Nachdem durch falschen anschließen der Lautsprecher beide Lautsprecher Klemmen gebrückt wurden(L+R zusammen) rauchte meine Endstufe ab, jedoch nach öffnen nur auf einer Seite. Da ein bisschen Ahnung von Elektronik habe, öffnete ich die Endstufe und tauschte die durchgebrannten Widerstände aus, jedoch immer noch kein Ton. Nun meine Frage, lässt sich meine Endstufe noch reparieren und wenn da, wie?
Saba MI 212 defekt
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oldiefan schrieb:
Na ja, wenn Du ein bisschen Ahnung von Elektronik hast, weisst Du, dass es einen Grund gibt, warum die Widerstände durchbrennen. Du hast einen Schluss in einem oder mehreren Halbleitern.
Gruss,
Reinhard
Gruß,
Moritz -
Was meinst Du genau mit "habe ein bisschen Ahnung von Elektronik"?
Du weisst, wie man einen Schaltplan liest?
Du kannst Transistoren prüfen ob sie defekt sind?
Du kannst Dioden prüfen?
Dann prüfe mal alles auf den Endstufenplatinen, einschliesslich Endtransistoren. Den Verstärker schliesst Du auf keinen Fall mehr an das Netz an, bis nicht alle Widerstände, Dioden und Transistoren geprüft und alle Defekte beseitigt sind.
Gruss,
Reinhard -
Lade mal einen Schaltplanausschnitt einer Endstufe hoch!
Dann lässt es sich viel leichter diskutieren, wo Du was wie messen sollst.
Ich hoffe, deine Elektronikkenntnisse reichen so weit, daß Du Bauteile laut Schaltplan in der realen Schaltung findest.
Mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit sind Halbleiter zerschossen, die es als Original praktisch nicht mehr gibt.
Es gibt aber eigentlich immer guten Ersatz, ist ähnlich wie bei Autoteilen.
AndreasWas bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com -
Die Schaltpläne hab ich von dieser Seite. Ich weis wie man DIoden und Halbleiter prüft jedoch nicht wie ich einen Transistor prüfen kann. Danke für die schnellen Antworten oldiefan und dl2jas
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Hallo,
hier ist der Ausschnitt der Endstufe:
endstufe.jpg
Ich würde zuerst messen, ob die Versorgungsspannungen +1 (+32V) und -1 (-32V) vorhanden sind, um sicherzugehen, dass es nicht bereit in die Stromversorgung der Endstufen erwischt hat.
Wenn diese vorhanden sind, dann wirst du wohl nicht drum rum kommen die Transistoren und Dioden zu überprüfen, außer du möchtest einen Radikalschlag machen und alle tauschen.
Außerdem könntest du nach der Reparatur die weinroten Roederstein-Elkos auf sämtlichen Platinen tauschen. Sie sind häufig defekt. Zumindest auf der Endstufe sind sie normalerweise in Form von C677 und C678 vertreten. Aber wie gesagt, das würde ich erst machen, wenn der Verstärker wieder einwandfrei funktioniert. -
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Hallo,
wenn ich das richtig verstanden habe hast Du ja eine Endstufenseite die noch funktioniert, das ist hier für Dich von Vorteil.
Du must auf der defekten Seite die Transistoren prüfen und weißt nicht so recht wie, OK.
Du mißt quasie die Sperrschicht des jeweiligen Transistor mit zB. einem Widerstandsmesser(Ohm). Die drei Beinchen/Anschlüße eines Transistor haben zueinander und in Abhängigkeit der Polarität (welches Käbelchen des Ohmmeters wie rum an welchem Beinchen) der Meßspannung u.a. immer eine stark sperrende Funktion.
Diese Grundfunktion bei Transistoren müßtest Du Dir selber nochmal durch nachrecherchieren im Netz anlesen.
Dein riesen DIY-Vorteil: Du könntest ja wenn Du Dir unsicher ob der Ergebnise Deiner Messungen bist in der funktionfähigen Endstufe einfach entsprechende Vergleichsmessungen anstellen.
Ist alles nur als Denkanstoß anzusehen zur Selbsthilfe, denn von "Miß mal hier, alles klar tausche Teil Tr605" lernt man leider nur sehr wenig bis garnichts.
Viel Erfolg, Tobias.Viele Grüße, Tobias. -
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Moin Moritz!
Transistoren (am besten ausgelötet, da umgebene Schaltung ansonsten evtl. zu falsche Interpretationen führen!?) kann man gut nach dieser Anleitung prüfen:
Prüfen eines Transistors
hobby-bastelecke.de/halbleiter/transistor_pruef.htmMit Gruß Dietmar M. aus W.
In Bearbeitung / Nutzung befindet sich eine Anlage mit MI-215 - MT-201 - CD-262 und die seit dem 07.03.2016 noch ein PSP-350 dazu hat
Hinzugekommen ist bereits ein 2ter MI-215 und ein weiterer PSP-350 ( Reserven sind immer gut ) -
Ein Nachtrag zu Post 7: Es ist nicht richtig, dass die roten Roederstein "oft defekt" sind, jedenfalls nicht ohne genauere Angabe der Umstaende. Das stimmt, wenn sie in heisser Umgebung standen, weil sie dann oft rissig werden, und dann langsam austrocknen. Aber hier im MI 212 sitzen sie nicht an solchen Stellen, und sind daher ziemlich sicher noch komplett in Ordnung. Und wenn, dann sind sie ganz sicher besser als die meisten, die man stattdessen einsetzen wuerde. Also klarer Rat: NICHT tauschen, sondern drinlassen. Ausnahme: C 677, da der mit ca. 65 Volt etwas an der Grenze betrieben wird. Wobei man auch sagen muss, dass die Roederstein locker 10 % Ueberspannung auf Dauer wegstecken, auch komplett anders als moderne Typen.
Besten Gruss,
Michael -
Hallo Michael,
da kann ich nur voll und ganz zustimmen. Ich habe gerade 15 rote Becher aus einem Grundig R30 geholt. 14 sind topp und einer flopp. Der lief auch mit 65V (Nennspannung 63V) und wurde von nebenliegenden Bauteilen aufgeheizt. Außerdem sah man es ihm direkt an, er war voller Risse und die Schrift deutlich verblasst. Man sieht es beim Vergleich mit dem nebenstehenden Elko.Wenn keine äußeren Beschädigungen zu sehen sind bleiben die bei mir jetzt auch da wo sie hingehören, nämlich im Gerät.
Gruß
Rolf -
Hallo allerseits,
bei den "Weinroten" ist ja niemals die Dichtigkeit der Vergussmasse oder der Verbindung Vergussmasse-Gehäuse das Problem, sondern der Kuststoffbecher selbst.
Hitze beschleunigt die Versprödung offensichtlich. Andere Elkos verlieren ihrElektrolyt bei heißer Umgebung übder die Schwachstelle Gummipfropf. Das Ergebnis ist dasselbe, der weinrote Roederstein so gesehen nur ein ganz normaler Elko mit wenig augeprägter Lebensdauer unter Betriebsbedingungen mit hohen Umgebubgstemperaturen, ewa in Nachbarschaft zu Kühlkörpern oder Drahtwiderständen.Achim -
Die Erfahrungen mit den weinroten Roedersteins kann ich durchaus bestätigen!
Die sind fast nur defekt, wenn das Gehäuse beschädigt ist, z.B. durch Temperatur porös geworden ist.
Ähnlich sieht es mit den grauen und orangen Vorgängemodellen aus, die etwa 1970 aktuell waren.
Ausnahme, bei sehr kleinen Kapazitäten unter 10 µF, gerade im Signalweg, nehme ich lieber WIMA MKS.
Sind die nicht ernsthaft Temperatur ausgesetzt, sollten die wieder gar einige Jahrzehnte halten.
AndreasWas bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com -
Krasser Fall in Post 13 ! Und sehr gutes Anschauungsmaterial. Die Vergussmasse ist uebrigens in gewisser Weise doch gerade das Problem, weil absolut dicht. Da der rote Becher nun gar keine Ausgleichsmoeglichkeit bei Erwaermung hat, steht er oft unter Druck, wenn er warm wird. Ich denke, dass dies zu den Rissen beitraegt. Wenn die erst einmal da sind, beginnt die Austrocknung, und damit der Anfang vom Ende.
Seit ich mir ein Messgeraet mit ESR etc. Option verschafft habe, sind viele auch alte Roedersteine getestet worden -- mit demselben Ergebnis wie bei Rolf. Die meisten top -- ausser sie wurden warm und haben Risse. Und mit top meine ich wirklich, dass sie sich extrem gut messen, mit geringem ESR, zuverlaessiger Kapazitaet, und auch die Spannungsfestigkeit war tadellos. Zudem haben diese Elkos Beinchen aus Kupfer von ordentlicher Dicke, was man jetzt kaum noch bekommt. Alles also m.E. wirklich gute Argumente fuer die Verwendung dieser Elkos, wenn noch i.O.
Meine Praeferenz bei Revisionen ist also, Rubycon nahezu unbesehen drinzulassen, Elna in der Regel auch (gelegentliche Ausreisser), und rote Roedersteine nach Inspektion. Philips blau fliegen raus, ebenso die Frakos mit kleinen Werten und den seltsamen Gummis. Alle anderen werden gemessen und im geringsten Zweifelsfall ersetzt, weil ich kein Geraet aus einem solchen Grund nochmal auf dem Tisch haben moechte.
Besten Gruss,
Michael -
kugel-balu schrieb:
Meine Praeferenz bei Revisionen ist also, Rubycon nahezu unbesehen drinzulassen, Elna in der Regel auch (gelegentliche Ausreisser), und rote Roedersteine nach Inspektion. Philips blau fliegen raus, ebenso die Frakos mit kleinen Werten und den seltsamen Gummis. Alle anderen werden gemessen und im geringsten Zweifelsfall ersetzt, weil ich kein Geraet aus einem solchen Grund nochmal auf dem Tisch haben moechte.
Und ganz genau so wie Michael mache ich das auch, da ich die gleichen Erfahrungen gemacht habe.
Gruss,
Reinhard -
Liebe Freunde,
bei vielen Saba-Geraeten sind ja noch weiss-gelbliche Stopfen in den Geraetefuessen, wohl urspruenglich mal als Antirutschmassnahme (?). Die sind aber eigentlich immer zerbroeselt. Beim 9140 Receiver kann man einfach einen selbstklebenden Filzfuss stattdessen einsetzen (der rutscht eh nicht ...). Beim MI 212 koennte man einfach drauf verzichten, der verbleibende Geraetefuss ist noch hoch genug, steht dann aber auf einer recht kleinen ringfoermigen Flaeche.
Nun habe ich mehr zufaellig festgestellt, dass die Abdeckkappen fuer einige Potiknoepfe (Oeffnung ca. 11 mm) recht gut passen (ja nach Typ muss man nur eine kleine Nase mit dem Teppichmesser abstechen). Dann hat man die alte Hoehe wieder, und eine kreisfoermige Auflageflaeche. Bei mir reichte einfach einstecken, sass stramm genug.
Besten Gruss, und schoene Feiertage,
Michael -
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Hi Tommy,
meinst Du welche zum Einstecken, oder zum Ueberstuelpen ? Wenn letzteres, wie fixierst Du sie dann ? Die Fuesse sind ja etwas konisch aussen, da koennen die evtl. abrutschen ?
Was die Hoehe betrifft, so kommt diese auch mit den Einsaetzen der Potiknoepfe wieder hin, jedenfalls ziemlich genau auf die alte Hoehe ab Werk. Fuer die Belueftung des MI 212 reicht das aus. Innen wird ja kaum etwas warm, auch im NT nicht. Ist thermisch besser gemacht als die Receiver. Und die recht grossen Kuehlkoerper der beiden Endstufen bekommen ja auch seitlich Luft fuer die Zirkulation -- da ist es wichtiger, das Geraet mit genug Platz und Luft aufzustellen. Wenn man das beachtet, sollte es keine lastbedingten Probleme bei diesem Geraet geben ...
Besten Gruss,
Michael