Hallo zusammen,
nach längerer "Saba Abstinenz" ist mir am vergangenen Wochenende am Flohmarkt wieder mal ein 9241 zugelaufen, die Kerben und Schmarren am Gehäuse und die abgeschnittene Netzzuleitung lassen vermuten, dass er schon mal im Elektro- Schrott Container lag. Für nen 10er konnte ich aber nicht nein sagen und habe ihn mitgenommen. Wenn man von den Blessuren absieht, ist das Gerät noch in recht schönem Zustand was sich nach dem Öffnen des Gehäuses weiter bestätigte nur wenig trockener Staub und alles absolut original wie ich an den Nummernaufklebern auf den Modulen feststellen konnte. Sogar der Zählerbaustein war noch nie getauscht und er funktioniert noch, ebenso beide Endstufen. Allerdings war die FM Frequenzeinstellung defekt. Beim Gerät mit einer 104 MHz Skala wurde bei Abstimmung am rechten Skalenrand nur etwa 94 MHz angezeigt. Die angezeigte Frequenz entsprach auch der tatsächlichen Empfangsfrequenz. Eine Messung der Abstimmspannung zeigte am Tuner nur etwa 13V, also mal schnell ein anderes Abstimmmodul reingesteckt - keine Änderung. Weitere Messungen zeigten, dass der TCA 530 korrekte Spannungen ausgab, diese aber über den Vorwiderständen und dem Abstimmpoti stark abfielen. Der erste Verdacht fiel auf den 2,2 uF Tantal auf der HF Grundplatte zwischen UAbst und Masse, dieser wurde getauscht, der Fehler blieb. Als nächstes wurde das Tuner Modul gezogen und siehe da, die Abstimmspannung war korrekt. Wo aber sollte die erhöhte Stromaufnahme im Tuner herkommen? Ein Elko oder Tantal ist da nicht mehr drin .... Dann die Gegenprobe, bei gezogenem Abstimmspannungsmodul einfach mal mit Labornetzteil am Tuner Pin 3 die Abstimmspannung durchgeregelt und die Frequenz folgte wie man es erwarten würde. Auf dem Strominstrument war keinerlei Anzeige zu verzeichnen. Ratlosigkeit.... Dann kam mir die Idee es könnte ja vielleicht Korrosion oder Ähnliches im Tuner die erhöhte Stromaufnahme verursachen. Daraufhin habe ich die Schirmdeckel entfernt und den Tuner in Augenschein genommen. Es gab dort aber keinerlei Spuren von Feuchtigkeit oder Oxidation. Dann habe ich den 820pF Keramik- Chipkondensator C206 der zwischen Abstimmspannung und Masse in dem ausgefrästen Leiteplattenschlitz eingebaut ist ausgelötet. Ich hatte ja kaum Hoffnung dass das was bringt denn was soll an einem solchen C an dieser Stelle kaputtgehen aber genau das war´s! Ohne diesen C ließ sich der Tuner wieder im kompletten Bereich abstimmen. Der Kondensator war mit Flussmittelresten beschmutzt. Ich vermute, dass dadurch eine Leitung im unteren Kiloohmbereich vorlag welcher die erhöhte Stromaufnahme verursachte. Leider ist mir der C beim Reinigen mit Spiritus auf den Fliesenboden gefallen und zerplatzt was der weiteren Ursachenforschung ein schnelles Ende bereitet hat.
Und die Moral von der Geschicht, es muss nicht immer ein Elko oder Tantal sein.... (auch wenn´s häufig so ist)
Viele Grüße Martin, DG3FFN
nach längerer "Saba Abstinenz" ist mir am vergangenen Wochenende am Flohmarkt wieder mal ein 9241 zugelaufen, die Kerben und Schmarren am Gehäuse und die abgeschnittene Netzzuleitung lassen vermuten, dass er schon mal im Elektro- Schrott Container lag. Für nen 10er konnte ich aber nicht nein sagen und habe ihn mitgenommen. Wenn man von den Blessuren absieht, ist das Gerät noch in recht schönem Zustand was sich nach dem Öffnen des Gehäuses weiter bestätigte nur wenig trockener Staub und alles absolut original wie ich an den Nummernaufklebern auf den Modulen feststellen konnte. Sogar der Zählerbaustein war noch nie getauscht und er funktioniert noch, ebenso beide Endstufen. Allerdings war die FM Frequenzeinstellung defekt. Beim Gerät mit einer 104 MHz Skala wurde bei Abstimmung am rechten Skalenrand nur etwa 94 MHz angezeigt. Die angezeigte Frequenz entsprach auch der tatsächlichen Empfangsfrequenz. Eine Messung der Abstimmspannung zeigte am Tuner nur etwa 13V, also mal schnell ein anderes Abstimmmodul reingesteckt - keine Änderung. Weitere Messungen zeigten, dass der TCA 530 korrekte Spannungen ausgab, diese aber über den Vorwiderständen und dem Abstimmpoti stark abfielen. Der erste Verdacht fiel auf den 2,2 uF Tantal auf der HF Grundplatte zwischen UAbst und Masse, dieser wurde getauscht, der Fehler blieb. Als nächstes wurde das Tuner Modul gezogen und siehe da, die Abstimmspannung war korrekt. Wo aber sollte die erhöhte Stromaufnahme im Tuner herkommen? Ein Elko oder Tantal ist da nicht mehr drin .... Dann die Gegenprobe, bei gezogenem Abstimmspannungsmodul einfach mal mit Labornetzteil am Tuner Pin 3 die Abstimmspannung durchgeregelt und die Frequenz folgte wie man es erwarten würde. Auf dem Strominstrument war keinerlei Anzeige zu verzeichnen. Ratlosigkeit.... Dann kam mir die Idee es könnte ja vielleicht Korrosion oder Ähnliches im Tuner die erhöhte Stromaufnahme verursachen. Daraufhin habe ich die Schirmdeckel entfernt und den Tuner in Augenschein genommen. Es gab dort aber keinerlei Spuren von Feuchtigkeit oder Oxidation. Dann habe ich den 820pF Keramik- Chipkondensator C206 der zwischen Abstimmspannung und Masse in dem ausgefrästen Leiteplattenschlitz eingebaut ist ausgelötet. Ich hatte ja kaum Hoffnung dass das was bringt denn was soll an einem solchen C an dieser Stelle kaputtgehen aber genau das war´s! Ohne diesen C ließ sich der Tuner wieder im kompletten Bereich abstimmen. Der Kondensator war mit Flussmittelresten beschmutzt. Ich vermute, dass dadurch eine Leitung im unteren Kiloohmbereich vorlag welcher die erhöhte Stromaufnahme verursachte. Leider ist mir der C beim Reinigen mit Spiritus auf den Fliesenboden gefallen und zerplatzt was der weiteren Ursachenforschung ein schnelles Ende bereitet hat.
Und die Moral von der Geschicht, es muss nicht immer ein Elko oder Tantal sein.... (auch wenn´s häufig so ist)
Viele Grüße Martin, DG3FFN