Schauinsland T705

      Mir kommt die ganze Fehlersuche ein wenig wie Lesen im Kaffeesatz vor.

      Ein Fernseher ist kein Bügeleisen, ein wenig Systematik ist schon angesagt.
      Liegt denn am G1 der Zeilenendröhre der Steuerimpuls vom Zeilengenerator an ?
      Wie sieht der Impuls an der Anode aus ?
      Den Zeilentrafo kann man grob durchmessen, indem man den GR zieht, A und K verbindet, dann muss sich ein Wicklungswiderstand messen lassen. Die Primärseite wäre natürlich auch interessant.

      Obwohl die Ablenksätze selten kaputt gehen, sollte man sicherheitshalber auch diese ohmisch prüfen.

      Bin mal gespannt, wie es weiter geht.

      Gruß, Dieter
      Ich habe heute nun mal ein Paar Dinge ausprobiert:

      Zunächst habe ich an der PL34 an Pin 4 und 5 die anliegenden Spannungen als Gleichspannungen gegen Masse gemessen.

      Das sind an Pin 4 120 Volt und an Pin 5 -40 Volt. Diese Spannungen habe ich anschließend oszilloskopiert. Die entsprechenden Bilder befinden sich im Anhang. An der Anode der PL36 habe ich nicht gemessen, da ich bedenken bezüglich der hier anliegenden Spannung habe.

      Ohmseitig habe ich den Zeilentrafo noch nicht durchgemessen (muss erst einmal herausfinden, an welchen Pins in der Fassung ich gegen die Anodenkappe der EY86 messen muss).

      Ein Bild war jedoch trotz vorhandener Steuersignale nicht hervorrufbar.

      Im Anschluss habe ich also die beiden Vorwiderstände im Netzteil entfernt. Die Spannungen sind nun alle deutlich zu hoch. Allerdings sind die Linien, die am Anfang vorhanden waren, nun bei entsprechender Stellung des Helligkeitsreglers wieder sichtbar. Ebenso habe ich die Methode mit dem 100 KOhm Widerstand an der Katode der Bildröhre ausprobiert. Das Ergebnis war, dass auch wieder diese Linien sichtbar wurden, dann allerdings nach wenigen Sekunden verblassten. Der Vorgang ließ sich erst nach einigen Sekunden reproduzieren.

      Grüße, Ingmar
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      Es scheint da ein ordentliches Chaos entstanden zu sein.
      Nicht das am Ende noch ein Falschanschluß am Röhrensockel die Bildrohr-Heizung abgeschossen hat.
      Man müßte doch auch relativ problemlos rein auf Bauelemente-Ebene wieder einen normalen Grundzustand herstellen können, bei dem alles funktionieren muß und sich defekte Bauelemente auffällig machen.
      Systematik und Eingrenzung des/der Kardinalfehler ist ja leider schon lange oder von Anfang an vorbei.
      Gruß Jogi,
      der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf.
      Hallo Jogi,
      Die Heizung der Bildröhre ist, meiner Meinung nach, in Ordnung. Sonst würde ja auch, wie bereits gesagt, keine andere Röhre heizen. Die Fassung ist korrekt angeschlossen (und was es auch, als ich den Fernseher erhalten habe). Den Fehler einzugrenzen, versuche ich ja eben.

      Hallo Dieter,

      Ich vermute den Fehler dennoch im Hochpannungsteil. Die auf dem Oszilloskop dargestellten Zeilenimpulse waren ja auch mit vorhandenem Umbau am Netzteil vorhanden - eine Hochspannung selbst bzw. Bild jedoch nicht.

      Auch jetzt, nach dem Rückbau, scheint die Hochspannung ja (wie bereits zu Beginn) zusammenzubrechen - z.B. auch dann, wenn man die Katode auf Masse legt. In diesem Fall werden für einige Sekunden die Linien sichtbar, und verblassen dann.
      Die Ablenkspulen habe ich eben gemessen. Geht man davon aus, dass die Pins am Stecker der Ablenkspule genauso nummeriert sind, wie die, an den Fassungen von Röhren, so messe ich zwischen den Pins 1 - 3 3,5Ohm. Zwischen 5 - 9 15 Ohm. Die Ablenkspulen sind somit meiner Meinung nach in Ordnung (ähnliche Werte, wie an funktionierenden Fernsehern). Zwischen den Spulen scheint keine elektrische Verbindung zu bestehen und es gibt auch keine Kurzschlüsse gegen Massen. Ein Fehler in diesem bereich wäre aber auch merkwürdig gewesen, da die Ablenkung ja scheinbar arbeitet (wenn mal etwas zu sehen ist, ist es auf dem gesamten Bildschirm gleichmäßig).

      Grüße, Ingmar

      oldeurope schrieb:

      Den Strahlstrom misst man indirekt durch den Spannungsabfall am Strahlstrombegrenzungswiderstand R315.
      Funken zieht an AC-Seitig mit einem isolierten Schraubendreher.
      Die Bildröhre wird immer über einen Widerstand entladen. Dazu baut man sich praktischerweise einen
      DC-Tastteiler mit dem man auch die Anodenspannung messen kann.


      Den Beitrag hätte ich mir auch sparen können. ;(
      Hallo "oldeurope",

      es tut mir Leid, falls es so wirken sollte, als hätte ich deinen Beitrag nicht beachtet.

      Da an Pin 6 der PCL84 174 Volt vorhanden waren und an der Katode der Bildröhre zwischen 172 und 179 Volt messbar waren, bin ich davon ausgegangen, dass wohl nicht allzu viel Spannung an R315 abfallen wird. Ich kann gerne noch einmal nachmessen. Das Problem liegt aber ja nun offensichtlich nicht (oder zumindest nicht nur) im Videoverstärker. Sonst wäre ja, wenn man die Katode auf Masse legt, ein Helles "Bild" sichtbar. Stattdessen sieht man die blassen Streifen, die dann auch bald verschwinden.

      Wie soll ich mir denn so einen Tastteiler bauen? Als eine Art Spannungsteiler mit mehreren hochohmigen Widerständen? Ich bin bezüglich der Messung an Hochspannung noch etwas skeptisch.

      Grüße, Ingmar

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Ingmar“ ()

      Hallo Igmar,
      geh mal für die Tips von Oldeurop....
      Wenn an einem R keine Spannung abfällt, dann fliest auch kein Strom.
      Vorsicht: Nur weil kein Bild zusehen ist heißt das nicht es gäbe keine Hochspannung.....
      Es gibt sehr gute praxisorientierte Lehrbücher zum Thema Fernsehservice, speziell aus der DDR....für schmale Euros in der Bucht.
      Viele Grüße Tobias.
      Viele Grüße, Tobias.
      Hallo Tobias,
      vielen Dank auch für deine Antwort. Die Grundlagen der Elektrotechnik sind mir durchaus bekannt. Dass das "Nichtvorhandensein" eines Bildes nicht direkt auf eine nicht vorhandene Hochspannung hindeuten muss, ist ebenso klar. In diesem Fall ist jedoch absolut erwiesen, dass mit vorhandenem Umbau am Netzteil keine oder nur sehr, sehr geringe Hochspannung vorhanden war. Ebenso ist erwiesen, dass der Videoverstärker nicht der einzige Fehler sein KANN, da ja, bei meinem beschriebenem Vorgehen die Linien kurz auftauchten, dann aber verschwanden. (Das natürlich mit dem wieder Rückgebauten Netzteil - denn ganz ohne Hochspannung gibt es natürlich auch keine Rücklauflinien).

      Meiner Meinung nach deutet alles darauf hin, dass die Hochspannung einerseits vermutlich zu gering ist, andererseits aber auf jeden Fall bei Belastung einbricht. Daher versuche ich im Moment, den Fehler in der Zeilenendstufe einzugrenzen. An den Gittern der PL36 sind entsprechende "Steuerimpulse" vorhanden. Die Röhre selbst ist neu.

      Grüße, Ingmar

      EDIT: Angesichts der Tatsache, dass die Ablenkung selbst zu funktionieren scheint, vermute ich inzwischen fast einen Fehler auf der Sekundärseite des Zeilentrafos. Das würde gewissermaßen auch zum "Fundzustand" des Fernsehers passen (geöffneter Hochspannungskäfig und fehlende EY86, wie ich es in meinem ersten Post beschrieben hatte). Wer auch immer (vermutlich vor mehreren Jahrzehnten, da alle Teile, bis auf den Gleichrichter, original zu sein schienen) an dem Fernseher gearbeitet hat, hatte hier scheinbar auch schon "Probleme". Ich möchte den Fehler nur sicher eingrenzen, da man ja "leider" nicht mal eben einen neuen Zeilentrafo für den Fernseher kaufen kann.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Ingmar“ ()

      Hallo,

      Ich weiß zwar nicht, was du mit "an AC-seitig" meinst, aber das Resultat des Funken ziehens habe ich ja beschrieben. Nämlich, dass mit Umbau am Netzteil keine Hochspannung vorhanden ist. Ohne den Umbau (und mit zu hohen Spannungen im Gerät) schon, jedoch bricht diese ein.

      Es gibt verschiedene Bauanleitungen für Tastteiler - ich fragte nur, ob du eine bestimmte Variante meinst oder empfehlen kannst.

      Grüße, Ingmar

      PS: Wie soll ich schon "auf das Forum gekommen" sein? Auch über das Internet, natürlich. Ursprünglich davon erfahren hatte ich im benachbarten Bandmaschinenforum. Das liegt jedoch bereits einige Jahre zurück. Wieso fragst du?
      Hallo Ingmar,

      lass dich nicht beirren. Der user altes Europa hat es nicht so drauf mit Konversation und wird leicht beleidigend und ausfallend, weil er meint, alles zu wissen und zu können. Lächel einfach darüber... :)

      Wir suchen im normalem Sprachgebrauch den Fehler weiter und werden sicher auch ohne ihn fündig !!

      Gruß, Dieter
      Hallo nochmal,

      hast du mal den ZT genau von allen Seiten untersucht und gesäubert ?
      Ich kenne einige Fälle aus meiner Praktikumszeit in den 60ern und 70ern, wo die Sekundärwicklung des ZT durchgeschlagen war. Geäußert hat sich das in feinen oder auch größeren Löchern mit braunem Rand in der Isoliermasse. Könnte durchaus sein, dass durch Feinschluß die Hochspannung zusammenbricht.

      Gruß, Dieter
      Hallo Dieter,

      am Zeilentrafo selbst war ursprünglich die Isolierung der Leitung der Katodenkappe EY86 beschädigt. Da es dort zu Funkenschlag kam, hatte ich hier mir hier mit Heißkleber und Isolierklebeband beholfen. Das Problem war anschließend auch nicht mehr vorhanden.

      Ich habe mir den Zeilentrafo nun noch einmal genau angesehen (außer von unten...). Von außen sieht die "Isolierung" überall in Ordnung aus. Im Inneren habe ich jedoch eine schwarze Stelle in der Nähe des beschriebenen Anschlusses der EY86 entdeckt. (Bild im Anhang - auch, wenn man es nicht gut erkennt: die schwarze Stelle befindet sich im Inneren, im Bild rot eingekreist - die äußere Isolierung sieht in Ordnung aus).

      Außerdem habe ich mal ein Paar Messungen durchgeführt:

      Zwischen der Kappe der EY86 und der Anode der PL36 messe ich einen Widerstand von etwa 185 Ohm. Das wird wohl der Gleichstromwiderstand der entsprechenden Primärwicklung des Zeilentrafos sein.
      Zwischen den Pins (in der Fassung der EY86) und der Anodenkappe der Bildröhre messe ich entweder ca. 1 Ohm oder Widerstand gegen unendlich. Ich vermute daher, dass die Anschlüsse, die direkt an die Anodenleitung der Bildröhre führen in Ordnung sind (1 Ohm) und die Anschlüsse, die erst durch die Sekundärwicklung des Zeilentrafos gehen, unterbrochen sind ("unendlicher" Widerstand).

      Grüße, Ingmar
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      • ZTR.jpg

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      Funken ziehen

      Hallo Igmar,
      also man kann, wenn man mutig ist, die Anodenkappe der PL mit einem gut isoliereten Schraubenzieher antippen und dann bei AC-Seitig vorhandener Hochspannung funken ziehen. Das ist so ein alter Praktikertrick, der natürlich nicht so ohne weiteres unkommentiert empfohlen werden kann/darf.
      Man muß schon wissen was man da macht, denn so ganz ungefährlich ist das nun nicht...... :!:
      Du wirst um das lesen von etwas Fachliteratur nicht umhin kommen!
      AC-Seite deshalb weil ja erst die DY da aus der hochtransformierten (ZT) Wechsel/Impulsspannung eine hohe Gleichspannung macht.
      Sind denn eigentlich die C´s in der Hochspannungserzeugung alle erneuert (BoosterC/usw.)
      Leider habe ich im Moment keine Zeit hier dran zubleiben,
      viel Glück, Tobias.
      Viele Grüße, Tobias.
      Hallo Dieter,

      dass die Gleichrichterröhre hier die EY86 ist, ist klar. Der Zeilentrafo als Fehlerquelle ist natürlich wahrscheinlich - nur: wo bekomme ich dafür passenden Ersatz? Da dieser ja genau passen muss, würden mir nur Schauinsland T705 und T704 als Ersatz einfallen (die Zeilentrafos hier sind ja scheinbar identisch). Rein optisch könnte auch der aus dem T1005 passen, habe dazu jedoch keine Schaltungsunterlagen.

      Könnte es denn sein, dass die Hochspannung, die auch ohne die Sekundärwicklung entsteht, hoch genug ist, um die Streifen hervorzurufen?

      Ist es dann denkbar, dass der Funke in der Bildröhre durch den impuls beim zusammenbrechen der Hochspannung entstanden ist und besteht entsprechend Hoffnung, dass die Bildröhre selbst in Ordnung ist? Es ließen sich die Streifen durch ruckartiges öffenen des Helligkeitsreglers ja sehr hell anzeigen - jedoch nur für den Bruchteil einer Sekunde - bis das "Bild" verschwand.

      Grüße, Ingmar
      Hallo Ingmar,

      jetzt mische ich mich nochmal ein. Hier ist ja ein ziemlich Chaos entstanden.
      Bleiben wir mal bei der Hochspannungserzeugung.
      Was um Himmelswillen heißt "Zwischen den Pins (in der Fassung der EY86) und der Anodenkappe der
      Bildröhre messe ich entweder ca. 1 Ohm oder Widerstand gegen unendlich."?? Wie jetzt entweder oder?
      Das eine Ende der Kathode der EY ist direkt mit der Anodenkappe der Bildröhre verbunden (da muss also voller Durchgang sein), das andere Ende liegt über die Heizwicklung (zwei, drei Windungen um den Trafokern ebenfalls an der Anodenkappe. Die Heizwicklung darf logischerweise ebenso nicht unterbrochen sein. Das muss sichergestellt sein! Bitte eindeutig messen!
      Dann, banal aber wichtig: Die EY muss fit sein.
      Dann: Falls das Hochspannungskabel abgeschirmt ist, darf kein Feinchluss zwischen der Hochspannungsleitung und Masse sein.


      Wichtig: Wenn die Boosterspannung - ihre Höhe ist der Indikator für das Wohlbefinden der ganzen Endstufe - einigermaßen korrekt ist, wird der ZTR nicht schadhaft sein. Defekte im ZTR äußern sich fast immer als Schlüsse, was die Endstufe überlastet und die Boosterspannung absinken lässt.

      Dass die Sekundär- also im Klartext die Hochspannungswicklung -
      unterbrochen ist, psasiert erstens selten und ist zweitens einfach durch
      Messung feststellbar.

      Ohne Sek-Wicklung keine Hochspannung, wobei "ohne" hier mal als "unterbrochen" gewertet sei.

      Ich vermute, dass der ZTR nicht die Ursache ist. Nebenbei bemerkt: Der Ersatz durch einen anderen Trafo ist aus vielerlei Gründen schwierig und nur was für ganz Erfahrene. Der vom 1005 passt z.B. überhaupt nicht.

      Andere Frage: Wo wohnst du?

      Gruß
      Stefan
      Hallo Stefan,

      es freut mich, von dir zu lesen.

      Bei meinen Messungen bin ich folgendermaßen vorgegangen:
      Die Fassung der EY86 hat ja mehrere Pins. Ich habe also die Widerstände von jedem dieser Pins gegen die Anodenkappe der Bildröhre gemessen. An einigen Pins war ein Widerstand von 1 Ohm messbar. An anderen war ein Widerstand messbar, den mein Multimeter nicht anzeigen kann (muss also größer 60 Megaohm sein). Im Schaltplan ist nicht angegeben, welche Pins womit verbunden sein sollten. Im Datenblatt der EY86 steht, dass Pin 1,4,6,9 bzw. 2,5 und 8 miteinander verbunden sind. Das ist auch der Fall. An der Röhre messe ich zwischen diesen "Pin-Paaren" 10 Ohm, was wohl dem Widerstand der Heizwicklung der Röhre entspricht.

      Da ich die EY86 als geprüfte NOS-Röhre gekauft habe, gehe ich davon aus, dass diese auch funktionstüchtig ist. Eine Verbindung zwischen Hochspannungsleitung und Masse (Chassis) konnte ich nicht feststellen.

      Grüße, Ingmar

      PS: Ich wohne in der Nähe von Würzburg.
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