Saba Schauinsland T116 - Schaltplan gesucht / Frage zu Kondensatoren.

      Saba Schauinsland T116 - Schaltplan gesucht / Frage zu Kondensatoren.

      Moin,

      habe hier in ner Saba Truhe einen Schauinsland mit Chassis T116 verbaut.

      Soweit funktioniert das Gerät, jedoch möchte ich die alten Teerkondensatoren tauschen sowie Spannungsmessungen vornehmen, da das Bild zu dunkel ist!

      Meine Frage:

      Welche Kondensatoren kann ich als Ersatz nehmen? Ich habe gehört, dass normale nicht gehen, sondern es Impulsfeste sein müssen. Kriegt man solche noch in Axialer Bauform? Kann ich die von ATR nehmen? Die Wima-Klötzchen finde ich eine Beleidigung, für ein historisches Gerät.

      Ich suche auch noch einen Schaltplan, hat jemand von euch sowas noch da?

      Danke und viele Grüße

      Michael
      Moin Michael,

      den Schaltplan findest Du hier.

      andiradio.dyndns.org/Daten%200/Daten/T116V%20serviece.pdf

      Auch bei einem Fernseher sind die meisten verbauten Kondensatoren ganz "normale". Impulsfest muss z.B. der Boosterkondensator sein, welche noch entzieht sich meiner Kenntniss, da wirst Du aber bestimmt noch eine Antwort bekommen. ATR hat meines Wissens nach keine Impulsfesten im Programm, notfalls auf die Wima ausweichen und "tarnen" falls möglich.

      Beste Grüße
      Peter
      Wenn es um Betriebssicherheit und wiederhergestellte Funktionalität geht, ziehe ich radiale WIMAs anderen Produkten tausendmal lieber vor, sofern es keine vernünftigen Alternativen gibt - und die werden immer weniger.
      Ich frage mich, was an axialen gelben Chinaböllern hübscher sein soll, wenn ich zudem kleine Zeitbomben in mein Gerät einbaue.

      Gruß, Dieter
      Moin,

      danke für den Schaltplan Volvofan58!

      @deltamike55:

      Ich dachte immer, die Kondensatoren von ATR sind Qualitativ recht hochwertig? Habe bisher alle meine Radios damit restauriert. Zur Sicherheit habe ich immer die Schwarzen, mit 630Volt Spannungsfestigkeit genommen. Von den gelben lasse ich die Finger, die sehen hässlich aus. Am liebsten wären mir ja originale Deutsche Folienkondensatoren. z. B. Erofol oder Eromet. Die gibts aber ja leider nicht mehr :(

      Die Wimas sind von der Qualität gut, von der Optik naja.. Das Gerät soll evtl. 1 - 2 mal die Woche, für ca. 90 Minuten laufen. Denke, dass hält sich dann in Grenzen, mit dem Verschleiß.

      Was passiert schlimmstenfalls, falls ich nicht Impulsfeste Kondensatoren verwende? Waren die alten Wimas und Eros überhaupt Impulsfest? Da sind auch nur die Standarttypen drinnen, ohne extra Bezeichnung.

      Möchte jetzt keinen Mist bestellen. Ist mein erster Röhrenfernseher ;)

      Grüße Michael
      Hallo Michael,

      der T116 hat doch schon Platinen, oder? Da sind radiale Folienkondensatoren wie die WIMAs kein "Stilbruch", sondern eine technisch einwandfreie Lösung. Wenn Du sie nach dem gegebenen Rastermaß auswählst, kannst Du meist sogar Typen mit höherer Nennspannung einbauen, als original.
      Die gelben/weißen/schwarzen (alles dasselbe) aus China würde ich in der Fernsehtechnik nicht unbedingt verwenden.

      Kondensatoren mit gesteigerter Impulsbelastbarkeit (wie etwa WIMA FKP) sind bei einem SW-Fernseher ohnehin nur an wenigen Positionen in der Horizontalablenkung erforderlich. -> rote Markierung (speziell der 47n)
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      Achim

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „nightbear“ ()

      Der T116 ist ein Kombigerät. Es hat teils Platinen, teils auch Freihandlötungen. Habe mir die Kondensatoren schon mal in den Warenkorb bei ATR. Sollten die Wimas billiger sein, so werde ich diese woanders ordern! Höhere Spannungsfestigkeit nehme ich klar, möchte schließlich lange etwas von dem Gerät haben. Nicht so, als mit den Flachbildschirmen, die nach 2 Jahren kaputt gehen...

      Hier einige Bilder:
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      Den WIMA Durolit habe ich bis vor ca. 5 jahren auch noch die Stange gehaten. Inzwischen sind aber sehr viele Exemplare, auch wenn sie optisch noch einwandfrei aussehen, defekt, haben Isolationsfehler.

      So muss man heute grundsätzlich zum Ersatz raten, es sei denn, das Gerät befindet sich im Eigenbestz eines Technikers, der den Betrieb überwacht, oder es kommt auf Betriebssicherheit nicht an.
      Achim
      Fernseher sind mit zahmen Radios usw. nicht vergleichbar.
      Erstens haben sie einen Impulsteil in dem es um, wenn auch milde, Hochspannungs- und Leistungselektronik geht, zweitens wurden diese Geräte immer schon durch Dauergaffer bis zur völligen Zerstörung ver-braucht. Ich habe da schon Dinge gefunden... Zeilentrafo hing fast völlig in der Luft, war komplett durch die Leiterplatte gefressen von der nur noch verkokelte Reste sichtbar waren.... usw.
      Alle Marken und Sorten von Impulskondensatoren waren da manchmal schnell kaputt, manche schon nach wenigen Jahren. Erst schleppte man den ganzen Fernseh-Reparaturkoffer voller Tropydur durch die Gegend um die weißen Anilin-Kondensatoren zu ersetzen, dann Durolit um Tropydur zu ersetzen, aber schon in den Spätsechzigern, nach manchmal nur drei Jahren ging es los das auch Durolit schon ersetzt werden mußte.
      Man kann da nichts generalisieren, schon garnicht auf die Simpelart, wie viele blutige Laien das gerne hätten (Engelskondensator/Teufelskondensator).

      Lediglich eine heute schon eher skurill wirkende Aussage hat Bestand. Ein guter großer neu produzierter Papierkondensator - ja richtig gelesen, Papier oder MP - ist so ziemlich das einzige Bauelement das wirklich und dauerhaft hochspannungsfest und leistungsgerecht bei hohen Strömen, hohen Rückschlagspannungen, Impulsen aller Art, geringen Umladeverlusten bis hin zurAnwendung in Schaltstationen der Netzversorgung standfest ist. Als Altteil nutzt einem das wenig, wenn der Apparat seine letzen fünfzig Jahre im nassen Kellerloch fehlgelagert wurde, dann ist auch die schönste Tränkung des Papiers dahin und der Kondensator hygroskopisch (zieht Feuchtigkeit). Man kann manchmal rekonditionieren, wenn der Zustand nur hygroskopisch ist und der Kondensator noch nicht so betrieben wurde, je nachdem geht dies manchmal weit an fachlich einwandfreier Arbeit vorbei. Das beliebte "mal eben gucken ob das Radio noch spielt" an alten, lange nicht betriebenen Geräten ist der finale Todpunkt jeglicher solcher Rettungsversuche an sich komplex verhaltenden Bauelementen und dementsprechend nur als dumm zu verutreilen.

      Worüber sich hier sicher so gut wie alle Experten einig sind, ist die Tatsache das sich WIMA-FKP seit seinem Aufkommen für die Anwendung in Fernsehern im Impulsteil geeignet, langlebig, ausfallarm erweist, auch wenn auch er seinen Meister was die o.g. Faktoren angeht im Papier-/MP-Kondensator findet und unter "richtiger" Hochspannung bei Leistungsbedingungen bald grätscht - 20kV standardgemäßte Spannungsfestigkeit des Dielektrikums ist auch nicht so leicht zu toppen, keine der bekannten Folien in ihrer normalen Anwendungsform für Konsumertechnik kann bei mehr als 2kV noch ohne Klimmzüge mithalten. Nur leider sehen diese viereckig eingegossenen Kistchen in Geräteklassikern aus wie ein billiges Aufstell-Glasdach in einer Mercedes-Pagode, also in einem teuer zu verkaufenden museales Sammelstück unzumutbar bis zum Sachverhalt eines vorsätzlichen Betrugsversuchs wenn man dann sowas bei einem ungenannten aber bekannten Versandhaus so als extensiv kostspieliges, originalgetreu restauriertes (Mach)Werk anzubieten gedenkt.

      Durolit, kurzer Sinn langer Ausführung, würde ich folglich heute nicht mehr neu (NOS) einbauen, in jedem Fall pingelig und sinnvoll! (nicht mit dem allkönnenden billigen Impedanz-Ratespiel-Meter) messen, und bei Unregelmäßigjeiten an Meßwerten oder seinem Gehäuse (kann bei Rissen und manchmal auch unsichtbar direkt durch den Verguß hindurch Feuchtigkeit ziehen) gnadenlos ersetzen, wenn er an kritischer hochbelasteter Stelle residiert.
      Gruß Jogi,
      der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf.
      Hallo Michael,

      dein Problem ist identisch mit meinem, das ich vor einiger Zeit hatte, als ein Tek 535 neue Kondensatoren in der HVPS brauchte. Axiale PP Kondensatoren für Impulsanwendungen findest du bei Mouser(oder bei DigiKey). Die führen einen kleinen Teil von axialen PP-Kondensatoren des Herstellers Cornell Dubilier. Da gibt es zu einem die 940-Serie (Datenblatt (direkt von der Herstellerseite)) für hohe Spannungen mit entsprechenden Vac-Werten und die 942-Serie (Datenblatt für relativ hohe Ströme/Stromimpulse im Vergleich zu der 940-Serie mit niedrigerem ESR. Beide Serien sollten für den TV geeignet sein, mehr dazu kann bestimmt ein erfahreneres Mitglied sagen. Eins Vorweg, du solltest nicht empfindlich sein was die Kosten angeht. Stückpreise bei niedrigen Abnahmemenge (<1000 Stk.) von 4-9€ excl. MWSt sind die Regel. Solltest du dich trotz des Preis für diese Cs entscheiden, dann schau voher unbedingt ins Datenblatt nach den Abmessungen. Diese nehmen bei solch hoher Spannung und Imupulsbelastbarkeit stark zu.
      Bei dem Tek 535 kamen wegen der Keramiklötleisten und dem begrenzten Platz nur axiale Cs in Frage. In den T116 wirst du auch ohne Probleme radiale Cs unterkriegen. Entsprechend mechanisch befestigt (Silikon oder Schelle) hast du eine betriebssicher Lösung, welche den gelben Chinaböllern vorzuziehen ist. Der Punkt der axialen Befestigung mag vielleicht ein Vorteil sein, spätestens die gelbe Farbe ist nicht mehr akzeptabel, wenn's denn schon gut aussehen soll. Außerdem wäre nichts ärgerlicher, als später vielleicht noch mehr als den C zuersetzen müssen, falls dieser aufgrund der durchschnittlichen Belastung versagen sollte.

      Grüße,
      Marcus
      In Bild und Ton Schwarzwälder Präzision
      Um das nochmal extra herauszuheben, ich habe das Gefühl das über Kondensatoren mehr Gerüchte als Bauteilkunde regieren ...
      Es gibt in Fernsehern als eines der komplexesten U-Geräte eine Vielzahl völlig voneinander abweichender Anwendungszwecke für Kondensatoren (und natürlich auch für andere Bauelemente).

      Man muß ehe man an einen Fernseher reparaturmäßig herangeht zuerst einmal die Anwendungszwecke und geeigneten Materialien differenzieren lernen. In der Urzeit hatte man es in den Geräten um die es hier oft geht leicht, man verbaute Papier-/Metallpapier-Kondensatoren, diese decken naturgemäß - weil sie praktisch lediglich aufgerollte Großplattenkondensatoren ohne komplexe hochgezüchtete Kunststoffeigenschaften sind - eine Vielzahl der Anwendungsgebiete gleichzeitig ab, die man heute bei ihrem Ersatz erstmal auseinander dividieren und zuordnen muß. Kunststofffolien sind sehr viel spezialisierter in ihrem Anwendungszweck und es ist eben nicht egal welchen Typ man für welchen Zweck wählt. Das ist nicht nur eine Frage der Durchschlagfestigkeit. Nur weil 1000V draufsteht muß ein Folienkondensator nicht als Boosterkondensator taugen und durchhalten, während ein Boostertauglicher Kondensator als HF-Koppelkondensator u.U. eine komplette Fehlbesetzung ist.

      Man kommt nicht umhin sich komplett in die Materie einzuarbeiten und es ist sinnlos zu erwarten das ein Forum diese Kernerarbeit mit drei Absätzen leisten kann.
      Sogar wenn man nach jedem einzelnen Kondensator Stück für Stück fragen würde, dabei einen exzellent informierten Antworter erkennt (wie erkennt man Frager und Antworter ist z.B. eines meiner Hauptprobleme in Foren, wie trenne ich auf Anhieb richtige Könner und Dummschwätzer??) hätte man dabei überhaupt nichts gelernt.

      Einen Einstieg findet man indem man zu Beginn jedem Kondensator seinen Zweck beifügt. Wenn vorher alle C gleich MP waren hat man hinterher bis zu 5 verschiedene Folientypen drin und manche auch wieder Papier (primäre Schutzkondensatoren = Entstörkondensatoren).

      Radiale und axiale Form sind dabei imho für alle erdenklichen Typen auch heute noch aus Markenfertigung in guter Qualität zu bekommen, man muß sich nur Arbeit machen sie zu finden. Auch das geht leichter wenn man gelernt und einstudiert hat was man übrhaupt sucht.

      So eine Sisyphusarbeit kann sich keine Werkstatt leisten, respektive will sie kein Kunde bezahlen. Daher manch komisch bis tragisch aussehende aber technisch funktionierende Arbeit wenn es um lediglich nichtmuseal benutztes, unwertvolles Gebrauchsgerät geht. Da kann man es sich leisten solange es technisch funktioniert.

      Zu den gelben Wickelkondensatoren mit Kunststofffolien.
      Davon gibt es eine Unzahl unterschiedlicher Qualitäten, mit unterschiedlichen Folien, von unterschiedlichen Herstellern von unerträglich miserabel bis ausgezeichnet.Es dauerte keine drei Sekunden mit einer SuMa einen Markenhersteller zu finden der unzählige Typen, natürlich auch radiale, herstellt. Komplizierte Geheimformeln mußte man dafür nicht benutzen, "hochspannungs-folienkondensatoren" ergab schon auf Seite Eins einen Volltreffer (Southern Electronics Film Capacitors). Was man sicher noch beliebig tief tauchend modifizieren und feinziselieren kann.
      Gruß Jogi,
      der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf.
      Moin!

      Das mit den Kondensatoren, werde ich erst einmal nach weiter hinten schieben. Die bessere Hälfte meinte, es stehe wichtigeres an, der FS-Teil ist erst einmal nicht so wichtig.

      Denke es wird später auf eine Kombination aus 2 Wimas / teuren MKPs und den Schwarzen Folienkondensatoren heraus laufen. Oft laufen wird das Gerät sicher nicht.

      Die von Jogi genannte Firma, habe ich sogar gefunden, siehe hier: electrocube.com/product-catego…standard-film-capacitors/

      Nun gilt nur noch herauszufinden, wie man diese Kondensatoren, in Deutschland, beziehen kann.

      Grüße Michael
      Moin Moin,

      es gibt wieder einiges neues an der Front zu berichten. Endlich bin ich dazu gekommen, mich soweit um den Fernseher kümmern zu können.
      Er läuft soweit wieder und das sogar ohne getauschte Bildröhre!

      Was musste ich zur Funktion tun?
      - Austausch aller Papierkondensatoren gegen neue
      - Austausch defekter Wima Durolits
      - Austausch optisch defekter / ausgelaufener Elkos
      - Einstellung Vertikalfrequenz und Bildgeometrie nach Gefühl
      - Einstellung der voreingestellten Helligkeit erhöhen
      - Erneuerung Skalenseil UHF-Tuner

      Was habe ich sonst noch getan?
      - Lautstärkeregler unter Einfluss von Wärme mit Kontakt61 und Wärme wieder gängig gemacht
      - Lautstärkeregler wieder ordentlich angelötet
      - Sämtliche Potis, Kontakte und Schalter mit Druckluft gereinigt und anschließend mit Kontakt61 nachbehandelt
      - Sämtliche Drehknöpfe, Schalter sowie die Frontleiste abmontiert und gründlich gereinigt
      - Chassis ausgebaut und grob Entstaubt mit Pinsel und Besen
      - Bildröhre mehrfach komplett mit Glasreiniger gereinigt --> Es war dringend nötig, das Tuch war Rußschwarz, kein Wunder das die Bildröhre als "zu dunkel" empfunden wurde
      - Scheibe sowie innere Bildmaske der Truhe gereinigt
      - Komplettes Gehäuse ausgewaschen, danach sah ich aus wie der Schornsteinfeger höchst persönlich


      Was stört mich noch / was muss noch getan werden?
      - Bei Anzeige von weißer Schrift auf schwarzem Hintergrund werden ab Ende der Schrift vertikale Linien gezogen
      - Die Bildgeometrie und Bildlage gehören ordentlich eingestellt
      - Bei Einstellung des VHF-Tuners auf Kanal 1 oder 12 ist über UHF nur noch ein "grieseliges" Bild zu empfangen
      - Der Zeilentrafo pfeift sehr laut und unangenehm
      - Das Chassis muss besser ins Gehäuse gesetzt werden, da ich links einen schwarzen Streifen habe und rechts das Bild unter der Bildmaske verschwindet
      - Die roten Wima Klötzchen und der radiale Elkos müssen noch verschwinden
      - Es hat sich sogar Dreck und Schmodder zwischen der Saba-Vison Scheibe und der Bildröhre angesammelt. Das wird so bleiben, da ich die "speziell" befestigte Saba-Vision Scheibe nicht unbedingt von der Bildröhre ablösen möchte

      Der Vorbesitzer scheint ein ziemlich ahnungsloser Bastler gewesen zu sein!
      - Verschiedene Röhren wild gegen neue getauscht (Gut für mich, da neue Röhren teuer sind...)
      - Elkos als Ersatz für die großen Becherelkos beigelegt (Wurden eingelagert)
      - Behauptet die Bildröhre wäre hinüber (Stimmt nicht, aber juhu nun habe ich eine Ersatzbildröhre "auf Lager")
      - Hat etliche Kondensatoren abgekniffen, die gegen Masse geschallten waren (Warum wohl? Habe ich einfach 1zu1 ersetzt)
      - Manche Kondensatorwerte waren gegen gebrauchte Kondensatoren willkürlichen Wertes getauscht (Warum nur? Warum? Ich habe mich zu Tode geärgert!)

      Für die Kondensatoren hatte ich nun doch den bekannten schwarzen Satz von ATR genommen. Ein Mitglied des Radiomuseum bescheinigte mir, dass er mit diesen Kondensatoren schon seit 5 Jahren ein Fernsehgerät täglich 2 Stunden nutzt. Ich hatte das Gerät auch mal 6 Stunden am Stück laufen gelassen, viel zu knapp bemessene Kandidaten wären sicher "hier schon aus dem Rennen geflogen". Habe sicherheitshalber 1 - 2 Spannungsfestigkeiten höher ausgewählt, als es bei den alten Kondensatoren gegeben war.

      Meine Fragen:

      - Wodurch entsteht der genannte Fehler mit den Streifen bei weißem Bild auf schwarzem Hintergrund? Was kann ich dagegen tun?
      - Was kann ich gegen den pfeifenden Zeilentrafo unternehmen? Ich habe mal von Isolierlack gehört, wie wende ich diesen richtig an?
      - Wie stelle ich die Bildgeometrie ordentlich ein?
      - Wie stelle ich die Schärfte richtig ein? Der Regler brachte bei mir keine Änderung am Bild...
      - Gibt es noch weitere Dinge, die ich einstellen sollte bzw. einstellen kann?
      - Ist das oben genannte Phänomen des UHF/VHF Tuners normal? Falls nein, was kann ich dagegen tun?

      Anbei schon einmal ein paar Bilder des restaurierten Geräts und getauschter Teile. Bilder bzw. Videos der oben genannten Fehler werde ich noch zu einem späteren Zeitpunkt nachreichen!
      Ersteinmal vielen Dank für eure Hilfe und wie immer freue ich mich wieder auf die nächsten Antworten.

      Gruß Micha
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      Spannende Sache!

      Fernseher sind schon dank Hochspannung weit außerhalb meiner Liga. Ansonsten stünde hier noch ein unrestaurierter Hornyphon Weltmeister 43, den ich Anfang der 90er auf der Straße gefunden habe. Netzleitung abgeschnitten, Rückwand weg, fehlende Knöpfe. In kindlichem Eifer neue Netzleitung dran, "Libelle" vom Altwarenhändler drauf und beherzt eingeschaltet - Aufheizzeit gefühlt Jahre aber lief. Hatte anscheinend das Glück, dass ich trotz der fehlenden Knöpfe nie einen Schlag kassiert habe. Zuletzt eingeschaltet hatte ich ihn deutlich vor der Abschaltung des analogen Fernsehens.
      Leider hat es etwas länger gedauert, aber nun gibt es wie versprochen eine Aufnahme des Gerätes in Aktion sowie ein paar Testbilder!
      An der Geometrie muss noch einiges eingestellt werden. Wie gehe ich hierbei systematisch am einfachsten und richtigsten vor?

      Eine Videoaufnahme des Gerätes gibt es hier: youtube.com/watch?v=Wxs3ZtQqTDQ
      Auf Wunsch kann ich auch nochmal eine Videoaufnahme, mit abgespielten Testbild, machen :)

      So, nun bin ich schon mal gespannt auf eure Antworten und freue mich über jede einzelne!
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      Hallo Micha,

      schönes Gerät, gute Arbeit.
      Noch ein paar Anmerkungen:

      a) Das Bild ist viel zu hoch (Vertikalamplitude zu groß). Warum stellst du die nicht ein? Ist ein Handgriff.

      b) Das Testbild zeigt zickzackartige Verformungen der vertikalen Linien abhängig vom Bildinhalt. Das deutet auf eine unsauber arbeitende Impulstrennstufe (Amplitudensieb). Hier nochmal genau hinschauen.

      c) Weiße Bildstellen ziehen nach rechts schwarze Fahnen, das hast du mit roten Kreisen markiert.Wenn dieser Effekt beim Herunterdrehen des Kontrastreglers verschwindet, dann ist das Gitterstrom der Bildröhre. Bildröhrenfehler, kann man nichts machen außer Kontrast vermindern.

      d) Wenn die Schärfe sich beim Betätigen des Fokusreglers nicht ändert, prüfen, ob sich die Fokusspannung sich wirklich ändert (U an gitter 3 der Bildröhre messen). Wenn ja, gibt die Röhre nicht mehr Schärfe her. Letzters halte ich nach den Eindrücken deiner Fotos für wahrscheinlich, auch imHinblick auf die schwarzen Fahnen.

      Gruß
      Stefan
      Hallo Micha,

      zum "pfeifenden Zeilentrafo" muss man erst einmal dessen genaue Bauform. bzw. Konstruktion sehen. Mach doch noch ein Bild vom Inneren des Abschirmkäfigs.
      Zudem können ebenso andere Induktivitäten das Geräusch machen.
      Und nicht gleich vorschnell irgendwas reinsprühen!

      Die Geometrie wird immer nach Gefühl = Auge eingestellt. Nimm einen großen Spiegel und stelle Bildamplitude, Bildlinearität und Bildlinearität oben in mehreren Durchgängen ein bis das Ergebnis stimmt.

      zdf.jpg

      Hier wirst Du natürlich keine Farbe sehen, egal wie sorgfältig Du einstellst ;)

      Was ist das für ein Testbildgenerator? Manche Modelle produzieren kein besonders gutes Bild, manche Effekte auf den Fotos könnten auch auf das Konto des Testbildgenerators gehen.
      Achim
      Achims Testbild ist ein guter Hinweis.

      Wie schon zuvor angemerkt, Testbildgeneratoren liefern nicht immer ein identisches Bild.
      Beim analogen Fernseher ist es normal, daß nicht immer alles ganz gerade ist.
      In der Bildmitte sollte es möglichst gerade sein, da ist der Fehler durch die Bildröhre gering.
      Bildröhren waren ursprünglich mal ein Kugelausschnitt, sind aber immer flacher geworden.
      Somit nimmt der zu korrigierende Fehler gerade an den Ecken zu.

      Früher habe ich mehrfach bei Fernsehern die Geometrie eingestellt.
      Nehmen wir eine Bildschirmdiagonale wie damals üblich, so etwa 60 cm.
      Bildhöhe und Breite habe ich erst mal so eingestellt, daß das Bild etwa 1 cm zu groß ist.
      Danach habe ich mir den Kreis angeschaut und ob die Kästchen quadratisch sind.
      Da sucht man einen gesunden Kompromiss, nicht unnötig Bild verschenken.

      Beim analogen Fernseher schwankt das Bild in Höhe und Breite, abhängig von der Helligkeit.
      Damit meine ich weniger die eingestellte Helligkeit, sondern die des Bildinhalts.
      Als Beispiel nenne ich einen Bühnenauftritt, Spannung beim Zuschauer erzeugen.
      In der Dunkelheit betritt der Darsteller die Bühne, die Scheinwerfer werden eingeschaltet.

      Das muss der Fernseher können, nicht nur auf Durchschnittshelligkeit Testbild eingestellt sein.
      Ist zu knapp eingestellt, sieht man z.B. unten die Videotextzeilen.
      Neueres Problem, statt 4:3 wird einem 16:9 aufgezwungen, Kinoformat.
      Ich bleibe bei 4:3, nehme oben und unten die schwarzen Balken hin.

      Andreas
      Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
      Hallo Andreas,

      ich bleibe auch bei 4:3. Manchmal kommen auch noch Sendungen in echtem 4:3, aber immer häufiger wird altes 4:3 Material so ausgestrahlt, dass es höhenmäßig in den 16:9 Schlitz passt. Dann habe ich ein kleines 4:3 Bild auf dem großen 4:3 Schirm.
      Zum Glück kann ich meine großen Filmbestände von früher von DVD oder übers Netzwerk anschauen wie immer.
      In diesem Leben wird kein neuer Fernseher gekauft, schließlich habe ich gerade erst 1978 fast 2000 DM für ein neues Fernsehgerät ausgegeben.
      Wo käme man denn sonst hin...
      Achim
      Fernsehbildröhren ab Ende der sechziger Jahre haben oft Zusatzpixel außerhalb der regulären Bildfläche die zur Einstellung der Bildbreite nützlich sind, das generierte Testbild muß bis dahin reichen. Das wird hier noch nicht da sein. Schön auch die recht neuen teildigitalen Kisten mit Featurebox, da kann man das Bild in allen Einzelheiten per Servicemenue dirigieren, hinten fummeln und vorne um die Ecke gucken und dabei aus Versehen in den HV-Käfig packen entfällt da wenigstens.

      Meine letzte Bildmöhre kann zum Glück alle möglichen, auch die achso modernen (krummen) Formate wie 576i/p, wie sie Teile der Kommerzverblöder über Digital ausstrahlen, aus dem Käfig befreien und ganz aufziehen oder gar auszoomen. Man kann 4:3 in 16:9 wandeln und umgekehrt, die Steuerbox kann dabei auch den Wandler-Modus schalten, also rein oder raus in die Letterbox. Der ist aber auch schon innerlich weitgehend digital, nur noch die Röhre und der Lautsprecher hängen da mit ihren Impuls-/Leistungsteilen dahinter.
      Ich sehe garnicht ein warum ich dabei auf Bildfläche verzichten soll und für dauerhaft Schwarz Strom bezahlen soll, also wird bei mir immer das volle Röhrenformat (4:3) mit Bildinhalt belegt. Ich empfinde es auch als Vorteil das dabei das Sender-Eigenreklame-Logo ausgeblendet wird, da ich gezielt schaue kann es mich auch nicht überraschen welchen Sender ich gerade laufen habe und man muß ihn mir nicht dauerhaft unterjubeln.

      Fernsehen hat für mich eh Begrenzungen, Fernsehen ist nicht das reale Leben und das darf man auch ruhig jederzeit merken. Dieses heute übliche Entgrenzungsverhalten durch Riesenplattglotzen wo man die Nasenhaare der Ansagerin zählen kann sowie die Anhaftungen daran in 3d genießen muß kommt mir garnicht in die Tüte. Im Gegenteil, im Labor wo ich hauptsächlich reine Informationsprogramme laufen lasse, wenn überhaupt, da steht ein tapferer kleiner Schneider 36cm-Zyklop, das reichte schon 2001 (9-11) aus um genügend genau den unglaublichen Massenmord-Angriff auf die gesamte westliche freie Welt durch hirnamputierte, zurückgebliebene Neandertaler life auf CNN beizuwohnen.
      Gruß Jogi,
      der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf.
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