Saba Sabine 1. Version, Radiokabelanschluss

      Saba Sabine 1. Version, Radiokabelanschluss

      Hallo ich habe folgendes Phänomen bei meiner Sabine 1.Version, entdeckt.
      Wenn ich die Antennenbuchs, egal ob in Hochantenne und Erde oder in die Dipolantennenbuchse den Radiokabelanschluss einstecke, hab ich 220V auf dem Kabelanschluss bzw. am Gerätechassis.
      Wobei es egal ist ob die Einbauantenne eingesteckt ist oder nicht.
      Ich kann mir das Phänomen nur so erklären: da der Nulleiter als Antenne dient ist eine Erdung im eigentlichen Sinne nicht vorgesehen.
      Da der Kabelanschluss geerdet ist, steht das Chassis unter Spannung. Interessant ist allerdings, auch wenn die Erdung nicht eingesteckt ist, hab ich volle Spannung am Chassis.
      Jetzt meine Frage, hab ich mir bei der Überholung der Ur-Sabine einen Fehler eingebaut, oder liegt es wirklich nur an der Besonderheit der Schaltung.
      Noch eine Randbemerkung, wenn die Einbauantenne eingesteckt ist, läuft das Radio einwandfrei.
      Für eine plausible Erklärung wäre ich sehr dankbar.
      Liebe Grüße Markus
      Wenn nichts mehr geht, geht immer noch etwas!!!!
      Wenn ich im Internet nach SABA Sabine suche finde ich lediglich eine unangezogene Dame, aber keinen Stromlaufplan.
      So führt das zu nichts.

      Verlasse ich mich auf die Aussage "nicht netzgetrennt", dann sind Brummen an der Antennenanlage und Netzspannung auf dem Chassis normal.
      Es ist nicht ratsam und auch ziemlich fahrlässig Geräte ohne Netztransformator mit anderen Geräten zu verbinden wenn keine der vorgeschriebenen Schutzmaßnahmen greifen kann.
      Faßt bspw, jemand den Antennenstecker am Schirm an und hält, damit sie nicht aus der Wand reißt, an der Antennendose gegen, so fließt ein Körperstrom durch ihn hindurch.
      Faßt jemand einen an das Radio angeschlossenen Plattenspieler mit Metallplatine an und stützt sich an der Heizung ab, so fließt durch ihn ein Körperstrom.
      usw.

      Mein gut gemeinter Rat ist das man solch ein Gerät ohne Netztrennung keinesfalls einer Nutzung durch Unbedarfte zur Verfügung stellt und selber nur interne Verbindungen (Gehäuseantenne) benutzt und gut darauf achtet das alle Isolierteile, auch die Isolierpfropfen auf den Madenschrauben der Stellelemente, einwandfrei sind.
      Denkt man mal zurück an die Zeit wo die Geräte gebaut und verkauft wurden, so stand damals ein Radio auf einem Wandregal oberhalb der Kinderarm-Reichweite und der Netzstecker verschwand direkt in der vom Elektriker für das Radio in dieser Höhe angebrachten Steckdose oder in einem "Ochsenkopf-Adapter" in der Edison-Fassung der Deckenlampe. Viel zum Anschließen hatte man nicht, gab es eine Außenantenne und einen Zweitlautsprecher so waren auch diese Sachen außerhalb der Armreichweite installiert und so gut wie möglich von allem anderen isoliert. GA- und BK-Anlagen gab es eh noch keine.
      Dafür langte es, heutige VDE- und Bdeienerluxus-Ansprüche werden nicht mehr erfüllt.
      Gruß Jogi,
      der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf.
      Hallo in die Runde schon mal lieben Dank für eure Beiträge

      Ich hab mich vielleicht etwas unverständlich ausgedrückt.

      Dieter, mit dem „Radio-Kabelanschluss“ meine ich den Anschluss mit dem man nicht nur Kabelfernsehen genießen kann sondern auch Radiosender empfangen kann.

      Ja Micha 94, ich meine den Antennenanschluss der Saba Sabine und mir ist durchaus bewusst das es sich um ein Allstromgerät handelt.

      Ach ja, Jogi, Was das Schaltbild betrifft, solltest du vielleicht bei Google nicht unter Bilder suchen. War ein Scherz!!!!!!!!!
      Aber ich lad mal ein Schaltbild für dich hoch.
      Du warst mit deiner Ausführung, meinem Gedankengang schon sehr nah.

      So nun noch mal zu meine Frage.
      Beim aufmerksamen lesen meines ersten Beitrag, habe ich davon geschrieben, daß das Chassis nur beim Anschluss des Kabelanschluss (Gegenteil von Satellitenanschluss) an der Antennenbuche der Saba Sabine unter Strom steht.
      Meine Vermutung war wie bereits erwähnt, das der Kabelanschluss das Radio Erdet, was ja im eigentlichen Sinne bei diesem Gerät nicht vorgesehen ist da der Nulleiter als Antenne dient.
      Das einzige was ich von euch wissen will, lieg ich mit meiner Vermutung richtig.
      Somit kann die Sabine nur ihre eigene Antenne nutzen bzw. bestenfalls noch eine Hochantenne von dazumal.
      Liebe Grüße Markus
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      Wenn nichts mehr geht, geht immer noch etwas!!!!
      Ich habe da einen Verdacht!

      MRPower schrieb:


      Dieter, mit dem „Radio-Kabelanschluss“ meine ich den Anschluss mit dem man nicht nur Kabelfernsehen genießen kann sondern auch Radiosender empfangen kann.
      ...
      Beim aufmerksamen lesen meines ersten Beitrag, habe ich davon geschrieben, daß das Chassis nur beim Anschluss des Kabelanschluss (Gegenteil von Satellitenanschluss) an der Antennenbuche der Saba Sabine unter Strom steht.


      Werden Antennenanlagen unsachgemäß errichtet, egal ob Hochantenne, Sat oder Kabel, ist da manchmal Spannung auf dem Schirm, was nicht sein darf. Die kommt meist von einem Empfangsgerät, das hochohmig mit Netzspannungspotential verbunden ist. Bei Empfangsgeräten ist das üblich, da sie seltenst über einen Netzstecker mit Schutzleiter verfügen. Dieser Potentialausgleich ist hochohmig, jedoch beim Anfassen unangenehm.
      Bei einer korrekt errichteten Antennenanlage ist der Schirm der Antennenkabel mit der Potentialausgleichsschiene verbunden.

      Laut Schaltbild Sabine ist der Antennenanschluss galvanisch vom Chassis getrennt.
      Für UKW sind das C21 und C22 mit jeweils 50 pF. Das Antennensignal LMK wird über C1 mit 1 nF eingekoppelt. Da gibt es noch den Schalter S3, der im geschlossenen Zustand, abgesehen von HF, den symmetrischen Antenneneingang UKW mit dem für LMK verbindet. Die Kondensatoren C21 und C22 sollte man sehr genau kontrollieren und sie gegebenenfalls durch Keramikkondensatoren VDE 47 pF ersetzen. Ähnlich ist es beim Kondensator C1 mit 1 nF, da auch eher VDE-Kondensator Keramik statt Folie nehmen wegen der HF-Eigenschaften.

      Andreas
      Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
      Moin,
      und dann muss man noch damit rechnen, dass das Radio mit dem BK-Anschluss nicht zurechtkommt. Das Problem ist, dass die Sender zwar einen recht grossen Abstand haben, aber alle gleich stark sind. Bei den alten Geraeten, die darauf keine Ruecksicht nehmen mussten, kann das Probleme wegen zu schlechter Selektion geben.

      73
      Peter
      Wie ich schon sagte hat so ein olles Ding am BK- oder GA-System nichts verloren, weder tut das dem Radio wohl noch der Anlage.
      Galvanische Trennung ist das A und O und das ist überhaupt nicht gegeben, somit muß das Radio als Insellösung mit so gut als irgend möglich durchdachter Isolation gegen alle Eventualitäten betrieben werden.
      Selbst wenn man Antennenweichen benutzen würde, müßte man diese zuerst öffnen und kontrollieren ob sie sicher galvanisch trennen, ein bloßer kleiner Kondensator unbestimmter Bauart ist dazu nicht gesetzlich ausreichend, es müßte schon ein HF-Übertrager oder allpolig, auch gegen Masse, Schutzkondensatoren und ein Überspannungsschutz drinnen sein.
      Gruß Jogi,
      der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf.
      Ich danke allen die sich diesem Thema angenommen haben und es ist schon bemerkenswert, was wir alles aufklären können, wenn jeder seinen Grips anstrengt!

      Hallo Andreas, danke für deine nachvollziehbaren Tipps!
      Also ich habe die von dir aufgelisteten Kondensatoren alle überprüft, und ich konnte keine gravierende Abweichung von den Sollwerten feststellen. Ich habe auch noch andere infragekommende Kondensatoren überprüft, wobei lediglich der C4 nur noch 3,4 nF statt der geforderten 5nF hatte. Ich habe ihn natürlich gegen einen neuen Keramischen Kondensator getauscht.
      P.s.; Die anderen von dir in Frage gestellten Kondensatoren , sind alle Keramisch.

      Danke Peter für deinen Beitrag, aber ich glaube wir sind ein wenig am Thema vorbeigeschossen.
      Es geht darum, warum man an der ersten Sabine keine modernen Antennensysteme anschließen kann, ohne mit 220V Bekanntschaft zumachen.
      Bei anderen Saba Radios, kann ich Kabelradio wunderbar genießen, ob die Frequenz genau stimmt? Da gebe ich dir Recht, das steht auf einem anderen Blatt.
      Trotzdem danke ich dir für deinen Beitrag!

      Hallo Jogi ich bin beim Vergleich mit anderen Saba Radios aus dem selben Jahr zu dem entgültigen Entschluss gekommen, daß du recht hast, wie sagtestes so schön. Die Saba Sabine ist eine Insellösung!
      Das heißt, wie schon von mir vermutet, daß die erste Sabine wirklich nicht an Sat, Kabel oder Antennenverstärker angeschlossen werden kann.

      Ich habe mal den Schaltplan der Saba Sabine mit anderen Saba-Radios aus dem selben Jahr verglichen und mir viel schnell ein gravierender Unterschied auf.

      Ich bin mal auf eure Interpretation gespannt.

      Soviel sei verraten: Der Schalter S3 bei der Sabine ist eine Blechlasche mit einer Feststellschraube, die lediglich den Anschluss für die Hochantenne frei gibt, bzw. verbindet.
      Einen Augenmerk würde ich auf die Erdung und die Einbauantenne legen.

      P.s.: Ich habe mal ein Schaltbild vom Saba Villingen 6-3D aus dem gleichen Jahr der Ur-Sabine hochgeladen, ihr könnt aber genauso gut andere Saba Typen zum Vergleich heranziehen.
      Noch ein interessantes Phänomen als Denkanreiz, wenn ich bei der Sabine, daß Chassis gegen den Nulleiter der Steckdose messe, habe ich 220V am Chassis. Bei anderen Saba Radios hab ich lediglich Niedervolt.
      Liebe Grüße Markus
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      • Villingen 6 3D.JPG

        (823,72 kB, 31 mal heruntergeladen, zuletzt: )
      Wenn nichts mehr geht, geht immer noch etwas!!!!

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „MRPower“ ()

      Hallo Markus,

      es ist doch ganz normal, daß bei der Allstrom Sabine am Chassis Netzspannung anliegen können. Das ist kein besonderes Phänomen. Wenn Du den Stecker in der Dose umdrehst ist gegen Null dann keine Spannung mehr. Aber bitte nicht mit dem Finger probieren, das kann unangenehm werden. Die Erde des Radios ist eben mit einem Pol der Netzleitung verbunden.
      Und auch ganz klar, daß man das bei einem Gerät wie dem Villingen nicht hat. Galvanische Trennung durch den Trafo eben.

      Der S 3 ist dazu da, die Antenne für die AM Bänder mit der eingebauten Dipol Antenne für UKW zu verbinden, wenn nichts besseres (eine Hochantenne) zur Verfügung steht.
      Gruß, Gunnar
      Mir scheint, die Gefahr eines Allstromradios wird hier nicht erkannt bzw. verharmlost !!

      Wir reden hier von Lebensgefahr, wenn der Stecker so in der Dose steckt, dass Phase auf dem Chassis liegt - das ist keine Fehlkonstruktion sondern ein Muss, sonst hätte man das Radio früher nie mit Gleichspannung betreiben können.

      Wenn dann auch noch ohne Trenntrafo gearbeitet wird, der Bastler mit frisch gewaschenen Händen womöglich barfuß auf dem Fußboden loslegt, ist der Herztod garantiert.

      Also bitte, äußerste Vorsicht, es ist keine Modelleisenbahn...

      Gruß, Dieter
      Hallo an Alle,
      Dieter, Du schreibst es ja und ich möchte den Sachverhalt auch nochmal bekräftigen: Da Ist kein Netztrafo im Sabienchen! Das heißt ein Leiter der Steckdose bzw. des Umspannwerks bzw. des Atommeilers ist direkt mit dem Chassie und allen damit verbundenen Teilen verbunden! Liegt nun gerade die Phase auf eben jenen Leiter hatt man volles Netzpotential auf dem Chassie! Also: Kein Trafo = Nix extern anschließen!(Schon garkeine gemeinschafts/kabelantenne)
      Wie Jogi schon schrieb: Eine gut isolierte Wurfantenne hinten in der Rückwand gespannt ist meiner Meinung das Maximum was geht und alle von außen
      erreichbaren Metalteile (Madenschrauben der Knöpfe!!!) dauerhaft isolieren!!!!!!!!!!!
      Nix für Ungut, viele Grüße Tobias.
      Viele Grüße, Tobias.
      Hallo in die Runde,

      was ist denn los mit euch, was erzählt ihr denn da alle? Insellösung? Keine galvanische Trennung? Was soll das alles? Markus, deine Sabine ist ein Allstromradio, d.h. es hat keinen vom Netz trennenden Netztrafo. Darum liegt je nach Netzsteckerpolung volle Netzspannung am Chassis. 1958 genauso wie heute. Darum sind alle Buchsen über Schutzkondensatoren mit der Schaltung und Masse verbunden. Dipolbuchsen C21 und 22, Antenne AM und Erde über C1 und C4. Wenn diese einwandfrei isolieren, kannst du alle beliebigen Antennen und auch BK-Kabel anschließen. Sie sind daher bei einem Allstromsuper auszutauschen gegen einwandfreie und VDE-gerechte Neuware, denn die Sicherheit darf nicht an 60 Jahre alten miesen Kondensazoren hängen! Kapazitätsmessungen an den alten sind sinnlos und sagen nichts über die Sicherheitseigenschaften aus!

      Mache dich als Sabine-Benutzer schlau über Allstromgeräte. "Antennenbuchsen erden das Gerät" = Unsinn. "Nulleiter dient als Antenne" = Unsinn. Schaut doch mal ins Schaltbild.

      Ein Allstromradio ist kein Plutoniumreaktor, dem man sich nur im Schutzanzug nãhern darf. Solange die Nichtberührbarkeit von Chassisteilen gewährleistet ist, ist der Allströmer genauso benutzbar wie andere Radios auch. Dazu gehören: keine Löcher in Gehäuse und Rückwand, keine fehlenden oder kaputten Knöpfe und Tasten, Knopfschraubenlöcher wie ab Werk mit Wachs verschlossen. Dazu die Trennkondensatoren zu den Buchsen erneuert. Es gelten die Ausführungen von Andreas.

      Gruß vom Klarzeichner
      Klarzeichner, was ein Bastler für sich im Kämmerlein macht ist uns vermutlich egal.

      Hier ist aber öffentlich und das was manche basteln geben sie in Laienhand weiter, und der ist heutige Sicherheitsstandards gewohnt und auch die Gesetze sind so, das es keine Todesstrafe für dummes Anfassen gibt, sondern so das der Letzte der an etwas gearbeitet hat für den Sicherheitszustand der gesamten Sache verantwortlich ist. Regulät müßte jemand, wenn er eine Fachausbildung genossen hat, bei so manchem Gerät den Netzstecker abschneiden und es "außer Verkehr" ziehen (ungeprüft konkreten Falles und ganz allgemein gesprochen). Nicht umsonst werden so viele Geräte mit dem Text angeboten: "Ich konnte es nicht testen weil ein Trottel den Netzstecker abgeschnitten hat".

      Eine Handvoll Kondensatoren sind keine genügende galvanische Trennung von Versorgungsnetz und Geräteinnereien sowie deren Schnittstellen nach außen, die Normen kennen dafür nur die Schutztrennung und die Schutzkleinspannung am Unterhaltungsgeräte-Versorgungsanschluß. Einzig ein nachgerüsteter Netz-Trenn-Schutztrafo könnte da abhelfen.
      Gruß Jogi,
      der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf.

      Jogi schrieb:


      Eine Handvoll Kondensatoren sind keine genügende galvanische Trennung von Versorgungsnetz und Geräteinnereien sowie deren Schnittstellen nach außen, die Normen kennen dafür nur die Schutztrennung und die Schutzkleinspannung am Unterhaltungsgeräte-Versorgungsanschluß. Einzig ein nachgerüsteter Netz-Trenn-Schutztrafo könnte da abhelfen.


      Moin,
      technisch gesehen bieten durchschlagfeste! Kondensatoren (VDE-geprueft) genuegend kleiner Kapazitaet einen durchaus wirksamen Beruehrungsschutz. Auch, wenn es uns nicht immer passt, sowas wird uns immer noch angeboten. Es ist noch gar nicht so lange her, da konnte man Fernseher kaufen, die keine Netztrennung hatten. Trotz Schaltnetzteil etc. Sogar von Thomson/Telefunken etc oder Philips. Man erkannte sie am fehlendem AV-Anschluss und an der nur kapazitiv am Geraet angebundenen Antennenbuchse. Die Dinger wurden ganz selbstverstaendlich am BK-Netz oder Gemeinschaftsantennen angeschiossen.
      Was wir immer noch haben sind zahllose Geraete mit Schaltnetzteil und zweipoligem Netzanschluss, die primaerseitig Stoerschutzkondensatoren gegen Masse haben. Von denen wurde ich auch schon oft genug bei (leichter) Beruehrung gezwickt. Das "Boese" ist also immer noch unter uns.

      Trotzdem wuerde ich an ein Allstromgeraet nichts weiter anschliessen wollen. Ein BK-Netz ist in der Regel am Aussenleiter geerdet, das ist kein Problem und wenn, kuemmert sich der FI-Schalter darum. Aussenlautsprecher sollte man nicht anschliessen, man weiss nicht, wie gut der Ausgangsuebertrager isoliert ist. Zeitgenoessisch sollte ein Gehaeuseaussenlautsprecher vollisoliert sein ("verwendet nur Tonabnehmer und Aussenlautsprecher nach VDE"). NF-Zuspieler heutiger Machart wie MP3-Spieler etc. wuerde ich ueberhaupt nicht anschliessen, wer weiss, was der Ableitstrom der Beruehrschutzkondensatoren mit denen veranstaltet. Da rechnete niemand auf beiden Seiten mit so einer Konfiguration.

      73
      Peter
      Ich hole noch etwas weiter aus und unterstütze Jogis Aussage.

      Juristisch bewegt sich der "Bastler" auf ganz dünnem Eis, sollte er einmal ein Allstromgerät verkaufen und der Erwerber erleidet trotz "neuer" Kondensatoren" einen Stromschlag oder Schlimmeres. Das Zehntel Millimeter Isolation im Wickel ist schnell durchgeschlagen, auch bei Kondensatoren mit höherer Belastbarkeit.

      Ich weigere mich heute noch, meinen Kindern eine Allstrom-Philetta zu schenken, ist sie auch noch so "sicher". Die latente Gefahr ist vorhanden und ich verschenke keine Gefahrgüter, vor allem schon nicht an meine Nachkommen. Leider findet mein Nachwuchs nichts Passendes im Wechselspannungsbereich...

      Gruß, Dieter
      Moin,
      ich habe auch meine Gruende, warum ich keine Allstromgeraete habe (bis auf einen Schauinsland T126 in einer Bodensee-Truhe).

      Edit: Uebrigens, Sabinchen hat eine FM-ZF von 6,75MHz. Ein guter Grund, Probleme am BK-Netz zu haben (Spiegelfrequenzen).

      73
      Peter

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „hf500“ ()

      Nicht netzgetrennte Fernseher sind ein schönes Demonstrationsobjekt, Peter.
      Ich habe meine frühen Berufsjahre mit dem Kundendienst und Reparaturen an Fernsehgeräten verbracht, die damals als schutzisoliert aber nicht netzgetrennt ausgeführt waren.
      Die Antenneneingänge waren bei einigen schon ausreichend schutzgetrennt über die Desymmetrier-Übertrager der Tuner. Diese Antennen-Buchsen waren also ERDFREI, Massefrei, Ungenullt.
      Das ist der WICHTIGE Unterschied zu einem Allstromradio, hier denn bei denen wurde munter auf das Chassis gelinkt, wenn auch teilweise über Kondensatoren - diese aber alleine für sich genommen keinerlei Schutzklasse nach VDE herzustellen zugelassen sind, ob sie das technisch können, darüber muß man ob dieser Lage sich nicht den Kopf zerbrechen.

      Wollte man an diesen ungetrennten Fernsehern Anschlüsse nachrüsten die es ab Werk nicht gab, da schon der Hersteller selber sich nicht in die VDE-Nesseln setzen wollte, dann mußte man umständliche und den Endkunden eigentlich immer zu kostspielige Nachrüstsätze vom Werk besorgen und verbauen. Die Vorschriften für den Einbau waren streng, die Anleitungen voller Ausrugfezeichen und genauen Lageskizzen und Ausführungsanordnungen. Im Kern enthielten diese Sätze auch immer und unausweichlich Trenntransformatoren. Es gab also bspw. einen LS-Nachrüstsatz mit eigenem Übertrage, obwohl die NF-Endstufe auch schon einen hatte. Es gab für eine Tonband-Buchse einen gesonderten Nachrüstsatz mit noch einem Trenntrafo usw.

      Kondensatoren - egal ob das real funktioniert - sind keine Teile die die VDE als galvanische Trennelemente einstuft. Jedes Bauteil kann versagen und ein Durchschlag mit Dauerkurzschluß genauso wahrscheinlich wie einer mit Dauerunterbrechung. Auch sicher erscheinende KerKos kann man so einklemmen - als Fehlerfall - das sie dann kurzgeschlossen sind, oder ein drahtrest fällt darüber oder eine Lötzinnpfütze oder was auch immer.

      Dieter, ich bin ein großer Freund der niedlichen kleinen Philetta, aber ich habe das Glück das mir die Versionen am besten gefallen die schon netzgetrennt arbeiten. Auch ihr kleines Asbestplättchen zum Hitzeschutz hat mir noch nie Angst und Schrecken eingejagt im Gegensatz zu vielen heutigen "Feuchtöhrchen" ;) Das schöne an solchen Kleinemfängern ist ja das sie außer an der Netzleitung an nichts hängen müssen und man sie so auch bequem im Mädchenzimmer ans Bett stellen kann, was auch früher ein beliebter Einsatzzweck war. Vorraussetzung ist das die Einsteller-Achsen und Madenschrauben ordentlich abgedeckt sind, der Rest ist ausreichend schutzisoliert solange nichts kaputt ist oder einer dilletantisch dran herumgebastelt hat.

      Mit den heutigen Laptop- u.ä. Schaltnetzteilen hat das alles nur peripher zu tun. Die Y-Schaltung am Eingangsfilter ist vde-gerecht, auch wenn man sich unangenehm einen "Wischer" daran einfängt. Der Clou ist das die VDE einen bestimmten Körperstrom als Berührstrom nicht verbietet, dieser muß nur begrenzt sein und einen ungesunden Wert nicht überschreiten. Genauso sind diese Netzfilter ausgelegt, sie erfüllen genau die Vorschrift weil sie so ausgestattet sind das der Strom durch den Körper unter allen Umständen deutlich unterhalb gefährlicher Werte bleibt. Ein Lügenstift (Phasenprüfstift) zeigt da dann schon volle Netzspannung an, eine Fehlanzeige die bei ohmscher Belastung (Duspol) sofort verschwindet.
      Gruß Jogi,
      der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Jogi“ ()

      Hallo und Dankeschön für alle die hier ihren Beitrag geleistet haben........ich hoffe die Gemüter haben sich beruhigt.

      Da in diesem Forum zwar oft die Sabine behandelt wird, was aber zu kurz kommt sind Sicherheitsrelevante Ausführungen.
      Zwar wird oft das Schreckgespenst Allstromer genannt und bloß nicht die Anschlüsse vertauschen, wo aber die Gefahren liegen, geht meist in den Diskussionen unter.

      Es ist viel in diesem Chat geschrieben worden, aber nicht alles ist für nachfolgende Leser verständlich, darum bin ich bemüht, mal das Wichtigste zusammenzufassen.

      Wir sind uns also schon mal einig, daß ein Allstromer wie die Sabine kein Kinderspielzeug ist sondern nach heutigen Sicherheitsstandards einige Gefahren birgt.
      Warum ist das so?
      Die Antwort erläuterte sehr verständlich der Klarzeichner, ich zitiere:“ ... deine Sabine ist ein Allstromradio, d.h. es hat keinen vom Netz trennenden Netztrafo. Darum liegt je nach Netzsteckerpolung volle Netzspannung am Chassis“.

      Und warum ist das bei anderen Radios nicht so?
      Die Antwort kam von Gunnar: „Und auch ganz klar, daß man das bei einem Gerät wie dem Villingen nicht hat. Galvanische Trennung durch den Trafo eben.“

      Auch die Ausgangsbuchsen der Sabine sind mit Vorsicht zu genießen, die entsprechende Begründungen kamen vom Andreas, Peter und Jogi.
      Ich fasse mal zusammen: Eine galvanische Trennung der Ausgangsbuchsen liegt nur dann vor, wenn alle relevanten Kondensatoren intakt sind und noch besser gegen moderne VDE geprüfte Keramikkondensatoren getauscht werden.
      Ich setze noch einen drauf! Die galvanische Trennung funktioniert nur dann zuverlässig wenn auch die Polung des Allstromers stimmt.
      Das war auch des Rätsels Lösung, warum auf dem Kabelanschluss volle Spannung anliegt.
      Das bedeutet, daß man durchaus, einen Kabelanschluss an die Sabine anschließen kann, vorausgesetzt alle sicherheitsrelevanten Kondensatoren sind intakt oder wurden, noch besser, getauscht.
      Außerdem muss die korrekte Polung stimmen, im Zweifelsfall nachmessen. Liegt volle Spannung am Chassis gegen Null der Steckdose gemessen, Stecker bitte in der Steckdose drehen bevor ihr einen Kabelanschluss an der Antennenbuchse anschließt.
      Weitere Sicherheitsrelevante Tipps zur Isolierung des Chassis wurden zahlreich beigetragen und Bedarf keine weitere Aufführung, Danke auch dafür!

      Ich bitte alle Forumskollegen, die sich bei diesem Chat eingebracht haben um Entschuldigung.
      Ich gebe zu euch ein wenig aus der Reserve gelockt zu haben, aber mir war es wichtig mal konkret an einem Beispiel, die Gefahren eines Allstromers aufzuzeigen, da dieses Thema hier oft etwas Stiefmütterlich behandelt wurde.
      Wir wollen doch, daß auch andere Forumsnutzer einen Nutzen von unseren Beiträgen haben!

      Nochmals vielen Dank für eure Beiträge!

      Liebe Grüße Markus
      Wenn nichts mehr geht, geht immer noch etwas!!!!

      MRPower schrieb:

      Außerdem muss die korrekte Polung stimmen, im Zweifelsfall nachmessen. Liegt volle Spannung am Chassis gegen Null der Steckdose gemessen, Stecker bitte in der Steckdose drehen bevor ihr einen Kabelanschluss an der Antennenbuchse anschließt.
      Genau das macht eben Lieschen Müller nicht !! Der Lügenstift verrät uns nicht, wo die Phase anliegt, falls überhaupt jemand auf die Idee kommt die Rückwand abzuschrauben und zu sehen, was nun auf dem Chassis passiert. Hier bedarf es eben besserer und präziserer Messmethoden - und die hat Lieschen Müller mit Sicherheit nicht in der Schublade und wird, wenn sie viel Glück hat nur einen gewischt bekommen...

      Leute passt auf was ihr schreibt !!

      Gruß, Dieter