HIGH COM IC U401B Beschaltung TELEFUNKEN

      Ich komme noch einmal auf die berühmt-berüchtigte Zusatzschaltung für das Telefunken High Com IC U401BR zu sprechen.

      Ich war immer davon ausgegangen, das wäre eine Ergänzung, die nichts mit Telefunken selbst zu tun hat. Aber unlängst bin ich über ein Telefunken HC750M gestolpert, das hat zwei in Fernost (=Japan) gefertigte High Com Bausteine verbaut, die zu den von Telefunken produzierten pinkompatibel sind und diese Zusatztschaltung bereits integriert haben. Zu erkennen ist das an den zusätzlichen 3 Transistoren.
      Hier der Schaltbildausschnitt vom HC750M:



      Und hier ein Bild so eines Bausteins, der natürlich etwas eleganter ist, als eine Huckepack-Platine auf dem U401. Rechts daneben zum Vergleich ein Baustein aus TFK-Produktion aus einem meiner TC750 (U401BR mit gelbem Punkt):



      Die drei Transistoren sind vorhanden und die Bauteilqualität ist nicht zu beanstanden. Alle Folienkondensatoren sind von Matsushita (ECQ = rot, glänzend und matt bräunlich = Paktron), ebenso die meisten Elkos, der Rest ist Rubycon.
      Ein Elko ist ein Matsushita MR (gelbe Farbe). Er liegt als Koppelkondensator im Signalweg zwischen dem externen Filter und der nachgeschalteten Verstärkerstufe im U401 (C314). Diese Typen findet man oft in ambitionierten HiFi Geräten dieser Zeit, sie haben besonders gute Isolationswiderstände bzw. niedrige Restströme. Hier liegt noch ein Umschaltkontakt am Eingang, da will man Knack- und Krachgeräusche natürlich vermeiden,
      Der hier zuvor geäußerten Ansicht, alle Elkos auf den High Com Bausteinen seien Standardtypen ist insofern zu widersprechen. Es gibt Ausnahmen.
      Ich frage mich jetzt, ob die Zusatzschaltung von einem externen High Com Fan entwickelt und dann von Telefunken übernommen wurde, oder ob der Kollege, der die Zusatzplatine entworfen hat, nur die spätere Telefunkenschaltung kopiert und zum nachträglichen Einbau angepasst hat.
      Der von Hans verlinkte Text legt nahe, dass der Autor TFK-Mitarbeiter war oder aus dem Umfeld kommt. Die angekündigte Modifikation des Layouts (der Maske) des U401BR erfolgte in dieser Hinsicht meines Wissens nicht, aber das Platinenlayout hat man für die späteren Cassettengeräte angepasst und die zusätzliche Peripherie integriert.
      Der Dokumentitel lässt weiterhin vermuten, dass auch das Tape Deck RC300, das wirklich allerletzte in Deutschland gefertigte Telefunken Cassettendeck (mit Pabst-Laufwerk, Direktantrieb un 2,4 cm/sec) mit dieser Modifikation ausgestatten war. Auf Fotos sieht es jedoch eher so aus, als seien noch die alten High Com Bausteine bestückt.

      Ich will bei Gelegenheit auch diese Bausteine (zunächst testweise) in meinem TC750 einbauen und dann testen, ob die von mir immer als Ausschlusskriterium festgestellten Regel- und Pumpvorgänge dann noch auftreten.
      Man könnte dann auch eine Empfehlung aussprechen, ob sich der Nachbau der Platine lohnt.
      Achim

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      Hallo Achim,
      ich komme zu vorderst auf die Kondensatoren zu sprechen.

      Sowohl der 47µF/25V Elko als auch der .68 Folienkondensator sind etwas haarig und müssen über jeden Zweifel erhaben sein.
      Der Elko liegt an empfindlicher Stelle im Signalweg.
      Der Folienkondensator ist bestimmend für die Regelschaltung.

      Die Kennfarbe gelb steht in dem Fall in der Tat für bessere Audioeigenschaften, Impedanzverlauf über Frequenz, Temperatur usw. sowie Wendestellen im Audiobereich sollen da besonders gefällig sein. Der Anschlußort ist die empfindlichste Stelle des sog. B-Verstärkers im HC-Prozessor.

      Der .68µF Kondensator ist auch einer dem besondere Beachtung zu schenken ist, der ist immer engtoleriert zu halten, Restströme sind an der Stelle ebenfalls zu vermeiden, bei frühen Original-Modulen TFK waren das WIMA MKS 2% aus einer besonderen Schutte gewesen (handselektriert?). Jedenfalls lohnt sich die Selektion auf 1% und Kanalgleichheit beim Kompressor.

      Die drei Transistoren soll TFK (oder zumindest der Systementwickler) dazu entwickelt haben,, da es 1981 abwärts ging und die Entwicklung in Hannover Hals über Kopf aufgelöst wurde, die Zusatzschaltung von etwa 1983 stammt, kann das wohl nur unter Thomson-Brand passiert sein.
      Daher gab es auch dann Module, mindestens ein Laufwerk und die gesamte Hauptplatine des RC100 aus Fernost.

      Es gibt also von Telefunken mindestens drei Grundversionen der Module:
      1. HighCom
      2. HighCom mit Aufsetz-Platine
      3. HighCom mit neuer Modulplatine und Zusatz-Transistoren

      Daneben gibt es aber noch einige andere Ausführungen der Module, Anzahl unbekannt.
      Es gab auch noch Doppel-HighCom Leiterplatten in Telefunken-Rekordern unter Thomson-Brand, die stammten offenbar nicht mehr aus europäischer Fertigung.

      HighCom 2 wurde imho bei Nakamichi entwickelt, wer der Entwickler war ist unbekannt.
      Gruß Jogi,
      der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf.
      Dann hole ich den Thread nach 2 Jahren, 7 Monaten, 2 Wochen und 4 Tagen mal wieder auf der Versenkung hervor ;)

      Ich habe meine zwei Rotel RN-500 mal gereinigt und einem Dauertest unterzogen, es funktioniert soweit alles gut. Beide haben die Telefunken-Platinen BS 5035 an einigen Kabeln dran.
      Sie haben die Seriennummern ND60624 und ND60922, wobei laut dem Rotel Service Manual allerdings nur die Seriennummern ND59356 bis ND60305 diese Platinen haben sollten.
      Unter dem HighCom-IC befindet sich ein ziemlich dicker 3.3 MOhm-Widerstand zwischen Pins 4 und 6. Zwischen Pin 14 und der Leiterbahn zu Pin 14 ist ein 2.2 nF-Kondensator eingelötet.
      In der Abbildung der HighCom-Platine im Rotel Service Manual sieht man einen 2,7M-Widerstand zwischen Pin 4 und Pin 24, der ist in meiner Version nicht vorhanden.
      In den Modifikationsanleitungen hier sieht man ja häufiger einen 150K-Widerstand zwischen 7 und Pin 23, dieser ist nicht vorhanden. Auch die Huckepack-Platine gibt es nicht.

      Muß man bei dieser Konfiguration noch etwas ändern oder geht das so? Es gibt ja so viele Modifikationen, gibt es eine beste?

      Als weiteres Problem fällt mir auf, daß die PLAY-LED bei dem mit der Seriennummer 60624 während der Wiedergabe ziemlich dunkel wird und auch stark pumpt, also Helligkeitsschwankungen
      hat. Bei dem mit der Seriennummer 60922 ist das zwar auch so, aber längst nicht so stark.

      Dieser Beitrag wurde bereits 5 mal editiert, zuletzt von „RetroAndMore“ ()

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