Welche Ladeelkos für MI 215

      Welche Ladeelkos für MI 215

      Hallo zusammen,

      ich revidiere gerade meinen MI 215 und möchte eventuell auch die Ladeelkos (4700µF/50V) wechseln.
      Ersetzen würde ich sie gern durch 10000µF/50V, die Gleichrichter werden auch gewechselt.
      Das Problem ist dass die originalen Elkos ein Rastermaß von 15mm haben, alle handelsüblichen Elkos dieser Größenordnung haben aber
      Rastermaß 10mm, also eher schlecht. Kennt jemand einen Lieferanten für passende Elkos mit 15mm Rastermaß?

      Gruß Andreas
      Hallo Andreas,

      10mm ist heute praktisch Gesetz bei Snap In Elkos und großen Radialelkos.

      Wenn Du ersetzen möchtest - nötig ist es wahrscheinlich nicht - besorge Dir Snap In Typen eines Markenherstellers wie Rubycon oder Panasonic. Aus Europäischer Produktion bieten sich Vishay / BC oder Fischer & Tausche an.
      85° ist ausreichend, aber eine langlebige Serie mit hoher Ripplebelastbarkeit sollte dann für den Rest der Lebensdauer des Gerätes reichen.
      Die Anpassung der Bohrlöcher machst Du mit einem 1 - 1,2 mm Bohrer.

      Die Qualität und die technischen Daten der neuen Bauteile sind hier wichtiger, als ein genau passendes Rastermaß.
      Achim
      Hi Andreas,

      noch ein kleiner Nachtrag: 10 000 uF (mit anderen Gleichrichter) wird nicht schaden, aber auch nicht viel helfen ... wenn ueberhaupt. Das Problem hier ist, wie auch bei den Receivern 9241 etc., dass die Zufuehrungen zu den Endstufen gar nicht wirklich fuer hohe Stroeme ausgelegt sind. Da geht's ueber Leiterbahnen eher kleinen Querschnittes und ueber Klingeldraht ...

      Sinnvoll ist daher eine Massnahme, die Rolf hier mal vorgeschlagen hat, und die ich inzwischen vielfach eingesetzt habe: Man ergaenzt direkt an den Endstufenplatinen (von unten) pro Versorgungsspannung einen Elko mit 470 ... 1000 uF (50 oder 63 Volt). Das verbessert die lokalen Verhaeltnisse. Damit wird der Klang "knackiger". Bringt m.E. mehr als die Erhoehung von 4700 auf 10000 uF bei den NT-Elkos.

      Besten Gruss,

      Michael
      Hallo Michael,

      ich habe jetzt 10000µF/50V eingebaut, sicher kann man darauf verzichten, da gebe ich dir recht.
      Zusätzlich habe ich pro Kanal 2x 1000µF/50V direkt an den Endstufen ergänzt. Allerdings wird jeder der das am
      MI 215 machen will merken, dass es verdammt eng zugeht. Ich bin gerade am Umpositionieren.... :D
      Die Zuleitungen zu den Endstufen sind wirklich bissel dünn, allerdings wird sich der fließende Strom in Grenzen halten wenn man mal
      die ca. 76V Betriebsspannung betrachtet.

      Die beiden 1000µF habe ich auf deinen Rat in einem anderen Thread hin zusätzlich eingebaut, danke dafür!

      Grüße Andreas
      Hi Andreas,

      prima, das ist fein (aber wie geschrieben stammt der Tipp m.W. urspruenglich von Rolf). Es ist richtig, dass es etwas eng zugeht. Ich suche daher halbwegs kleine Bauformen aus (50 Volt reichen ja fuer die Spannungsfestigkeit) und setze die Elkos dann gewinkelt unter.

      Der Strom ist weniger, was mich hier `umtreibt' (ich hoere selten so laut, dass das relevant wird). Es ist eher die etwas maessige Impedanz der gesamten Zuleitung. Hinzu kommen dann noch Uebergangswiderstaende von Steckern und sonstigen Kontakten, u.U. sogar die Loetpins auf der Platine. Dies ist ja auch sonst der Grund, dass man gerne _lokal_ einen Pufferelko vorsieht. Viele Module haben auch so einen, und wenn nicht (Phono), dann rueste ich einen nach.

      Anyway, es ist eigentlich eine Standard-Massnahme. Dass keine solchen Stuetzelkos auf der Platine vorhanden sind, mag Platz- oder Kostengruende gehabt haben. In meinem MI 212, den ich gerade fertiggestellt habe, habe ich die 1000 uF zuletzt eingebaut, und fand die Massnahme sinnvoll. Die NT-Elkos (dort 6800 uF, gemessen etwas mehr) hingegen waren noch einwandfrei, und sind dringeblieben, obwohl man dort sicher auch ohne Bedenken bis 10 000 uF gehen kann (auch ohne den Gleichrichter zu tauschen).

      Besten Gruss, und viel Spass beim Hoeren,

      Michael
      Hallo Freunde,

      heute habe ich endlich meinen MI 215 frisch gereinigt, gebürstet und frei von Tantal-Elkos ans Netz gebracht. Schnell noch den MD 292 und den SACD-Player rangehangen und los gings.
      Was soll ich sagen, absolut unauffällig der Kollege MI 215. Richtige Pegel konnte ich noch nicht fahren, aber ich merke immer wieder welche Juwelen meine RFT BR 50 sind! :thumbsup:

      Das Balance-Poti kratzt noch etwas, da besteht noch Handlungsbedarf. Desweiteren werde ich mal andere OPVs im Line-Verstärker probieren, der 4558 ist nicht gerade ein Audio-OPV, da gibt's mittlerweile viel Besseres.

      Anbei noch ein Foto auf dem man erkennt woch ich die zusätzlichen Elkos an den Endstufen plaziert habe.



      Gruß Andreas

      Elkos und ICs

      Moin Andreas,

      sehr schoen geloest mit den Elkos ! Gib' dem Geraet aber nun erst ein wenig Zeit vor weiteren Massnahmen, es wird eine Weile brauchen, bis es eingespielt ist.

      Was die ICs betrifft: Die "Bremsen" (wenn ich das mal so sagen darf) sind eher die TDA 1028/1029, und die MC 14066 BCP, und an denen kann man nicht viel aendern (jedenfalls nicht ohne grossen Aufwand). Dann bliebe noch das Linear-Modul, und hier muss man aufpassen !

      IC 1054 kann problemlos gegen einen LM 833 getauscht werden (mehr Aufwand lohnt nicht, und dieses IC ist klanglich wirklich sehr gut, wurde z.B. bei Grundig in grossen Mengen eingesetzt und hat sich bewaehrt). Dann ist da noch IC 1074, und hier geht der Tausch nicht ohne weitere Aenderung: Die Spannungsversorgung ist anders geloest.

      Beim IC 1054 ist das mit Z-Diode und Elko (pro Spannung) gemacht, beim IC 1074 einfach mit einem Vorwiderstand. Nun hat der LM 833 aber einen hoeheren Ruhestrom als der RC 4558, und man muss dann die Vorwiderstaende (jeweils 4k7) anpassen, sprich reduzieren. Dabei empfiehlt es sich, wirklich zu messen. Also den neuen einbauen (am besten mit Sockel) und an Pin 4 und 8 messen, was von den eingespeisten +- 24 Volt noch ankommt. Dann den Strom ermitteln, und ausrechnen, was man statt der 4k7 braucht, wenn man auf +- 15 ... 17 kommen will. Da wird so etwas wie 2k2 ... 2k7 herauskommen. Das wuerde ich durch eine Parallelschaltung realisieren, so dass man auch jederzeit wieder auf die originale Situation zurueckbauen kann, oder an andere ICs anpassen.

      Fuer das kratzende Poti kann man auch mal Spruehoel 88 in geringen Mengen probieren, hat einen aehnlichen Effekt wie Ballistol, ohne die Nachteile mit der Verharzung etc.


      Besten Gruss, und viel Spass,

      Michael
      Hallo,

      danke für die Infos Michael. Als Alternativ-OPV hatte ich vorerst den 4580 ins Auge gefasst, mal sehen wann ich da nochmal rangehe. Die Erzeugung der Versorgungsspannungen auf dem Line-Modul ist vorsichtig ausgedrückt etwas unkonventionell gelöst, ich denke das würde man heute anders machen.

      Was mich derzeit noch stört ist die Tatsache, dass nach dem Einschalten Loundness aktiviert ist. Irgendwo gab es mal einen Thread in dem erklärt wurde wie man das ändert, der ist leider nicht zu finden, oder ich stelle mich zu prasselig an. ?(

      Wünschenswert am MI 215 wäre noch ein Schalter der das gesamte Klangregelnetzwerk überbrückt, aber sowas war damals wohl noch nicht so angesagt.

      EIne allgemeine Frage hätte ich noch, wie messt ihr mit dem PC den Frequenzgang des Verstärkers? Was gibt's da für empfehlenswerte Hard- und Software für den PC?

      Gruß Andreas
      Hallo.
      Nicht das ich hier das Schaltbild auswendig kennen würde, fallen mir ein paar Grundlagen-Anmerkungen ein die man auch ohne Wissen um die genaue Schaltung diskutieren kann.

      Wozu wird hier denn ein RC4558 gegen einen artfremden LM833 bzw. RC4580 (=LM833) ersetzt? Das sind völlig unterschiedliche OP-Klassen und kann im Grenzfall zu Problemen führen.
      4558 ist ein Dual 747 in Low Noise und besticht nicht zuletzt durch hohe Treiberleistung bei niedrigem Ruhestrom, 833/4580 sind deutlich leistungsschwächer bei deutlich mehr Ruhestrom. Dieser geht ausschließlich in die OP-Endstufe, die damit in so einem Gerät völlig irrelevante noch niedrigere k3-Werte erreicht. Was nichts nutzt wenn nicht alles genauso niedrige k3-Werte bringt, spätestens an den Schalter-IC ist damit Schluß, sie sind die führenden Klirrerzeuger in der Vorstufe, nicht solche eh schon genügend klirrarmen IC wie 4558.

      Übersiebung ist annähernd so unsinnig wie Untersiebung, man übersieht da gerne das die Ladefunktion die führende Aufgabe des Lade-Elkos ist und für optimale Leistungsentfaltung stimmen muß, die Siebungsfunktion stimmt so oder so eh, mehr sieben bringt also überhaupt nichts an Vorteilen, die konnten schon rechnen bei SABA. Was in der Tat sinnvoll ist ist die Verteilung der Siebfunktion auf mehrere Orte, auch hin zu den Endstufen, damit diese vor Ort ohne langen Leitungsweg (Leiterwiderstand ist auch Widerstand) Strom nachsaugen kann wenn es mal eng wird.

      Nur mal so eingeworfen aus der Grundlagenkiste.
      Gruß Jogi,
      der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf.