9260 Bassimpuls nach ca. 10 Minuten

      9260 Bassimpuls nach ca. 10 Minuten

      Hallo,

      bei meinem 9260 tritt ca. 10 bis 45 Minuten nach dem Einschalten ein kurzer kräftiger Bassimpuls auf, der sich so anhört, als ob die Betriebsspannung der Endstufen kurz zusammen bricht. Vergleichbar mit dem Einschaltgeräusch, wenn das Lautsprecherrelais direkt und nicht verzögert schaltet. Dies tritt beim Radioempfang als auch bei anderen Eingängen auf. Der Receiver wird ab und zu bei einer Feier eingesetzt, die er bisher klaglos überstanden hat. Alle relevanten Kondensatoren und sonst übliche Komponenten sind ausgetauscht.

      Hat jemand schon mal so einen Effekt gehabt oder hat eine Idee für die Ursache.


      Schönen Abend
      Grüße Tommy
      Lieber Thommy, durchaus kein alltäglicher Fehler!

      Ich würde das Gerät solo testen, nichts weiter angeschlossen.
      Das deswegen, um Einwirkung von außen auszuschließen.
      Auch Antenne über Dose würde ich nicht anschließen, lediglich Wurfantenne.
      Bleibt der Fehler, würde ich direkt vor der Endstufe auftrennen.
      Dann kann man ausprobieren, ob der Effekt vor oder in der Endstufe auftritt.

      Andreas
      Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
      Hallo Tommy,

      da es offensichtlich einen thermischen Einfluß gibt, würde ich angeknockte Endtransistoren im Verdacht haben, deren CE-Strecke kurz durchbricht. Gaaaanz früher hatte ich einen ähnlichen Effekt bei einem Selbstbau mit GE-Endtransistoren AD166.
      Wenn du hast, kannst du einfach mal die Endstufen tauschen.

      Ach ja, sind beide Kanäle betroffen ? Dann wäre die Wahrscheinlichkeit wieder geringer...

      Gruß, Dieter
      ... und das passiert genau einmal? Je Endstufe oder insgesamt? Kommen beide Baßmembranen der LS-Boxen raus?

      Neulich waren bei einem japanischen Transistor-Verstärker den ich in Pflege nahm, die Lötstellen der Endtransistoren schlecht geworden, dadurch rummste es nach Erreichen der Betriebswärme. Optische Prüfung konnte dies nicht entlarven, Nachlöten brachte Abhilfe. Erstmal Nachlöten wäre der einfachste Schritt vor intensiver systematischen Fehlersuche.
      Bei Germanium-Transistoren - haben solch moderne SABAnesen solche überhaupt noch? - wären auch Whisker im Transistor eine in Frage kommende Erklärung.
      Gruß Jogi,
      der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf.
      Hi Tommy,

      an Germanium kann es ja nicht liegen, da ist keines mehr drin. Weiter koennen wir hier nicht so einfach kommen, wenn wir die Antworten auf Jogi's Fragen nicht kennen ... am wichtigsten in der Tat: in einem Kanal oder in beiden ?

      Falls in beiden: Kann auch ein sich eingeschaltender Verbraucher (Kuehltruhe) der Uebeltaeter sein ? Wenn ein Fehler im Geraet vorliegt, waere das genau einmal auftreten seltsam, es sei denn irgendwo gibt es eine thermische Konsequenz. Das koennte auch mal ein Haarriss in der Platine sein.

      Wir warten mal auf weitere Daten ...

      Besten Gruss,

      Michael
      Hallo zusammen,

      Danke für eure Antworten. Hier noch ein paar Informationen:

      Gerät eingeschaltet (Quelle Monitor, Antenneneingang nicht beschaltet): erster „Bump“ nach 15 Minuten. Jetzt nach 40 Minuten kein weiterer. Hatte aber früher schon mal welche vereinzelt nach 1 … 2 Stunden.
      Einen Störer im 230 V Netz schließe ich aus.
      Es sind beide Endstufen betroffen, eine hatte ich Anfang des Jahres komplett repariert (neue Treiber- und Endstufentransistoren, sowie Abgleich). Endstufen Elektrolytkondensatoren 4 x 3.300 uF sind neu.
      Ob die Bassmembran rauskommt kann ich nicht beobachten, das es schwierig ist so lange hinzusehen – ist ja nur ein kurzer „Bump“. Habe ein Oszilloskop angeschlossen / Trigger auf 50 mV.

      Ich habe einen Gleichrichter in Verdacht

      Beobachtung läuft
      Grüße Tommy
      Guten Morgen,

      es war schwierig auf einen dieser "Bassimpulse" zu triggern. Der Receiver war wie folgt eingestellt:
      - Zimmerlautstärke bei Radioempfang, dann
      - Monitor Eingang selektiert
      - Messung parallel zum linken Lautsprecher

      Auf dem linken Kanal habe ich zwei, aufeinander folgende positive Dreieckimpulse gemessen:
      - Erste Amplitude: 16 V / Dauer: 15 ms, gefolgt von
      - Zweite Amplitude: 24 V / Dauer: 55 ms
      Diese Impulsfolge tritt unregelmäßig ca. 1 x pro Stunde auf

      Heute messe ich am rechten Kanal

      Schönen Tag
      Grüße Tommy

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Tommy“ ()

      Hallo,

      etwas ähnliches hatte ich mal bei einem Grundig R35.

      Ursache war ein ausgetrockneter ROE-Elko (die Roten), bei dem sich ohne Elektrolyt die beiden Folien ab und zu mal berührten, was dann die Betriebsspannung kurzschloss. Das brannte dann den Kurzschluss weg und es funktionierte wieder eine gewisse Zeit.

      Da beide Kanäle betroffen sind könnte es die gemeinsame Versorgung der Vorstufen sein.

      Gruß

      Rolf
      Sehr interessante Idee, Rolf.
      Dazu hätte ich sogar eine eigene Parallele vor etlichen Jahren zu bieten.
      Sporadisches Knacken bei einem ELAC Verstärker, Herkunft unauffindbar, nach sowieso fälliger Revision des Netzteiles tauchte der Fehler nicht mehr auf, wurde dann auf was anderes geschoben, Gleichrichterdefekt oder sowas, ich erinnere mich nicht mehr genau.
      ELAC = ROE-Elkos in Massen. Der Lade-Elko war in dem Fall eh zu ersetzen gewesen.
      Gruß Jogi,
      der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf.
      Hallo,

      Danke für die Hinweise.

      R2227 und R3154 hatte ich vor einem Jahr ersetzt. Die Kondensatoren in den Signalzweigen sind MKS Typen.

      Die Impulsfolge tritt auf beiden Kanälen auf. Hier der Spannungsverlauf am Lautsprecherausgang:
      (der Verlauf sah bis jetzt immer so aus). 30 Vss. Der Verlauf vor dem Triggerpunkt - der bei 2 V liegt - ist sehr interessant !
      Bilder
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      Grüße Tommy

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Tommy“ ()

      Hallo Tommy,

      ich fürchte, durch die Analyse der Impulsform werden wir deren Herkunft nicht ermitteln können.

      Ich würde empfehlen, den Entstehungsort einzugrenzen. Weiterhin gehe ich davon aus, dass er auch bei Lautstärke = 0 auftritt, man also die Stufen vor der Lautstärkeregelung ausschließen kann.
      Warum also nicht den Signalfluss von hinten nach vorne auf einzelnen Stufen (durch den testweisen Ausbau von Modulen) unterbrechen und beobachten, wo eine Reaktion zu beobachten ist?
      Zuvor könntest Du noch schauen, ob eine der Ausgangsspannungen des NV Netzteils die Impulse verursacht.
      Achim
      Hi Tommy,

      verstehe ich das richtig, dass diese Signalform im Wiederholungsfall wieder recht gut genauso aussieht ? Wenn ja, wuerde ich den Mechanismus, den Rolf beschreibt, eher fuer unwahrscheinlich halten, da sich dabei eigentlich immer andere Signalformen zeigen sollten.

      Wenn aber z.B. die Spannungsversorgung des Linear-Moduls II einbraeche, dann koennte das so etwas erzeugen, dto. Klangmodul. Ich hatte einmal ein heftiges Problem mit Krachern, das von den Flachbandkabeln zum Klangmodul ausgeloest wurde (die neigen zum Bruch am Uebergang in die Platine), nur war das dann nicht so (zeitlich) regelmaessig.

      Besten Gruss,

      Michael
      Hallo,

      ja, die Signalform am Lautsprecherausgang (orange Kurve) sieht immer sehr ähnlich aus. Die Impulse treten auch bei Lautstärke "Null" auf. Die 45V und die 22V für die drei TDA1029 (über R2227/ZPD22) auf der Grundplatte) sind während der Störung stabil.
      Die +42V (blaue Kurve) brechen kurzzeitig um 16V ein. Kann die Spannung infolge der Belastung so starkt einbrechen ?
      Bilder
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      Grüße Tommy

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von „Tommy“ ()

      Hi Tommy,

      mit 42 Volt meinst Du die Spannung fuer die Endstufen, oder ? Was mich da irritiert ist, dass es doch kanagetrennte Spannungen gibt, also haette ich das nicht als primaere Ursache im Blick. Dass beide Gleichrichter spinnen, und genau synchron, kann man ausschliessen. Ein Einbruch von 16 V kann m.E. nicht durch die Belastung kommen, dazu ist in den Elkos zuviel Energie gespeichert.

      Zeigt sich das denn auch am Trafoausgang, also vor den Gleichrichtern ?

      Besten Gruss,

      Michael
      Hallo,

      da ich auch schon sehr oft Netzschalter reparieren bzw. ersetzen musste, kann ich mich erinnern, dass die Symptome eher lautes Prasseln und Krachen waren, verursacht durch Kontaktprellen und Funkenbildung abgebrannter Kontakte.
      Mag sein dass es auch Bassblähungen geben könnte - auf jeden Fall war es laut !!

      Gruß, Dieter