Parameter des Phonoeingangs?

      Parameter des Phonoeingangs?

      Moin,

      da ich neben der kontrollierten Zuspielung über einen externen Phono-Preamp auch einen Dreher am eingebauten Phonoeingang betreibe, würden mich dazu die Eingangsparameter Impedanz und Kapazität interessieren. Im Gegensatz zu den meisten anderen Geräten oder auch dem MI-215 hängt hier ja nicht einfach ein Kondensator über dem Eingang, wodurch schnell die Eingangskapazität abzulesen wäre.

      R401 und R403 scheinen für mit ein Eingangs-R von etwa 50 kOhm zu verursachen, was ja auch naheliegend wäre. Nur beim C ist es nicht so trivial. Kann jemand dies anhand des Schaltbildes ermitteln?

      BTW: In der Bedienungsanleitung finde ich zwar eine Kapazitätsangabe, aber das erscheint mir wie dort bezeichnet ein C zu sein, mit dem der Eingang (also an der Buchse) zusammen mit dem R "abgeschlossen" wird, um so einen definierten Zustand zur Messung von Übersprechdämpfung und Fremdspannungsgeräuschabstand zu haben. Die dortigen 250pF sind demnach nicht der Wert, den ich suche...

      Ich weiß, eine etwas schwierigere Frage am schon etwas späteren Abend. Aber vielleicht lacht sich ja der eine oder andere über eine solche Trivialität schlapp.

      Zusammengefasst meine Frage:

      Eingangs-R = 47-50 kOhm ?
      Eingangs-C = ???

      Danke und Gruß
      Michael
      Moin.
      da es keinen Stromlaufplan gibt, wie fast immer, müssen nun alle die nicht in so einem Gerät konkret drin sitzen pauschal antworten und das reicht in der Regel auch für damalige Transistor-Entzerrer-Vorverstärker.

      Die Werte nach DIN-Norm liegen fest und alle Hersteller haben sich daran zu halten. (In weniger als 10 Minuten wird sicher die Erwiderung kommen das sie das nicht tun)
      Die im Manual angegebenen Werte sollten im Entwicklungslabor des Herstellers ermittelt sein und damit stimmen, es ist dazu kein sichtbares Bauteil "Kondensator" von Nöten, sondern der Wert ergibt sich aus allen kapazitätsgebenden Bestandteilen, also auch bspw. denen der Leiterbahnen.
      Vergleichbar sieht es mit dem Realteil der Impedanz aus, er ergibt sich aus der Schaltung, dem Arbeitspunkt, evt. Zusatzwiderständen und aus der Stufenverstärkung bei gewöhnlich verbauten Transistoren.

      Sind in Einzelfällen nicht dokumentierte Zusatzkondensatoren verbaut so kann das zwei Gründe haben, erstens kann der Verstärker empirisch gematcht sein, zweitens kann ein später damit befaßter Techniker versucht haben den Eingang hf-fester zu machen wegen einer beanstandeten Störeinstrahlung.

      Bei Tonabnehmer-System-Kabel Kombinationen die 100% normkonform sind gibt es damit keine Probleme, stark abweichende Kombinationen werden zwangsläufig schwer zu kompensierende Resonanzen fabrizieren. Da heißt es mit Vor- und Shunt-Widerständen sowie Shunt-Kondensatoren zu experimentieren wenn man es !ganz! genau haben will.
      Gruß Jogi,
      der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf.
      Hallo Jogi,

      Jogi schrieb:

      da es keinen Stromlaufplan gibt
      ich war davon ausgegangen, dass die Servicemanuale hier im Forum zur Bettlektüre gehören würden ;) Ich hab den Plan des Phonoteils angehangen.

      Meine Frage kommt auch daher, dass früher anscheinend 220 pF oder mehr gängig waren, und später zu 180 oder 47 pF übergegangen wurde. Dies kann schon einen spürbaren Einfluss auf den Klang haben.

      Danke und Gruß
      Michael
      Dateien
      Einstellen liesse die Kapazitaet sich hier auch, wenn man sich einen Y-Adapter loetet. Der Eingang im Modul hat keine Kapazitaet eingebaut, da haben wir es also nur mit der effektiven Eingangskapazitaet zu tun. Auf der Grundplatte des Receivers sitzt auch keine Kapazitaet. Also kommt nur noch die Kapazitaet der Zuleitung im Geraet dazu.

      Dann ist sicher noch die des Kabels zu beruecksichtigen. Ich nehme einmal an (Jogi weiss das sicher), dass man von einer Standardlaenge ausgegangen ist (1 m ?), und dann insgesamt auf die ca. 250 pF kommt.

      Ueber die Vor- und Nachteile des Phonostufe im Saba-Receivver gibt's hier irgendwo eine laengere Diskussion. Die ist aber letztlich muessig -- das ist keine High-End-Schaltung, sondern eine solide Standardschaltung, die mit vielen der Standardsysteme aus der Zeit gute Ergebnisse liefert.

      Ich test immer mit einer kleinen Anti-RIAA-Schaltung (die natuerlich auch ihre Tuecken hat), und damit laeuft der Phono-Eingang dann als Hochpegel-Eingang, und zwar so gut, dass man schon genau hinhoeren muss, um einen Unterschied festzustellen.

      Wer damit Phono auf hohem Niveau hoeren moechte, dem sei ein MC HighOutput System empfohlen, dann hat man wenig Rauschen, keine Probleme mit Kapazitaet, und meist mehr Details aus der Rille als mit einem normalen MM-System. Ist jedenfalls meine Erfahrung ...

      Besten Gruss,

      Michael

      humax5600 schrieb:

      Bei hochwertigen modernen RIAA Vorverstärkern lässt sich der Eingang mit DIP -Schalter an das MM/MC System anpassen .


      Das ist schon klar. Ich habe mir auch schon mal mit Cinch-Steckern geholfen, die einen Widerstand enthielten und über einen Cinch-Y-Adapterstecker eingeschleift wurden. So konnte ich an einem Aikido zwischen den umschaltbaren 100k und 47k noch mit weiteren Eingangswiderständen experimentieren. Da war mir dann immer der resultierende Widerstand bekannt.

      Genauso könnte man auch Kondensatoren parallel schalten. Nur dazu würde ich gerne erst mal wissen, welche EIngangskapazität das Gerät von Haus aus hat.
      Die Abschlußkapazität dieses Transistor-Verstärkers liegt nahezu peinlich genau im Bereich der Normanforderung.
      Als einzige so trocken ohne Audiomeßplatz nicht kalkulierbare Punkte könnten eine saumäßige Verdrahtung sowie eine falsche Leiterbahnführung diese sehr angenehme Annahme noch versauen, was ich aber bei SABA nicht ohne konkreten Beweis glauben möchte. Es wird also ziemlich genau hinkommen.

      Bestimmend für den Wert sind die gegenkoppelnde innere Transistor-Kapazität und der Saugkreis aus R402 und C403.
      Beide haben natürlich eine Schwankungsbreite, besonders der C_tr-bc, der je nach Transistortyp und Charge schwanken kann, was wir hier besser völlig vernachlässigen um nicht vom Hundertstel ins Tausendstel zu kommen.

      Die Schaltung mit Operationsverstärker zeigt wie man solchen Dingen seit ca. Mitte der Achziger begegnet, man legt einen festen Abschluß parallel zu einem programmierbaren und kann so alle MM-Systeme von AT über DUAL bis Ortofon (alt) passend behandeln. (das das Bild einen MC-Verstärker zeigt ist dabei nebensächlich da vom Prinzip her vergleichbar)
      Gruß Jogi,
      der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf.