Grundig SV140 Verstärker SV200

      Hallo Hans,

      Es gibt einige Firmen, die das Wickeln solch filigraner Spulen übernehmen. Den Spulenträger habe ich, die Anschlsse und die Wickelrichtung ebenso. Windungszahl und Drahtstärke sollen die Jungs ermitteln. Nächste Woche schicke ich ein paar Anfragen raus.

      Ich habe jetzt die Reglerplatte ohne die 40 Hz Spulen eingebaut, man kann sie später einsetzen.
      Dann alles nochmal überprüft, die Frontchassisplatte provisorisch angeschraubt, damit die Position der Reglerplatte beim Löten stimmt.

      Und was soll ich sagen? Er funktioniert.
      Beide Kanäle, alle Klangregler außer 40 Hz arbeiten, ebenso die Pegelinstrumente und bis jetzt sehe ich kein Problem (die Lämpchen für die Instrumente sinfd defekt, aber das sollte sich bewältigen lassen).
      Der Klang ist super, Leitung ist reichlich vorhanden ;)

      Da sieht man wieder, dass es sich lohnt, vor dem ersten Einschalten alle Fehler zu beseitigen.
      Achim

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      Mit den Klangreglern kann man wirklich das Klangbild sehr variabel anpassen - kein Vergleich mit den normalen Höhen- + Tiefenreglern.
      Ruheströme und DC-Balance habe ich erst einmal eingestellt. Jetzt lasse ich den SV140 hochkant an der Seite stehen zum Probelauf. Für die Spulen wird sich hoffentlich eine passende Lösung finden.

      Aus derselben Zeit (1968/69) war ja auch mein Grundig T1110 Standgerät, das ich in geistiger Umnachtung verschrottet habe, obwohl es noch lief wie neu. Den könnte ich sonst heute noch benutzen.

      In einem Grundig Katalog von 1970 findet sich dieses Foto:

      grundig70-52a.jpg

      Kommen da die Platinen aus der Lötanlage? Da steht ja alles mögliche hintereinander - Ein Receiverchassis(?), allerlei Platinen...
      Achim

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      Hallo Achim,

      ich habe mal solch eine Sifferitkernspule mit dünnem Draht selber neu gewickelt unter Benutzung eines Plattenspielers. Das ging gut. Was die Windungszahl betrifft, du weißt ja die Sollinduktivität. Da würde ich den Spulenkörper mit der gleichen Drahtstärke deutlich sichtbar zu voll wickeln und dann solange abwickeln und messen, bis L stimmt.

      Einen nicht hinsichtlich der Schalenkernspulen gecheckten SV 140 sollte man also aufrecht stehend (Front nach oben) transportieren um das Risiko zu minimieren, richtig?

      Gruß
      Stefan
      Hallo Stefan,

      richtig, so würde ich den Transport auch durchführen.
      Ich hatte das Pech, dass das Gerät hochkant auf der Seite stand, als ich die Abschirmbox entfernt habe. Daraufhin sind etliche Spulen nach vorne gerutscht, manche Ferritschalen abgefallen, in zwei Fällen sogar die hinteren.
      Geringe Bewegungen genügen schon, damit der Draht bricht und die 4 großen Spulen haben ein hohes EIgengewicht, das ihnen zum Verhängnis wird. Allen das Hin- und Herrustchen auf dem gebrochenen Hohlniet in der Vergangenheit genügt schon.
      Beim Abnehmen der Box ragten schon Drähhte in die Luft.
      Aber das konnte ich vorher natürlich nicht wissen, sonst hätte ich das Gerät auf die Rückseite gestellt, die Spulen erst mit Draht oder einer Schaumstoffplatte gesichert und dann die Reglerplatte ausgebaut.

      Zuerst reichlich aufwickeln und dann abwickeln bis zum Nennwert muss man wahrscheinlich ohnehin, auch wenn ich die Spulen weggebe. Jede Wicklung ist mit einem Klebstoff gesichert, der nicht auf Wärme reagiert. Möglicherweise ist der gar nicht ohne Schaden an der Wicklung zu entfernen.

      Der Draht ist wirklich so dünn wie ein dünnes Haar. Da müsste erst einmal eine gute Mikrometerschraube herbei...
      Mal schauen, was die Profis so aufrufen bei derartig kleinen Stückzahlen.

      Hier ist übrigens noch ein Fall mit einem gerissenen Niet:

      forum.electronicwerkstatt.de/p…efekt-t104808f22_bs0.html

      Aber da ist wenigstens nur eine Spule betroffen.
      Achim

      Dieser Beitrag wurde bereits 4 mal editiert, zuletzt von „nightbear“ ()

      Nur nicht den Mut sinken lassen, Achim.
      Vielleicht läßt sich eine andere Spule zweckentfremden oder was in der Richtung Festinduktivitäten.
      Ob sich eine Reparatur/Nachfertigung der Wicklung bei einem Auftragswickler lohnt kann man ohne konkrete Anfrage nicht vorhersagen.
      Gruß Jogi,
      der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf.
      Frage: Kommen da die Platinen aus der Lötanlage? Da steht ja alles mögliche hintereinander - Ein Receiverchassis(?), allerlei Platinen...

      Hallo Achim und Leser.
      Im Prinzip stimmt das Durcheinander von Platten, auch ein RTV600. Das Bild zeigt ganz rechts, das Ende der Lötstrasse
      mit der Warmluft/Abkühl/Temperierzone.
      Um einen Schock duch die Aussenluft zu vermeiden. Nach dem Verlassen der Lötwelle des Schwallbades, sind die Lötpunkte ja noch weich.
      hans

      jogi: Vielleicht läßt sich eine andere Spule zweckentfremden oder was in der Richtung Festinduktivitäten.


      das sind ja zwei ungleiche Wickeleinheiten, galvanisch getrennt, aber sehr fest verkoppelt.

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von „decoder“ ()

      Hallo die Runde,

      hier werde ich es am Montag zuerst probieren:

      inkol.at/Spulentechnik.29.0.html

      Man muss manchmal auch Aufgaben delegieren (können), wenn das Ergebnis eigener Bemühunmgen voraussichtlich sehr aufwändig und trotzdem nicht optimal sein wird.
      Um "jeden Preis" natürlich nicht...

      Und diese Spulen müssen wieder genau so werden, wie sie original waren: Ein Übertrager mit zwei fest verkoppelten Wicklungen, sonst funktioniert die Schaltung nicht.
      Achim
      Hallo Reinhard,

      Gewinn wird sicher mit großen Stückzahlen gemacht. Dann kann man sich erlauben, für´s image, oder um Neukunden zu gewinnen, auch solche Dienstleistungen anzubieten. Mancher große Kunde kam vielleicht ursprünglich wegen einer Sonderanfertigung.
      Aber man kann, wenn es nicht viele Mitbewerber gibt, sicher auch mit Sonderanfertigungen sein Geld verdienen. So ist das auch mit den Spezialisten, die BGA Chips austauschen.
      Ich bin ja mal gespannt...

      Alles andere ist bei diesem Verstärker jetzt gemacht. Die letzten beiden 15µF Tantalelkos habe ich heute ersetzt.

      Der SV140 ist ein Ohren- und Augenschmaus.

      Auch von der Bedienung her angenehm, Schalter knacksen nicht, weil immer stummgeschaltet wird, der Lautstärkeschieberegler ist so logarithmiert, dass für den normalen Hörlautstärkebereich etwa die Hälfte des Schiebewegs reserviert ist, die Anschlussmöpglichkeiten sind üppig und variabel...

      Weil die originalen Elkos alle noch topfit sind, obwohl rund 50 Jahre alt, ist auch die optische Anmutung noch originalgetreu. Außer ein paar Tantalelkos, 2 Emitterwiderständen, einigen Transistoren, 4 Sicherungshaltern und einem 47µF Elko ist alles noch original.
      Achim
      Moin zusammen.

      decoder schrieb:

      das sind ja zwei ungleiche Wickeleinheiten, galvanisch getrennt, aber sehr fest verkoppelt.
      Dann scheidet das aus.

      nightbear schrieb:

      hier werde ich es am Montag zuerst probieren:

      inkol.at/Spulentechnik.29.0.html

      Man muss manchmal auch Aufgaben delegieren (können), wenn das Ergebnis eigener Bemühunmgen voraussichtlich sehr aufwändig und trotzdem nicht optimal sein wird.
      Um "jeden Preis" natürlich nicht...
      Für spezialisierte Betriebe sicher kein Problem. Man kann und muß nicht alles um jeden Preis selber machen.
      Meine Wicklerbude um die Ecke hat leider vor einigen Jahren die Hufe gestreckt, ansonsten denke ich beim Thema Wickelarbeiten und Nachfertigung noch an:
      reinhoefer.de/
      Gruß Jogi,
      der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf.
      Hallo Hans,

      vielen Dank für die Dokumentation aus den TI. Die geschickte und extrem praxistaugliche Dehnung der Lautstärkeregelung bei kleineren Leistungen war mir schon aufgefallen. Gerade bei einem Schieberegler wäre der Bedienungskomfort sonst geschmälert worden, wofür es unzählige Beispiele von Mitbewerbern gibt.

      Und Hut ab mal wieder vor den Entwicklern der Klangregelung. Da steckt ein ausgereiftes Konzept dahinter und in der Realisierung / Fertigung wurde nichts dem Zufall überlassen. All das hat hat natürlich einen hohen Aufwand in der Entwicklung, bei der Fertigung und beim einzusetzenden Material, den Bauteilen bedeutet.
      Der Ehrgeiz, der Einsatz und der Wettbewerb, der in der Pionierzeit des HiFi bei Herstellern wie Grundig vorherrschte, ist immer wieder beeindruckend.

      Die Anpassung an verschiedene Lautsprecher und verschiedenes Programmmaterial funktioniert, sogar im Moment ohne die 40 Hz Regelung sehr vielseitig und anpassungsfähig. Ein guter Kompromiss zwischen den 08-15 Höhen- und Tiefenreglern und einem ausgewachsenen Equalizer.

      Bei 40 Hz wird die hohe Gleichheit der Induktivitäten zwischen den Kanälen nicht so kritisch sein, da man diese Frequenzen nicht orten kann, aber ich bin entschlossen, hier eine dem anspruchsvollen Schaltungskonzept ebenbürtige Lösung zu finden, auch wenn es etrwas kostspieliger wird.
      Achim
      Ja, die TI sind schon spannende Lektüre, ich kann da stundenlang drin schmökern (zumindest in den Jahrgängen, die noch nicht so videorecorderdominiert waren, aber das ist ja Geschmackssache). Die TI waren m.E. in jeder Hinsicht die beste und auch die ausführlichste aller Werkszeitschriften in der UE-Branche. Was mich auch andererseits wundert, denn es sind ja zahllose Schaltungsbeschreibungen, Konzepte und Problemlösungen beschrieben - kurz, eine Menge Know-How, die das Unternehmen ja mittels dieser Zeitschrift auch der Konkurrenz im In- und Ausland freiwillig ausgebreitet hat. Hat man da keine Angst vorm Abkupfern gehabt? Hans, was sagst du dazu?

      Beste Grüße
      Stefan

      Die GRUNDIG Technische Information wozu ?

      Hallo Stefan.

      Kurzinfo zu der Druckschrift GRUNDIG TECHNISCHE INFORMATION

      Die Schriftreihe
      begann mit Heft 1/ 1954.
      Die Absicht der Firma steht eindeutig im Kopf der Nummer 1.
      Schon der Leitartikel
      war eine technische Information
      über eine Schaltungstechnik der Spitzenmodelle Jahrgang 1954.
      Dazu fand man,
      Informationen oder Verbesserungen in der laufenden Serie.

      Ab einer bestimmten Zeit, gab es spezielle Kundendienst Mitteilungen und die Hinweise in der TI
      unterblieben. Dass hätte die Konkurrenz zumindest gefreut, wäre das öffentlich
      verteilt worden.
      Schon 1955 war die TI eine technische Werbung und
      Information zu dem was GRUNDIG vorhat, macht bzw. kann.
      Anbei einige wenige Beispiele.

      Die Zeitschrift wurde Anfangs 1985, von der neuen Mutter
      PHILIPS gestoppt.

      Hans
      Dezember 16
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      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von „decoder“ ()

      Kleiner Tip zum Spulenersatz im Klangregler

      Hier leider nicht anwendbar, da zwei aufeinander koppelnde Wicklungen.
      Vor Jahren schleppte mal ein Bekannter seinen Bassgitarrenverstärker aus seiner Jugendzeit an.
      Der Hauptfehler war bald behoben, jedoch mit dem Klangregler war nicht mehr viel los.
      Ich fragte ihn, ob ich den auch reparieren soll.
      Solle ich machen, schon damals (rauer Einsatz) ging der nur eingeschränkt.
      Ausgerechnet die dickste Spule um 2 Henry erwischte es, da ist Ersatz schwer.

      Mir kam eine Idee!
      Im Bassbereich kann man ja halbwegs Eisenverluste vernachlässigen.
      Zuerst maß ich die Induktivitäten kleinerer Printtrafos, Werte passten nicht.
      Dann schloss ich spaßeshalber Relaisspulen am Messgerät an, richtiger Bereich!
      Lange dauerte es nicht, bis ich eine Spule fand, deren Wert < 10 % Abweichung hatte.
      Ich baute das ganze Printrelais ein, so war auch mechanische Festigkeit gegeben.
      Die Messungen mit Tongenerator als Signalgeber sahen ganz brauchbar aus.
      Späterer Test mit Gitarre war auch ganz gut, der Mann war glücklich.

      Das so als Idee, wie man mit einfachen Mitteln was machen kann.
      Bei höheren Frequenzen werden vermutlich die Eisenverluste zu groß.

      Andreas
      Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
      Hallo die Runde,

      vor ein paar Jahren habe ich mir über ebay.com kleine Luftspulen mit 1 H besorgt. Ich brauchte sie für einen Grundig Tuner.
      In Amerika sind diese Induktivitäten, gerade für die Reparatur und den Bau von Gitarreneffektgeräten, noch relativ gebräuchlich.



      Leider nutzen mr diese Spulen hier nichts, ich habe noch eine Handvoll am Lager. Wenn jemand mal Bedarf haben sollte...
      Achim

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