Brummen bei Saba Freudenstadt W5 3D

      Hallo Daddy,

      a) messe mal die Katodenspannung der EL 84. Was sagt die?
      b) Wie sieht es aus mit entfernter EL 84?
      c) Leg mal das g1 der EL 84 auf kurzem Weg an Masse. Ist das Brummen dann weg?
      d) Überbrücke mal den 0,1uF-Kondensator in der Anodenspannungsversorgung der EABC 80 (also der zwischen 160k und 300k gegen Masse) mit einem Kond. mit ähnlichem Wert oder höher. Ergebnis?

      Ein Radio dieser Art brummt normalerweise so, dass man es mit dem Ohr am Lautsprecher (bei Lautsätrke Null) einigermaßen deutlich hört, in normaler Hörentfernung aber nicht.

      Viel Erfolg erstmal, Gruß
      Stefan
      Hallo Dennis,

      dann scheidet die Endstufe schonmal aus (c). Der EL84 geht es gut, der Strom ist korrekt (a). Was mich jetzt sehr irritiert ist, dass das Brummen bei gezogener EABC80 bleibt. Mach noch die Gegenprobe: g1 der EABC auf kurzem Weg(!) nach Masse legen. Ist das Brummen dann weg? Und was, wenn stattdessen der Schleifer des Lautstärkereglers an Masse geleget wird? Und dann das obere "heiße" Ende des Lautstärkereglers?

      Gruß
      Stefan
      Hallo Dennis,

      in Deinem Bild mit den von Dir bisher gewechselten Kondensatoren,

      würde ich auf jeden Fall auch den 1000pF an der Anode der EL84 tauschen!

      Den nennt man auch scherzeshalber AÜ- Killer. Wenn der durchgeht, fließt ein Kurzschluß-

      strom vom Netzteil über den Ausgangsübertrager (AÜ) durch den Kondensator gen Masse.

      Dabei verbrennt der AÜ!! AÜ´s sind rar und sollten pfleglich behandelt werden.

      Auf Deinem Ausschnitt sind ja noch einige Kondis zu sehen, welche noch nicht getauscht sind...

      Den Ratio- Elko, der liegt wohl eher im ZF- Bereich der Schaltung, würde ich mir auch mal betrachten und messen.

      Den erkennt man daran, daß der positive Anschluß des Elkos an Masse liegt!!

      Die genannten Maßnahmen müssen nicht unbedingt Dein Brummen verbessern, dienen aber der Sicherheit

      und evt. auch der Leistungsfähigkeit des Gerätes.



      Viel erfolg und Grüße



      Martin
      Hallo Dennis, der Siebelko 50µF+50µF, ist die Alu-Blechbüchse. Wie der Name schon sagt ist er ein Elektrolytkondensator, also kein Kondensator im eigentlichen Sinne.
      Da du wahrscheinlich keine originale Teile , außer Nos, bekommen wirst, musst du auf aktuelle Bauteile zurückgreifen. Die Werte haben sich allerdings ein wenig geändert.
      Somit ist ein Siebelko mit 47µF+47µF schon in Ordnung, vorausgesetzt, die Spannung kommt auch in etwa hin. Wobei die Spannungsfestigkeit ruhig etwas höher liegen darf.
      In der Regel kannst du die“ Bitumen“ Kondensatoren durch Polypropylen Film Kondensatoren ersetzen. Gegebenenfalls kannst du bei geringen Werten auch Keramische Kondensatoren verwenden. Meine Info ist keine Faustregel sondern lediglich ein Anhaltspunkt für Anfänger. Du solltest auf jeden Fall erst mal alle Bitumen-Plomben ersetzen. Was die Werte der neuen Kondensatoren angeht, da hab ich dir ja schon mal einen Anhaltspunkt gegeben. Auch solltest du den Ton-Kondensator 10µF bei den Lautsprechern wechseln.
      Ach ja, von einer Erdung des Radios, würde ich Abstand nehmen. Ich denke mal, daß kann dir Stefan (Klarzeichner) besser erklären.

      Liebe Grüße Markus
      Wenn nichts mehr geht, geht immer noch etwas!!!!
      Hallo Dennis,

      erst einmal noch eine Info,

      ne FD W5-3D besitze ich selber.

      War mir heute Morgen nicht sicher,

      aber nun. Ich mache wohlmöglich mal ein paar

      Fotos von der Unterseite des Chassis, aber dazu komme ich erst

      am WE. Dann kannst Du sehen welche Kondis ich getauscht

      habe. Ich höre mir mal meine an, ob die brummt, melde mich wieder.

      Es gibt hier im SABA- Forum einige Fachleute, die sehr wohl entscheiden

      können welche der Teer- Kondis und Wima`s getauscht werden müssen und von welchen

      Sie Abstand nehmen. So weit bin ich aber nicht! ;( Ich mache immer eine konsequente

      Kondensator Kur (KKK). ;)

      Es gibt im www etliche Aufsätze zum Tausch von Kondensatoren in Röhren- Radios,

      einfach mal danach suchen. Da kann man ganze Samstag- Nachmittage mit verbringen,

      z.B. Magisches Auge.de, Wumpus... Das sind nur so Ideen die mir da so kommen.

      Du hast doch auf Grund Deiner Ausbildung auch elektrotechnische Kenntnisse,

      auf denen kannst Du doch prima aufbauen! Ich bin auch nur EMSR- Techniker,

      keine Kenntnisse in der Ausbildung von Röhren- Technik.

      Möchte zu Markus Ausführungen noch etwas hinzufügen, Elkos wären für mich sehr wohl

      Kondensatoren auch im eigentlichen Sinne, jedoch sind sie eben mit einem Elektrolyt

      "getränkt". Das kann austrocknen und dann ist der unbrauchbar.

      Die gehen dann hoch, explosionsartig, wenn sie nach langer Zeit wieder Betriebsspannung bekommen.

      Mit den damaligen Papier- Wickel Kondensatoren verhält es sich andersherum.

      Die ziehen Feuchtigkeit, werden leitfähiger und schlagen durch ( Kurzschluß),

      mit der Gefahr abzufackeln-->Brände!!

      Noch etwas Anderes, komisch, daß bei meinen Beiträgen große Zeilenumbrüche entstehen?? ?(

      Weiß jemand Rat?

      Grüße

      Martin

      Flambeau schrieb:

      Elkos wären für mich sehr wohl Kondensatoren auch im eigentlichen Sinne,
      deswegen lautet die Abkürzung auch ausgeschrieben ElektrolytKONDENSATOR


      Flambeau schrieb:

      Die gehen dann hoch, explosionsartig, wenn sie nach langer Zeit wieder Betriebsspannung bekommen.
      ...in den seltensten Fällen, mir ist erst einer desintegriert und das war eher wie eine Art Tischfeuerwerk. Manche formieren wieder und sind wieder brauchbar, andere werden warm und behalten ihren Fehler.



      Gruß, Dieter
      Hallo Dennis,

      ich versuche mal etwas Ordnung in das hier langsam entstehene Durcheinander zu bekommen.

      Zunächst mal: irgendwelche zusätzlich gezogenen Massestrippen bringen dir höchstens Chaos in Form von Brummschleifen. Bitte alles entfernen, was nicht original zum Gerät gehört!

      Schutzerdung hat in diesem Gerät nichts verloren! ICh gehe davon aus dass das Problem "zusätzlicher Brumm beim Berühren des Chassis" vor dem Ziehen zusätzlicher Strippen nicht vorhanden war. Wenn, doch, deutet das auf einen Fehler hin.

      Grundsätzlich gehe ich davon aus, dass das Brummen deutlich hörbar ist, und nicht erst wenn man ganz genau mit dem Ohr am Lautsprecher hinhört, ferner, dass das Radio abgesehen von dem Brummfehler einigermaßen normal spielt. Ja?


      Dann: Du hast zwei Oszi-Bilder gepostet. Was zeigt welche Spannung an?

      Du hattest bereits festgestellt, dass das Brummen bei an Masse gelegtem Gitter 1 der EL 84 verschwindet. Damit scheidet die Endstufe als Fehlerquelle aus. Es ist zwar richtig, dass der 1000pF an der Anode der Endröhre aus Sicherheitsgründen auf jeden Fall ausgetauscht gehört, mit dem Brummfehler hat das aber nichts zu tun und ist darum im Moment nicht zielführend. Das gilt erst recht für den 10uF-Elko an den Höochtönern. Zur Zeit völlig irrelevant.

      Da, wie du geschrieben hast, das Brummen bestehen bleibt, wenn du das Gitzter 1 der EABC an Masse legst, muss der Fehler im Bereich der EABC entstehen.
      Da wir hier nicht herumraten wollen, hätte ich jetzt gerne mal
      a) die Spannungen an k, g, a der EABC, also an Pin 7, 8, 9. Gemessen gegen Masse, d.h. gegen eine räumlich naheliegende Lötfahne idrekt am Chassis
      b) die Oszillogramme an den selben Punkten, (braucht keine Abbildung sein, sondern die Größen der gemessenen 50Hz-Wechselsapnnungen).

      c) Wechsele dann bitte den 0,01uF am Heizfadenanschluss der EABC aus. Ein Nierdevolttyp genügt hier. Veränderung akustisch und messtechnisch?
      d) Löte mal den 100pF an der Anode der EABC vorübergehend ab. Veränderung akustisch und messtechnisch?

      Dein Fehler ist nicht ganz banal, aber ruhig Blut, wir werden das schon finden!

      Gruß

      Stefan