SABA 9241 Relais schaltet schnell ab

      SABA 9241 Relais schaltet schnell ab

      Hallo,

      ich habe seit einigen Jahren einen SABA 9241. Anfangs wurde das Netzteil größtenteils mit neuen Widerständen und Kondensatoren ausgestattet, danach lief er lange sehr gut.

      Vor etwa einem Jahr hatte ich das selbe Problem, das ich jetzt habe, was sich nachdem ich keine Lösung gefunden hatte von allein gelöst hatte. Bis jetzt...

      Wenn ich den Verstärker einschalte kommt wie gewohnt Musik aus den Boxen. Nach wenigen Sekunden (manchmal aber auch erst nach fast einer Minute) macht es "Klick" und man hört nichts mehr. Leuchten tut aber noch alles. Wenn man ihn aus- und wieder einschaltet passiert das selbe wieder. Ich habe ihn auch mal aufgemacht und ich kann mit Sicherheit sagen, dass es das Relais vom Relais-Modul ist, das sich wieder abschaltet.

      Löten kann ich, aber von Elektrotechnik habe ich höchstens mittelmäßig Ahnung. Liegt mein Problem vielleicht an bestimmten Kondensatoren? Bevor ich mir unnötig viel Arbeit mache, würde ich mich sehr darüber freuen, wenn jemand mir sagen könnte, wie ich am besten vorgehe, oder mit dem Austauschen welcher Teile ich bei der Fehlersuche beginnen sollte.

      Für jegliche Hilfe wäre ich sehr dankbar, ich kann momentan nämlich keine Platten mehr hören!

      Beste Grüße

      Felix
      Hallo Felix,

      zuerst den kleinen schwarzen Gleichrichter D2321 auf der NF-Grundplatte ersetzen. Überprüfe die Potentiometer auf den Treiber-Modulen und auf den Endstufen. Möglich ist eine sich am Ausgang aufbauende Gleichspannung die die Schutzschaltung auf dem Relais-Modul ansprechen lässt. Die Endstufen neu Abgleichen (besonders die mögliche Gleichspannung am Ausgang mit P1103 auf den Treibern auf nahe 0V einstellen).
      Grüße Tommy
      Moin.
      Tausendmal erlebt: Wenn die Mittelspannung am Endstufenausgang aus der Toleranz gerät, und wenn das Abschaltrelais überhaupt den DC-Offset als Kriterium benutzt (ersichtlich aus den im Thread fehlenden Stromlaufplänen jener Stufen), dann muß die "wandernde" Endstufe erst repariert werden, ehe das Relais sein Verhalten normalisiert.
      Da kommen viele Möglichkeiten in Betracht, alle beginnen mit der Feststellung der Mittelspannungsabweichung über die Zeit (Multimeter und ständig draufgucken oder Speicher-Oszi).

      Was alles in Frage kommt:
      Offset falsch eingestellt (oderTrimmpoti: Symmetrie Wackler),
      Ruhestrom wandert aus,
      Bauteildefekte, insbesondere Thermofehler,
      Umladeeffekte (Elkos haben schlechtes Reststromverhalten bekommen),
      Arbeitspunkte wandern (Widerstände, Diff.-Verstärker).

      Eine fehlende oder manghelhafte Versorgungsspannung wie bereits durch Vorschreiber vermutet kann immer in Frage kommen, weshalb man am Besten beginnend alle Versorgungsspannungen auf Abweichungen oder Schwankungen überprüft.
      Gruß Jogi,
      der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf.
      So, der Gleichrichter ist ersetzt, das Problem ist nach wie vor das selbe.

      Wie messe ich die Endstufen bzw. die Potis denn durch? Einen Schaltplan und ein Multimeter habe ich, aber ich habe keine Ahnung wo genau ich jetzt messen muss. Falls es an den Elkos liegen sollte, würde ich auch einfach mehrere davon auf Verdacht austauschen, wenn ich wüsste welche da in Frage kommen.

      Vielen Dank soweit schonmal an alle!

      Gruß Felix
      Macht nichts, dann musst den Gleichrichter nicht zu einem späteren Zeitpunkt ersetzen.

      Du solltest jetzt in einem möglichst kleinen DC Voltbereich die Spannung an den Lautsprecherausgängen messen, ohne dass Lautsprecher angeschlossen sind.
      Da das Relais nicht stabil hält, miss v o r dem Relais, an den Eingängen des Rellaisbausteins.
      Voltmeter anschließen -> Gerät einschalten -> Spannungsverlauf beobachten -> hier berichten.
      Achim
      Ich habe jetzt die Spannungen direkt am Relais gemessen. An der einen Seite des Relais befinden sich ja 6 Lötstellen in einer Linie. Von unten (also von den Steckpins des Relais-Moduls) sind bei den unteren und oberen Lötstellen jeweils 0 V. Bei dem dritten von unten sind es während das Relais angezogen ist 12,24 V und danach 13,94V. Beim vierten von unten sind es erst 0,09 V und dann auch 13,94 V.

      Ich hoffe, dass man damit etwas anfangen kann.

      Gruß Felix
      Hallo.

      Jogi schrieb:

      Da kommen viele Möglichkeiten in Betracht, alle beginnen mit der Feststellung der Mittelspannungsabweichung über die Zeit (Multimeter und ständig draufgucken oder Speicher-Oszi).

      nightbear schrieb:

      Du solltest jetzt in einem möglichst kleinen DC Voltbereich die Spannung an den Lautsprecherausgängen messen, ohne dass Lautsprecher angeschlossen sind.


      Wie war noch gleich der Spannungs-Verlauf der Endstufen-Mittelspannung = DC am Endstufenausgang über die Zeit? Bei welcher Abweichung Delta-U fällt das Relais ab? Wie ist der Verlauf, läuft die Spannung nur in eine Richtung (hoch oder runter) oder schwankt sie? Mit der Zeit? Mit thermischen Änderungen? Mit Umladeeffekten von Elkos in den Stufen? Usw. Kriterien?

      Irgendetwas muß die Schaltstufe des Relais triggern um das Relais betätigen.
      Gruß Jogi,
      der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf.
      Dieses "von unten, wenn hinten links ist" bringt uns nicht viel weiter. Man müsste sich einen Baustein ausbauen um das nachzuvollziehen. Ich kann zwar ahnen, was die Messergebnisse zeigen, aber nicht sicher sein.
      Deshalb bitte messen, und zwar zeitlich kontinuierlich vom Zustand "Aus" bis zum Zustand "Relais wieder abgefallen":

      An Pin 2 und 5
      des Relaisbausteins.

      Wenn an 2 und 5 keinerlei Gleichspannung anliegt (unmittelbar nach dem Einschalten darf kurzzeitig eine vorhanden sein, die aber schnell nach 0V geht), dann ist keine Gleichspannung am Ausgang der Endstufen.
      Sie scheiden dann als Ursache aus, außer wenn sie schwingen würden, wofür wir bisher keine Indizien haben (wie etwa Überwärmung der Endstufentransistoren). Außerdem ist die Schutzschaltung durch die beiden 22µF Elkos von den Eingängen der Schutzschaltung nach Masse wohl eher blind auf diesem Auge.

      Ich sehe die Ursache eher auf dem Relaisbaustein selbst. Ein scharfes Foto von der Ober- und Unterseite ist jetzt wichtig, ebenso eine penible Sichtkontrolle der Lötstellen.
      Um den Fehler zu finden müssen wir die Ansteuerschaltung für das Relais von hinten nach vorne messen. Dafür muss auch das Schaltbild hier eingebunden werden.

      Immer wenn kein hinlänglich bekannter häufiger Fehler vorliegt, erspart systematisches Vorgehen unheimlich viel Zeit. Das ist gut, denn Zeit ist begrenzt im Leben.
      Achim
      Moin, moin,

      also, wenn die Spannung da ist, und kein DC anliegt, dann kann dieser Fehler auch am C 681 liegen (2,2 uF Tantal). Das hatte ich jedenfalls bereits zweimal. Wenn er einen zu hohen Leckstrom hat, spinnt die Schaltung, und das Relais faellt ab. Wuerde ich also mal gezielt ueberpruefen, bzw. diesen Elko einfach mal ersetzen.

      Besten Gruss,

      Michael
      Ich habe jetzt jeweils die Spannung an den Pins 2 und 5 des Relais-Moduls gemessen. Beim Einschalten lag bei beiden kurzzeitig eine Spannung von ca. -13 V an. Danach hat die Spannung an beiden Pins zwischen -4,3 V und -5,1 V geschwankt, tendenziell ist sie über die Zeit leicht gestiegen. Mit dem Abschalten des Relais hat sich an der Spannung nichts geändert.
      Ich habe zur Sicherheit den Verstärker nochmal ausgeschaltet und nochmal gemessen. Diesmal habe ich eine Spannung von -2,0 V an Pin 5 und -1,9 V an Pin 2 gemessen, die sehr konstant war. Interessanterweise hat es geschätzt eine Minute gedauert (jedenfalls erstaunlich lange) bis das Relais wieder abgeschaltet hat.
      Die meisten Messungen danach waren wieder sehr ähnlich wie die erste mit bis zu -6,0 V immer leicht schwankend. Bei einer späteren Messung bei der das Relais wieder relativ lang zum abschalten gebraucht hat, lagen wieder sehr konstant -2,7 V an Pin 5 und -3,1 V an Pin 2 an.
      Ich hoffe, dass ich die Arbeitsanweisung diesmal richtig verstanden habe und dass man etwas mit den Werten anfangen kann. Schärfere Fotos habe ich nicht hinbekommen.

      C 681 werde ich dann wohl auch einfach mal auf Verdacht ersetzen...

      Gruß Felix
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      Die Spannung an Pin 2 und Pin 5 (gemessen nach Masse, also z.B. Pin 9 ?) ist zu hoch, da liegt also DC an. Der Fehler koennte also sehr gut weiter vorne liegen, etwa an den Treibermodulen. Was mich aber wundert: DC bei beiden Kanaelen ... stimmen denn die Betriebsspannungen an den Treibern und Endstufen ?

      Besten Gruss,

      Michael

      p.s.: Eigentlich ist diese Diskussion in der falschen Rubrik gelandet -- kann das umgehaengt werden ?
      Die Frage weshalb das Relais die Ausgänge abtrennt wäre damit ja ziemlich klar beantwortet. Normal wären an der Stelle viel niedrigere Offsets und am besten überhaupt keine.
      Es muß folglich die Ursache in den Endstufen gesucht werden, vorausgesetzt es liegt nicht ein weiteres Problem das ich bereits zu prüfen angeraten hatte vor.
      Nämlich das was man bei Messungen immer als Erstes mißt:
      Stimmen alle Betriebsspannungen vom Ausgang des Netzteils bis zu ihren Zielschaltkreisen?!
      Mit unterschiedlich hohen Betriebsspannungen des negativen und positiven Zweigs wird sich der Fehler natürlich am Mittelpunkt der Endstufe wiederfinden, er ist dann eben nicht mehr in der Mitte (virtuell/real Null je nach Versorgungsart asymmetrisch/symmetrisch).
      Gerne kann sowas auch durch defekt gewordende Boosterkondensatoren (zum Anheben des Treibers für Vollaussteuerung der Endtransistoren) verursacht sein, so erklärte sich das was Michael anreißt. Aber ob man das gleichartig gleich bei beiden Endstufen antrifft? Wer weiß!

      // Aber was weiß man ohne komplette Stromlaufpläne des gesamten leidigen Bereichs? Ich plädiere noch immer dafür das Fragen nicht völlig ohne Unterfütterung aus dem Ärmel kommen, sondern stets die nötigen "Fleppen" mit gepostet werden sollten. Was für den Frager leicht und locker ist das ist für Antworter die auch mal was anders machen wollen und nicht den ganzen Tag gähnend und nach Mehrarbeit lechzend vor der Bude hocken umso umständlicher. Neulich versuchte ich mit meinem Bäcker über die Matschigkeit von Fremd-Brötchen zu sprechen und er meinte nur: Mehlsorte? Treibmittel? Ofentemperatur? Backzeit? So versteht man das Ansinnen vielleicht einfacher als wenn man lediglich (wieder und wieder) nach den elektrischen "Backmischung" fragt ehe man was zum Geschmack des Endproduktes sagen möchte.//

      Unser kleiner Feund, der C681, soll ja 25V Nennspannung widerstehen können und erhält in der Regel ca. 5V zugeführt, ich kann mir nicht so recht vorstellen das der daran verzweifelt sein sollte. Naja, man steckt nicht drin und aus Gold ist er ja auch nicht, dann kann man ihn auch in Rente schicken wenn man möchte.

      @Michael, schön mal wieder von dir zu lesen ;)
      Gruß Jogi,
      der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf.
      Ich sollte mich vielleicht nochmal anders ausdrücken: im Vergleich zu den meisten hier habe ich keine Ahnung von Elektrotechnik, ich kann nur löten, ein Multimeter bedienen und die gängigen Bauteile identifizieren. Wenn ich auch nur annähernd wüsste, wie ich das Netzteil und die Endstufen auf die richtigen Betriebsspannungen Durchmessen würde, hätte ich das selbstverständlich schon getan.

      @Jogi, ich bin sehr dankbar für deine Hilfe, aber ich verstehe leider hauptsächlich Bahnhof... :(

      Ich hoffe, dass mir dennoch jemand weiterhelfen kann!

      Vielen Dank schonmal

      Gruß Felix
      Ja, Felix, das Problem kommt garnicht so selten vor.
      So geht es mir auch wenn ich an einer Außerirdischen-Rakete das Zeitschubumkehrsystem wieder zusammenflicken soll.
      Mein Vorschlag in solchen Fällen ist es sich einen verläßlichen Kumpel zu suchen der "elektrisch" kann und etwas Reparaturerfahrung hat.

      /Man glaubt es nicht wieviele Rundfunk-/Fernsehtechniker es gibt die nicht praktizieren und statt dessen Abrechnungen in den Computer stoppeln oder Büromöbel hin und her schieben, so einen zu finden wäre schon ein Schritt. Hab mal am Arbeitsplatz zwei Jahre lang so einen in meiner Abteilung sitzen gehabt ehe es zufällig herauskam. Festplatten katalogisiert hat er da und Excel-Tabellen mit Zahlenkolonnen gefüttert, eindeutig unterfordert der Mann.
      Gruß Jogi,
      der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf.
      Schließen wir erst mal einen Messfehler aus!

      Nimm als Masse Pin 9 vom Relaismodul.
      Was Du an Pin 2 und 5 gemessen hast, musst Du vom Prinzip her an Pin 8 und 7 messen.
      Da müssen überall annähernd 0 V erscheinen, auf jeden Fall deutlich kleiner ±1 Volt.
      Ist dem nicht so, würde ich wie vorgeschlagen die Betriebsspannungen kontrollieren.
      Da wäre hier ein Schaltplanausschnitt rund um die Endstufe hilfreich.
      Das wäre der nächste Schritt.

      Andreas
      Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com