Freiburg 9 mit Macke

      Freiburg 9 mit Macke

      Hallo wertes Forum,

      ich habe seit Langem mal wieder meinen Freiburg 9 in Betrieb genommen. Das Gerät wurde komplett revidiert
      und läuft eigentlich perfekt. Nun macht sich ein merkwürdiger Fehler bemerkbar.
      Wenn die Automatik einen Sender gefunden hat, hält sie auch an, aber im Hintergrund ist ein starkes Rauschen zu hören.
      Das verschwindet aber wieder nach 3-4 Sekunden. Bei schwachen Sendern ist das Rauschen stärker, bei starken Sendern weniger stark.
      Kennt jemand dieses Problem und könnte mir sagen wo ich suchen soll.

      Liebe Grüße
      Armin
      Hallo Armin,

      das dürfte mit der automatischen Stummschaltung während Sendersuchlauf zu tun haben.
      Als ersten und einfachsten Versuch würde ich mal die EF86 tauschen (gegen NEU ).
      Diese EF86 sind oft Ursache für Klangfehler, und auch Geräusche bei der Stummschaltung hatte ich
      schon deswegen in SABA Geräten.

      Dieses Rauschen kannst Du auch provozieren, nehme ich an, wenn Du den AUS-Taster drückst
      ohne komplett aus zu schalten, also nicht ganz durchdrückst , und dann wieder los lässt.
      ( das ist auch eine STUMM-Schaltung , über S12 im Schaltbild ).

      Grüße
      Martin
      Hallo Armin,

      liegt denn im Normalbetrieb die korrekte Gittervorspannung an der EF86 an? An C89 (µ1) sollten dies etwa -1,3V sein. Mit einem Voltmeter (Ri=10Meg), sollten direkt am Gitter ca. -1V messbar sein. Falls die Spannung unerlaubt abweicht, sollten C66, C60 und der Koppel-C zum LS-Poti C56 überprüft werden. --- Jedoch sollte man auch überprüfen, ob die eigentliche "Quellspannung" an Punkt "m", ca.-17V, vorhanden ist.

      Nun sollte überprüft werden, ob die EF86 bei Suchlauf richtig sperrt. Dafür ist die Spannung am Punkt "a' "verantwortlich, welche über R50 P4 und die Verzögerungskette R46, R47 mit den zugehörigen Kondensatoren C60, C66 an das G1 der EF86 gelangt. Lange Rede, kurzer Sinn - am G1 der EF86 müßte in diesem Betriebsmodus eine Spannung in der Größenordnung von -10V messbar sein.
      Freundliche Grüsse, sagnix

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von „sagnix“ ()

      Hallo zusammen,

      nun bin ich heute beigegangen um die genannten Punkte nachzumessen.
      Dabei musste ich feststellen, dass es bei der Berührung einzelner Bauteile stark geknackt hat.
      Jedenfalls lief hinterher alles so wie es sollte. Die Störgeräusche sind weg.
      Ich werde nochmals alles sorgfältig nachlöten.
      Eines ist mir noch aufgefallen. Wenn ich mein Messgerät auf Wechselstrom stelle und es mit der Masse verbinde, wird mir schon 30 V angezeigt.
      Ist das denn normal?
      Jedenfalls danke ich allen die sich hier viel Mühe gemacht haben um mir zu helfen. Es war sehr hilfreich zu wissen, dass es im Bereich der EF 86 liegen musste.

      Liebe Grüße
      Armin
      Hallo Armin,

      an den Punkten "a" und "b" liegt eine mit Wechselspannung überlagerte Gleichspannung an. Da können Wechselspannungsmessgeräte je nach Messverfahren unterschiedliche Werte anzeigen - das mit deiner Messung ist daher schon ok.

      Die angegebenen Werte galten jedoch für Messungen im Gleichspannungsbereich.
      Freundliche Grüsse, sagnix
      Hallo Sagnix,

      danke nochmals für Deinen Hinweis. Den Fehler habe ich natürlich gemacht und hatte auf Wechselspannung gestellt.
      Das Gerät funktioniert jetzt wieder einwandfrei. Auch die Autonatik läuft von allen meinen Geräten am besten.
      Der Freiburg hat auch nie einen Keller-oder Bodenraum gesehen. Er stand immer im Wohnzimmer bei einer älteren Dame.
      Entspr. neuwertig sieht das Gerät auch heute noch aus.

      Liebe Grüße
      Armin
      Hallo zusammen,

      nun habe ich mich doch zu früh gefreut. Das Problem mit der Automatik ist beseitigt.
      Nun habe ich aber das Problem, dass bei der manuellen Senderwahl zwischen den Sendern
      starke Nebengeräusche zu hören sind. Mein anderer Freiburg macht das nicht.
      Ist das ebenfalls ein Problem der Rauschunterdrückung?

      Gruß
      Armin
      Moin,
      das fuehrt zu einer grundsaetzlichen Frage: Ist das Geraet schon mal ueberholt worden?
      D.h. hat es immer noch seine originalen Papierkondensatoren?
      Das Radio ist jetzt deutlich ueber 50 Jahre alt, gebaut wurde es fuer etwa 10 Jjahre. Ausser den Roehren, die als Verschleissteil anzusehen sind, altern die Papierkondensatoren durch Wasseraufnahme (Luftfeuchtigkeit und hygroskopisch) und entwickeln neben schlechten Isolationswerten auch andere Stoererscheinungen.
      Einige Kondensatoren, vor allem die beiden 4,7nF im Netzeingang und die 22nF an der Anodenwicklung, koennen inzwischen auch regelrecht gefaehrlich werden. Entweder fuer den Benutzer oder das Geraet.

      73
      Peter