Anschaffung Fernsehtruhe!

Micha94 postete
Nun meine Fragen:

- Welche Truhe ist das genau
- Lohnen sich die Transportkosten
- Ist die Bildröhre schon Implosionsgeschützt?
- Welches Bj. hat die Truhe ca.?

Grüße Michael

- Der VK braucht doch nur auf der Rückseite eben das Modell ablesen
- "Lohnen" ist relativ, mir persönlich wäre der Aufwand zuviel, da es nicht günstig sein wird.
- jede Bildröhre kann implodieren, was meinst du mit "implosionsgeschützt"?
- kann man sagen wenn TOP 1 beantwortet ist.

Gruß, Dieter

In den 60er Jahren setzte sich der sog. "Implosionsschutz" bei Bildröhren durch. Er bestand darin, dass einerseits wesentlich dickeres Glas (speziell für die Vorderseite der Röhren) verwendet wurde und zusätzlich ein breites Metallband, das großflächig mit einer Vergussmasse mit dem (jetzt breiteren) Außenrand der Bildröhre verbunden war, für die Befestigung im Gehäuse diente. In der Literatur wird bisweilen vom "Implosionsschutz nach Selbond" gesprochen.

Zuvor waren die Röhren dünnwandiger und nur mit einem schmalen Metallband mit den Befestigungen im Gehäuse verbunden, was die Röhren viel empfindlicher für Glasbruch = Implosion bei Krafteinwirkungen von außen etwa durch Schlag auf die Front oder Verkanten machte. Folglich waren eine gesteigerte Vorsicht bei der Handhabung der Röhren und ein zusätzlicher Schutz nach außen durch eine nicht splitternde Glasscheibe nötig.

Ob hier ein Implosionsschutz im oben bgenannten Sinne besteht, kann man sicher erst beurteilen, wenn der genaue Typ der Röhre (-> Typenschild) bekannt ist.

Ein Glasbruch mit Implosion ist, wie Dieter schon gesagt hat, - etwa beim unsachgemäßen Transport - bei allen Röhren möglich.

Ich besitze diesen Fernseher als Tischgerät.
Die Bildröhre ist aus der VALVO-Generation, die Valvo Bildröhren
den Ruf als unkaputtbar gegeben haben.

Meiner hat Sabavision. Da hat Saba eine spezielle Folie
auf die Bildröhre aufgeklebt, die vertikal jede Zeile mehrfach
erscheinen lässt.
So bekommst Du ein Zeilenfreies Bild ohne Schärfeeinbußen.
Wenn Du da eine "neue" Bildröhre rein tust, wird die wohl kaum
mit Sabavision ausgestattet sein.

LG
old.

Implosionsschutz haben Bildröhren ab einem Stichtag in den 1960er Jahren aufgrund der geltenden Sicherheitsvorschriften.
Heimfernsehempfänger waren allerdings schon vorher gegen frei im Raum umherfliegende Splitter durch eine Glasscheibe aus Zweischeiben-Sicherheitsglas gesichert.

Für den Reparateur vervielfältigt sich die Gefahr einer Implosion um ein Vielfaches, weil alte Fernseher vor der Erhöhung der Sicherheitsstandards lediglich nach vorne, in den Raum hinein, gesichert sein mussten und nach hinten der Schutz lediglich im Auffang der Splitter innerhalb des geschlossenen Gehäuses erforderlich war. Im Test flogen aber schonmal die Pappwänder ab, besonders wenn sie nicht mehr ganz optimal werksneu waren, und die Splitter konnten meterweit auch nach hinten austreten. Man unterschätze nicht die Durchschlagskraft solch einer "Splittergranate". Probeweise gecrashte Geräte haben bei uns einen Splitterhagel bis in mehrere Meter Entfernung abgegeben, eine Zimmerlänge ist da locker überwindbar und so ein Splitter im Auge verdirbt den ganzen Sehgenuß.

Somit ist bei "lose" beigelegten Bildrohren immer der Sicherheitsaspekt zu bedenken. Ohne Schutzausrüstung ist es Profis untersagt daran zu hantieren, ja nichtmal sie offen zu transportieren, der Amateuer sollte da eher mehr als weniger Vorsicht walten lassen. Eine nackte, alte Röhre ohne die von Achinm beschriebenen Sicherheits-Metallrahmen und Epoxyverstärkung kann schon implodieren, wenn sie falsch liegt oder einem Schock ausgesetzt wird.

Also extreme Vorsicht bei so einer Aussage wie - Bildröhre liegt bei! Es ist entscheidend was für eine in welcher Schutzverpackung wie beiliegt.

Ich meine auf dem Bild eine Schutzscheibe zu sehen, was für eine Bildröhre spräche die noch nicht in sich implosionsgeschützt ist. Es kann sein das sie einen halbherzigen Metallspann-Rahmen besitzt, aber vergossen sind die dann noch lange nicht, aus wenig splitterfreudigem Verbundglas waren erst spätere Modelle und das gilt auch lediglich für die Mattscheibe, nach hinten ist der Schutz minimal.
Da sollten Amateure dann eigentlich garnicht bei und Techniker nicht ohne die besondere Schutzausrüstung.

Ergänzung:
Weil ich gerade einen neuen Beitrag entdeckte...
SABA-Vision ist auch nebenbei ein gewisser Splitterschutz nach vorne, aber kein perfekter. Eine damit bekleisterte Ersatzröhre ist dadurch aber auch nur nach vorne etwas geschützter.

Hier mehr Infos:

http://www.radiomuseum.org/r/saba_schwarzwald_automatic_11v.html

Hallo Micha,

die Geräte der Klasse T116 V haben in der Regel die Bildröhre AW 59-90 von Telefunken oder Valvo.
Dieser Röhrentyp hat noch keinen integrierten Implosionsschutz. Folglich müsste vor der Bildröhre eine Schutzglasscheibe sein.

Valvo mit Sabavision und es ist die Fahrt wert.

LG
old.

Micha94 postete

Die Spedition kostet 129€.

Ich will dir die Truhe nicht madig machen, aber das ist ein stolzer Preis, wenn man bedenkt, dass die Truhen per Kleinanzeigen um die Ecke für 10.- EUR verkauft werden oder, wie mir geschehen, gar verschenkt werden. Trotzdem viel Spaß damit.

Gruß, Dieter

(Zitat)
Gegen Höchstgebot: Ich komme zu ihnen ins Haus und zerhacke ihre Konzerttruhe. Marke egal.
(Zitatende)

Na? Warum bieten Leute wohl auf so ein Angebot.
Truhen kann man entweder abholen, durch einen hilfbereiten, kostenlosen Bekannten, das haben wir in der Radiosteinzeit als noch kein Mensch ein Auto hatte zu Fuß oder mit dem Handwägelchen nach dem Motto "Vier Mann, vier Bier, vier Ecken, vier Schweißtücher" gemacht, oder sie sich aus dem Kopf schlagen.

Micha94 postete
Die Ersatzbildröhre ist leider nur eine gebrauchte Valvo.

Leider???

Hat die Röhre denn Sabavision?

LG
old.

Gebraucht bedeutet nicht schlecht!

Bei meinem alten Grundig (Büchse) war die Röhre runter, als ich ihn bekam. Bei einem befreundeten Fernsehmenschen lieh ich mir ein Regeneriergerät und regenerierte sie erfolgreich. Der Televisor ist seitdem seit 15 Jahren fast täglich im Einsatz, Bild noch gut. Allerdings habe ich Helligkeit und Kontrast heruntergedreht, damit die Röhre länger hält.

Andreas

Mit so einem "Müter" habe ich mal eine müde gewordene Thomson-Röhre in einem großen Nordmende gesund geschockt, weil der mir am Herzen lag wegen seiner großzügigen Ausstattung, gefälligen Monitorform, Riesenbildschirm (70cm -hehehe, das war damals enorm) usw. Das Bild war schon fast unsichtbar geworden, die Farbe fast rein grün, zum Anheizen benötigte er eine Viertelstunde in der man maximal Schattenspiele (Neger im Keller ) erahnte. Er lief danach noch einige Jahre bei mir und lebte dann bei anderen Nutzern noch länger weiter.

Auch wenn ich fast nur Kritik am Regenerieren lese und von früher kenne, ist es da doch sehr gut gelungen. Es kann natürliuch auch passieren das die Röhre sofort stirbt oder noch einmal kurz auflebt um dann umso schneller abzusaufen.

Ich habe vor Jahren einmal mausetote magische Augen in der Mikrowelle regeneriert. 5 Sekunden Volldampf und dann abschalten. Von 3 Augen überlebte eins die Prozedur und leuchtete wieder mit ca. 30%, die anderen waren ultimativ verendet.

Habe ich wieder Zeit, erkläre ich das mal mit dem Regenerieren.

Momentan habe ich keine Zeit, bin im Umzug, lese auch nicht jeden Tag hier.
Beim Regenerieren bekommt man mit nicht selten Glück die Kathoden wieder "sauber", emittieren wieder ernsthaft. Meist haben Kathoden bei Fernsehbildröhren, nicht nur, eine recht raue Oberfläche, die mit der Zeit glatter wird, somit weniger emittiert.

Andreas

Hallo Andreas,
die Erklärung kann man sich einfach machen.

http://saba-forum.dl2jas.com/bildupload/AuszugMueterBDA.pdf

Gruß Ulrich