Grundig SV140 Verstärker SV200

      Hallo Hans (jetzt mit Saba Decoder ;) ),

      ich werde nächste Woche testweise eine Spule auslöten. Wenn es problemlos geht, werde ich es mit Verschrauben probieren. Das kann man leicht wieder lösen, wenn mal ein Drahtbruch o.ä. vorliegt.
      Wenn es beim Entlöten Probleme gibt, greife ich auf den Tip mit dem Sekundenkleber zurück. Der ist ja dünnflüssig, man bekommt auch damit einen minimal engen Spalt.
      Ich hoffe, dass möglichst wenige Drähte an der Spule direkt abgerissen sind. Das könnte sonst sehr frickelig werden.
      Leider ist das alles eine unerfreuliche Zusatzarbeit, die aber unumgänglich ist, will man nicht riskieren, dass die Mittenfrequenzen der Klangregler irgendwo ins Nirvana abdriften.

      Hallo Jogi,

      Diese frühen Schiebepotis sind übrigens von Preh. Ich spüle sie erste einmal mit Kontakt WL durch, um das Maschinenöl rauszuwaschen. Dann gibt es eine leichte Schmierung. Im Betrieb wird man dann sehen, ob es Kontaktprobleme gibt. Ggf. muss ich dann nochmal ran.
      Die Induktivitäten sind ziemlich groß, die Drähte hauchdün. Ein paar Windungen abwickeln wird nicht schaden, man muss nur den Anfang zu fassen kriegen...
      Achim

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      Moin Achim.
      Preh, aha. Haben die die Normallänge - 58mm ?
      Mit dem Spülen solcher Flachbahnsteller ist das immer so eine Sache. Entweder man spült schlecht, dann fangen sie irgendwann an zu kratzen, oder man spült gut, dann fangen sie an zu blockieren oder knorrig zu gleiten. Die korrekte Schmierung bekommt man eigentlich nur von innen wieder hin. Es wurden bei diesen Modellen zwei Arten von Schmierstoff benutzt, ein Gleitfett für langsam gleitende Schieber ähnlich "WIK" (Viskositätszahl habe ich gerade nicht im Kopf) für den Hebel und Vaseline (Wählerfett usw.) für die Gleitflächen von Schleifer und Kohlebahn.
      Gruß Jogi,
      der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf.
      Moin Jogi,

      ja, der Schiebeweg ist 58mm. Dieses frühe Preh Modell hat einen Außenmantel aus 0,8mm starkem Aluminium und die Schleifbahnen sind links und rechts an den Außenwänden platziert. Die Konstruktion ist sehr stabil, aber offen, der Schlitz vorne hat keine Folienabdeckung wie später üblich und an den Enden ist auch alles offen. Freier Zugang für Tabakrauch und Staub also.
      Hier war allerdings fast keine Verschmutzung. Warum also die Ölflutung? Oxidation am Schleifer wäre möglich, oder Veränderungen auf der Oberfläche der Kohlebahnen.
      In den meisten Fällen ist das Krachen der Regler ja gar nicht die Folge solcher Veränderungen, sondern von verschleppten Gleichspannungen durch Tantalelkos mit schlechtem Isolationswiderstand. Hier sind nun hauptsächlich Folienkondensatoren als Koppelkondensatoren - da hat man bei Grundig sicher genau gewußt warum und die hohen Kosten für jede Menge WIMA Folienkondensatoren 2,2µF in Kauf genommen. Zwei Tantalelkos sind aber als C141, C142 vorhanden. Sie sind schon ersetzt.

      Zum Schmieren kommt man durch die offenen Enden gut mit dem Wattestäbchen an beide Leiterbahnen, den Schieber kann man von außen schmieren.
      Ich spüle zunächst durch, weil ich nicht weiß, was da reingekleckert wurde und ob es langfristig Schaden anrichtet. Dann werde ich neu schmieren so gut es geht.

      Einige Tantalelkos für die Endstufen sind heute eingetroffen, ebenso die Emitterwiderstände.
      0,51 Ohm 7 Watt von Vitrohm bekommt man heute nicht mehr - jedenfalls habe ich keine gefunden.
      Für alle, die dasselbe Problem haben, hier meine Lösung: 0,5 Ohm 7 Watt von Welwyn Typ W22.



      Hier sind sie eingebaut. Leider sind die Anschlussdrähte für stehenden Einbau etwas knapp, so dass sie recht dicht auf der Platine stehen, wenn man nicht Verlängerungsdrähte dranbasteln will.



      Übrigens passen für die Poisitionen C153 C154 (siehe weiter vorne) aktuelle WIMA MKS 4,7µF 63V ganz genau.



      Dort fehlen noch zwei Tantalelkos 15µF (weiße NSF) und ein 4,7µF (bunt). Sie sind im Zulauf.

      Das ominöse Öl ist leider in die entlegentsten Ecken gekrochen, so dass ich mich gezwungen sah, auch die 3 Verstärkerplatinen und die Klangregelplatine auszubauen.
      Die Klangregelplatine hat schon einmal Jemand ausgelötet und mit zu großer Hitze und bleifreiem Lötzinn wieder eingebaut. Das ist für die Grundig typischen durchgestecken Leiterbahnen nicht gut. An zwei Stellen haben sie sich abgelöst.
      Nun steht das Chassis ziemlich entkleidet da, die Ölreste und der versteckte Schmutz sind inzwischen entfernt, der Wiederaufbau kann beginnen.



      Bei den Verstärkerbausteinen (3 Stück) habe ich die Tantalelkos und die Roederstein Elkos ersetzt. Grund: Wegen der supersensiblen Durchstecktechnik hat man im Grunde nur einen Schuss. Muss man ein zweites oder drittes Mal auslöten, beginnt die Ablösung der Leiterbahnen.



      Zwei Bausteine sind sachon wieder eingebaut, jetzt sind meine 4µ7 Tantalelkos alle.

      Achim

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      Hallo allerseits,

      das Reinigen und der Ersatz defekter und riskanter Bauteile ist fast abgeschlossen. Der Eingangsverstärkerberich ist wieder vollständig bestückt (bis auf die Frontplatte mit den Reglern):



      Man sieht auch die beiden freitragenden Konstruktionen bestehend aus zwei Widerständen, von denen einer mit einem 47µF Tantalelko überbrückt ist bei R101 und R102.

      Dann habe ich auf der Endstufenplatine die fehlenden Tantalelkos eingebaut (senfgelbe Tropfen) und die Treibertransistoren an ihr Kühlblech montiert.
      Es sind Fairchild BD139-10 und BD140-10 mit isolierter Rückseite, so dass man auf Glimmerscheiben verzichten kann. Ich habe sie so gewählt, dass die hFE der BD139 bei 115 und die der BD140 bei 138 liegen. Das entspricht der Gruppe "gelb" (67-139) der Originaltypen.



      Im Detailausschnitt sieht man den schmalen Saum Wärmeleitpaste um die Gehäuse der Treiber herum. Ich nehme, wenn der Transistor rundum isoliert ist und keine hohen Spannungen anliegen dafür auch gerne die leistungsfähigeren Pasten, die sonst für Prozessor- und Chipkühler verwendet werden. An die Anschlusspins darf diese Paste nicht gelangen, da sie nicht isoliert.



      Die 2N3055 werde ich noch auf möglichst ähnliche hFE für die einzelnen Pärchen, die sich jeweils die Leistung teilen, selektieren und darauf achten, dass alle hFE im Bereich 77-117 liegen. Dann ist den Anweisungen der Serviceanleitung hoffentlich genüge getan.
      Alternativ könnte ich mit meinem Transistortester auch die Kennlinien am PC anzeigen lassen und danach selektieren.
      Achim

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      Moin Achim.

      Fleißig wie gewohnt. So wird das wieder eine wahre Freude wenn alles fertig ist.

      Ich denke auch das man mehr Vorsorge für eine gute Funktion der Endstufe nicht tun kann. Das Konzept ist eher ein gutmütiges.
      Und sollte etwas nicht so laufen wie es soll, dann kann man den Übernahmepunkt der Endstufe von den Treibern etwas variieren lassen (22R-Widerstände der Treiber moderat ändern).
      Gruß Jogi,
      der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf.
      Moin Jogi,

      die Stabilität des Verstärkers ist ja in den damaligen Tests und Beschreibungen ausdrücklich hervorgehoben worden. Ich meine auch, das vertrüge sich nicht mit einer nervösen, schwingfreudigen Schaltung.

      Weil die Schutzschaltungen so präzise und empfindlich sind, hoffe ich, dass auch mit den BD139/140 ein einwandfreier Betrieb gegeben ist. Nicht, dass die Schutzschaltung den Betrieb nicht freigibt und die Lautsprecher abgeschaltet lässt, nur weil irgendein Strömchen zu hoch oder zu niedrig ist. Aber man wird sehen...

      Aus meinem Bestand an 2N3055 (etwa 40 Stück) von RCA habe ich nun 4 Pärchen herausgesucht: 118+117, 108+109, 101+105 und 96+98.
      Die Pärchen mit dem niedrigeren hFE habe ich dann jeweils demTreiber mit dem höheren hFE zugeordnet. So kann sich die Verstärkung ausgleichen.
      Besser bekomme ich es nicht hin, sonst müsste man eine sehr große Menge 2Ns zur Auswahl haben.

      Das Grundig Servicemanual gibt auch noch vor, dass das Verhaltnis der Verstärkung PNP zu NPN bzw. NPN zu PNP bei den Treibern kleiner gleich 1,3 sein soll. Hier habe ich 115 und 138, damit ein Verhältnis von 1,2 - die Bedingung ist damit erfüllt.

      Überhaupt ist das Servicemanual sehr gründlich. Alle Schaltbilder, Layouts, Positionszeichnungen sind vollständig. Es gibt Tabellen und Infos zu Tantalelkos, zu den empfohlenen Transistoren, Demontage, Hilfsmitteln, Messgeräten, weiterhin Schaltungsbeschreibungen, technische Daten und die Abgleichanleitung - ein richtig umfassendes Werk, dessen Erstellung viel Aufwand bedeutet hat.
      Man sieht sofort, wie wichtig es hier dem Hersteller und den Entwicklern war, dass das Gerät nach einer allfälligen Reparatur wirklich wieder sein volles Leistungspotential ausschöpft.

      Achim

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      Achim,

      ich werde neidisch!

      Mir ging es wie Dir! Im zarten Alter von 16-17 (1969-70) war dieser Grundig Verstärker mit dem RT 100 auch mein Traum. Das Taschengeld reichte aber nur für Neckermann / Körting für insgesamt 500 DM (mit Boxen). Das war weniger als die Hälfte von dem, was man für Saba oder Grundig wenigstens damals hätte auf den Tisch blättern müssen (vom SV 140 + RT 100 + angemessene Boxen ist da noch nicht mal die rede, dafür wäre mehr fällig gewesen) - aber diese (Neckermann) Körting Anlage war eben nur low-Fi. Das war zu sehen und auch zu hören.

      Genau so einen Körting HiFi Tuner habe ich neulich in der Bucht defekt für 4 Euro geschossen und aus Sentimentalität repariert und restauriert. Und natürlich haben mich die Eigenschaften interessiert, die ich heute messen und einschätzen kann. Bei Gelegenheit werde ich darüber noch berichten. Es wird ein Kontrastprogramm!

      Gruss
      Reinhard
      Hallo die Runde,

      auf der immerhin rund 3mm dicken, schwarz eloxierten Aluminiumrückwand finden sich sogar beide Versionen.





      Dieses Blech ist zur besseren Kühlung der Endsufen an jedem Trennsteg des Hauptkühlkörpers angeschraubt. Die Stege sind dazu blank gelassen.
      Man sieht, starke Aluminiumplatten wurden damals schon verbaut - WENN es einen technischen Grund dafür gab, nicht aber zur rein optischen Aufhübschung der Front, wie es die Japaner eingeführt haben.
      Das vernickelte Stahlblech der Chassiskonstruktion ist hier sage und schreibe 1,5mm stark.

      Ich hoffe, nun bald die Reglerplatte reparieren zu können und dann den Verstärker endlich zum ersten Mal einzuschalten.

      P.S.: Wie lange war Grundig eigentlich GmbH?
      Achim

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      Am 1. April 1972 wurden die Grundig-Werke GmbH in eine Aktiengesellschaft umgewandelt, die Aktien waren zunächst ganz überwiegend im Eigentum der Max Grundig-Stiftung. 1979 erreichte die Grundig AG einen personellen Höchststand von 38.460 Beschäftigen, der Gesamtumsatz belief sich auf 2,956 Mrd. Mark, aber Umsatz und Gewinn liefen weiter
      hans
      QUELLE: wikipedia
      Hallo in die Runde,

      jetzt wird mir erst klar, wieviel Arbeit mir seinerzeit dadurch erspart geblieben ist, dass mein 140er damals (ich bekam ihn in den 90ern) Plug and Play und komplett original, d.h. niemals in Reparatur war. Jetzt war er ca 9 Jahre nicht mehr in Betrieb (ist eingelagert). Vor der nächsten Inbetriebsetzung werde ich ihn genau inspizieren, und Maßnahmen ergreifen (Tantal...) um den Endtransistoren ein ewiges Leben zu garantieren.
      Das Bild mit den Sifferitkernen hat mich erschüttert. Hoffentlich ist das die Ausnahme!

      Gruß und weiter gutes Gelingen
      Stefan
      Hallo allerseits,

      es ist doch erfreulich, wie viele Mitfoiristen diesen Verstärker bzw. verwandte Modelle haben, schätzen oder seinerzeit gerne gekauft hätten.
      Diese alten HiFi Serien aus der Pionierzeit sind inzwischen einfach legendär.

      Das Problem der weggeplatzeten Nieten wird sich nicht auf dieses Exemplar beschränken, sondern wohl so manches Gerät betreffen, ohne dass der Besitzer es weiß. Selbst bei Reparaturen fällt es nicht auf, wenn man den Abschirmkasten nicht zufällig abschraubt.
      Das Problem ist, sobald der obere Kragen der Hohlnieten abgefallen ist, vergrößert sich der Luftspalt der beiden Schalen, schließlich fällt die obere Schale ab. Damit stimmt die Induktiviät nicht mehr, die Klangregler arbeiten auf annderen Frequenzen und auf beiden Kanälen unterschiedlich..
      Weitere Gefahr droht dann beim Transport, wenn die Spulen sich von ihren Anschlüssen losreißen. Die Wirkungen kann man anhand des Schaltbilds (hier ein Kanal, 3 Regler) nachvollziehen:



      Heute habe ich die Spulen ausgelötet. Nur als Tip für alle, die das auch tun müssen: Mit Lötkolben und Entlötlitze plus Flussmittel oder Entlötpumpe ist die Sache aussichtslos. Ich habe es bei einer Spule vergeblich probiert (links unten).
      Ich habe dann meine Heißluftstation genommen, eine passende Vierkantdüse, die genau die 5 Lötstellen abdeckt, aufgesetzt und die Spulen sehr entspannt einzeln auf einen mehrfach gefalteten Lappen herausplumpsen lassen. Nur so vermeidet man die Zerstörung der Leiterbahnen, Lötaugen und Durchkontaktierungen.
      Hier die entlötete Platine:





      Nun steht die Reparatur jeder einzelnen Spule an. Es sind 10 Stück:

      Achim

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      Fortsetzung des Dramas:
      Zunächst habe ich bei allen Spulen die defekten Messingnieten entfernt. Das war schwierig, weil sie beim Einpressen stark deformiert wurden und nun im Spulenkern und in der Grunplatte festgeklemmt waren. Aber alle sind draußen.



      Die kleinen Spulen waren weniger beschädigt - sie haben eine kleinere Masse, da zerrt es nicht so an den hauchdünnen Drähtchen. Nur ein Drahtabriss war vorhanden, leider am Spulenanfang, so dass ich nicht einfach eine Windung abwickeln konnte. Ich habe den Draht dann verlängert.



      Weitere 6 Spulen mussten nur wieder justiert und neu verschraubt werden. Danach habe ich das Wachs zur Fixierung der Drähte angeschmolzen und verlaufen lassen. Alle bisherigen 7 Doppelspulen haben Durchgang - das sieht gut aus.



      Aber die Großen!



      Bei einer sind zwei Drähte angerissen - leider AN der Spule. Die zweite hat keinen Durchgang, obwohl alle 4 Drähte angelötet sind :(
      Es sind die beiden Spulen für 40 Hz, also die größten Induktivitäten, die meisten Windungen, das größte Gewicht - kein Wunder, die sind am anfälligsten.

      Dann gibt es noch die letzte Große, die nur am Sockel geklebt werden musste. Das trocknet gerade, sie hat Durchgang.

      Die beiden großen Spulen mit den gelben Isoschläuchen schaue ich mir morgen an. Hoffentlich lassen sie sich reparieren.

      Einen Erfolg kann ich noch melden: Bei der Spule ohne Durchgang waren 3 (!) Drähte an den Wicklungen abgebrochen. Ein Drahtende konnte ich abwickeln, die anderen beiden kunstvoll verlängern. Ein Draht war der Wicklungsanfang (ganz innen) und nur noch einen knappen Millimeter zu sehen. Ich habe den Spulenträger dann erwärmt, die Seitenwand etwas aufgebogen, so dass der Draht sich ca. 5mm herausziehen ließ, dann die Spulenträgerwandung unter Wärme wieder gerade gebogen und dann den Draht so wie oben verlängert.
      Diese Spule ist jetzt wieder topfit. (Nach durchzechter Nacht sollte man diese Arbeiten nicht unbedingt gleich nach dem nach Hause kommen machen.)
      Sie hat 1 x 512 mH und 1 x 309 mH.

      Bei der jetzt noch verbleibenden Spule sind mindestens 2 Drähte gebrochen...aber die schaue ich mir morgen an.
      Achim

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      Da lobe ich mir aber RC-Filter oder Gyratorschaltungen für Equalizer.
      Nur das man damals noch keine OPAMPs für die Gyratoren hatte, die dem Anspruch für einen Grundig-Verstärker genügt hätten. Einmal (und nie wieder) habe ich mir einen Gyrator-EQ mit uA709 als zeitgemäßes Bauteil für die späten Sechziger angehört... das langte mir. Wer gut hören will der muß leiden und notfalls Spulen reparieren ;)
      Gruß Jogi,
      der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf.
      Ja, Jogi, der muss leiden.

      Mit sehr viel Mühe habe ich nun auch drei Drähte bei der letzten 40 Hz Spule verlängert, verlötet und alles wieder zusammengebaut.
      Aber jetzt kommts:
      Beide Spulen haben den großen Schalenkern, haben gelbe Isolierschläuche, liegen in den 40 Hz Reglern und haben die Grundig Nummer 9227-072-21 (Printaufdruck) bzw. im Schlaltbild 9227-172-21)

      Die gestern Reparierte hat die Induktivitäten 512 mH (untere Spule, grüner Draht, 200 Ohm) und 309 mH (obere Spule, kupferfarbener Draht, 150 Ohm)

      Die heute reparierte Spule hat 2,38 H (unten, 200 Ohm) und 1,47 H (oben, 150 Ohm).
      Die Ohmschen Widerstände der Spulen sind also identisch, die Induktivitäten stark unterschiedlich.

      Was ist da los?!?!

      Bei den Reglern für 200 Hz gibt es derlei Unterschiede nicht. dort haben beide Spulen um die 275 mH / 205 mH
      Achim

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      Die gestern Reparierte hat die Induktivitäten 512 mH (untere Spule, grüner Draht, 200 Ohm) und 309 mH (obere Spule, kupferfarbener Draht, 150 Ohm)

      Hallo Achim.
      Eine von beiden Wicklungen dieser Spule, hat einen Windungsschluss von wahrscheinlich nur einer Windung, oder (weil) der Kern ist leitend (ist) und Enden haben Kontakt mit dem Kern.

      Die 2,38 und 1,47 Hy sind richtig. Nachgerechnet.
      Hall Hans,

      Danke für die Diagnose der konkret möglichen Ursachen!

      Sehe ich das richtig: Die obere Spule, die mit der größeren Induktivitätseinbuße, könnte einen Windungsschluss haben, der ihre Ind. stark reduziert. Da aber beide Spulen im selben Kern einen Übertrager bilden, dämpft der Windungsschluss oben auch die gemessene Induktivität unten. (Theoretisch könnte es auch umgekehrt sein.)
      Wenn ich nun eine Schalenhälfte abnehme und messe, müssten sich Hinweise finden, welche Spule defekt ist?

      Einen Schluss zum Kern kann man wohl ausschließen. Von beiden Spulen aus ist kein (auch kein hochohmiger) Feinschluss zum Kern messbar.

      Ich fürchte ohnehin, dass beim erneuten Zerlegen alles wieder abreißt...

      Damit die empfindlichen Spulen sicher sind, habe ich die intakten 8 Stück schon wieder auf der Platine eingelötet. Vorher habe ich alle Induktivitäten gemessen - alles o.k.



      Auf die Muttern kommt am Ende noch Sicherungslack. Jetzt fällt da garantiert nichts mehr auseinander.
      Achim

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      Hallo Achim.
      Weil die Spulen eben ca. 80% oder mehr verkoppelt sind wirkt sich ein Windungschluss auf beiden Wickel aus.
      Bei 100% Kopplung hätten beide Null Henry.

      Ohne Kern, ist die Kopplung immer noch 30-40%, daher der Fehler wieder in beiden Spulen.
      Nur der Rückgang der induktivität eben kleiner.
      Ich sehe dort keine Lösung wo ist der Fehler.
      Eine Spule ist in sich zwar in sich sebst stärker als mit der anderen verkoppelt, aber viel wird das nichtsein ;( hans
      Hallo Hans,

      es sieht ohnehin so aus, als müsste ich die Spule neu wickeln lassen. Auch wenn nur eine Wicklung Schluss hat, sehe ich keinen gangbaren Weg, so dünnen Draht selbst zu wickeln.
      Die originalen Grundig Daten (Drahtstärken und Windungszahlen) wird man wohl kaum noch auftreiben. Also muss abgewickelt und gezählt und dann mit derselben Drahtstärke neu gewickelt werden.
      Prost Mahlzeit ;)
      Achim