Telefunken HiFi Studio 1M Box

      Telefunken HiFi Studio 1M Box

      Hallo allerseits,

      das Telefunken Studio 1M hatten wir hier ja schon öfter. Ich besitze seit ca. 1981 auch eines. Neben den üblichen Fehlern wie Selengleichrichter, Skalenlampen und GA-Rolle gab es bislang keine ernsten Probleme.
      Das Gerät steht neben meinem Schreibtisch und dient vorwiegend als PC-Lautsprecher.
      Neulich fiel mir auf, dass im linken kanal die Höhen fehlten. Ein fehler, den man gar nicht sofort bemerkt, wenn die Lautsprecherboxen am Gehäuse angeklammert sind. Erst beim Verdrehen des Balancereglers wurde ich misstrauisch.

      Nach der Abnahme des Frontgitters war zunächst eine größere Staubmenge zu beseitigen. Dann konnte die Front mit den angebauten Lautsprechern ausgebaut werden.



      Zunächst hatte ich den Hochtöner in Verdacht. Der ist allerdings in Ordnung, weil er "sehr weit oben" über einen 100nF KerKo angebunden ist, hört man ihn ohnehin kaum.
      Der Mitteltöner macht den größten Bereich der Arbeit. Es zeigte sich, dass seine Schwingspule keinen Durchgang mehr hat - warum auch immer.
      Es handelt sich um einen Visaton TW70, den es selbst heute noch problemlos zu kaufen gibt. Ich habe ihn bestellt.

      Achim

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      Hallo Achim,

      der Hochtöner (Höchsttöner) kommt mir stark wie ein Piezo HT vor. Da hätte die Ankopplung über 100nF Sinn. Bei vielen der Radiorecorder aus der Zeit wurden diese Art HT eingesetzt. Einsatzfrequenz ware dann bei etwa 4 kHz.
      Wäre mal interessant das herauszufinden. Vielleicht kannst Du mal die Impedanz des Superhochtöners bestimmen.
      Gruß, Gunnar
      Hallo Gunnar,

      der Hochtöner hat laut Aufdruck eine Impedanz von 8 Ohm.
      Wenn ich nachmesse, hat er bei 100 Hz und 1 KHz etwa 5,5 Ohm, bei 10 KHZ etwa 7,5 Ohm.
      Sie scheint also nach oben anzusteigen und im eigentlichen Hochtonbereich eher Richtung 8 Ohm zu liegen.

      Der HT im Link von Rolf ist fast identisch (hat lt. Aufdruck 9 Ohm) und hat keine metallisierte Kalotte.
      Man sollte sich vielleicht doch mal ein Pärchen hinlegen - das ist dann die ultimative Garantie dafür, dass die eingebauten Hochtöner nie ausfallen ;)

      Den neuen Visaton Mitteltöner habe ich heute eingebaut. Der um die Tieftonmembran aufgeklebte Schaumstoffring hatte sich gelöst. Er ist jetzt neu verklebt und mit einem anderen gleich großen Chassis beschwert, so dass der Kleber unter Druck aushärten kann.

      Danach werde ich die Box testen.

      Die Membran des defekten Mitteltöners knisterte beim Eindrücken mit der Hand, gerade so als sie die Schwingspule durch Überlastung verbrannt. Aber diese Boxen werden nie übermäßig stark belastet.

      Wo ich schon einmal dabei war, habe ich die zweite (rechte) Box auch noch gereinigt und überprüft. Sieha da, dort ist kein Visaton Mitteltöner verbaut, sondern ein mir unbekannter Typ mit 6(?) Ohm, metallisierter Kalotte und ohne schwarze Lackierung. Der Membranenrand ist mit einer dauerelastischen und -klebrigen Substanz getränkt, an der reichlich Staub kleben bleibt.

      Noch eine Anmerkung zum Tieftöner: Obwohl er über 35 Jahre alt ist, ist die Sicke in einem tadellosen Zustand. Es handelt sich um eine Gummisicke (kein Schaumstoff), die aber auch nicht verhärtet ist, sondern geschmeidig wie am ersten Tag.
      Achim

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      Abschließend habe ich dann auch noch das eigentliche Gerät innen gereinigt. Der Wellenschalter hatte Kontaktprobleme, sparsame Anwendung von Kontakt61 schaffte Abhilfe.
      Ich hatte dieses Studio 1M schon mindestens 3 x zerlegt, um das Lämpchen hinter der Abstimmanzeige zu ersetzen. Auch jetzt war es wieder defekt. Leider ist es nicht gesteckt, sondern mit festen Anschlussleitungen angeschlossen. Irgendwann reicht es dann mit dem Gekasper, also habe ich jetzt auf LED-Beleuchtung umgestellt.
      Man benötigt zwei warmweiße LEDs, auch wenn sie einen breiten Abstrahlwinkel haben, da sie in nur etwa 1cm Abstand hinter dem Instrument sitzen. Es sind also zwei zusätzliche Bohrungen erforderlich.
      Zum Glück steht dort 12V- zur Verfügung, so dass nur der übliche Vorwiderstand vor jede LED geschaltet werden muss.



      Bei der Ansicht von vorne sieht man, dass eine gleichmßige Ausleuchtung erfolgt.



      So gefällt mir das Ganze sehr gut und eine ganze Weile wird kein Ersatz erforderlich sein.
      Achim

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      Hallo,

      wenn die HT wirklich 8 Ohm haben, dann auch das ewige Leben. Bei 100nF und 8 Ohm komme ich auf eine Übergangsfrequenz von weit über 20.000 Hz. Vielleicht eine geheime Zusatzfunktion um im Sommer abends beim Grillen die Mücken fernzuhalten?

      Oder unterläuft mir da ein Denkfehler?

      Gruß

      Rolf
      Hallo Rolf,

      ich komme mit meiner Software, die bis 20 KHz geht, für 20 KHz bei 8 Ohm, 6dB Butterworth noch auf knapp 1µF. Mit 100nF liegt man dann auf jeden Fall weiiiiit außerhalb des Hörbereichs.

      Das ist in der Tat sehr verdächtig. Tatsache ist, dass man die Hochtöner NICHT hört. Als der MHT defekt war, bin ich mit dem Ohr direkt an den HT gegangen und habe nicht die Spur von Höhen gehört. Ich dachte erst HT und MHT laufen über einen gemeinsamen C und durch einen Defekt in der Weiche sind beide tot, aber dem ist nicht so.
      Der Kerko (siehe Bild) hat die Aufschrift "104", also 100nF. Ich überprüfe das aber nochmals.

      Sonst bleibt als Erklärung nur
      - Fehler bei der Bestückung oder
      - Potemkinsches Dorf oder
      - dein Vorschlag: Mückenscheuche als Zusatznutzen beim Betrieb im Sommer im Feien - da ist der Konushochtöner aber wohl überfordert ;)

      Damit das Ganze Sinn bekommt, könnte man den C ja auf 1µ5 ändern (Ftrenn = 13,3 KHz). Der Mitteltöner ist über 2µ2 angekoppelt, läuft also ungefähr ab 9 KHz. Obwohl er über die parallele Spule oben beegrenzt wird, liefert er eine zumindest subjektiv vollwertige Hochtonwiedergabe. Das Schweigen des HT fällt ja auch gar nicht auf.

      Achim

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      Das mit der Ankopplung des Super-Hochtöners ist ja wirklich seltsam. So macht das gar keinen Sinn. Dann hätte man den gleich zur Deko ohne Anschluß lassen können. Gibt's irgendwo ein Schaltbild? Ich hätte da die Vermutung wie Du: entweder ein Bestückungsfehler, oder man hatte in der Konstruktion zuerst doch so eine Quietschpille als Super-HT geplant, und dann einen dyn. Hochtöner eingebaut.

      Der TW 70, den Du in der Anlage vorgefunden hast, ist übrigens nicht original. Dort war ein anderer Mittelhochtöner eingebaut, der wie der TT einen silbernen Korb und eine silberne Kalotte hatte. Wobei der in der rechten Box von Dir gefundene Typ auch nicht original aussieht. M.W. hatten die keine Teer-Beschichtung der Sicke.

      Zu der Weiche vor dem TW 70 hätte ich noch eine Anmerkung: Der Folienkondensator in Reihe und die Spule parallel = 12 dB Weiche. Nach oben ist der "offen". Und da der TW 70 locker über 18 kHz spielt, ist da kein Problem zu befürchten, daß es zu dumpf klingt.
      Mit 2,2 µF und ca. 0,3mH (bei Butterworth) ist man bei ca. 6 kHz Trennfrequenz, da könnte man den TW 70 sogar gefahrlos noch tiefer ankoppeln.

      Mir macht da eher die Auslegung des Tieftöners etwas Sorgen. Wenn der bis 6 kHz spielen soll, könnte das etwas knapp werden. Ich denke schon, daß er genügend Pegel (auch nur mit 6 dB nach oben begrenzt) nach oben hin liefert, befürchte aber, daß hier bereits mit relativ hohen Verzerrungen zu rechnen ist. Wobei das für einen Ghettoblaster sicher noch mehr als in Ordnung ist, und Telefunken mit Sicherheit ein ganz ordentliches, breitbandiges Chassis gewählt hat.

      Bleibt die Frage, warum die Mittel-Hochtöner gestorben sind. Hier ist man auf Vermutungen angewiesen. Produziert der Verstärker im hohen Leistungsbereich sehr hohe Verzerrungen? Das könnte ein Grund sein. Anders kann ich es mir kaum vorstellen, denn so hoch wie der Lautsprecher angekoppelt ist, sollte bis zu einer Belastung der Box bis in den 100 Watt Bereich eigentlich nichts passieren - und das hält der Tieftöner nicht aus.
      Gruß, Gunnar
      Hallo Achim,

      der TW70 wird von Visaton für den Einsatz ab 3- 5KHz empfohlen, zwischen 5 und 10 KHz ist der Frequenzgang wie mit dem Lineal gezogen. Den erst ab 9KHz einzusetzen macht auch keinen Sinn.

      Die Ferritspule vor dem Basslautsprecher ergibt einen Übertragungsbereich bis ca. 4KHz, dann kommt ab 9KHz der Mitteltöner und dann ab 200KHz der Hochtöner.

      Irgendetwas muss da bei TFK schiefgelaufen sein.

      Das bestätigt sich auch beim Blick in die Bestückungsliste in den Service-Unterlagen:

      Für den MT-Kondensator ist da der Wert 4µF angegeben, dann stimmt auch der Übergang zwischen Bass und MT.

      Die Wertangabe für den HT-Kondensator fehlt komplett, da hat man in der Fertigung dann wohl improvisiert. Übrigens ist im Schaltbild auch noch ein Vorwiderstand vor dem HT eingezeichnet. Der taucht aber auch nicht in der Stückliste auf.


      Gruß

      Rolf
      Dateien
      Hallo,



      da fällt mir noch etwas ein. Kürzlich hatte ich eine LS-Box mit Westra -LS zur Reparatur, bei der der MT defekt war. Ursache war der vorgeschaltete bipolare Elko. Dieser bestand aus zwei in Reihe geschalteten Elkos in einem Gehäuse (+ - - +). Einer der beiden hatte einen glatten Durchschuss (0 Ohm), wodurch sich die Kapazität verdoppelte (Wegfall der Reihenschaltung). Damit bekam der MT etwa die doppelte Leistung und das hat ihn dann zerstört.



      Gruß



      Rolf
      Also insgesamt sehen die Boxen doch deutlich verbastelt aus. Da ist schon ein anderer Kondensator und anderer MHT eingebaut worden. Die Weiche ist somit, wenn die Spule original geblieben ist, fehlangepasst.

      @ Achim: Ich würde dort auf jeden Fall den Kondensator vor dem MHT auf um die 4 µF (4,7) anpassen, ideal natürlich als Folie. Und die Idee, den Superhochtöner mal mit 1,5 µF anzukoppeln kann nicht schaden.

      Was mir noch einfällt: Macht die Anlage einen kräftigen Einschaltknacks? Eventuell kann das durchaus den Hochtöner schädigen. Ein kräftiges Rechtecksignal mit 12 Volt reicht da schon.
      Gruß, Gunnar
      Hallo allerseits,

      heute Morgen habe ich mir auch die Serviceunterlagen herausgesucht. Du hast recht, Gunnar, der MT ist über einen 12dB Hochpass angeschlossen. Die ausgezeichnete Höhenwiedergabe ohne HT ist also erklärt.

      Zur Bestückung: Dieses 1M habe ich höchstbersönlich damals neu und originalverpackt gekauft und selbst ausgepackt. Beide Mitteltöner sind absolut die Originalbestückung. Ich hatte die Boxen noch nie geöffnet.

      Ich kontrolliere jetzt nochmal die Werte von C801 und C802. R 802 ist nicht vorhanden - wozu auch, wenn der HT keine NF abbekommt ;)

      Ergebnis: C802 ist definitiv ein Kerko mit 100nF und C801 ist ein qualitativ einwandfreier NSF Kunststoffolientyp mit 2,2µF

      Wenn ich C801 nun auf 4µ erhöhe, ist die Frage, ob dann die Spule noch stimmt, wenn die für die Trennfrequenz mit 2µ2 dimensioniert ist. Ist der Spulenwert auf den 4µ im Schaltbild dimensioniert, wäre es korrekt.

      Tatsache ist, dass der Klang des 1M im unteren Mittenbereich schwach ist! Ich habe das immer auf die stark wirkende Loudness geschoben, die man nicht abschalten kann.

      Nachtrag @ Gunnar: Beim Einschalten gibt es mit kurzer Verzögerung sehr leise den typischen "Blob", der eigentlich keine harten Komponenten beinhaltet und wahrscheinlich nur den TT betrifft.
      Achim

      Dieser Beitrag wurde bereits 7 mal editiert, zuletzt von „nightbear“ ()

      Das ist wirklich interessant!

      So wie es aussieht ist auch bei Telefunken viel experimentiert worden. Was mich stutzig macht, sind die unterschiedlichen MHT in den Boxen.

      Aber wie dem auch sei, wenn Du den Eindruck hast, daß die Anlage generell auf eine kräftige "Disco-Kurve" abgestimmt ist, vertraue ich da sehr deinem Gehör. Das legt dann den Verdacht nahe, daß entweder der Kondensator mit 2,2 µF falsch ist, und/oder dem TT einfach nach oben die Luft ausgeht.
      Kannst Du evtl. die Spulen messen? Danach kann man auf die Abstimmung der Weiche schließen.
      Gruß, Gunnar
      Disco Sound ist genau das Stichwort. Man muss die Bässe massiv(!) zurückregeln, wenn man einen halbwegs ausgewogenen Klang will.

      Ich messe jetzt die Parallelspule am MT.
      Sie hat 0,4 mH.

      Die Spule vor dem TT hat 0,7 mH und natürlich einen höheren Drahtquerschnitt.

      Im 12dB Mitteltonfilter errechnet meine Software bei Ftrenn=4500 Hz 0,4mH für die Spule und 3,13µF für den Kondensator.
      Nun werde ich 1µ parallel schalten, dann kmmt man auf 3,2µF - dann passt das doch sehr gut zum TW70.

      Das 6dB Filter am Bass hat bei 0,7mH eine Trennfrequenz von 1,8 KHz.

      Da ist im Bereich zwischen 2 KHz und 4 KHz alles recht schwach auf der Brust. Der Discosoud ist kein Wunder, vor allem, wenn dann noch die Loudness zuschlägt. Das Gerät ist auf "Bumms" getrimmt. "Bloß keine aufdringlichen Mitten"
      Wenn man den MT weiter herunter ziehen wollte, müsste auch die Spule geändert werden.

      Umso mehr verwundert es, dass der MT gestorben ist, wird er doch am tiefen Ende gar nicht gefordert.
      Achim

      Dieser Beitrag wurde bereits 10 mal editiert, zuletzt von „nightbear“ ()

      Asymmetrische Weichen zu berechnen ist immer etwas tricky.

      Mir zeigt mein Programm bei einem 4 Ohm TT und einer Spule in Reihe eine Trennfrequenz von ca. 1 kHz an. Das bedeutet bei 3 kHz ja schon nur noch weniger als halben Pegel (plus normalen Abfall). Wenn da nicht durch den Entwickler ein spezieller Einfluß der Schwingspulenimpedanz berücksichtigt ist, muß da zwangsläufig ein großes Loch im Übertragungsbereich entstehen.

      Mein Vorschlag wäre:
      Eine Spule von ca 0,22 mH in Reihe zum TT (sollte dann bis ca. 3 kHz laufen und sich mit -6 dB verabschieden)
      Den MHT mit ca 4 µF in Reihe und der 0,4 mH Spule parallel (das sind dann um die 4 kHz Übernahme mit ca 12 dB)
      Den HT mit 1,5 µF in Reihe (ggf. plus einen Widerstand, wenn er dann zu aufdringlich wird.

      Edit:
      Achim, ich sehe, wir denken in die gleiche Richtung! Es lohnt sich sicher, hier etwas zu experimentieren und zu optimieren.
      Gruß, Gunnar

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Tapeworm664“ ()

      Tatsache! Der TT hat 4 Ohm. Da liegt die Trennfrequenz ja bei rund 900 Hz.

      Die Effekte der gemischten Impedanzen (4 und 8 Ohm) sind in den Berechnungen unbreücksichtigt geblieben, sollten hier aber keine grundsätzliche Änderung der Ergebnisse bedeuten.

      Der HT wird sicher nicht zu laut. Er ist ja ein Konustyp, der kräftig bündelt und bei 13 KHz dürfte mein Gehör mittlerweile auch schon ein paar dB "abfallen". :(

      Aber davon abgesehen ist mir rätselhaft, wie man so etwas zusammenstoppeln konnte. Das erklärt sich wohl nur vor dem Hintergrund der drogendurchseuchten wilden 70er.
      Achim

      Dieser Beitrag wurde bereits 5 mal editiert, zuletzt von „nightbear“ ()

      Tja, vielleicht hört es sich unter LSD dann fast wieder normal an.

      Aber Spaß beiseite. Wäre mal interessant, wie sich die Lautsprecher an einem "normalen" HiFi Verstärker anhören. Ich denke da wird dann die Senke noch stärker hörbar.
      Die Modifikation ist sicher sinnvoll, es sei denn, die Membran des TT spielt nicht mit und bricht schon bei 2-3 kHz in heftige Resonanzen auf.
      Gruß, Gunnar
      Ich hatte die rechte Box bisweilen an anderen (linearen) Verstärkern. Die Klangdeformation war dann geringer, weil nicht zusätzlich noch eine Loudnessschaltung die Mittensenke verstärkt. Aber die Schwäche im Mittenbereich war - wegen der Weiche - immer noch vorhanden.

      Das Absurde ist ja, dass damals die "Street-Thugs" und Breakbeat-Fans diese Geräte bei einem Preis von über 1000 DM gar nicht gekauft haben. Wir haben das 1M damals in der Firma viel öfter an seriöse Kunden verkauft, die eine kleine Stereoanlage haben wollten und Klassik oder Volksmusik hörten. Dafür war dieser Frequenzgang ja gerade gar nicht gut.
      Achim

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von „nightbear“ ()

      Hallo Achim, hallo Gunnar,



      am TT muss meiner Meinung nach nichts geändert werden. 0,7mH, 4 Ohm und 4Khz kommt ganz gut hin, da Konuslautsprecher ab 1 - 2 KHz anfangen zu bündeln. Die Schallleistung sinkt dann nicht so stark ab, wie man das rein rechnerisch erwarten würde. Bei 0,22mH würde der Mittenbereich wahrscheinlich überbetont.

      Ansonsten schon erschreckend was damals als hochwertiges (Made in Germany) Produkt an den Kunden ausgeliefert wurde. Aber zu der Zeit stand AEG als Konzernmutter schon auf der Kippe, wahrscheinlich war die Stimmung unter den Beschäftigten schon am Nullpunkt.

      Gruß



      Rolf
      Der Visaton Mitteltöner ist übrigens wesentlich ausgewogener und kräftiger in den (unteren) Mitten, als der No Name im anderen Kanal! Dort sieht es im A-B Vergleich ganz ganz übel in den Mitten aus. Ich bestelle mir jetzt noch einen TW 70 für den rechten Kanal.

      Der Hochtöner, über 1-1,5µ angekoppelt, ergänzt einen wichtigen Bereich und spielt seidig und unaufdringlich. Er rundet das Klangbild erst nach oben ab. Eine Schande, dass er vom Hersteller zum Schweigen verurteilt wurde.
      Achim