Telefunken HiFi Studio 1M Box

      Aha, erste Ergebnisse!
      Ich bin auch irgendwie erschrocken, wie es "unter dem Blech" der damals so hochgelobten Anlage aussieht. Es ist so wie üblich, der Lautsprecher ist das schwächste Glied in der Kette. Für mich sieht es so aus, als ob da kräftig rumgestümpert wurde.

      Rolf, ich finde trotzdem, daß es einen Versuch mit einer kleineren Spule wert wäre, wenn amn auch noch einen Kanteneffekt mit einrechnet, sehe ich im Mitteltonbereich keinen so dramatischen Anstieg. Vor allem unter nicht idealer Ausrichtung auf den Hörer. Bei der Entwicklung ist so etwas sicher überhaupt nicht bedacht worden.

      Achim, ich hatte auch schon nach einer Alternative für den "Mitteltöner" gesucht. Mir war da gleich ein kleiner Tang-Band Breitbänder in den Sinn gekommen. Trennfrequenz runter auf 800 Hz, und nach oben abegrundet durch den kleinen HT. Wäre aber sicher ein aufwändiger Umbau.

      Was mir noch einfällt: Die Boxen sind geschlossen? Oder hinten ventiliert?

      Bin mal gespannt wie es weiter geht.
      Gruß, Gunnar
      Also, nach ausgiebigen Tests steht meine Lösung fest:

      Im Hochton Hochpass ein MKS4 1µF 250V- wobei der parallele 100nF eingebaut bleiben kann (parallel zum 1µF, nicht zum Hochtonlautsprecher). Größere Werte verbessern die Höhenwiedergabe nicht, da ist wohl der Visaton einfach noch zu präsent.
      Die Höhenwiedergabe ist jetzt umwerfend. Kein Abfall mehr nach oben, saubere und seidige Höhen, keine wahrnehmbaren Verzerrungen.

      Im Hochpass des Mittelhochtöners liegt jetzt zusätzlich zum vorhandenen 2,2µF ein 1,5µF MKT parallel. Die Gesamtkapazität ist also 3,7µF. Die Wiedergabe kommt, sobald er zugeschaltet ist schlagartig 5 Meter nach vorne, Stimmen und Instrumente, die vorher im Gegrummel untergingen, sind plötzlich vorhanden. Bass und Höhenregler können jetzt praktisch in Mittenstellung bleiben.

      Es gibt wohl wenige Lautsprecherboxen, die man mit so wenig Aufwand so stark verbessern kann. Jedem 1M Besitzer sei die Änderung ans Herz gelegt.
      Hier noch ein Bild vom Zustand mit den Änderungen.



      Auch hier wurde eine Stahlschraube durch die Luftspule, die parallel zum Mitteltöner liegt, geschraubt, was eigentlich tabu ist. So spendiert man unfreiwillig einer Luftspule einen Eisenkern mit unklaren Wirkungen und Daten. Aber auf solche Feinheiten kommt es, wenn man 0µ1 als Filter für den Hochtöner verbaut, schließlich auch nicht mehr an.
      Achim

      Dieser Beitrag wurde bereits 5 mal editiert, zuletzt von „nightbear“ ()

      Hallo Gunnar,

      inzwischen kommen mir Zweifel, ob ich den Mitteltöner nicht doch irgendwann in den wilden Jahren, als so maches Mal ganze Wochenenden der völligen Amnäsie zum Opfer fielen, ersetzt habe. Heute würde ich schwören, dass es nicht der Fall war, aber 100% sicher bin ich nicht.

      Etwas Forensik habe ich auch noch zu bieten: Die Schwingspule ist unversehrt, eine Überlastung oder eine schwingende Endstufe ist also nicht Schuld. Es wird wohl irgendwo am Draht ein Ermüdungsbruch aufgetreten sein.

      Achim

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „nightbear“ ()

      Hallo Achim,

      im Arbeitszimmer liefen hier mal zwei Telefunken 3-Wege-Boxen, die aus einem Stereofarbfernseher stammten. Leider hatte der Bass Schaumstoffsicken und somit war irgendwann dann Ende. Auch dort waren die Spulen festgeschraubt, bei der Demontage fiel eine der Schrauben in die Box und ließ sich mit einem magnetischen Schraubenzieher nicht einfangen. Die Schraube war aus Messing. Vielleicht ist das ja bei Dir auch der Fall. Obwohl Eisen besser zur Gesamtqualität passen würde.



      Gruß



      Rolf
      Moin,
      ich habe irgendwie den Eindruck gewonnen, dass man bei TFK in jener Zeit keine Lust mehr hatte (oder kein Budget mehr bekam) und das Zeug nur noch irgendwie ueber das Fliessband und in die Laeden bringen wollte.
      Schlimmstes Beispiel ist da fuer mich die Kombination STM1/STP1. Elektrisch kann ich den Endverstaerker nicht recht beurteilen, die mechanische Konstruktion wirkt, als haette man sie an einem Freitagnachmittag kurz vor Feierabend erstellt. Die Platinen ins Gehaeuse geworfen, der sonstige Aufbau duerftig. Bei dem Exemplar, das ich mal durchgesehen habe, war auch noch eine der vier Einzeldioden des Hauptgleichrichters (offener Aufbau in Loetoesen) mit einem Anschluss nie angeloetet und ich wundere mich, warum der Ringkerntrafo das Brummen anfaengt, wenn man hoeher aussteuert :-/ Im Hilfsnetzteil fuer die Aussteuerungsanzeige ein Regeltransistor, der vollkommen unzureichend gekuehlt wurde ("Kuehlkoerper" ein Stueckchen Weissblech), kam noch obendrauf.

      Hier hat sich mal jemand damit befasst und Bilder gemacht:
      john.ccac.rwth-aachen.de:8000/telefunken/stm1/

      73
      Peter
      Hallo Peter,

      kurz darauf erfolgte dann ja als letzte Kapitulation schließlich der Umstieg auf zugekaufte Ware aus Asien.
      Dabei hatte Telefunken in diesen Jahren durch die bundesweite Etablierung des auf Kommissionsware aufgebauten "Telefunken Partner" Vertriebskonzepts auf der Vertriebsseite beachtliche Erfolge erreicht. Aber die Fundamente des Unternehmens waren wohl schon zu brüchig.

      Hier bein 1M sehe ich die das Gesamturteil aber gar nicht negativ. Wir haben jetzt nur die Lautsprecherboxen kritisiert, die hier leider ohne Not durch eine mangelhafte Umsetzung sprichwörtlich zum schwächsten Glied werden.
      Das übrige Gerät hat aber einen guten Qualitätsstandard. Verstärker und Tuner sind eigentlich in dierer Klasse nicht zu beanstanden und immerhin kam noch ein HighCom Cassettendeck mit an Bord, dessen Laufwerk natürlich nicht mit den großen standalone Decks vergleichbar ist.
      Immerhin gibt es auch Ganzmetalldrehbnöpfe, einen riesigen Kühlkörper für die Endstufen, einen angemessen großen Schnittbandkernnetztrafo und eine doch recht schwere und massive Verarbeitung.
      Von daher ist das 1M nicht ohne Grund heute noch sehr beliebt und immer noch gesucht. Allerdings müssen etliche Verschleißteile und "Sollbruchstellen" wie Selengleichrichter ersetzt werden. Und wenn man nicht auf einen völlig überzogenen mittenfreien Bummmmssound steht, muss die Weiche angepasst werden.
      DANN macht das 1M aber richtig Spaß.
      Achim
      Hallo Achim
      Ich antworte nicht auf deine Frage aus 2016.
      Ich hoffe auf einen Tipp von Dir.
      Ich möchte eine Box eines Telefunken Studio M1 öffnen.
      Ich habe das Lautsprechergitter abgenommen und dann die 6 Schrauben gelöst von der Platte in der die 3 Lautsprecher sitzen.
      Die Platte ist aber noch bombenfest. Wie kann ich die Platte lösen ohne Schaden anzurichten?

      Bin für jede Hilfe dankbar
      Gruss U.Pfaff
      Damals gab es neben Kitt noch eine andere Masse um Lautsprecher-Gehäuse sicher luftdicht und klapperfrei zu machen, das sieht aus wie Sülze und klebt wie Sau, es ist elastisch, stinkt komisch und läßt das befestigte Objekt so leicht nicht mehr los (Silikon ist es wohl nicht).
      Da muß man sich was einfallen lassen wie man Krafteinsatz und Vorsicht in besten Kompromiß bringt.
      Oft geht trotzdem etwas in die Binsen, dann hat man Pech gehabt.
      Sowas hatte ich mal an einer Telefunken-Box und es zum Glück mit viel Krafteinsatz abbekommen.
      Gruß Jogi,
      der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf.
      Hallo allerseits,

      da zu dieser Abhandlung immer wieder einmal Nachfragen kommen, habe ich die verlorengegangenen Fotos teilweise neu eingebunden und den Text ergänzt.

      Als Nachtrag hier das Schaltbild der Frequenzweiche (grüne Werte = original, rote Werte = angepasst):



      und die Stückliste



      Laut Stückliste war ein Elko mit 4µF im 12 dB Hochpass des Mitteltöners vorgesehen (wie von Rolf schon weiter oben angemerkt); in der Realität wurde dann aus unerfindlichen Gründen mit 2,2µ bestückt. Die Impedanzen der Lautsprecher sind die der tatsächlichen Bestückung.
      Mein Vorschlag (weiter oben) den C801 mit 2,2µF + 1,5 µF = 3,7µF zu bestücken, lag also richtig.
      Achim

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