MI215 Innen sehr verklebt

      MI215 Innen sehr verklebt

      Hallo,

      ich habe einen MI215 günstig bekommen können, der offensichtlich viele Jahre in einer Gaststätte stand. Das gesamte Innenleben ist mit einer gelben klebrigen Schicht überzogen. An den Flachbandkabeladern die in den Leiterplatten verlötet sind, befinden sich schwarze, wahrscheinlich leitende Schichten, die kaum zu entfernen sind.

      Da das Gehäuse sehr gut erhalten ist, möchte ich den Verstärkter ungern entsorgen.

      Was könnte man in so einem Fall machen ?
      Grüße Tommy
      Profis wie ambitionierte Amateure reinigen ihre Leiterplatten im Ultraschallbad mit Tikopur u.ä.
      "Waschen" kann man auch gut mit 80% Isopropanol.
      Es gibt so gut wie nichts was man nicht wieder irgendwie rein kriegt.

      Zu beachten ist das verstell- und eindring-empfindliche Bauelemente nicht beeinflußt werden sollen, da kann ich keine Aussage treffen ob überhaupt und ab welchem Zeitpunkt sie bei den vielen verschiedenen Herstellern und Lieferanten als "waschbar" deklariert verbaut wurden. Solche Bereiche behandelt man also besser selektiv anstatt sie zu tunken. Wichtig ist auch die vollständige Entfeuchtung nach der Reinigung, ein paar Tage auf dem Heizkörper oder wenn man hat im Trockenofen bei zugelassener niedriger Temperatur sollten es schon sein.

      Kabelbäume und Flachbandleitungen befreien sich nach so langer Zeit auch schon gerne von ihren Lösungsmitteln, eine eklige Kleisterei unter Gestank kann oftmals bei UHER-Bandgeräten beobachtet werden, das hat mit dem Einräuchern mit Tabakqualm nichts zu tun und wenn man sowas hat kann es sich sein das man die Isolierungen beim Reinigen auf- oder anlöst. Die waren dann aber eh schon nichts mehr.
      Gruß Jogi,
      der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Jogi“ ()

      Hallo Tommi,

      wenn ich verschmutzte Platinen nicht mit Ultraschall reinige, weil sie zu groß sind oder weil es sich nicht lohnt, gehe ich so vor:

      Platine ausbauen und senkrecht in eine Schale oder auf eine saugfähige Unterlage stellen. Dann wird mit ca. 80%igem isopropanol mit einem Pinsel von oben nach unten gereinigt. Der Pinsel sollte klein (ca. 1cm breit) sein und eher kurze, feste Borsten haben. Dabei wird er immer wieder im Isopropanol eingetaucht und dann vollgesogen wieder zum Reinigen verwendet. Der durch Lösungsmittel und Bürsten abgelöste Schmutz fließt mit der Flüssigkeit nach unten ab. Daher fängt man oben an und arbeitet sich zeilenweise bis zum unteren Ende der Platine vor. Mit Isoprop. wird dabei nicht gespart, es gibt eine ziemliche Sauerei, wo sich das verschmutzte Lösungsmittel sammelt. Mit einem Festen Pinsel erzielt man durch Stochern, Schrubben, Drehen und Schrubben eine hohe mechanische Komponente beim Reinigen. Da manche Verschutzungen wasserlöslich, andere durch Isopropanol löslich sind, verwende ich die genannte Mischung.
      Am Ende verdunstst der Isopropanolanteil, das Wasser bleibt als Beschlag zurück. Man muss es mit Wattestäbchen und mit einer Heißluftpiatole / Fön vollständig entfernen, sonst bleiben Rückstände.
      Sensible Bauteile wie Spulenfilter baue ich zuvor aus.
      Achim
      ......Auch eine Zahnbürste liegt bei mir für solche Zwecke auf der Werkbank, die tut nicht nur dem Zahnschmelz wohl, sie ist auch sehr fleißig beim Lösen von regelrecht betoniertem Dreck.
      Gruß Jogi,
      der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf.
      Die von Achim beschriebene Methode benutze ich auch immer, wenn so etwas auf mich zukommt. Damit habe ich noch so ziemlich jeden Dreck wegbekommen. Meist ist es ja Nikotin und/oder Küchendunst, damit alles eine Art Fettschmier.
      Und dafür ist Isopropanol ideal. Es löst meist noch nicht die Platinenaufdrucke ab (habe da aber auch schon eine Überraschung erleben dürfen) und reinigt sowohl wasserlösilchen Schmutz als auch Fette. Das ist der große Vorteil des sekundären Alkohols. Übrigens enthält auch "reines" Isopropanol an der Luft sofort um die 10-15% Wasser. Es zieht sofort Wasser und bildet ein Azeotrop. Selbst das bleibt dann nach Abdunsten des Alkohols zurück. Darum bitte auch immer nach jedem Spülen einer Platine mit IsoProp oder Kontakt WL gut trocknen, selbst wenn man nicht direkt Wasser bemerkt.

      Teile wie Spulen, Trimmer, Potis und Relais baue ich auch dann vorher aus, manche vertragen es einfach nicht.

      Bei Gehäuseteilen oder anderen weniger empfindlichen Teilen funktioniert auch ganz prima der Bref Power-Reiniger gegen Fett&Eingebranntes. Ein wahres Teufelszeug. Das Tensid darin ist echt klasse. Man muß nachher nur sehr gut abspülen und trocknen.
      Gruß, Gunnar
      Hallo Gunnar,

      gegen Fett und Schmutz an mechanischen Bauteilen, Knöpfen und Tasten benutze ich das Fettlösespray von Lidl oder Aldi. Die Reinigungskraft ist immens, vor allem gegen Fette. Lose Teile in eine Schüssel geben, satt einsprühen, heißes Wasser dazu, muss kaum mehr gebürstet werden. Geht auch, wie du schreibst, bei Platinen.

      Gruß, Dieter