Schauinsland T705

      Hallo,

      es ist Weihnachten und endlich hatte ich mal wieder etwas länger Zeit und habe den Fernseher, den ich in eine Ecke verbannt hatte, hervorgeholt.

      Der letzte Stand war, dass an der Anodenkappe der EY86 eine (scheinbar stabile) Hochspannung anliegt. An der Anodenkappe der Bildröhre ließen sich jedoch nur schwache Funken bilden. Die EY86 selbst ist eine NOS Röhre und sollte somit nicht fehlerhaft sein.
      Nun schreibst du, Stefan, von zwei, drei Windungen für die Heizung der EY86. Auch im Internet habe ich auf verschiedenen Seiten gelesen, dass zur "Erzeugung" der Heizspannung der EY86 mehrere Windungen nötig sind. Nun ist aber in meinem Fernseher offensichtlich nur eine Windung vorhanden (Bild hänge ich an).
      Da ich im Internet kein Detailbild dieser Stelle finden konnte frage ich mich nun, ob es nicht denkbar wäre, dass jemand den Fernseher umgebaut hat um beispielsweise eine DY86 zu nutzen, die ja nur eine geringere Heizspannung benötigt?
      Kann mir jemand sagen, wie diese Stelle im Original aussah bzw. ob es sich hier um einen Umbau handelt?

      Ich wünsche allen frohe Feiertage.

      Grüße, Ingmar
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      • EY86 Heizung.jpg

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      Hallo Gerrit,

      vielen Dank für deine Antwort.
      Sind die EY86 und DY86 von ihrer Funktionsweise her (bis auf die unterschiedliche Heizspannung) vollständig identisch? (Von den pins her müsste das laut Datenblatt zumindest passen) Wenn ja, würde ich vermutlich einfach eine DY86 bestellen, anstatt die Leitung rückzubauen, sodass ich die EY86 nutzen kann.

      Grüße, Ingmar
      Hallo Igmar,
      ich habe gerade in Erinnerung das man die DY/EY über das Glühbild im Systemaufbau zwecks der Heizung kontroliert. Man kann den Faden ja nicht sehen im Betrieb, allerdings kannst Du im Systemkörper/ dem "zylindrischen Napf" das Spiegelbild leuchten sehen, es soll "Kirschrot" glimmen.
      Das würde ich mal spinksen und dann weißt Du obs heizt.
      Viele Grüße, Tobias.
      Hallo,
      die DY86 ist inzwischen angekommen und eingesetzt. Wie erwartet bricht die Hochspannung jetzt nicht mehr ein.
      Nach einigem herumprobieren (die meisten Potis haben wohl trotz Reinigung massive Kontaktprobleme - insbesondere auch der Tuner) habe ich tatsächlich ein Bild bekommen.
      Das Bild sieht jedoch recht unscharf aus und zittert auch. (Ich hänge ein Foto davon an).
      Nun frage ich mich, woran das liegen könnte bzw. wie ich den Fehler weiter einkreisen kann.
      Vermutlich wäre es auch sinnvoll, den Fernseher abzugleichen. (Das habe ich zwar bei Radios bisher kaum gemacht, wäre hier aber vielleicht sinnvoll). Ich konnte jedoch keine Abgleich-Hinweise zu diesem Fernseher finden.
      Über eine Einschätzung und Unterstützung würde ich mich sehr freuen.

      Grüße, Ingmar
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      • Bild.jpg

        (352,24 kB, 31 mal heruntergeladen, zuletzt: )
      Das sieht doch schon mal brauchbar aus!

      Das aufgenommene Bild ist leider nicht sehr aussagekräftig bezüglich Geometrie.
      Vermutlich hast Du keinen Testbildgenerator.
      Nimm einen Bildinhalt wie Rechteck, mit dem man brauchbar die Geometrie einstellen kann.
      Wie speist Du momentan bei abgeschalteten analogen Sendern ein Bild ein?

      Andreas
      Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
      Hallo Andreas,
      ich habe eben eine viertel Stunde lang probiert, das Ding zum Laufen zu bekommen - konnte allerdings kein stabiles Bild mehr herstellen.
      Grundsätzlich kommt es mir so vor, als ob, wenn der Empfang "optimal" ist der Bildschirm schwarz wird und es laut brummt. Wenn das Signal dagegen schwächer wird, ist das Bild zu erkennen wenn auch mit rauschen. Was ich gestern hinbekommen hatte, war wohl ein Zustand, in dem das Signal gerade schwach genug ist, um diesen Effekt nicht hervorzurufen. (D.h. ohne Signal ist der Bildschirm hell und sobald ich den Sender auf die entsprechende Frequenz stelle, wird er schwarz)
      Da der Fernseher nur einen VHF Tuner hat, kann ich dafür nicht dein Antennenausgang von einem Videorecorder nutzen (wie ich es sonst gemacht habe), sondern nutze einen entsprechenden Konverter (Bild im Anhang)

      Grüße, Ingmar
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      • Transmitter.jpg

        (401,52 kB, 20 mal heruntergeladen, zuletzt: )
      Hallo Ingmar,

      einen Komplettabgleich wird es nicht brauchen, das wäre auch ziemlich aufwändig.

      Beschränke Dich zunächst auf den Abgleich der Geometrie (vertikal und horizontal), der Schärfe (die sieht aber schon gut aus) und das Beseitigen aller Kontaktprobleme. Auch der Ersatz defekter Trimmpotis darf kein Tabu sein.

      Wenn dann das Bild trotz einwandfreiem Einganssignal verrauscht ist, kannst Du die korrekte Funktion der getasteten Regelung (Rö8 und Umgebung) genauer anschauen. Natürlich ist auch ein Defekt des VHF-Kanalwählers möglich (Rö1 oder Trommelkontakte).

      Aber zunächst einmal Finger weg von Abgleichversuchen - die Fehler(!) müssen beseitigt werden.
      Achim
      Hallo Achim,
      vielen Dank für deine sehr schnelle Antwort.
      Ich hoffe auch, dass ein Komplettabgleich nicht notwendig sein wird. Die Geometrie sah grundsätzlich nicht schlecht aus, aber ich werde natürlich versuchen, diese mit einem entsprechenden Testbild ordentlich einzustellen, sobald ich wieder ein halbwegs sauberes Signal bekomme.
      Ich dachte, dass es vielleicht bestimmte Dinge gibt, die entsprechende Fehler verursachen (schwarz bei zu starkem Signal, zitterndes Bild).

      Das Kontrastpoti müsste ich ersetzen, das es trotz mehrfacher Reinigung sehr schwergängig ist und Aussetzer hat - kennst du dafür eine Bezugsquelle (außer original Teilen)?

      Grüße, Ingmar
      Hallo Ingmar,

      diese großen Potis kann man auch ausbauen, vorsichtig zerlegen, die Achse herausziehen (mit Wärme und Lösungsmittel), reinigen, schmieren und wieder zusammensetzen. Vorsicht: Die Kohlepimpel am Schleifer fallen leicht heraus und gehen verloren.
      Im Übrigen sind Potis mit 50KOhm und 6mm Achse auch heute noch handelsüblich (Conrad, Reichelt, Pollin...). Die Achsenlänge und das Profil für den Drehknopf müssen dann allerdings von Hand angepasst werden.

      Verstehe ich das richtig: Bei normalem Eingangssignalpegel wird das Bild schwarz? Dann solltest Du die grundlegende Funktion des Komplexes ZF-Verstärker, getastete Regelung bis zur Videoendstufe überprüfen. Die Spannungsabfälle über R204, R208 und R312 und die Kathodenspannungen der Röhren 5,7 und 8 (jeweils alle Systeme) bringen einen ersten Überblick.

      Welchen Einfluss aufs Geschehen hat denn der Trimmer P401? In welchem Bereich liegt die Gleichspannung am Schleifer? R415 solltest Du auch (durch Ersatz) testen.
      Wie ist der Status bei Papierkondensatoren und Elkos?
      Achim

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von „nightbear“ ()

      Bezug Poti.
      Die Potis aus deutscher Fertigung sind im Prinzip wie LEGO, also Bausteinfertigung.
      Man kann da alles, wirklich alles zerlegen und aus dem großen Baukasten heraus ersetzen,verändern, die Funktion ändern, Defekte reparieren.
      Die Kohlebahn ist auf einer Leiterplatte entnehmbar, man kann sie falls die Bahn durchgekratzt ist (Träger schimmert dann durch und der Kreisbogenausschnitt sieht dann partiell oder ganz braun aus anstatt schwarz) einfach gegen eine baugleiche ersetzen. Man könnte auch, was hier natürlich sinnfrei ist, aber für Verstärker manchmal sinnvoll auf neg.log umrüsten oder für Balance auf zweifach log, einmal + und einmal - usw. Wer geschickt ist nietet die Bahn sogar von der Leiterplatte ab und nietet nur die Bahn neu auf usw. usf. Bessere Grundlagen für kreative Reparaturen gibt es garnicht.

      Klemmen tun diese Potis wenn, dann im Durchführungslager der Achse. Ausbauen, Lager und Achse entschichten, Fettpresse ansetzen und Mehrzweckfett rein und wieder zusammenbauen, Restfett an ungeeigneten Stellen wegputzen, fertig läuft satt und gleichmäßig. Manchmal sitzt ein kleiner Sprengring drauf, den muß man dann lösen ehe die Achse abzuziehen ist. Hatte ich neulich bei einem DUAL-Phonokoffer, ganz zerlegen, incl. Sprengring und wieder wie neu machen dauerte keine halbe Stunde bei langsamer, bedächtiger und streßfreier Arbeit.
      Gruß Jogi,
      der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf.
      Hallo,

      ich habe jetzt die von Achim gefragten Spannungen gemessen.

      R204 79V
      R208 80V
      R312 0V (0,0.......)

      Die Spannungen an den Katoden der Röhren (gemessen gegen Chassis) sind

      Rö5 1,9V
      Rö7 10,15V (die andere Katode liegt an Masse)
      Rö8 0,07V bzw. 69V

      Durch verstellen von Poti 401 Wird das Bild heller und dabei blasser.

      Grüße, Ingmar

      PS: Die Papierkondensatoren sind alle getauscht - bei den Elkos nur einer, der offensichtlich defekt war, da die anderen noch innerhalb der Toleranz zu sein schienen.
      Lieber Ingmar!

      Möglicherweise ist der zusammengesteckte "Testbildgenerator" schuld am Bildausfall.
      Alte Fernseher sind was sensibel, möchten schon gern Bild nach Norm haben.
      Ich habe mir mal ins Knie geschossen, weil ich eine Videoleitung nicht mit 75 Ω abschloss.
      Wird mit dem Aufbau wild gewandelt, ist möglicherweise das VHF-Signal neben der Norm.
      Relativ alte Videorekorder und Videokameras haben teilweise noch VHF-Ausgang.
      Teste mal deinen Aufbau an einem älteren Farb-TV mit Bildröhre, sofern vorhanden.

      Andreas
      Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
      Hallo Andreas,
      das Signal aus dem VHF Modulator sieht auf anderen Fernsehern einwandfrei aus (wennauch diese bei weitem nicht so alt sind).
      Ich könnte mir höchstens vorstellen, dass das Problem in der Antennenweiche liegt, da diese für Radios gedacht ist. Ich wusste jedoch nicht, wie ich sonst das Signal aus dem Modulator in den Fernseher einspeisen soll.

      Grüße, Ingmar
      Hallo Ingmar,

      die Weiche in Post 69 ist tatsächlich eine für UKW/LMK.
      Wenn dem so ist, wird das freilich nichts bei TV-Signalen.

      Besorg Dir mal eine alte Weiche auf UHF/VHF 240 Ohm mit Bananensteckern oder IEC Steckern.
      Provisorisch kannst Du es auch mit Fehlanpassung probieren, indem Du Innenleiter und Schirmung des Koaxkabels an die beiden VHF Buchsen des TV (nah) anschließt.
      Achim

      Dieser Beitrag wurde bereits 6 mal editiert, zuletzt von „nightbear“ ()

      Hallo,

      wenn ich das Signal ohne Weiche direkt in den Fernseher einspeise, verhält sich alles genauso wie mit der Weiche - unabhängig davon, ob ich in den Nah- oder Fernanschluss gehe.

      Der Bildschirm ist hell und sobald am VHF Modulator der gleiche Kanal eingestellt ist, wie am Fernseher, wird die Bildfläche dunkel. Manchmal kann man auf einem Kanal daneben das Bild verrauscht und schemenhaft erkennen.

      Nur durch häufiges hin und her schalten bekomme ich auf einigen Kanälen manchmal das richtige Bild (wenn auch unscharf und inzwischen immer vertikal durchlaufend), wobei ich eher das Gefühl habe, dass dann kein guter Kontakt besteht da das inzwischen immer seltener passiert und die Kontakte mit der Zeit durch häufiges Umschalten ja an sich besser arbeiten müssten.

      Der "ursprüngliche" Zustand bei meinen ersten Tests war, dass ich auf einigen Kanälen ein Bild bekommen habe, jedoch verrauscht und zitternd und je besser ich den Kanal abgestimmt habe ein desto stärkeres Brummen (Audio)auftrat.

      Grüße, Ingmar
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