SABA 9241/ Nichts geht...

      Hallo und vielen Dank an alle! Ich bin nach einer ersten Euphorie etwas ins Grübeln gekommen...aber erstmal vielen Dank für die rege Beteiligung.

      Die Transistoren wurden an dem Gerät schon einmal ausgetauscht...also werde ich auf Verdacht hin sie gleich mitbestellen und Dieter folgend weiße Paste auftragen...

      @ Jogi und Michael wegen des Kondensatorentauschs: wenn ich jetzt in die höhere (63V bzw. 80V) Klasse wechsele hat das dann keine größeren Auswirkungen auf die Gesamtarchitektur...kann ich andere Teile wie etwa Widerstände einfach ersetzen, oder müssen diese dann auch angepasst werden? Ich erinnere mich nur so dunkel an die Youtubeclips mit den explodierenden Kondensatoren...
      Moin.

      Nein-nein. Man darf die höhere Spannungsfestigkeit nicht als tatsächlichen Bedarf oder Abgabe einer höheren Spannung verstehen oder ähnliches.
      Der Kondensator mit einer höheren Nennspannung ist höher formiert und kann somit bei Überspannungen und Peaks mehr Spannung aushalten ohne zu überhitzen und daran irgendwann zu sterben.
      Effektvoll und mit Detonationsenergie explodierende Elkos sind wie explodierende Autos im Kino - Special Effekts.
      Es kann unter Umständen mal passieren das ein Elko platzt, aber diese Effektfilmchen werden mit viel zu hoher Spannung - bspw. 230V anstelle 16V - gemacht.
      Unter Laborbedingungen (Ex-Schutz-Käfig) haben wir das mal vor langer Zeit selber ausprobiert.
      Außerdem platzen sie nicht weil ein Elko mit mehr Nennspannung verwendet wurde sondern das Gegenteil, der Elko ist maßlos überhitzt durch diverse Fehler und der Innenraum reicht nicht mehr aus um zu expandieren.
      Gruß Jogi,
      der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf.
      Genau so ist es -- und man kann noch ergaenzen: Wo heute 80 V draufsteht, haette anno 1970 63 V draufgestanden ... womit zwei Dinge gesagt werden sollen:

      (1) Man hat frueher eher mit mehr Reserve gedacht und produziert, aus tausend Gruenden. Darum ist es auch nicht gleich kritisch, wenn einer der alten (!) Elkos mit 63 V mal 65 V sieht.

      (2) Wenn man einen ersetzt, und es laut Schaltplan spannungsmaessig eher knapp wird, sollte man zur hoeheren Spannungsfestigkeit greifen, damit genug Reserve da ist, wenn mal etwas mehr "Dampf" durch's Netz kommt.

      Etwas aehnlich verhaelt es sich mit der Kapazitaet: Frueher war (statistisch gesehen) im Schnitt eher etwas mehr "drin" als draufstand (+ 100 %, - 50 % ist eine uebliche Toleranzangabe aus der Zeit), heute ist die Toleranz eher kleiner, und die Hersteller tun viel, um "zuviel" zu vermeiden -- also ist bei 470 uF meist eher etwas weniger als etwas mehr "drin". Wenn man also ersetzen will oder muss (der 470 uF bei 63 V ist haeufiger hin als andere im Geraet), und dabei nahe am Sollwert laut Konzept arbeiten will, ist mit dem 680 uF / 80 V gut dabei, denn der kommt der "wahren" Kapazitaet des alten Elkos (im Schnitt gesehen) recht nahe, und hat genug Reserve bei der Spannungsfestigkeit. Und mechanisch passen tut er er auch.

      Besten Gruss,

      Michael
      In der Tat, Michael, macht der Formfaktor sehr viel aus.
      Ich muß immer schmunzeln, wenn ich Sätze lese, die tatsächlich gepostet werden, und nichtmal von blutigen Laien, in denen gelobt wird wie winzelig klein heute im Vergleich zu früher so ein Elko XY mit Z Nennspannung doch ist, damit man ihn besser unter anderen (Hitzestau) Bauelementen verstecken kann.
      Es ist eben real so das selbst bei ansonsten gleichen Grenz- und Kenndaten das Bauteil am längsten hält und Eskaparden besser überlebt das wesentlich voluminöser ist als ein vergleichbares. Logisch das man dann auf Verwendbarkeitsgrenzen stößt, in einem mp3-Spieler der alles in allem in eine Streichholzschachtel paßt kann man eben keine Sieb- und Koppel-Elkos einbauen, wie man sie 1953 im Röhrenradio hatte.

      Vielfach war die Toleranz damals auch schon besser als zulässig. Aber schon aus dem Verwendungszweck heraus war es unnötig. Ein Siebelko der statt 8uF 16uF hatte schadete nicht und ein Kathodenelko wurde auf 20Hz gerechnet wenn man effektiv nur 40Hz Grenzfrequenz haben wollte. Den Frequenzgang begrenzte man dann nicht an so unpassender Stelle sondern gezielt und für Fälle wo es genauer gehen mußte selektierte man oder kaufte schon selektiert (etwas teurer).
      Gruß Jogi,
      der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf.
      Hi Jogi,

      da hast Du sicher recht, dass die Toleranz besser war als aufgedruckt -- ich messe bei intakten alten Elkos auch eigentlich immer zu hohe Werte, extrem selten zu kleine. Das werden die Entwickler aber auch beruecksichtigt haben: Wenn man z.B. 120 uF rechnete, nahm man damals 100 uF, und das passte. Heute nimmt man dann lieber 120 oder sogar 150 uF ... beide gibt's ja inzwischen bei den groesseren Herstellern. Und immer gruesst der Platz- und Preisdruck.

      Was aber wohl heute besser geht als frueher ist die Herstellungspraezision. Wenn ich eine Schachtel 120 uF z.B. von Panasonic hernehme, dann liegen die alle bei sehr aehnlichen Werten, die Schwankung ist klein, weniger als 10 %. Vermutlich bekommt man auch die Elektrolytfolie heute gleichmaessiger hin (?) -- naja, muessig.

      Mit der Groesse ist das auch absolut wahr: Wenn die alten Brummer nicht beheizt wurden, und das Gummi noch gut ist, dann sind die auch noch fit. So etwa die 3300 uF in de Sabas -- und die haben dann nicht selten sogar ueber 4000 uF. Nur laenger Hitze, das moegen sie offenbar nicht. Dann hilft auch formieren bei mir nicht weiter, die tausche ich dann lieber. Da das aber immer nur einen betrifft, kommen auf ein Geraet mit neuen Elkos dieser Art dann 3 andere, die mit der O-Bestueckung weiterleben (einer wird getauscht). Beheizung dann weg, und das Problem ist auch beseitigt.

      Dann noch unter die Endstufenplatinen einen Stueckelko mit 470 ... 1000 uF, und alles laeuft wunderbar. Bisher ist noch keine Endstufe nach so einer Revision zu mir zurueckgekommen, das hat sich also bewaehrt.

      Und auch bei den anderen Elkos ist das klar so, dass die von der Bauformen her groesseren Typen meist noch in Ordnung sind, sogar die von Frako. So musste ich noch nie einen 220 uF / 40 V von Frako tauschen, wohl aber die
      kleinen Werte mit 22 oder 47 uF (da sind auch die Gummis anders, vielleicht weniger gut dicht).


      Naja, hatten wir ja alles schon viele Male.


      Besten Gruss,

      Michael

      kugel-balu schrieb:

      ...dass die von der Bauformen her groesseren Typen meist noch in Ordnung sind, sogar die von Frako. So musste ich noch nie einen 220 uF / 40 V von Frako tauschen


      Hallo Michael,
      bis vor einer Woche dachte ich genauso. Dann hatte ich einen MD 292 auf dem Tisch, der hatte die grossen goldenen FRAKO (100 µF/40V) als Ausgangskoppelelko am Kopfhörerverstärker. "Prüfe ich doch noch mal schnell, ob der Kopfhörerverstärker fehlerfrei arbeitet" dachte ich. Als ich den Klinkenstecker in die KH-Buchse geschoben hatte, war der linke Kopfhörer augenblicklich tot.

      Ursache: Schluss im 100 µF FRAKO. Dadurch 22V auf dem Ausgang und augenblicklich war die Schwingspule des linken KH durchgekokelt. Ich traue den goldenen FRAKO, auch nicht den grossen, bei denen ich bis dato kein Problem vermutet hätte, seitdem nicht mehr über den Weg.

      Gruss,
      Reinhard
      Hallo Reinhard,

      was im Kleinen passiert, passiert auch im Großen ! C105 und C107 werde ich nie vergessen, das sind die Ausgangselkos der Philips Capella 753 - 8µ/350V in der trafolosen Endstufe. Fabrikat weiß ich jetzt nicht, aber vor etlichen Jahren habe ich mir einen wertvollen 800 Ohm Lautsprecher verglüht, nur weil ich die beiden 50 Cent Teile nicht vorher getauscht hatte, grrrrrr.

      Gruß, Dieter
      Lieber Reinhard,

      das ist eine wichtige Anmerkung --- meine Beobachtung bezog sich auch nur auf die 220 uF Frakos, die als Stuetzelko im Einsatz sind. Wenn da mal ein Schluss auftreten sollte, ist das weniger schlimm als bei dem KH-Amp Ausgang. Bei dem MD 292, den ich einmal revidiert habe, sind die beiden Elkos gegen neue getauscht worden, gerade WEIL es sich um so eine heikle Stelle handelt. Es waren keine Frakos drin, soweit ich mich erinnere. Es sind dann auch welche mit einer hoeheren Grenzspannung reingekommen (wenn ich mich recht erinnere, Roederstein EK mit 63 Volt). Fuer solche Zwecke und solche Stellen habe ich noch einen kleinen Restbestand von denen.

      Besten Gruss,

      Michael
      Mal meine Beobachtungen...

      Die goldenen Frakos galten bei mir über viele Jahre als unverdächtig.
      In den letzten wenigen Jahren untersuche ich sie aber doch, langsam kommt es zu Fehlern.
      Kurzschlüsse dürften bei denen recht selten sein.
      Wohl aber habe ich schon Kapazitätsverlust und deutlichen Verlustwiderstand beobachtet.

      Anders ist es bei den recht ähnlich aussehenden etwas dunkleren Elkos mit Aufschrift ROE.
      Da hatte ich schon häufiger satten Schluss, die wechsele ich eigentlich immer.
      Auch kaufe ich die nicht NOS, obwohl die Roedersteine zumindest damals einen guten Ruf hatten.
      Irgendwas altert da anscheinend, auch bei geringer oder gar Nichtbenutzung.

      Andreas
      Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
      Hi Andreas,

      gut -- ich werde das mal genauer verfolgen. Das Alter nimmt ja zu, die Fehler also auch. Die goldenen Roedersteine sollte man IMMER tauschen, bei denen ist ein Korrosionseffekt mit dem Becher wohl der Grund fuer die recht haeufigen Ausfaelle. Das wird durch Waerme deutlich beschleunigt, aber die sterben oft auch an voellig unverdaechtigen Stellen, und bei allen Herstellern.

      Anders ist das mit den roten Roedersteinen (Typ EK oder, bipolar, EKU). Wenn die nicht beheizt waren, sind die meist noch topfit, und meine diversen Restbestaende sind noch in Bestform. Die setze ich also bei Reparaturen noch ein, die anderen nie.

      Besten Gruss,

      Michael

      Zwischenstand

      Hallo...

      nach langer Zeit mal ein Lebenszeichen von mir: Ich bin leider nicht weitergekommen. Zwar sind jetzt alle alten Rödersteins ausgetauscht, auch die Frako Becherelkos und auf der Endstufe alle Transistoren ersetzt (wobei ich für die Becherelkos wie auch für den großen Elko auf der Netzteilmodul die Samwhas 4700/ 50V verbaut habe), aber die Sicherung vorn fliegt immer wieder raus. Beim letzten mal (nach der Revision der Endstufen) schien irgendwas an der rechten Endstufe verbrannt zu sein...was, habe ich noch nicht identifizieren können. Meines Erachtens kam es (ein kurzes Rauchzeichen) von der linken Seite der rechten Endstufe - der Transistor (BD245 C) scheint aber noch in Ordnung zu sein. Der andere (BD139) ist wohl der wahrscheinlichere Kandidat (???). Auch schien mir von irgendwoher kurz ein blaues Licht zu kommen (?). Etwas mysteriös.

      Hat jemand eine Idee? Meines Erachtens hat sich der Receiver, bevor er im Keller verschwand, nach bzw. auf einer Party verabschiedet...und die Endstufe war das Hauptproblem. Ich habe da jetzt einige Arbeit reingesteckt...wäre ja schön, wenn ich das ganze einmal zum laufen bringen würde.

      Besten Gruß in die Runde,
      oneprod

      PS: Module, die ich nicht benötige, wie etwa das FM Modul, den Zählerbaustein etc. pp. kann ich doch komplett herausnehmen, oder?
      Tja, das klingt nach einem "Patienten", bei dem die Fehlersuche per Ferndiagnose etwas muehsam werden koennte. Waere also evtl. sinnvoller, wenn jemand mit Erfahrung bei diesem Geraet da mal rangeht, falls es in Deiner Naehe eine Person gibt.

      Was das Entnehmen von Modulen betrifft: Warum willst Du das tun ? Wenn das Geraet nur als Verstaerker eingesetzt werden soll, schiene es mir sinnvoller zu sein, einen MI 212 oder MI 215 zu nehmen. Ansonsten hat das Entnehmen der Module evtl. schon einige moegliche Rueckwirkungen, weil die Spannungs- und Stromverhaeltnisse im Geraet sich aendern. Da der Zaehler im Verstaerkerbetrieb nicht mitlaeuft, stoert er eigentlich nicht.

      Kurzum: Ich wuerde vom "Ausnehmen" eher abraten, und ggf. das Geraet lieber gegen ein anderes tauschen, wenn es als Receiver gar nicht zum Einsatz kommen soll.

      Besten Gruss,

      Michael
      Hallo in die Runde,

      "Sicherung vorn fliegt immer wieder raus",
      "irgendwas in der rechten Endstufe verbrannt"
      "kurzes blaues Licht von irgendwoher"

      Freunde, hier ist einiges im Argen !! Wenn oneprod nicht zurecht kommt, ist es definitiv an der Zeit, das Gerät einem Fachmann zukommen zu lassen. Was soll man denn hier noch tun ?

      Ich würde jetzt die betroffene Endstufe ablöten, gucken ob die Sicherung stabil hält. Wenn ja, hat man den Übeltäter, aber der müßte dann sachgerecht revidiert werden.

      Gruß, Dieter
      Entschuldigt bitte meinen Unsachverstand und die etwas oberflächliche Betrachtung, weshalb ich mich noch einmal versuche, alles etwas präziser wenngleich heuristisch zu schildern...Michael, ich werde Deinen Rat bzgl. der Module befolgen, auch wenn der Receiver auf dem Land in einem Tal und Funkloch zum Einsatz kommen soll.

      Die folgenden Änderungen habe ich durchgeführt:
      NF Grundplatte Ersatz
      - 4 Frako Elkos (3300uF/50V) durch Samwha 4800uF/50V ersetzt
      - 2 Hermann Gleichrichter B80 in gleichwertige Diotecs
      - Selen in Siliziumgleichrichter

      Netzteilmodul
      - Frako Becherelkos komplett ausgetauscht (in entsprechende Werte 2*Samwha, Yageo, Yamicon)
      - Hermann BGR's in gleichwertige Diotecs ausgetauscht
      - wie besprochen Sicherungswiderstand 0,67 Ohm

      Endstufe....bisher Transistoren
      - BD 245/B246B in B245/246C (Unterschied in Spannung [90V vs 115V)?
      - BD 417/418 in BD 139/140....leider beim ersten (geschilderten) mal mit Beinchenfehler, danach noch einmal komplett korrekt ausgetauscht
      - BC327 und BC337 erneuert

      Bis auf Flip-Flop I und Präsenzmodul habe ich alle roten und champagnerfarbenen Roederstein-Elkos ersetzt.

      Zum obigen Vorfall. Ich habe den Tipp von Dieter befolgt und die betroffene Endstufe abgelötet...Auslöser war hier BD418/T1171, kurz bevor die Hauptsicherung durchgegangen ist. Bei der anderen Endstufe wurde nichts mehr ausgelöst, allerdings fing D1163 nebst R1163 zu qualmen an...so dass ich selbst nach kurzen Betrieb wieder ausgestellt habe.

      Hat jemand eventuell noch eine Idee? - Sollte ich die Elemente der Endstufe (also die verbleibenden Dioden und Widerstände) komplett austauschen? Oder sollte ich erst noch einmal die besprochenen Elemente des Treibermoduls (siehe Revision, etwa die Tantals) austauschen? Ich habe jetzt schon einigen Aufwand hineingesteckt, insofern tue ich mich schwer damit, das Handtuch zu werfen, auch wenn ich hier schon einige tolle Dinge gelernt habe! Chapeau den Meistern hier...Dieter, Michael, Yogi, Andreas...und einstweilen vielen Dank!

      BG
      oneprod
      Also, das klingt nach immer noch massiven Problemen im Endstufenbereich, und zwar in beiden Kanaelen. Also sollte man jetzt die Treiber und die Endstufen komplett revidieren, aber das erfordert ein paar Kenntnisse. Wenn bei gezogenen Treibern und ausgeloeteten Endstufen keine Rauchzeichen aufsteigen, und alle Spannungen stimmen (auch die fuer die Endstufen), koennte man das probieren.

      Allerdings sollte man dann auch die Relais-Platine revidieren, und mit dem Spulen-Zusatz im Ausgang versehen. Ich wuerde hier vorschlagen, dass diese 5 Module gegen revidierte getauscht werden -- Du koenntest mal Tommy fragen, was er an "fertigen" Modulen da hat.

      Die ansonsten geschilderten Massnahmen waren sicher nicht alle noetig, sollten aber, bei korrekter Durchfuehrung, nicht zu den genannten Problemen fuehren. Da wird also noch der eine oder andere Fehler versteckt gewesen sein.


      Besten Gruss,

      Michael

      p.s.: Der Saba Receiver laeuft auch am Kabel, wenn da noch UKW eingespeist ist.
      oneprod,

      ...wie Michael sagte: sollten aber, bei korrekter Durchführung, nicht zu den genannten Problemen führen. Du bist Dir im klaren, was Michael mit "korrekter Durchführung" meint?

      Ich ziele hierauf:
      Du bist Dir sicher, dass Du die von Dir neu eingesetzten Transistoren auf der Endstufe korrekt verbaut hast? Ich meine, Du hast die Isolatoren verwendet und Dich vergewissert, dass Du keinen Kollektor-Masse Schluss eingebaut hast? Die Befestigungsschraube vom Transistor, bzw. der Kühlkörper, darf keinen Schluss zum Kollektor haben! Du bist Dir auch ganz sicher, dass Du beim Tausch der Elkos (und auch der Gleichrichter) die richtige Polarität -also die Einbaurichtung +/- immer beachtet hast?

      Bei Deinem Fehlerbild wäre es zunächst hilfreich, die p-n Übergänge aller Transistoren in den Endstufen mit dem Diodentester zu prüfen. BD418 ist ja sicher durchlegiert, sonst wären D1163 und R1163 nicht überlastet. Aber da kommt ggf. gleich das nächste Problem, falls Du nicht weisst, wie man mit dem Diodentester arbeitet.

      Endstufenreparaturen der Saba Endstufe sind "einfach" für den, der weiss was er macht. Sie sind schwer oder werden teuer für den, der Null Erfahrung hat. Da hier von der Treiberstufe bis zum Endstufenausgang die Stufen direkt gekoppelt sind, zieht sich hier ein Fehler von vorne bis hinten durch - oder auch umgekehrt von hinten nach vorne.

      Mit dem Einbau von Elkos der Marke Samwha hast Du Dir auf lange Zeit wahrscheinlich keinen Gefallen getan. Die sind jedenfalls in Netzteilen von LCD-Monitoren reihenweise ausgefallen. Samsung kann ein Lied davon singen. Auch in PC-Netzteilen halten sie nicht - Stichwort: bad caps. DAS ist aber nicht Dein JETZIGES Problem.

      Schau hier:
      google.de/search?q=Samwha+bad+…AQsAQIPw&biw=1280&bih=841

      Für Dich die sicherste Lösung hat Michael ja genannt, das wären komplette, überprüfte Austauschmodule.

      Gruss,
      Reinhard

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „oldiefan“ ()

      Hallo,

      ähnliche Fehlerbilder hatte ich schon oft in der 92er Serie. Abhilfe brachte nur die komplette Revision beider Endstufen, vor allem im Halbleiterbereich. Erfahrungsgemäß bringt das stückweise Ersetzen, weil das Meßgerät "noch gut" anzeigt gar nichts.
      Reinhard und Michael sind ja Profis, Relaismodul und Treiber können dabei mit revidiert werden, je mehr "nach vorne" erneuert wird, umso besser.

      Wenn der Receiver dann läuft, hat man wenigstens die Gewißheit, dass die Freude lange währt.

      Gruß, Dieter
      Ohne unken zu wollen!
      kann man erstens Dieter beipflichten - es muß jetzet die gesamte Endstufe voll revisioniert werden, weil es kein einziges sicher zuverlässiges Teil mehr gibt wenn es zwischenzeitlich schon hier gequalmt, da gestunken und dort geheizt hat - und zweitens hätte es gegolten dies im Vorfeld zu vermeiden, Stichwort systematische Fehlersuche (durch wen auch immer, nötigenfalls muß man auch mal was aus der Hand lassen wenn man es nicht kann oder unpassend ausgestattet ist, ich feile mir meine Ersatz-Zahnräder für das Getriebe auch nicht am Küchentisch).
      Was ich angesichts der Gesamtsituation im Zusamenhang unterstreichen möchte ist der Tip, eine dann neuwertig hergerichtete Baugruppe bloß nicht blindlinks wieder in die multimalträtierte, sich in keinerlei gewissen Zustand befindliche Gesamtschaltung einzugliedern. Auch diese muß erst felsenfest sicher funktionieren, alle Spannungen müssen stehen und belastbar sein, nirgends darf eine Gleichspannung auf der NF fehlerhaft mitgeführt werden usw.
      Die Arbeit ist im Laufe der "Reparatur" mehr geworden, nicht weniger.
      Gruß Jogi,
      der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf.
      Lieber Dieter, Reinhard und Michael, und Jogi,

      vielen Dank für Euer Feedback. Der Aufwand (Halbleiter in der Endstufe, sprich Dioden und Transistoren komplett austauschen) klingt ja noch machbar...Ich habe die alten Glimmerfolien an den BD 245 und 246 ersetzt, die anderen beiden (BD139) nicht, dort aber auf die richtigen Polaritäten geachtet- allerdings nicht beim ersten mal. Insofern wäre zu fragen, ob das nicht schon wieder viel Schaden angerichtet hat.(?) Die Transistoren scheinen dort aber in Ordnung zu sein, dito auf dem Relaismodul.

      Nach dem Erkennen des Beinchenfehlers habe ich BD139/140 noch einmal komplett ausgetauscht und richtig eingesetzt.

      Was die Samwhas angeht, hoffe ich darauf, dass der Samsung-Skandal genügend Wirbel erzeugt hat, um die Qualität nachhaltig zu verbessern...sie sind alle neueren Datums (2014). Aber ich habe die hinteren beiden nochmal durch die alten Frakos ersetzt, da ich mir dort nicht 100% sicher war, ob ich die funktionstragenden Kontaktstellen mit den Beinchen des Radialelko getroffen habe (es stellte sich danach aber auch keine Veränderung mit Bezug auf Messungen ein).

      An den Treibermodulen habe ich den Tantal ersetzt, ferner habe ich die Transistoren 1108, 1102, 1112 und 1114, wie auch den Tantal 22uF/25V in 22uF/35V sowie die Elkos 1108 und 1111 ausgetauscht.

      Ich habe danach den Receiver mit dem Multimeter durchgemessen - und habe bis auf kleinere Abweichungen keine Fehler entdecken können. Bin allerdings dann bei ausgelöteten Endstufen mit Bezug auf Netzteil, Treiber und Relais auch noch alle Punkte durchgegangen.

      An den Treibermodulen habe ich folgende sehr außergewöhnliche Abweichungen notiert:
      K6 -18,8V (sic!)/-18,8V
      L9 15,8V (...)/15,3 V
      L8 16,2/16V
      F7 24V/19V
      F5 14,4 V/15,6V
      F6 14,9V/16V

      J6 und G5 kann ich leider (noch) nicht exakt prüfen- das gibt mein derzeitiges Multimeter nicht her, es scheint aber auch sehr zu schwanken.

      Alles andere scheint in Ordnung zu sein.

      Hat jemand eine Idee?

      LG
      oneprod