln sehr geradlinig auf ihren Zweck optimiert, dann bräuchte es auch keine anfällige Umschalteritis-Fabrik.
      Aber ich bin auch kein im Schwarzwald gewaschener Sabanes, vielleicht verstehe ich ja nur den ganzen Aufwand der anderweitig besser eingesetzt wäre nicht.
      Gruß Jogi,
      der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf.
      Die AM-ZF Sektion des Bodensee 3DS ist in der Tat in mehreren Bereichen weniger aufwändig, als die des Freiburg.
      So entfällt beim Bodensee auch das Differential-Filter (beim FB als Filter II südlich der EF89 zu sehen).

      Weiterhin werden beim Bodensee nur 2 statt 3 Kreise im AM-HF Teil abgestimmt. Der Zwischenkreis hinter dem Antennenkreis entfällt.
      Achim